Frida Skybäck - Die kleine Buchhandlung am Ufer der Themse / Bokhandeln på Riverside Drive

  • Seit längerem habe ich mal wieder eine Rezension für euch. Kürzlich durfte ich "Die kleine Buchhandlung am Ufer der Themse" von Frida Skybäck aus dem Insel Verlag lesen.

    Darum gehts:

    Charlotte lebt in Schweden und ist eigentlich zu jung, um Witwe zu sein, zu jung, um ihren geliebten Mann verloren zu haben. Sie vergräbt sich in ihrer Arbeit, bis eine unerwartete Nachricht ihr Leben auf den Kopf stellt: Sie hat von einer entfernten Tante eine Buchhandlung in London geerbt.

    Kurz entschlossen fliegt Charlotte nach England, um das Haus zu verkaufen. Doch schnell fühlt sie sich mit dem Laden eng verbunden – genauso wie mit den beiden warmherzigen Mitarbeiterinnen, dem Kater Tennyson und dem Schriftsteller William. Sie versucht, das fast bankrotte Geschäft zu retten. Dabei stößt sie auf Widersprüche und Rätsel: Warum hat sie ihre Tante Sara nie getroffen, warum hat ihre Mutter nie von ihrer Vergangenheit erzählt, und was ist das dunkle Geheimnis der beiden Schwestern?

    Die kleine Buchhandlung am Ufer der Themse erzählt, wie ein Haus voller Bücher, gute Freunde und ein kratzbürstiger Kater einer Frau helfen, einen Neuanfang zu wagen – ein charmanter und hoffnungsvoller Roman zum Wohlfühlen.

    Meine Meinung:

    Das Cover finde ich ja wirklich sehr hübsch anzuschauen und der Klappentext würde mich überzeugen, das Buch zu kaufen.

    Ein paar Kritikpunkte gab es dennoch, und zwar waren mir die Charaktere manchmal zu blass und nur grob skizziert. Bisschen kalt und gefühllos. Besonders dann konnte ich wenig oder gar keinen Bezug zu den Personen fühlen und besonders Sam erschien mir extrem Irrational. Manchmal. Aber dann gab es Situationen, da mochte ich sie wieder, für ihre Liebe zu Büchern und besonders Kindern.

    Desweiteren hätte ich mir einen etwas tieferen Einblick in den Buchhandel gewünscht. Aber das ist nur ein persönliches Manko, denn ich fand den Überlebenskampf besonders im Buchhandel recht gut dargestellt. Inklusive der kauzigen Nebencharaktere, die dort fast ständig rumhängen und Kaffee trinken und jede Menge Klatsch und Tratsch verteilen. :D:D

    Sehr witzig fand ich Charlottes erfolgreiches Anwerben eine sehr bekannten Autorin für eine Lesung, ohne zu wissen, wen sie eigentlich vor sich hat. Hat mir gut gefallen.

    Auch das Erzählen über zwei Zeitebenen gefällt mir immer sehr gut, auch wenn ich es diesmal ein bisschen vorhersehbar fand.

    Alles in Allem vergebe ich :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:, für eine Geschichte, die zeigt, dass selbst jemand, der Bücher keinen hohen Stellenwert gibt in seinem Leben, doch zum Bücherwurm werden kann, wenn er nur das richtige Buch für sich findet. Außerdem Liebe und Familie und London! :love:<

    Quelle Klappentext: Insel Verlag

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." - Albus Dumbledore

  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Schönes Buch über Liebe, Familie, Geheimnisse und natürlich Bücher!“ zu „Frida Skybäck - Die kleine Buchhandlung am Ufer der Themse“ geändert.
  • Emma Lee In die Titelzeile gehören Autor und Buchtitel, sonst nichts. Bei allen anderen Angaben wie "schönes Buch über..." oder ähnliches kann deine Rezension nicht gefunden werden, wenn man im Rezensionsindex sucht. :wink:

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Frida Skybäck - Die kleine Buchhandlung am Ufer der Themse“ zu „Frida Skybäck - Die kleine Buchhandlung am Ufer der Themse / Bokhandeln på Riverside Drive“ geändert.
  • Die Schwedin Charlotte hat erst vor kurzem ihren Mann durch einen Unfall verloren. Dann erbt sie plötzlich die Buchhandlung ihrer Tante in London - einer Frau, die sie noch nie in ihrem Leben getroffen hat. Charlotte reist an, um die Buchhandlung zu verkaufen und alles zu regeln. Als Besitzerin einer gutgehenden Kosmetikfirma hat sie an Literatur keinerlei Interesse. Doch dann lernt sie die Angestellten Martinique und Sam sowie Autor William kennen und auf einmal stellt Charlotte ihr ganzes Leben in Frage.


    "Die kleine Buchhandlung am Ufer der Themse" ist ein Buch zum Wohlfühlen. Der Autorin ist es gelungen, authentische Charaktere mit Ecken und Kanten zu schaffen. Auch sprachlich ist der Roman sehr ansprechend und lässt sich leicht und locker lesen. Die Sorgen der Menschen im stationären Buchhandel sind realistisch geschildert, die Buchhandlung "Riverside Books" würde man als Leser selbst gerne betreten: mit einer Zimtschnecke in der Hand in der Harry Potter-Leseecke sitzen, das wäre doch was!


    Zu der Geschichte um Charlotte und die Buchhandlung gesellt sich noch ein Familiendrama. In einer zweiten Zeitebene wird erzählt, wie die Schwestern Sara und Kristina (Charlottes Tante und Mutter) in den 80er Jahren in London ankommen. Auf der Flucht vor dem gewalttätigen Vater sind sie endlich frei und entdecken die Großstadt und die erste Liebe. Nach und nach wird so aufgedeckt, weshalb Charlotte ihre Tante nie kennengelernt hat, bis am Ende die Handlungsstränge in der Gegenwart wieder aufeinander treffen.


    Der Autorin ist ein netter kleiner Roman geglückt, der sich wunderbar auf dem Sofa mit einer Tasse heißer Schokolade lesen lässt. Für Fans des Genres ist einiges jedoch recht vorhersehbar, schon nach den ersten Kapiteln ist klar, wo die Geschichte mit dem Leser hinwill. Dem Lesespaß tut dies aber nur wenig Abbruch. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Inhalt:

    Die Schwedin Charlotte hat vor Kurzem ihren geliebten Mann verloren, mit dem sie sich ein Leben aufgebaut hat und mit dem sie eine Familie gründen wollte. Sie vergräbt sich in Arbeit, als sie plötzlich die Nachricht bekommt, dass ihre Tante Sara ihr eine kleine Buchhandlung in London vererbt hat.

    Charlotte fliegt nach London, um das Haus zu verkaufen. Doch sie erliegt dem Charme der kleinen Buchhandlung und ihren zwei Mitarbeiterinnen sowie dem Kater Tennyson. Also versucht sie die fast bankrotte Buchhandlung zu retten.

    Natürlich versucht Charlotte auch herauszufinden, weshalb sie ihre Tante nie kennengelernt hat und wieso diese gerade ihr die Buchhandlung vererbt hat. Sie stößt dabei auf ein dunkles Geheimnis und versucht dieses aufzudecken.


    Meinung:

    Ich habe jede Seite dieses Buches genossen. Es ist ein absolutes Wohlfühlbuch.

    Charlotte hat die Liebe ihres Lebens verloren und versucht zu überleben. Dafür stürzt sie sich in die Arbeit. Genauso macht sie es auch, als sie feststellt, dass die Buchhandlung ihr doch etwas bedeutet und dass sie diese retten will.

    Die Handlung spielt zu einem großen Teil in der Buchhandlung selbst. Das fand ich wirklich schön, auch dass es immer wieder Buchempfehlungen (an Kunden) gab. Auch die zwei Mitarbeiterinnen kämpfen darum, dass die Buchhandlung bestehen bleibt und natürlich darum, ihre Jobs behalten zu können.

    Es war auch schön zu lesen, wie Charlotte immer mehr heilt. Die Buchhandlung, die Mitarbeiterinnen, die zu Freundinnen werden und auch William, der über der Buchhandlung eine Wohnung gemietet hat, tun ihr gut und es geht ihr mit der Zeit immer besser.

    Natürlich gibt es auch eine kleine Liebesgeschichte mit William. Aber diese nimmt keinen überwiegenden Teil der Geschichte ein, sondern ist wirklich nur eine Nebenhandlung, was ich als sehr angenehm empfand.


    Fazit:

    Dieses Buch ist für jeden Bücher- und Buchhandlungsliebhaber ein Muss.

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Die junge Charlotte lebt in Schweden, ist durch den Unfalltod ihres Mannes bereits Witwe, was ihr immer noch nachhängt und führt allein die gemeinsam gegründete Kosmetikfirma weiter. Da wird sie von der Nachricht überrascht, den Riverside Bookshop in London geerbt zu haben von ihrer Tante Sara, der sie nie begegnet ist. Charlotte wundert sich über das Erbe und reist nach London, um den Laden schnellstmöglich zu verkaufen. Doch dann betrifft sie den Buchladen, der sofort eine besondere Faszination auf sie ausübt, aber auch die Begegnung mit Martinique und Sam, die den Bookshop seit Saras Tod weiter betreiben, lässt sie nicht kalt. Trotz schlechter Geschäftslage möchte Charlotte versuchen, den Laden wieder zum Laufen zu bringen. Gleichzeitig will sie mehr über ihre Tante Sara herausfinden und warum diese ausgerechnet ihr den Buchladen vermacht hat. Ob Charlotte deren Geheimnis lüften kann?


    Frida Skybäck hat mit „Die kleine Buchhandlung am Ufer der Themse“ einen unterhaltsamen und gefühlvollen Roman vorgelegt, der den Leser auf eine Wohlfühlreise schickt und ihn an der Seite der Protagonisten eine Achterbahn der Gefühle erleben lässt, während einige Geheimnisse nach und nach entblättert werden. Der Schreibstil ist flüssig, anrührend und farbenfroh, an der Seite von Charlotte darf der Leser eine aufregende Reise antreten, um sich in einem alten Buchladen einzunisten und die Akteure zu beobachten. Die Autorin erzählt ihre Geschichte über zwei Zeitebenen, wobei die eine sich mit Charlotte und der Gegenwart beschäftigt, während die zweite die Vergangenheit von Charlottes Mutter Kristina und deren Schwester Sara 30 Jahre zuvor beleuchtet. Gekonnt miteinander verknüpft wird das Familiengeheimnis stückchenweise enthüllt. Die alte Buchhandlung wird so detailliert und gemütlich beschrieben, dass man als Leser dort gern in einem alten Sessel sein Lager aufschlagen würde. Aber auch ein Stadtbummel durch London kann reizvoll sein.


    Die Charaktere sind mit viel Liebe zum Detail ausgestaltet und mit Persönlichkeit versehen. Individuelle Ecken und Kanten lassen sie lebendig und vor allem glaubwürdig wirken, der Leser kann sich gut in sie hineinversetzen und mit ihnen fühlen. Charlotte musste schon als junge Frau einen schweren Schicksalsschlag verkraften, allerdings ist sie noch immer nicht darüber hinweg. Das Erbe ist eine willkommene Abwechslung, die ihr zusätzlich einen Teil ihrer Familiengeschichte eröffnet, die sie nicht kannte. Charlotte ist freundlich, aber auch manchmal etwas zu verschlossen. Martinique ist eine warmherzige und treue Seele, deren Hilfsbereitschaft oftmals ausgenutzt wird. Sam dagegen ist eher schroff und unbequem, aber sie hat auch ein weiches Herz, was es zu schützen gilt. Weitere Protagonisten wie William, Sara, Kristina oder auch ein Kater namens Tennyson bringen mit ihren Auftritten zusätzlichen Unterhaltungswert sowie etwas Humor in die Geschichte.


    In „Die kleine Buchhandlung am Ufer der Themse“ dreht sich alles um Familiengeheimnisse, Freundschaften und Neuanfänge. Ein unterhaltsamer und gefühlvoller Schmöker für lange Winterabende. Verdiente Leseempfehlung!


    Schmöker für :bewertung1von5::bewertung1von5:

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
    _____________________________________________


    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • Klappentext:

    Die junge Witwe Charlotte erbt eine Buchhandlung in London. Von ihrer Tante Sara, der sie nie begegnet ist. Der Riverside Bookshop übt eine fast magische Anziehung auf sie aus – und stellt sie vor einige Rätsel: Warum wurde ausgerechnet ihr die Buchhandlung vererbt? Welches Geheimnis hat Tante Sara gehütet? Frida Skybäck erzählt, wie ein Haus voller Bücher, gute Freunde und ein kratzbürstiger Kater einer Frau helfen, einen Neuanfang zu wagen.



    Inhalt:

    Charlotte hat mit ihrem Mann zusammen eine erfolgreiche Kosmetik-Firma in Schweden und erst kürzlich auch ein großes Haus gebaut. Doch dann stirbt ihr Mann plötzlich und Charlotte ist am Boden zerstört. Kurz darauf erfährt sie, dass sie eine kleine Buchhandlung in London geerbt hat, die ihrer Tante Sara gehört hat. Doch dieser ist sie noch nie begegnet und sie fragt sich, warum genau sie das Erbe antreten soll. So macht sich Charlotte auf nach London um sich die Buchhandlung anzusehen und alles in die Wege zu leiten um diese zu verkaufen. Doch sie erbt nicht nur die Buchhandlung, sondern auch die beiden Wohnungen drüber, die Angestellten und den Kater Tennyson.



    Meine Meinung:

    Mich hat das Cover einfach magisch angezogen. Ich liebe Bücher bei denen es um Bücher geht. Es erweckt bei mir ein Gefühl von „nach Hause kommen“. Der Klappentext klingt zunächst etwas seicht, aber die Geschichte hat mich einfach nur begeistert.


    In der Geschichte geht es grundsätzlich um Charlotte, die eine Buchhandlung von ihrer Tante Sara erbt. Aber es geht auch um die Angestellten wie Martinique, die seit Jahren in der Buchhandlung arbeitet und im Moment selbst in einer Krise steckt. Dann gibt es noch Sam, eine weitere Mitarbeiterin in der Buchhandlung, die etwas schrägt und auch ziemlich tough ist. William bewohnt die zweite Wohnung und ist ein Autor, der im Moment auch eine Rückschlag erhalten hat. Abgerundet wird diese seltsame Runde von Tennyson, dem Kater, der eines Tages beschlossen hat, den Buchladen als sein neues Zuhause zu erklären.


    Unterschiedlicher könnten die Charaktere nicht sein, aber trotzdem haben sie einfach wundervoll harmonisiert. Jeder hat im Laufe der Geschichte auch eine Entwicklung durchgemacht, die mir gut gefallen hat und auch authentisch war. Anfangs wusste ich noch nicht so sehr, wie ich Charlotte einschätzen sollte und sie hat mich ein wenig genervt. Aber nach und nach konnte man ihre Handlungsweise doch nachvollziehen und sie wurde eine meiner liebsten Figuren.


    Besonders gefallen haben wir die immer wiederkehrenden Einblicke in die Vergangenheit von 1982, als ihre Tante Sara mit ihrer Schwester Kristina nach London gezogen ist. Es war wirklich interessant und mitreißend zu erfahren, was zwischen den beiden passiert ist und was das alles für Konsequenzen nach sich gezogen hat.


    Es wurde einfach nie langweilig und die Seiten flogen nur so dahin. Der Schreibstil war so fesselnd, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Es war wirklich erstaunlich wie schnell sich die über 500 Seiten lesen ließen.



    Fazit:

    Ein wundervoller Roman und ein richtiges Wohlfühlbuch, das einfach perfekt zum Herbst passt. Ich habe mit den Charakteren mitgefiebert und mitgelitten. Die Buchhandlung wurde so schön beschrieben, dass ich mich gleich wohl gefühlt habe. Einfach die ganze Atmosphäre, die die Autorin geschaffen hat war regelrecht magisch und fesselnd. Ich kann dieses Buch nur empfehlen, es erzählt von Freundschaft, Familie und davon Zusammenzuhalten, auch wenn es schwer wird. Ich vergebe verdiente :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: für diesen wundervollen Roman.

    "Es gibt mehr Schätze in Büchern als Piratenbeute auf der Schatzinsel. Und das Beste ist, du kannst diesen Reichtum jeden Tag deines Lebens genießen."
    (Walt Disney)









  • Ein Wohlfühlbuch


    Die kleine Buchhandlung am Ufer der Themse, Feel-Good-Roman von Frida Skybäck, 543 Seiten, erschienen im Insel-Verlag.


    Charlotte erbt eine Buchhandlung in London und bekommt gute Freunde, eine Familie und einen kratzbürstigen Kater dazu.


    Die junge Witwe Charlotte führt eine erfolgreiche Kosmetikfirma in Schweden, durch den Unfalltot ihres Mannes, fühlt sie sich einsam und beginnt sich von der Welt abzuschotten. Eines Tages erbt sie die Buchhandlung ihrer Tante in London. Eigentlich will sie den heruntergewirtschafteten Laden schnell loswerden, doch sie beginnt sich durch die warmherzigen Mitarbeiterinnen, den gutaussehenden Mieter und nicht zuletzt den eigenwilligen Kater in London wohlzufühlen. Kann die Buchhandlung noch gerettet werden? Und welches Familiengeheimnis gilt es zu entdecken?
    Das Buch umfasst 41 Kapitel, die mit Datumsangaben versehen sind, das ist von Vorteil denn das Buch teilt sich in zwei Erzählebenen. Zum einen, das Schicksal der beiden schwedischen Schwestern, die in London ein neues Leben beginnen wollten, in den frühen 80iger Jahren und zum anderen die Geschehnisse in der Gegenwart. Jederzeit ist es dem Leser möglich die chronologischen Abläufe zu erfassen. Durch den steten Wechsel der Zeitstränge bin ich nur so durch das Buch geflogen, es fiel mir sehr schwer es überhaupt aus der Hand zu legen. Gedanken und Buchtitel, sowie fremdländische Phrasen sind kursiv kenntlich gemacht. Skybäck hat den auktorialen Erzählstil gewählt, deshalb ist der Leser, den Charakteren immer einen Schritt voraus.
    Bei Frida Skybäcks Werk handelt es sich wahrlich um ein Wohlfühlbuch. Die Spannung findet größtenteils im Vergangenheitsstrang statt, nie habe ich daran gezweifelt, dass am Ende sich nicht alles zum Guten wendet. Doch wollte ich stets ergründen was die beiden Schwestern in den 80iger Jahren so sehr entzweit hat ihr Schicksal hat mich sehr berührt. Dass in diesem Werk immer wieder Buchtitel zur Sprache kamen hat mir gut gefallen. Auch die Idee mit einer Lesung von J.K. Rowling fand ich eine nette Idee und über den putzigen Kater Tennyson musste ich des Öfteren schmunzeln. Die Handlung war stets plausibel und nachvollziehbar. Die handelnden Charaktere fand ich größtenteils sympathisch. Martinique, trotz ihrer Schwierigkeiten mit der pubertären Tochter und ihrer Schwester die sie ausnutzt, ist eine starke Frau, letztendlich hat sie es auch geschafft sich gegen ihre Schwester zu behaupten, ihre Köstlichkeiten die sie im Buch gezaubert hat, ließen mir das Wasser im Mund zusammenlaufen. Auch Sam die schrille Mitarbeiterin, zwar etwas durchgeknallt aber doch liebenswert und sehr kreativ, welche Leserin möchte die beiden nicht zu Freundinnen haben? William, Mieter und Hausschriftsteller, ebenfalls ein liebenswerter Mensch. Letztendlich Charlotte, die sich in London sehr zu ihrem Vorteil entwickelt hat. Sie alle habe ich liebgewonnen und konnte sie nur schwer gehen lassen. Nur Sara, die Erblasserin und Tante von Charlotte war eine furchtbare Person, leider hat Charlotte nicht erfahren, welche Schuld Sara mit ihrem Telefonanruf auf sich geladen hat. Auch die Buchhandlung hat sie ziemlich heruntergewirtschaftet, sie war mir total unsympathisch. Einzig hat mich gestört, dass es sich für Charlotte, fast wie von selbst, zum Guten gefügt hat. Insgesamt jedoch ein Feel Good Roman den ich gerne empfehlen möchte. 4 Sterne von 5 möglichen. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    :study::musik::montag:


    Und wenn mir alle Königskronen für meine Bücher und meine Freude am Lesen angeboten wären: Ich würde sie ausschlagen.
    François Fénelon

  • Herrlicher Wohlfühlroman mit spannender Vergangenheitsebene und tollem London-Flair


    Diese zauberhafte Feel-Good-Story über Neuanfänge, Familiengeheimnisse, Freundschaft und die Liebe zu Büchern war für mich das erste Werk aus der Feder von Autorin Frida Skybäck. Nicht nur die spannenden Plot-Elemente haben mich positiv überrascht, auch das Setting hat mich absolut begeistert!


    Die Geschichte um die junge Schwedin Charlotte, die aus heiterem Himmel eine Buchhandlung in London erbt (von einer Tante, der sie nie zuvor begegnet ist und über die ihre Mutter zu Lebzeiten kaum ein Wort verloren hat) ist im Herbst 2019 beim Insel Verlag erschienen und schon nach wenigen Zeilen war mir klar, dass ich einen 5-Sterne-Read in den Händen halte.


    Nach dem Unfalltod ihres geliebten Mannes klammert Charlotte sich an das gemeinsam errichtete Kosmetikunternehmen, vergräbt sich in Arbeit und ihre sozialen Kontakte beschränken sich auf einen guten Freund (und Angestellten) und ihre Therapeutin. Ihre Komfortzone zu verlassen ist das Letzte, wonach Charlotte der Sinn steht und doch hat sie keine Wahl, als der Nachlassverwalter ihrer verstorbenen Tante sie nach London beordert. Denn dort hat sie – ausgerechnet sie, die sich noch nie viel aus Literatur gemacht hat – eine Buchhandlung samt Personal und Wohnräumen geerbt. Keine Frage, das Haus im verregneten England muss schnellstens verkauft werden, immerhin ist ihr Lebensmittelpunkt in Schweden und ihre Firma führt sich nicht von allein. Aber wider Erwarten hat das urige Geschäft mit seinen großen, hölzernen Regalen, abgesessenen Möbeln und dem gemütlichen Kamin einen ganz eigenen Charme und übt eine ungeheure Faszination auf Charlotte aus; der Trubel der Großstadt scheint plötzlich ganz weit entfernt. Überwältigt von all den neuen Eindrücken und der Freundlichkeit der Mitarbeiterinnen, beschließt sie, alles daran zu setzen, das beinahe bankrotte Geschäft am Laufen zu erhalten und bei einem Verkauf auch die dazugehörigen Arbeitsplätze zu retten. Hinzu kommt ihre wachsende Neugier auf die Hintergründe, die einst zum Zerwürfnis zwischen zwei sich liebenden Schwestern gesorgt hatten und verhinderten, dass Charlotte ihre Tante Sara je kennenlernen durfte. Parallel zu dieser Gegenwartshandlung eröffnet sich nach kurzer Zeit eine Vergangenheitsebene, die in den frühen 80er-Jahren spielt, als Sara und Kristina von Schweden nach England flohen und einen Neustart wagten. Geschickt verknüpft Skybäck die Geschehnisse zu einem so mitreißenden Gesamtwerk, dass man das Buch vor lauter Spannung nicht mehr aus der Hand legen kann. Den fesselnden, unterhaltsamen und mit bildreichen Beschreibungen ausgeschmückten Schreibstil der Autorin kann ich gar nicht genug loben! Erzählt wird in der dritten Person, hauptsächlich aus der Perspektive von Charlotte, aber teilweise auch aus Sicht von Martinique, Sam und Kristina.


    Die glaubwürdigen, aus dem Leben gegriffenen Figuren sind ein weiterer Pluspunkt dieses Werkes. In die sympathische weibliche Hauptfigur habe ich mich wunderbar hineinfühlen können. Besonders schätze ich an Charlotte, dass sie nicht in ihrer Trauer versinkt, enorm zielstrebig und organisiert vorgeht und nicht nur ihr eigenes Wohl im Sinne hat, sondern auch stets an ihre Mitmenschen denkt. Ihre Tierliebe zum knuffigen Hauskater Tennyson konnte ich nur zu gut nachvollziehen! Die mütterliche, warmherzige Martinique ist die Seele des Riverside Bookshops. Sie hat für jeden ein offenes Ohr, hilft wo sie kann und man möchte sie am liebsten knuddeln, insbesondere da ihre eigene Schwester (Marcia) Martiniques Gutmütigkeit schamlos ausnutzt. Mit der flippigen, jungen Angestellten Sam kam ich auf keinen grünen Nenner. Man könnte ihr oftmals taktloses und unverschämtes Verhalten vielleicht mit ihrer Jugend und Naivität entschuldigen, aber Sam ist alles andere als ein scheues Reh; sie strotzt vor Selbstbewusstsein und weiß genau, was sie tut. Ihre impulsive, ungeduldige, weltfremde und selbstverliebte Art trägt natürlich zur speziellen Dynamik des Buchladens bei und die Kunden schätzen (meistens zumindest) ihre frechen Sprüche. Auch wenn man sich gegen Ende etwas mehr für sie erwärmen kann, das einzig Positive an Sam war für mich die äußerst realistische Ausarbeitung ihres Charakters. Auf William, den hauseigenen Autor, der zum Spottpreis in einer der Mietwohnungen lebt, möchte ich hier nicht weiter eingehen – er war in meinen Augen eine nette Ergänzung, die Story hätte jedoch auch gut ohne ihn funktioniert.


    Das unumstrittene Highlight der Geschichte waren für mich die Wohlfühlatmosphäre in der Buchhandlung sowie das London-Flair, das so einladend beschrieben worden ist, dass man richtig Fernweh bekommt und am liebsten direkt einen Städtetrip buchen würde. Wer noch kein Fan von London ist, wird es spätestens nach dieser Lektüre sein!


    Dem heimelig anmutenden Cover zum Trotz vereint dieser lesenswerte Roman in sich so viel mehr als erwartet, speziell aufgrund der dramatischen Elemente und Überraschungen in der Vergangenheitsebene sowie dem Hauch einer Love Story, die angenehm leicht daherkommt und nicht unnötig übertrieben oder ausgereizt wird. Das Ende war für mich durch und durch stimmig.


    "Hier am Riverside Drive haben Dinge die Tendenz, sich zum Guten zu wenden."


    Fazit: Eine klare Leseempfehlung, nicht nur für Liebhaber von Feel-Good-Stories und London-Fans!