Während ein Holzfäller im Wald Holz sammelt, verliert er einen blauen Handschuh. Es dauert nicht lange, bis eine Maus diesen findet und schnell bemerkt, wie kuschelig weich dieser ist und wie schön er Wärme spendet. Schnell wird der Handschuh als neuer Schlafplatz auserkoren. Kurze Zeit später wird ein Frosch darauf aufmerksam und die Maus teilt ihren Unterschlupf gerne mit ihm, genauso wie mit dem Hasen, dem Fuchs und dem Bären. Zusammen schlummern sie im Handschuh und genießen das Zusammensein und die Wärme. Als der Holzfäller den Handschuh vermisst, kehrt er mit seinem Hund in den Wald zurück. Dort finden sie diesen und verjagen alle Tiere, damit sie das Kleidungsstück mit zurück nehmen können. Ob die Tiere zeitnah wohl einen neuen Unterschlupf im verschneiten Wald finden werden?
„Der verlorene Handschuh“ ist ein russisches Weihnachtsmärchen. In dieser Ausgabe wird es lediglich von Sharon Harmers Illustrationen „erzählt“, denn es kommt ganz ohne Text aus. Die schönen Zeichnungen sind jedoch so eindeutig, dass die Handlung und die Botschaft unmissverständlich sind. Das Buch lädt daher dazu sein, zusammen die Geschichte zu erzählen, es ermöglicht also ein intensiveres Bucherlebnis zwischen Kind und Erwachsenem.
Mit den dicken Pappseiten und den abgerundeten Ecken ist das Buch bereits ideal für Kinder ab 2 Jahren. Die Illustrationen gefallen mir persönlich total gut. Sie wirken irgendwie weich und erzeugen eine winterliche, kuschelige Atmosphäre. Die Farben sind nicht aufdringlich – das Knalligste ist das Grün des Frosches (siehe Cover).
Fazit: Ich kannte dieses Märchen, dass ein Klassiker sein soll, bisher nicht. Aber die Geschichte, die nur anhand von Illustrationen erzählt wird, gefällt mir sehr und besonders die Zeichnungen sind unheimlich schön. Ein tolles Buch, welches man eben nicht einfach vorlesen kann, sondern welches zum freien Erzählen animiert.