Donna Jo Napoli - nur 3 Tage / Three Days

  • Klappentext:

    Stell dir vor, du bist mit deinem Vater in einem fremden Land unterwegs und er bricht plötzlich über dem Steuer zusammen.

    Stell dir vor, du versuchst verzweifelt andere Autos anzuhalten, aber niemand bleibt stehen.

    Stell dir vor, zwei Männer nehmen dich mit. Aber sie fahren nicht zur Polizei oder zu einem Krankenhaus... sondern einfach immer weiter... und hören nicht auf dich.


    Über die Autorin (Quellen: Wikipedia, Portrait im Buch):

    Donna Jo Napoli, geboren 1948 in Miami, ist fünffache Mutter und lebt mit ihrer Familie in Swarthmore, Pennsylvania. Ihre Vorfahren stammen aus Venedig und Kalabrien. Sie studierte Sprachwissenschaften, Allgemeine Linguistik, italienische Literatur und Mathematik. Donna Jo Napoli blickt auf diverse Lehrtätigkeiten an Hochschulen zurück und verfasst neben Schriften zu ihren Fachgebieten Kinder- und Jugendbücher, Kurzgeschichten, Lyrik und Essays.


    Persönlicher Eindruck:

    Donna Jo Napoli schickt ihre elfjährige Protagonistin auf eine emotionale Achterbahnfahrt. Jackie fungiert als Ich-Erzählerin, die am Anfang unheimlich flatterhaft wirkt. Im Lauf der Geschichte ändert sich das, nachdem der Vater, bei dem sie einfach nur Kind sein konnte und sich um nichts zu kümmern brauchte, nicht mehr da ist, muss sie sich selbst helfen. Dabei macht sie eine deutliche Entwicklung durch, besinnt sich auf ihre Stärken und lernt, mit schwachen Momenten umzugehen. Das ist kein gerader Weg, sie muss Rückschläge hinnehmen und sehnt sich in die Geborgenheit von früher zurück.

    Dazu kommt das Problem der Verständigung: Jackie spricht kein Italienisch, ihre Entführer verstehen kein Wort Englisch. Sie kann also allenfalls aus Tonfall und Mimik zu erschließen versuchen, um was es geht, wenn die Entführer sich unterhalten, und muss sich mit Händen und Füßen mit ihnen verständigen. Es werden nur sehr wenige italienische Sätze wiedergegeben, sodass auch Leser, die des Italienischen mächtig sind, keinen nennenswerten Wissensvorsprung gegenüber Jackie gewinnen.

    Auf den letzten 30 Seiten entwickelt sich die Geschichte zusätzlich in Richtung eines Abenteuers, als Jackie sich traut, die Dinge in die Hand zu nehmen, und die Hintergründe ihrer Entführung aufdeckt. Als Leser ahnt man es schon früher, aber das nimmt dem Ende nicht die Spannung, zumal bis kurz vor Schluss offen bleibt, welche Konsequenzen sich daraus ergeben.


    Fazit:

    Nach wohlig-flatterhaftem Auftakt ein spannendes und tragisches Abenteuer.

  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Donna Jo Napoli - nur 3 Tage“ zu „Donna Jo Napoli - nur 3 Tage / Three Days“ geändert.