Sam Feuerbach - Die Sanduhr

  • Die Handlung

    Die Geschichte setzt dort wieder ein, wo sie aufgehört hat, nämlich einen Tag nach dem Ende des zweiten Bandes. Diesmal gibt es ein paar Hilfestellungen für diejenigen, die den Vorband nicht mehr ganz im Kopf haben. Einerseits werden Charaktere und vergangene Ereignisse mit einem Halbsatz noch mal ins Gedächtnis gerufen, andererseits gibt es am Ende des Buches eine Übersicht über wichtige Personen und Orte.

    Doch Karek und seine Freunde sind wie gesagt da, wo sie aufgehört haben: ratlos, wo sie nun hin können, da der Bürgerkrieg begonnen und ihre Ausbildungsfestung zerstört ist. Zudem sind sie nun auf sich gestellt und sie sind eben noch keine ausgebildeten Soldaten, sondern Jugendliche, die nicht wissen, was Krieg bedeutet. So beginnen sie ein Abenteuer, das sie auf die Spur einer alten Prophezeiiung führt. Dabei sind Ihnen Verfolger ständig auf den Fersen. 

    Das Setting

    Die Handlung weitet sich nun auch auf das südliche Reich Soradar aus, das den Protagonisten nicht friedlich gesinnt ist. Dabei bleibt ein tieferer Einblick in Kultur und Sprache eher aus, denn das ist nicht Fokus der Geschichte.

    Zudem mündet die angespannte politische Lage in Toladar in einen Bürgerkrieg, der im Süden des Landes eine Gefahr für alle Königstreuen darstellt.  

    Die Charaktere

    Mit dem symbolträchtigen Einsturz der schützenden Mauern um die Feste Strandsitz werden unsere Freunde in die Welt hinausgestoßen und müssen nun selbst zurechtkommen. Dabei zeigen sie verständlicherweise Angst und Unsicherheit im Umgang mit echten Gefahren.

    Karek kämpft dabei mit dem Zwiespalt, ob er gegenüber seinen Freunden als Anführer oder Gefährte auftreten soll. Immer wieder ist er zudem damit konfrontiert, sekundenschnelle Entscheidungen zu treffen, die über Leben oder Tod entscheiden. Nicht immer lässt sich eine friedvolle Lösung finden.

    Die namenlose Auftragsmörderin hat eher Schwierigkeiten damit, dass ihr plötzlich Menschen ans Herz wachsen. Sie zweifelt an ihrer Identität, aber wenigstens versteht endlich jemand ihren Humor.

    Auch folgen wir einem der Antagonisten, wobei ich aus Spoilergründen keinen Namen nenne, und erfahren so die Geschehnisse aus Sicht der Verfolger von Prinz Karek und seinen Freunden.

    Außerdem werden neue Charaktere eingeführt und bringen eine neue Dynamik in die bestehenden Beziehungen. 

    Fazit

    Auch der dritte Band hat mich wieder wunderbar unterhalten. Die Geschichte liest sich leicht dahin ohne Längen. Dieser Band ist nun eine kleine Abenteuerreise, die ich sehr genossen habe. Im Gegensatz zu den Vorbänden ziehe ich aber einen halben Stern dafür ab, dass die überraschenden Wendungen für mich sehr vorhersehbar waren und damit für mich etwas die Spannung herausgenommen haben. Ich vergebe 4,5 Sterne. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Tantivari Bitte sei so gut und füge bei einer Erstrezension immer eine kleine Inhaltsangabe ein - ob nun wie ich durch ein Zitat von Amazon (oder dem Klappentext) oder in eigenen Worten. Sonst kann niemand nachvollziehen, worum sich die Geschichte dreht. Deine Angaben zur Handlung sind da leider nicht hilfreich, wenn man die anderen Bände nicht gelesen hat. Danke :wink:

    Zitat von Amazon

    Die Auftragsmörderin, steckt in ernsten Schwierigkeiten.
    Wie ist es nur dazu gekommen? Fünf Milchbärte kleben ihr an den Hacken wie Pferdemist. Auf einem Schiff mit einem Kapitän, dem nicht zu trauen ist. Auf einer Reise mitten ins Feindesland, in dem es vor Halsabschneidern nur so wimmelt. Auf der Suche nach einer verlorenen Legende, die sich jeden Augenblick in Luft auflösen kann wie ein Kamelfurz.
    Die Zeit schreit nach Veränderungen. Ein geheimnisvolles Pergament führt Karek und seine Gefährten nach Süden und endlich an Ziel. Doch was sie dort vorfinden, kennt keine Gesetze, keinen Glauben, keine Gnade ...

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Mir war wohl zu wichtig, die Geschichte bis dorthin nicht zu spoilern

    Das ist auch durchaus wichtig. Aber wir können Texte hier ja auch verdecken, indem wir den Text markieren und dann auf das durchgestrichene Auge klicken

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Nachdem mich die ersten Bände schon so gut mitreißen konnten, mussten die Fortsetzung natürlich bald folgen! Die Geschichte geht nahtlos weiter und nachdem ich mich jetzt völlig in dem gesponnenen Netz aus Worten verfangen habe, lässt es mich auch nicht mehr los!


    Der Prinz, Karek, ist mir sehr ans Herz gewachsen wie auch seine Freunde, die sich mittlerweile um ihn scharen. Gerade die verschiedenen Charaktere der kleinen Schar macht bewusst, wie gut dieses Zusammensein funktioniert, gerade weil sie so unterschiedlich sind.

    Kareks Sicht auf die Welt ist von Güte und Mitgefühl geprägt und sein besonderer Bezug zu Tieren sticht hier auch immer wieder durch. Ein schöner Zug des Autors, der damit kleine Botschaften transportiert, aber nicht nur kleine ...


    "Gegen Worte gibt es keine Rüstungen. Worte können schärfer als das beste Schwert sein. Worte schneiden tiefer als jede Axt."

    Zitat


    Aber auch durch sie, die ohne Namen, die Krähe, die Auftragsmörderin, klingt viel Menschlichkeit durch, wobei sie sich ja vehement dagegen sträubt, auch nur ein Fitzelchen Menschlichkeit zu zeigen. Ihr Kokon aus Ignoranz und Gleichgültigkeit schützt sie nach außen und nach innen, doch auch sie macht wie Karekt einige folgenreiche Veränderungen durch.


    Sie liebte Geschwindigkeit. Moment! Sie runzelte unwillkürlich die Stirn. Keine neuen Töne. Sie hasste Langsamkeit und Trägheit. Logisch.

    Zitat


    Während man Karek ja vorerst vor allem inkognito bei seiner Ausbildung begleitet, weitet sich der Schauplatz immer mehr aus. Der Intrigen um die Macht über Krosann spaltet das Land und der Prinz muss viele Entscheidungen treffen, die über das Schicksal der Zukunft entscheiden werden.

    Neue Verbündete und neue Feinde gesellen sich dazu und es macht eine Menge Spaß, ihren Abenteuern zu folgen. Vor allem auch durch die lebendige und witzige Schreibweise, die Sam Feuerbach mit viel schwarzem Humor und Sarkasmus würzt und ohne unnötige Längen auskommt.


    Manche Wendungen mögen etwas zurechtgebogen erscheinen, aber irgendwie schafft es der Autor, alles logisch zu verbinden und eine abwechslungsreiche Spannung zu erzeugen, die einen nicht mehr loslässt. Ich bin einfach nur begeistert :)


    Mein Fazit: 5 Sterne