Eva Ibbotson - Ein Hauch von Jasmin / A Company of Swans

  • "Ein Hauch von Jasmin" ist eine etwas altmodische, aber sehr romantische Geschichte: die 18jährige Harriet lebt mit ihrem verwitweten Vater und einer unbarmherzigen Tante in England im Jahr 1912. Sie weiß genau, sie hat nur zwei Möglichkeiten, ihrem trostlosem Heim zu entkommen: heiraten - doch das kommt für die selbstbewusste junge Frau mit dem von ihrem Vater ausgesuchten Mann nicht in Frage - oder tanzen. Denn das Ballett hat es ihr seit Kindertagen angetan und war immer ihr einziger Lichtblick. Sie schließt sich einer berühmten russischen Balletttruppe an und unternimmt eine Tournee nach Brasilien. Sie trifft auf gute Freundinnen, Abenteurer, Plantagenbesitzer und verliebt sich unsterblich. Doch ihr Vater schickt jemanden, der sie nach Hause holen soll und es wird sehr gefährlich für Harriet. Wie kann Harriet unter diesen Umständen ihren Weg finden?


    Zur Autorin:

    Eva Ibbotson (1925 - 2010), geboren in Wien, kam 1933 nach England. Als Physiologin machte sie Karriere in der Wissenschaft, die sie jedoch nie vom Schreiben abhalten konnte. Sie schrieb erfolgreiche Kinderbücher und viele romantische Liebesromane, z.B. "Die Morgengabe" (hier geht es zur Rezi). Die meisten ihrer Romane zeichnen sich durch ein gefühlvolles Happy End aus. Die Gesamtauflage ihrer Bücher beträgt weit über drei Millionen Exemplare.


    Meine persönliche Einschätzung:

    Sehr romantisch und gefühlvoll, :love::love: aber natürlich ziemlich altbacken.

    Man merkt dem Roman nicht an, dass er 1985 erschienen ist, er wirkt eher wie aus 1912. Alles ist ziemlich klischeehaft: der verknöcherte und verwitwete Professor, die ältliche unverheiratete Schwester, die mit strenger Hand den Haushalt führt, und ein Mädchen, das nicht studieren darf. Aber die schöne jugendliche Heldin weiß natürlich trotzdem immer ganz instinktiv was zu tun ist und trifft im entscheidenden Moment immer auf gute Menschen, die ihr helfen. Sie muss Buße tun für ihre Flucht, aber Rettung kommt durch den strahlenden Ritter auf seinem weißen Pferd (das meine ich nur im übertragenen Sinne!!!), wenn auch in letzter Minute. Auch für dieses Mädchen ist es das höchste Glück, am Schluss heiraten zu dürfen. :roll:

    (Dass man auch als verheiratete Frau hätte studieren können, kommt niemand in den Sinn. Für eine Schriftstellerin, die selbst Naturwissenschafterin war, hätte es auch anders ausgehen können.)

    Der Jasmin im Titel kommt im Roman überhaupt nicht vor (allerlei Blumen im brasilianischen Urwald hingegen schon), warum wird nicht, wie im englischen Titel das Tanzen thematisiert?


    Trotzdem eine leichte und romantische Unterhaltung. Manchmal tut ein Happy End einfach gut :applause::applause::love::love:

    Ich vergebe :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:




    Nicht jeder, der das Wort ergreift, findet ergreifende Worte :-,


    (frei nach Topsy Küppers)


  • Die englische Ausgabe wird im Moment als Jugendbuch für die Zielgruppe 12 - 15 Jahre angepriesen. Ob die vielen Klischees in diesem Buch für diese Altersgruppe das richtige sind, wage ich ganz entschieden zu bezweifeln.

    Nicht jeder, der das Wort ergreift, findet ergreifende Worte :-,


    (frei nach Topsy Küppers)