Nicole Vosseler - Bis ans Ende der Welt

  • Es ist kein einfaches Leben, das Katya und Grischa in Russland haben. Grischa ist noch nicht abgestumpft und hat Träume. Als er eines Nachts flieht, heftet sich Katya an seine Fersen. Ihre Flucht bringt sie zunächst nach St. Petersburg, dann nach Norwegen und schließlich nach Hamburg. Katya kann das Eis lesen und das bringt sie auf eine besondere Geschäftsidee, die Grischa aufgreift. Er überzeugt die Kaufmannssöhne Thilo und Christian von der Idee. Sie wollen das Eis des Nordens dorthin bringen, wo es warm ist. Doch ohne Kapital ist das nicht einfach. Ob es ihnen gelingen wird?

    Das Buch ist wundervoll zu lesen. Ich bin eher ein „Frostbeule“ und kann dem Eis nicht so viel abgewinnen, aber Nicole C. Vosseler konnte darüber noch viel Informatives vermitteln.

    Die Charaktere sind interessant und lebendig und ich konnte sie sehr gut kennenlernen. Grischa hat Träume und will die Welt kennenlernen. Er ist ein Abenteurer mit einem einnehmenden Wesen und ist überzeugend, wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat. Er liebt die Freiheit, auch in Sachen Liebe. Seine kleine Schwester ist ihm aber immer das Wichtigste. Katya ist noch ein Kind, als sie aus Russland fliehen und sie muss einiges ertragen. Aber sie ist eine starke Person, die sich in Norwegen zu einer selbstbewussten jungen Frau entwickelt. Die Brüder Thilo und Christian könnten unterschiedlicher nicht sein. Während Christian gerne herumschäkert, ist Thilo eher ernst und verantwortungsbewusst. Er hält sich lieber an Zahlen. Die vier jungen Leute wollen es wissen und das Eis in warme Gefilde bringen. Doch es muss ein besonderes Eis sein, das nur Katya erkennen kann. Aber so einfach ist es nicht, ein Geschäft aufzubauen. Auch bringt die Liebe doch einige Unruhe in die Freundschaft und Christian trifft eine Entscheidung, die er bald bereut. Aber als es drauf ankommt, sind sie sich einig und wagen etwas. Mir sind die vier wirklich ans Herz gewachsen, auch wenn man manchmal mit ihren Handlungen nicht so einverstanden ist. Ganz besonders aber mochte ich Katya, aber auch Silja und Henny sind interessante Persönlichkeiten.

    Das Ende sorgt dafür, dass man mit Ungeduld auf die Fortsetzung wartet.

    Es ist eine wunderschöne Geschichte voller Gefühle.

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Nicole Vosseler - Die Eisbaronin: Bis ans Ende der Welt (Eisbaronin-Saga 1)“ zu „Nicole Vosseler - Bis ans Ende der Welt“ geändert.
  • Ein Wintermärchen


    Katya und Grischa, zwei Kinder, die irgendwo in Russland zu Hause sind. Katya liebt das Eis, sie kann es lesen und hört sein Lied. Grischa träumt von einer Zukunft in Freiheit und Reichtum. Schließlich beschließt der Bruder, ihr Zuhause zu verlassen. Katya folgt ihm. Gemeinsam machen sie sich auf eine lange Reise, die sie zunächst an die Ostsee führt. Später dann geht es weiter bis nach Hamburg. Fast hat man das Gefühl, sie können nirgendwo Wurzeln schlagen. Erst in Hamburg scheint sich ihr Traum zu verwirklichen. Hier lernen sie die Brüder Thilo und Christian kennen. Gemeinsam entwickeln sie einen aufregenden Plan. Sie wollen das Eis aus dem hohen Norden herausholen und damit einen Handel aufbauen. Allerdings wird es schwieriger als gedacht. Nicht nur der Plan hat so seine Tücken auch die menschlichen Beziehungen untereinander sorgen für so manche Turbulenz.


    Bei dem vorliegenden Roman „Die Eisbaronin. Bis ans Ende der Welt“ handelt es sich um den Auftakt einer Trilogie. So ist es jedenfalls geplant. Eigentlich möchte ich damit nur zum Ausdruck bringen, fangt erst an zu lesen, wenn ihr bereit seid, auch weiter die Reise mitzumachen. Was sicher der Fall sein dürfte, denn einmal begonnen, mag man hier nicht mehr aufhören zu lesen. Zu Beginn erzählt die Handlung nur von Grischa und seiner kleinen Schwester. Ihr Leben ist hart und ihr Kampf ums Überleben schwer. Aber man ist auch von der ersten Seite an mit dabei. Wünscht ihnen alles Glück dieser Welt.


    Dann beginnt der zweite Teil in Hamburg und hier kommen Thilo und Christian dazu. Auch diesen beiden Protagonisten kann man sich nur schwer entziehen. Obwohl ihr handeln nicht immer so ist, wie man es sich vielleicht wünscht. Mir hat aber gerade gut gefallen, dass die Handlung eben nicht so vorhersehbar war. Die Protagonisten haben ein Eigenleben entwickelt, welches einem vielleicht nicht immer gefällt, die Geschichte aber bunt und unterhaltsam macht.


    Hinzu kommt der Erzählstil von Nicole C. Vosseler. Sie hat eine Art, ihre Geschichte zu erzählen, dass man sich wie im Märchen fühlt. Als sie die Szenen vom Schnee und Eis in Norwegen beschrieb, hatte ich unweigerlich weiße, kalte Bilder im Kopf. So detailreich waren ihre Beschreibungen. Fast konnte auch ich das Eis singen hören.


    Hinzu kommt, dass der historische Hintergrund spürbar gut recherchiert war. Die Autorin hat gerade in Hamburg einiges an spanendem Hintergrundwissen aus dem 19. Jahrhundert einfließen lassen. Die Zeit nach der Besetzung Napoleons gut erzählt. Ich habe ein wenig dazu gelernt. Auch die Geschichte des Eises war interessant zu lesen. Ich hätte stundenlang so weiterlesen können. Leider war das Buch viel zu schnell vorbei. Am Ende gibt es zwar keinen fiesen Cliffhanger, der einen ratlos zurücklässt. Die Geschichte hat ihr Ende gefunden, aber irgendwie eben auch wieder nicht. Jetzt bleibt nur die Freude auf Band 2, der hoffentlich nicht so lang auf sich warten lässt.


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