• Rachel erhält den schlimmsten Anruf, den eine Mutter erhalten kann: Ihr Kind wurde entführt und die Kidnapper fordern Lösegeld. Aber nicht nur dass, sondern sie teilen ihr außerdem mit, dass Rachel nun Teil der Kette sei und dafür sorgen müsse, dass diese weitergehe. Somit muss nun Rachel ebenfalls ein Kind entführen, Lösegeld für die Drahtzieher erpressen, dafür sorgen dass diese die Kette weiter fortführen und erst dann wird sie ihr Kind wiedersehen.


    Ich hatte mich wahnsinnig auf dieses Buch gefreut, denn der Klappentext versprach einen sehr spannenden Thriller. Adrian McKinty ist wohl kein Unbekannter, ich habe jedoch vorher noch nichts von ihm gehört bzw. gelesen daher kann ich dieses Buch nicht mit seinen anderen Werken vergleichen. Er hat einen flüssigen Schreibstil und Dank kurzer Kapitel ließ sich das Buch schnell lesen. Ich habe jedoch den Thriller vermisst. Das Buch ist insofern spannend, als das man schon wissen möchte, ob Rachel ihr Kind wiedersehen wird, wie sie mit der Aufgabe ein anderes Kind zu entführen umgeht und was man sonst evtl. noch über die Kette erfahren können wird. Aber dieses spielte sich eher auf dem „es interessiert mich“-Level ab und nicht auf dem „Wahnsinn, das Buch ist so spannend, ich kann vor Nervenkitzel nicht mehr aufhören zu lesen“-Level. Für mich hat es sich eher wie ein Drama (?) angefühlt, aber eben nicht wie in Thriller.


    Hinzu kommt, dass die Charaktere keine richtige Tiefe hatten und der Autor sich vieler Klischees bediente. Einige Handlungen/Wendungen erschienen unglaubwürdig, wo hingegen es authentisch geschildert wurde, die verzweifelt Rachel ist und wie die Kette es schafft normale Bürger zu Entführern zu machen.


    Fazit: Der Roman lässt sich gut lesen, aber hat mir keinen Thriller geboten. Die Grundidee klang extrem spannend, aber die Umsetzung war leider nur interessant und nicht fesselnd mit einer Portion Nervenkitzel.


    :bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Mario

    Hat den Titel des Themas von „Adrian McKinty – The Chain - Durchbrichst du die Kette, stirbt dein Kind“ zu „Adrian McKinty - The Chain“ geändert.
  • The Chain (Durchbrichst du die Kette, stirbt dein Kind) - Adrian McKinty


    Droemer Knaur

    352 Seiten

    Thriller

    Einzelband

    02. September 2019


    Inhalt:


    Was als ganz normaler Tag begann, wird zum Albtraum für die alleinerziehende Rachel, als ihre 13-jährige Tochter auf dem Weg zur Schule verschwindet.

    Die einzige Spur: Das Handy des Mädchens wird an der Bushaltestelle gefunden. Tatsächlich erhält Rachel kurz darauf einen Anruf von der Entführerin. Die Frau am Hörer – ebenfalls Mutter eines entführten Kindes –, gibt sich als Kylies Kidnapperin zu erkennen. Sie ist Teil des perfiden Netzwerks »The Chain«.
    Und sie hat Rachel auserwählt, die Kette der Kindes-Entführungen weiterzuführen:

    Wenn Rachel ihr Kind lebend wiedersehen will, muss sie nicht nur binnen weniger Stunden das Lösegeld auftreiben – sie muss ihrerseits ein Kind entführen und dessen Eltern dazu bringen, dasselbe zu tun.

    Die Kette muss weitergehen …


    Meinung:


    Stell dir vor, du musst einen geliebten Menschen aus seiner gewohnten Umgebung reißen. Ihn festhalten, deine Identität verhüllen und darauf warten, dass die Familie deines Opfers das Gleiche mit einem anderen Menschen tut.

    Stell dir vor, vor dir haben das schon 1000 andere getan, alles gute Leute, bodenständig mit einem Hang zum Risiko.

    Stell dir vor, du musst das tun, damit du dein Kind zurück bekommst.

    Würdest du es angehen? Kriminell werden? Unterdrückend?


    Das und mehr sind Fragen, die Rachel O‘Neill beschäftigen, als sie von einer unbekannten Nummer informiert wird, dass ihre Tochter Kylie entführt wurde.

    Nur, wenn sie den Anweisungen folgt und die KETTE aufrecht erhält, bekommt sie sie unversehrt wieder.
    Rachel muss nicht lange überlegen und ja, das war irgendwie vorhersehbar. Doch das was dann folgte, war es nicht.

    Und meine Angst - nach den wahnsinnig schlechten Rezensionen - wahrlich unbegründet. Denn „The Chain“ ist keinesfalls langweilig oder schlecht durchdacht. Klar, man kann sich denken, für welchen Weg sich Rachel als Mutter entscheidet. Doch der Verlauf der KETTE, die Hintergrundgeschichte und die daraus folgenden Konsequenzen verleihen der Story, über die Seiten hinweg, eine super angespannte Atmosphäre.


    Erzählt wird der Thriller aus mehreren Sichten, hauptsächlich natürlich aus der personellen Perspektive von Rachel. Hin und wieder bekommt man Einblicke in Kylies oder Onkel Petes Situation - sozusagen einen fast allumfassenden Eindruck. Aber nur fast. Denn die Charaktere, die am Anfang der KETTE stehen, werden erst im zweiten Teil, im letzten Drittel, aufgedeckt. Selbst mit den paar Vermutungen, die ich hatte, finde ich das ordentlich gelöst.

    Und auch der Schreibstil war einigermaßen angenehm zu lesen, wenn auch nicht ganz so flüssig wie erhofft, aber das ist Geschmackssache.


    Die auftauchenden Charaktere haben alle eine gewisse Tiefe gezeigt, obwohl ich mich mit keinem von ihnen emotional identifizieren konnte.

    Ich bin weder Mutter, noch war ich in irgendwelchen Kriegen und an dieser Stelle hätte ich mir ein bisschen mehr gewünscht. Der Autor schaffte es zwar mich durch die aufwühlende Atmosphäre zu packen, doch Gefühle, ein Aufbäumen von Angst, Verlust, Hoffnungslosigkeit, die habe ich vermisst.

    Unter anderem auch, weil der oben erwähnte Schreibstil hin und wieder in, für mich, unbedeutende Erzählerei ausuferte, sodass ich ein paar Sätze übersprungen habe. Einfach, weil sie nicht relevant für mich waren.


    Nichtsdestotrotz hat die Geschichte rund um Rachel, Kylie und die KETTE, Biss.

    Durch die Aufsplittung in zwei Teile wird die Neugier des Lesers auch nochmal entfacht. Was kann da noch kommen? Was passiert jetzt mit der KETTE? Gibt es neue Erkenntnisse? Noch mehr Entführungen?

    Durchbricht sie jemand? Und wer steckt dahinter?


    Fazit:


    Wenn man keine Erwartungen hat, kann man zumindest nicht enttäuscht werden.

    Dementsprechend überrascht war ich auch, als sich mir „The Chain“ als solider Thriller offenbarte.
    Mit der durchgängig angespannten Atmosphäre, den recht tiefgehenden Charakteren und der fesselnden Handlung bietet die Geschichte auf jeden Fall Lesevergnügen. Einzig auf der emotionalen Seite hat etwas gefehlt und ein paar wenige Informationen hätte ich nicht benötigt, aber ansonsten fand ich es durchaus unterhaltsam.


    Bewertung:


    ⭐️⭐️⭐️⭐️ (4/5)

  • Für Rachel wird der schlimmste Albtraum einer Mutter wahr: ihre Tochter Kylie verschwindet auf dem Schulweg. Nur ihr Handy bleibt zurück. Kurze Zeit später ruft eine Frau an, die sich als die Entführerin zu erkennen gibt. Aber sie will kein nur Geld, sondern etwas ganz Anderes...



    Bei The Chain geht es nicht nur um die Entführung eines geliebten Menschen, es geht um Kontrolle. Täter und Opfer kennen jeweils nur das nächste Glied in der Kette, deshalb funktioniert sie auch so perfekt. Es gibt keine Möglichkeit, mit den anderen Mitgliedern in Kontakt zu treten. Selbst wenn man sie finden würde, drohen schreckliche Konsequenzen. Befolgt man dagegen die Forderungen, bekommt man sein Kind wieder und kann versuchen, zu vergessen,



    Rachels Anruf kommt zur schlimmstmöglichen Zeit: sie ist auf dem Weg zu ihrem Onkologen, der sie wegen eines unklaren Befunds sehen will. Der Krebs, den sie vor Jahren überwunden geglaubt hat, ist zurückgekommen. So ist für sie die Entscheidung nicht nur eine zwischen Richtig und Falsch, sondern auch zwischen ihrem Leben und dem ihrer Tochter.



    Aber dieses Mal haben sich die Initiatoren der Kette die falschen Opfer ausgesucht. Denn trotz der anfänglichen Panik sind Rachel und ihre Tochter stark. Beide ergeben sich nicht ihrem Schicksal, sondern suchen sofort nach einem Ausweg. Dadurch nimmt die Handlung von Anfang rasant Fahrt auf und ist sehr spannend. Leider konnte das nicht aufrecht gehalten werden. Nachdem ich alle Beteiligten an diesem Teil der Kette kennengelernt hatte und die Rollen verteilt waren, wurde es ruhiger in der Geschichte. Das muss nicht unbedingt schlecht sein, denn Rachel brauchte Zeit zum Nachdenken und Ausarbeiten ihres Plans. Für mich war es Bruch in der Handlung. Was für mich ein stimmiger Ablaufkönnte. war, wirkte im zweiten Teil des Buchs ein bisschen übertrieben. Rachel entwickelte mehr und mehr Fähigkeiten, die ich eher Geheimagenten zusprechen würde. Auch Kylie wirkte viel reifer als ihrem Alter entsprechend in der Art, wie sie versuchte, ihrer Lage zu entkommen. Sicherlich fokussiert man sich in Extremsituationen, aber das war mir ein bisschen zu viel.


    Für mich hat Adrian McKinty ein paar Andeutungen zu viel gemacht, wer hinter dem Ganzen stecken könnte. Ich wusste lange vor Rachel wer ihr Gegner war.


    Ich finde den Ansatz sehr interessant. Es geht nicht nur darum, wie weit man in einer so einer Situation gehen würde. Es geht auch darum, wie man danach mit der Schuld weiterlebt. Egal, welchen Weg man eingeschlagen hat.


    Fazit: eine Geschichte mit Höhen und Tiefen, bei der für mich bei aller Kritik die Höhen überwogen haben.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: