Caroline Roberts - Die kleine Chocolaterie am Meer / The Cosy Seaside Chocolate Shop

  • Seit dem Unfalltod ihres Verlobten Luke vor sieben Jahren hat Emma ihr Leben wieder im Griff und sich in Gesellschaft von Hund Alfie in Warkton-by-the-Sea in Northumberland mit ihrer eigenen kleinen Chocolaterie einen Traum erfüllt, wenn auch ihre Gedanken noch oft um Luke kreisen. Sie hat sich gut eingelebt in dem kleinen Örtchen, Freunde gefunden und ihr Laden ist ein Magnet bei den Touristen. Als ihr eine saftige Mieterhöhung für ihr Ladenlokal ins Haus flattert, muss Emma erst einmal schlucken, denn die Kosten übersteigen ihr Budget. Während sie sich bei einem Spaziergang mit Alfie am Strand darüber Gedanken macht, weht der Wind einen Fremden über ihren Weg, der sie einfach und überraschend küsst. Emma ist völlig perplex, sowas hat sie noch nie erlebt, aber irgendwie geht ihr der Fremde auch nicht aus dem Kopf, hat er doch auch längst verloren geglaubte Gefühle in ihr geweckt...


    Caroline Roberts hat mit „Die kleine Chocolaterie am Meer“ die Vorweihnachtsbücherzeit für dieses Jahr eingeläutet und weckt die Hoffnung auf unterhaltsame und romantische Stunden in der dunkler werdenden Jahreszeit. Der Schreibstil ist locker-flüssig, so dass der Leser schnell in die Handlung eintauchen kann, um Emma und ihr Umfeld kennenzulernen und für den Zeitraum eines Jahres an ihre Fersen zu heften. Die Geschichte hat leider nichts Neues, irgendwie wirkt alles aufgewärmt und wenig interessant. Der Autorin gelingt es weder, einige Spannung aufzubauen noch die Handlung abwechslungsreich zu gestalten, dabei wimmelte es in dem kleinen Ort von skurrilen Bewohnern, die man näher hätte beleuchten können. Dafür gab es eine Art Abhandlung, was man alles aus Schokolade herstellen kann, was zum einen ja nicht unbedingt schlecht ist, aber für eine romantische Liebesgeschichte sollte dies eigentlich eher Beiwerk sein und nicht die Haupthandlung. Gelungen sind die Beschreibungen der Örtlichkeiten und die Räumlichkeiten der Chocolaterie, die der Leser sich sehr gut vorstellen kann. Die Geschichte ist rundum sehr vorhersehbar und birgt keinerlei Überraschungen, was schnell Langeweile aufkommen lässt.


    Die Charaktere sind auch nicht sehr differenziert ausgearbeitet, es fehlt ihnen an Glaubwürdigkeit, Authentizität und Tiefe. Der Leser bleibt durchweg ein Beobachter und kann keinerlei Beziehung zu den Protagonisten aufbauen. Emma schwelgt nach einem Schicksalsschlag noch jahrelang in Trauer, lässt niemanden wirklich an sich heran, das ist schon fast zu viel. Nach außen zeigt sie die Seite der lieben und sympathischen Geschäftsfrau und Freundin, die professionell ihrem Job nachgeht und die Kunden betreut. Dieses Wechselspiel ist wenig glaubhaft und bringt keine Sympathiepunkte. Mark ist ein absolut perfekter Mann, solch einen muss man sich backen, denn das gibt es nicht und wirkt auch nicht anziehend. Hier fehlen die Ecken und Kanten, die einen Menschen erst ausmachen. Dafür können die kleinen Nebendarsteller wie Holly oder auch Danny wesentlich mehr Interesse wecken, nur schade, dass diese eher am Rande auftauchen.


    „Die kleine Chocolaterie am Meer“ gleicht einem unfertigen Manuskript, das erst noch überarbeitet werden muss. Hier gibt es zu viele Baustellen, die repariert werden sollten, bevor man das Buch empfehlen kann. Reine Zeitverschwendung!


    Absoluter Flop für :bewertung1von5:

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
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    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Caroline Roberts - Die kleine Chocolaterie am Meer“ zu „Caroline Roberts - Die kleine Chocolaterie am Meer / The Cosy Seaside Chocolate Shop“ geändert.
  • Mit ihren emotionalen Geschichten hat sich die englische Autorin Caroline Roberts in das Herz ihrer Leserinnen geschrieben. Ihr neues Buch "Die kleine Chocolaterie am Meer" spielt vor einer malerischen Kulisse. Vor den Fenstern fällt Schnee, auf dem Herd dampft heiße Schokolade mit Zimt, und Rentierlollis zieren die Schaufenster. Die gemütliche Chocolaterie in dem kleinen Ort an der Küste Northumberlands ist Emmas ganzer Stolz. Jetzt, da Weihnachten vor der Tür steht, haben sie und ihre Assistentin Holly alle Hände voll zu tun, die Leckereien für das Fest vorzubereiten. Doch dann kündigt ihr Vermieter eine Mieterhöhung an. Muss Emma die Chocolaterie aufgeben? Zum Glück hat sie ihren treuen Cockerspaniel Alfie und die besten Freunde, die man sich wünschen kann. Sie geben ihr die Kraft, für ihr Glück zu kämpfen.



    Als ich das ansprechende Cover gesehen habe, hat mein Herz gleich höher geschlagen. Denn man glaubt mitten in einer engen Gasse zu stehen, die vom Dorf bis zum Meer hinunterführt. Draußen herrscht ein leichtes Schneetreiben, alles ist weihnachtlich geschmückt, zwischen altmodischen Laternen ist eine romantische Girlande gespannt, und in dem hell erleuchteten Schaufenster einer Chocolaterie erkennt man köstliche selbstgemachte Spezialitäten. Der zuckersüße Titel, der in grünen und roten Lettern in Szene gesetzt wird, ist die Versuchung selbst - wer kann diesem winterlichen Wohlfühlroman widerstehen?



    Leider ist es Caroline Roberts nicht gelungen, die hohen Erwartungen ihrer Leser zu erfüllen. Ihre Heldin Emma ist eine sympathische Protagonistin, die aufgrund eines traumatischen Ereignisses die Liebe aus ihrem Leben verbannt hat und jeder zwischenmenschlichen Bindung aus dem Weg gehen will. Stattdessen konzentriert sie ihre Aufmerksamkeit auf ihren niedlichen Hund und ihre kleine Chocolaterie in der sie feine Pralinen und andere Leckerbissen aus eigener Produktion anbietet. Ihr Charakter hätte differenzierter gezeichnet werden können, es fehlen ihr einige Ecken und Kanten - genauso wie Max, den erfolgreichen Unernehmer, der Emma mit einem spontanen Kuss aus ihrer Erstarrung befreit und ein ganzes Jahr lang auf die nächste Begegnung warten lässt, was für mein persönliches Empfinden alles andere als glaubhaft und nachvollziehbar ist und die Handlung unnötig in die Länge zieht.



    Die Nebencharaktere sind etwas blutleer, farblos und flach geraten; hier hat Caroline Roberts wertvolles Potenzial verschenkt. Gerade Holly, die junge Angestellte von Emma, und die liebenswerten Bewohner des Dorfes Warkton-by-the-Sea in Northumberland, die Emma tatkräftig zur Seite stehen, hätten weitaus mehr Aufmerksamkeit verdient.




    Insgesamt gesehen, bietet "Die kleine Chocolaterie am Meer" von Caroline Roberts gefällige, vorhersehbare zuckersüße Unterhaltung, die vor einer malerischen Kulisse auf eine romantische Winterzeit einstimmt. Was mir fehlt, ist die notwendige Prise Dynamik und Spannung, die jeden Leser bei der Stange hält.

  • :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:


    So schön wie der Schokoladen von Emma in dem kleinen Küstenort in Northumberland beschrieben ist würde ich da selbst gerne arbeiten. Oder zumindest mal zum naschen vorbei schauen. Manche der Kreationen, die zahlreich und oft erwähnt werden im Verlauf des Buches, klingen wirklich köstlich!


    Dagegen fällt die Handlung leider nur sehr durchschnittlich aus. Sie plätschert so vor sich dahin, mit kleinen Höhen und Tiefen, die manchmal arg konstruiert wirken. Das erste Treffen von Emma und Max, ihr darauffolgendes Sehnen nach dem Unbekannten während sie sich gleichzeitig einredet, dass es ja nun nicht so ungewöhnlich ist dass man mal jemanden begegnet, stürmisch küsst und dann nie wiedersieht. Ja, ne, überhaupt nicht! Als sich später einer der beiden doch wieder zurückzieht wirkt das auch sehr aufgesetzt, und fungierte wohl nur als 'Spannungsgenerator' für die Story - zündet aber in dieser Funktion eh nicht.


    Spannung oder auch Spaß fand ich in diesem Buch nicht. Die Geschichte hat eher einen leicht melancholischen Touch, weil Emmas Herz immer noch an ihrer verlorenen großen Liebe hängt. Diese wird mehrfach erwähnt, ohne aber genau zu erzählen was genau geschehen ist. Ständig werden nur Andeutungen gemacht - wahrscheinlich auch um Spannung aufzubauen. Klappte aber auch hier nicht, es wird mit der Zeit nur nervig und man möchte ihr am liebsten zurufen "Jetzt erzähl es doch endlich!". Vor allem weil die 'Auflösung' am Ende dann auch eher in die 08/15 Kategorie fällt.


    Trotz all dieser Kritik habe ich mich beim Lesen dennoch wohl gefühlt. Behaglich! Neudeutsch würde man wohl "hygge" sagen. Genau in diese Kategorie fällt dieser Roman für mich, und damit findet er ganz sicher auch sein Lesepublikum.