Sarah Morgan - Die Zeit der Weihnachtsschwestern / The Christmas Sisters

  • Kurzmeinung

    Cocolina
    Ziemlich kitschig, aber dabei nicht unangenehm. Sehr schöne Familiengeschichte über Vergebung und Loslassen.
  • Kurzmeinung

    Schüsselchen
    weihnachtlich nett und schön, allerdings wenig Humor
  • Alle Jahre wieder schenkt die britische Schriftstellerin Sarah Morgen ihren begeisterten Leserinnen einen anrührenden zeitgenössischen Weihnachtsroman, der zielsicher auf Platz 1 der Bestseller-Liste klettert.




    In ihrem neuen Roman "Die Zeit der Weihnachtsschwestern" hat Suzanne McBride nur einen Weihnachtswunsch: ihre drei Töchter in ihrem Haus in den schottischen Highlands bei sich zu haben. Und tatsächlich: Posy, Hannah und Beth - so unterschiedlich wie die Plätzchen in der Keksdose - wollen sich wieder unter einer Tanne treffen. Suzanne ist entschlossen, ihnen das perfekte Weihnachtsfest zu bescheren … bis eine Grippe sie ans Bett kettet. Jetzt müssen die Schwestern einspringen. Während die eine oder andere dabei das Fest der Liebe sogar von seiner romantischen Seite kennenlernt, treten bei allen verborgene Geheimnisse und Konflikte ans Tageslicht. Bald wird ihnen klar: Wenn Weihnachten gelingen soll, müssen die McBride-Frauen erst das verlorene Band ihrer Familie wiederfinden …




    Das zurückhaltend-stilvolle Cover ist harmonisch auf den Inhalt des Romans abgestimmt. Der Betrachter sieht drei warm eingemummelte Gestalten durch eine verschneite Winterlandschaft stapfen. Auch der Titel ist gut gewählt. Denn er macht deutlich, dass es sich hier nicht um eine romantische Liebesgeschichte, sondern um einen Famiien-Roman handelt, der von drei gegensätzlichen Schwestern handelt.




    Der Plot macht auf das Buch neugierig, und das Setting in einem winzigen Dorf mitten in den verschneiten schottischen Highlands könnte nicht besser gewählt sein. Hier gibt es wenig Ablenkung von außen, man lebt ein ruhiges Leben in einer harmonischen Gemeinschaft im Einklang mit der Natur.




    Das Geschehen wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Auf diese Weise kann sich der Leser in die Gedankenwelt jeder einzelnen Protagonisten einfühlen und ihre jeweilige Handlungsweise nachempfinden. Im Mittelpunkt stehen die drei Schwestern Posy, Beth und Hannah, aber auch ihre (Adoptiv-) Mutter Suzanne kommt zu Wort. Alle vier Protagonistinnen sind starke Frauen, die ein schlimmes Unglück in der Vergangenheit erlebt und schwere Traumata erlitten haben. Im Laufe der Zeit sind sie sich fremd geworden und haben eine distanzierte Beziehung zueinander entwickelt. Bis sie sich wieder annähern, über die lange zurückliegenden Ereignisse sprechen und das Fest der Liebe feiern können, müssen sie einen weiten Weg zurücklegen.




    Sarah Morgan ist ein berührender, emotionaler, vielschichtiger Familien-Roman gelungen, der ihre Leserinnen verzaubern und den Geist von Weihnachten lehren wird. Deshalb gibt es von mir 5 Sterne - und eine klare Lese-Empfehlung als perfekte Lektüre zum Fest der Liebe!

  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Sarah Morgan: Die Zeit der Weihnachtsschwestern“ zu „Sarah Morgan - Die Zeit der Weihnachtsschwestern / The Christmas Sisters“ geändert.
  • Weihnachten steht vor der Tür und Suzanne McBride hofft auf ein Wiedersehen mit ihren drei Adoptivtöchtern Hannah, Posy und Beth, die inzwischen erwachsen sind, eigene Familien haben und sich kaum noch sehen lassen in ihrem schottischen Zuhause. Doch diesmal scheint der Wunsch von Suzanne Wirklichkeit zu werden, denn alle ihre Mädchen folgen ihrer Einladung. Blöd nur, dass ausgerechnet jetzt eine saftige Erkältung Suzanne flachlegt und ihre Mädels als Pflegerinnen einspringen müssen. Die charakterlich recht unterschiedlichen Schwestern haben seit Jahren kein enges Verhältnis mehr untereinander und tragen selbst so einige Sorgen und Geheimnisse mit sich herum. Je länger sie unter einem Dach sind, umso mehr drängen diese an die Oberfläche und wollen ausgesprochen werden. Wird es den Schwestern gelingen, sich wieder anzunähern und gemeinsam mit ihrer Mutter ein schönes Weihnachtsfest erleben?


    Sarah Morgan hat mit „Die Zeit der Weihnachtsschwestern“ einen sehr unterhaltsamen und vor allem berührenden Roman vorgelegt, der neben einer gut durchdachten Story auch genügend Glitzer und Weihnachtsgefühl verströmt, dass der Leser sich schon einmal auf die baldige Jahreszeit einstimmen kann. Der Erzählstil ist flüssig-leicht, emotional und tiefgründig, denn diesmal geht es nicht vorrangig um Romantik, sondern um Probleme, wie sie in den besten Familien vorkommen können. Mit unterschiedlichen Perspektiven ihrer Protagonisten lässt die Autorin den Leser die einzelnen Frauen der Familie kennenlernen und legt dabei auch deren Gefühls- und Gedankenwelt offen. Der Leser ist schnell ein unsichtbares McBride-Mitglied und erlebt hautnah, wie tief die einzelnen Konflikte schwelen und wie sehr sich alle gefühlsmäßig voneinander entfernt haben. Die Geschichte in einem kleinen verschneiten Nest in Schottland stattfinden zu lassen, hat etwas Verwunschenes und Gemütliches. Hier kann man sich kaum aus dem Weg gehen, sondern wird immer wieder mit seinen Problemen untereinander konfrontiert. Die Landschaftsbeschreibungen sind malerisch und versprühen die richtige Stimmung zum Weihnachtsfest.


    Die Charaktere sind detailliert ausgestaltet und mit ihren Ecken und Kanten wirken sie wie aus dem Leben gegriffen. Der Leser kann sich gut in sie hineinversetzen, denn sie sind glaubwürdig und greifbar, so dass sie schnell zu Vertrauten werden. Sowohl Beth als auch Posy und Hannah wurden von Suzanne liebevoll zu selbstbewussten Frauen erzogen. Sie alle eint, dass sie in ihrem Leben vom Schicksal schon gebeutelt wurden und alles mit sich allein abgemacht haben, anstatt sich an das Naheliegendste zu wenden: die Familie, die Eltern, die Geschwister. So hat sich über die Jahre eine immer größer werdende Distanz aufgebaut, die nur schwer zu überbrücken ist. Dabei ist gerade die Familie das, was einen auffängt, wenn man am Boden liegt. Das müssen die Schwestern allesamt neu lernen, die nötige Stärke dazu besitzen sie bereits. Von allen Frauen ist Suzanne das herausragende Familienmitglied, sie verströmt so viel Mutterliebe und Wärme, dass man sich ihr als Leser auch sofort anvertrauen würde.


    „Die Zeit der Weihnachtsschwestern“ ist diesmal kein Liebesroman, sondern eine tiefer gehende Familiengeschichte, in der Verzeihen und Vertrauen die wichtigsten Eckpunkte sind. Farbenfroh und berührend erzählt, wunderbar passend für einen Nachmittag auf der Couch, während draußen klirrende Kälte und Schneegestöber herrscht. Sehr empfehlenswert.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
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    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • Anfang

    Es gibt gute Jahrestage und schlechte Jahrestage. Dieser war ein schlechter, und Suzanne beging ihn mit einem Albtraum.


    Positiv

    Sehr gut gefallen hat mir die Zeichnung der Charaktere. Jede Person in diesem Buch ist eine komplett andere Persönlichkeit und wunderbar beschrieben. Während oftmals das Problem besteht, dass keine Beziehung zu einem Buchcharakter aufgebaut werden kann, da er zu blass oder leblos beschrieben ist, konnte ich mir hier jeden einzelnen wunderbar vorstellen und bei dem ein oder anderen auch zwischendurch immer mal wieder vermuten, wie er/sie wohl reagieren wird.

    Insgesamt kann sich jeder irgendwo in mindestens einer der Schwestern wiederfinden. In Hannah, die keine Gefühle zulassen will und glaubt, dass es sie schwach machen könnte. In Beth, die ihre Kinder über alles liebt, aber nicht nur Hausfrau sein möchte, sondern Sehnsucht nach der Arbeit und Gesprächen mit Erwachsenen hat. Oder in Posy, die das Leben führt, das sich ihre Mutter für sie wünscht, aber sich immer unsicherer wird, ob das auch wirklich ihr Traum ist.

    Ich liebe Perspektivwechsel in Büchern (wenn der Autor/die Autorin es kann), da man als Leser so die volle Packung der Gefühle und Gedanken miterleben kann. Sarah Morgan erzählt die Geschichte aus Sicht der Schwestern und Mutter Suzanne, was ich wirklich gut gefunden habe. Bei dieser Geschichte handelt es sich nämlich nicht um einen Liebesroman (was die Autorin scheinbar sonst so schreibt), sondern um ein Familien-Wohlfühl-Aussprache-Klärungsbedarf-Roman mit ganz vielen Emotionen - sowohl im Buch, als auch davor (beim Leser).


    Negativ

    Ich habe keinen Negativpunkt, außer, dass mir irgendwie noch so das letzte Tröpfchen gefehlt hat, um 5 Sterne zu vergeben. Allerdings könnte ich nicht wirklich sagen, was genau noch hätte sein müssen, damit es dazu kommt. Es hat mich einfach nicht so umgehauen wie andere Bücher, die dann die volle Punktzahl erhalten.


    Zitat

    "Aber ich sollte dich warnen, dass ich im Falle des unwiderruflichen Scheiterns unserer Ehe deine Bücher beanspruchen werde. Je nach Zeit und Medikation kann ich vermutlich lernen, ohne dich zu leben, aber ich kann nicht ohne deine Bibliothek leben." (Position 459-461)


    Schreibstil

    Das Buch ist sehr einfach, aber auch ganz toll geschrieben. Es lässt sich schnell und flüssig lesen, was ein gutes Vorankommen ermöglicht - genau das, was man hier gerne möchte.


    Fazit

    Ein tolles und wahnsinnig emotionales Buch, das den Leser in der Herbst-/Vorweihnachtszeit eingekuschelt mit einem Tee auf dem Sofa abholt und durch eine nicht ganz so einfache Familiengeschichte führt.

    Wer solche Geschichten mag, sollte sich diese auf keinen Fall entgehen lassen!


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    4 von 5 Sternen

  • Weihnachten steht vor der Tür und alle drei Töchter haben ihr Kommen angekündigt. Suzanne McBride möchte, dass es ein perfektes Weihnachtsfest wird. Doch es kommt anders als gedacht, denn Suzanne wird von einer Grippe heimgesucht und muss das Bett hüten. Die Töchter müssen nicht nur ihre Mutter pflegen, sie müssen auch miteinander auskommen, denn ihr Verhältnis untereinander ist nicht das Beste. Unausgesprochenes will plötzlich ausgesprochen werden. Wird das Weihnachtsfest trotzdem eine schöne Zeit für die Familie werden?

    Mir hat dieser berührende Roman gut gefallen. Er ist unterhaltsam und liest sich sehr angenehm. Es wird aus unterschiedlichen Perspektiven berichtet, so dass man sich gut in die Familienmitglieder hineinversetzen kann.

    Alle Personen sind gut und authentisch beschrieben. Geschwister haben manchmal ihre Probleme miteinander, da ist es gut, wenn sie sich nicht allzu häufig sehen. Auch die Schwestern Posy, Hannah und Beth sind sehr unterschiedlich und jede hat ihr eigenes Leben. Suzanne ist in Heimen aufgewachsen und hat daher ein liebevolles Familienleben als Kind nicht kennengelernt. Daher möchte sie es bei den Töchtern besonders gut machen und schießt dabei manchmal ein wenig über das Ziel hinaus.

    Eine Krankheit wirft nun all das von Suzanne geplante über den Haufen. Bevor es ein glückliches Weihnachtsfest wird, müssen die Traumata aus der Vergangenheit überwunden, über Probleme gesprochen und die eigene Stärke erkannt werden. Es ist nicht einfach, aber ein klärendes Gespräch kann wirklich hilfreich sein. Aber Auch Suzanne muss erkennen, dass sie zwar für ihre Töchter da sein kann, sie aber ihren Weg gehen lassen muss.

    Es ist ein wundervoller tiefgründiger, aber auch unterhaltsamer Roman.

  • :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:


    Dieses Buch hat mich positiv überrascht! Es ist eine Familiengeschichte mit wechselnden Perspektiven, aber obwohl die (leider nur 300) Seiten dadurch auf 4 Personen aufgeteilt sind, lernen wir alle Frauen relativ gut kennen. Natürlich kommt auch das obligatorische Drama vor, alte Konflikte die endlich auf den Tisch gelegt werden. Aber diese kamen mir hier nicht übertrieben oder an den Haaren herbei gezogen vor (wie es oftmals in anderen Büchern der Fall ist).


    Gut gefallen hat mir außerdem, dass die Autorin keine der Personen als perfekt darstellt. Es gibt kein "gut" und "böse", sondern jeder hat seine Schwächen oder Unsicherheiten. Und 'lustigerweise' beneidet jede Schwester eine andere um ihren Lebenstil, gewisse Freiheiten oder andere (scheinbare) Annehmlichkeiten.

    Ebenfalls schön fand ich es, dass nicht alle Konflikte (oder manchmal waren es auch nur Verständigungsschwierigkeiten) immer sofort nach nur einem Gespräch gleich gelöst waren, denn im wahren Leben ändert sich eine Person auch nicht von jetzt auf gleich sondern es ist ein Prozess. Aber es dürfte natürlich auch keine Überraschung für die LeserInnen sein, wenn am Ende alle glücklich und zufrieden sind. Das erwarte ich mir bei so einem Buch auch!


    Die Thematik des Kletterns war eine schöne Abwechslung, und passt hervorragend zum winterlichen Setting! Beths Töchter, besonders Ruby, waren ganz entzückende Ergänzungen in der Familienkonstellation. Und die Liebe kommt hier auch nicht zu kurz. Bezogen auf den Titel war es mir insgesamt etwas zu wenig weihnachtlich. Dieser Feiertag ist zwar der Anlass für das Familientreffen, tritt aber angesichts all der anderen Dinge etwas in den Hintergrund. "Winterschwestern" hätte da vielleicht sogar besser gepasst, und Interpretationen in mehrere Richtungen zugelassen.

  • Zunächst stellt uns die Autorin in jeweils einzelnen Kapiteln die Protagonisten vor. Da sind Suzanne und Stewart, die Adoptiveltern von den drei Schwestern Hannah, Beth und Posy. Sie haben sich vor 30 Jahren bei der Arbeit als Bergführer kennengelernt. Sie leben nun schon viele Jahre in Glensay Lodge in den schottischen Highlands. Noch immer wird Suzanne um den nahenden Jahrestag von Albträumen des damaligen Bergunglücks heimgesucht, bei dem die Mädchen ihre beiden Eltern verloren haben. Hannah und Beth, die in Manhattan leben, wollen in diesem Jahr zum Weihnachtsfest aus Amerika kommen. Beth mit ihrem Mann Jason und den Enkelkindern Melly und Ruby. Suzanne will unbedingt das perfekte Fest organisieren. Doch plötzlich und unerwartet erhält Beth nach 7 Jahren Kinderpause ein Jobangebot von einer ehemaligen Teamleiterin, die sich nun selbstständig macht. Das trifft passend mit Beths abnehmendem Selbstwertgefühl als Hausfrau und Mutter zusammen, aber sie weiß nicht, wie sie Jason von diesem Schritt überzeugen soll.


    Die älteste Schwester Hannah ist als erfolgreiche Unternehmensberaterin ständig erste Klasse in der Welt unterwegs und hilft Firmen bei der Umstrukturierung. Sie fürchtet, dass es aufgrund des hohen Erwartungsdrucks an Weihnachten in der Familie wieder zu einer schwierigen Stimmungslage kommen wird. Allerdings plagt sie hauptsächlich die Sorge, vielleicht schwanger zu sein. Sie ist 5 Tage über ihrem Termin. Der Vater in spe ist Kollege Adam, der seit 6 Monaten ihr Liebhaber ist und mit dem sie aber bislang eine möglichst unverbindliche Beziehung geführt hat. Er ahnt noch gar nicht, welche Sorgen Hannah umtreiben.


    Die jüngste Schwester Posy, die an das Unglück und die Zeit danach keine eigenen Erinnerungen mehr hat, hilft in Suzannes Café und soll es später auch übernehmen. Sie ist die abenteuerlustige der drei und unterstützt mit ihrem Hund Bonnie die Bergungsteams bei Bergrettungen oder Lawinenunglücken. Sie wohnt nur einen Kilometer von den Eltern entfernt und betreut auch die Ferienwohnung im gleichen Haus, die zur Zeit für 4 Monate an Luke, einen Kletterer und Schriftsteller vermietet ist.


    Die Vorstellung der Hauptfiguren und ihres Umfeldes in den ersten Kapiteln ist recht umfassend, die Autorin nimmt sich Raum dafür. Es ist noch keine weihnachtliche Atmosphäre zu spüren. Aber die Anspannung und der Druck, die in der Luft liegen kann Sarah Morgan gut vermitteln. Ehrlich gesagt, hatte ich mit dem Buch zunächst Startschwierigkeiten, da ich gleich mehr Weihnachten erwartet hatte. Dabei lässt der Covertext schon genug Konfliktpotenzial erahnen. Im zweiten Viertel kommt die Geschichte dann richtig in Schwung und wird interessant. Man ist gespannt, wie es mit dem Schicksal der Schwestern weiter geht.


    Es ist weniger ein Weihnachtswohlfühlbuch, sondern ein Roman, der sich mit den Schwierigkeiten der Weihnachtszeit beschäftigt, die sicher viele aus dem eigenen Familienleben kennen. Ernste Themen, wie zu hoher Erwartungsdruck, unerfüllte Hoffnungen, Schuldgefühle, Ängste, Abgrenzung und noch manche mehr werden gelungen aufgegriffen und eingeflochten. Viele schwierige Lebenssituationen und falsche Verhaltensmuster finden sich wieder und es wird ihnen mit viel Menschlichkeit, Zuneigung und Wärme begegnet. Wie sich eine Katastrophe auf Menschen sehr unterschiedlich auswirken kann und jahrelange Vermeidung das Trauma nicht wirklich besser macht, das hat die Autorin sehr glaubhaft dargestellt.


    Für jede der Figuren bringt das Ende nachvollziehbare Veränderungen und Erkenntnisse. Es wird einem ganz warm ums Herz. Was dem Buch vielleicht zu Anfang an Weihnachtlichem gefehlt hat, das kann es am Ende voll und ganz wettmachen. Wie von der Autorin beabsichtigt kommt dann doch noch Behaglichkeit auf.


    Auch dieses Buch von Sarah Morgan konnte mich mit seiner Familiengeschichte wieder ganz überzeugen.

  • Klappentext:
    Suzanne McBride hat nur einen Weihnachtswunsch: ihre drei Töchter in ihrem Haus in den schottischen Highlands bei sich zu haben. Und tatsächlich: Posy, Hannah und Beth - so unterschiedlich wie die Plätzchen in der Keksdose - wollen sich wieder unter einer Tanne treffen. Suzanne ist entschlossen, ihnen das perfekte Weihnachtsfest zu bescheren … bis eine Grippe sie ans Bett kettet. Jetzt müssen die Schwestern einspringen. Während die eine oder andere dabei das Fest der Liebe sogar von seiner romantischen Seite kennenlernt, treten bei allen verborgene Geheimnisse und Konflikte ans Tageslicht. Bald wird ihnen klar: Wenn Weihnachten gelingen soll, müssen die McBride-Frauen erst das verlorene Band ihrer Familie wiederfinden …



    Meine Meinung:

    Die Geschichte wird aus vier verschiedenen Perspektiven erzählt und zwar aus der, der drei Schwestern Posy, Beth und Hannah und außerdem noch aus der Sicht deren Adoptivmutter Suzanne. Dabei hat jede nun kurz vor Weihnachten mit einem Problem zu kämpfen, woraufhin die Schwestern früher als erwartet zu Hause wieder aufeinandertreffen. Dazu kommt noch, dass die Vier zu dieser Jahreszeit an den Unfall vor Jahren zurückerinnert werden, der bei allen ein gewisses Trauma bereitet hat.


    Das Setting hat mir wirklich gut gefallen und versetzt einen in eine richtige Winterstimmung, nachdem uns hier leider wohl kein Schnee vergönnt ist. Aber nicht nur der viele Schnee und die Kälte konnten mich begeistern, sondern Schottland im Allgemeinen und natürlich dieses kleine Dorf, in dem sich alle kennen.


    Im Mittelpunkt des ganzen steht natürlich das geplante Weihnachtsfest, das Suzanne für ihre Lieben perfekt machen möchte, da das immer von dem Unglück überschattet wird. Dann bekommt Suzanne auch noch die Grippe und sie kann mit den Vorbereitungen nicht weitermachen. Ich finde, dass Suzanne eine sehr sympathische Person ist. Besonders der Rückblick auf den Unfall haben sie als vorsichtige und engagierte Person entpuppt.


    Posy wohnt zu Hause bei Suzanne in einer separaten Wohnung. Sie ist bei der Bergrettung, klettert gerne und geht ihrer Mutter Suzanne im Cafe zur Hand, das sie einmal übernehmen soll. Doch dann tritt ein Mann in ihr Leben und sie zweifelt daran, ob das wirklich das Richtige für sie ist.


    Beth ist verheiratet und Mutter von 2 Töchtern und ihr Mann Jason hat einen guten Job, muss aber sehr viel arbeiten, sodass Erziehung, Haushalt etc. von Beth erledigt werden. Sie beschließt nun wieder arbeiten gehen zu wollen, doch sie fragt sich, wie sie das ihrem Mann Jason erklären soll.


    Hannah ist erfolgreich in ihrem Job und lebt auch so gut wie nur für ihren Job. Sie ist sehr rational und sachlich und kommt mit Gefühlen nicht gut klar. Auch sie erfährt etwas, was ihr Leben stark verändert und was sie komplett aus der Bahn wirft.


    Mir haben die verschiedenen Geschichten der einzelnen Protagonisten sehr gut gefallen. Ich konnte mich in die Lage jeder Einzelnen hineinversetzen und konnte auch die Gefühle nachvollziehen. Es hat mir wirklich Spaß gemacht diese Geschichte zu lesen. Es war humorvoll, berührend und auch romantisch. Ich kann diese Geschichte nur weiterempfehlen und habe daran gar nichts auszusetzen, weshalb ich volle :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: vergebe.

    "Es gibt mehr Schätze in Büchern als Piratenbeute auf der Schatzinsel. Und das Beste ist, du kannst diesen Reichtum jeden Tag deines Lebens genießen."
    (Walt Disney)









  • Ich mochte die drei Schwestern Hannah, Beth und Posy ebenfalls sehr gern.

    Aufgrund eines in ihrer gemeinsamen Kindheit erlittenen Traumas haben alle drei verschieden große Päckchen zu tragen, was ihnen selbst ihr Erwachsenenleben noch erschwert. Und auch ihre Eltern belastet die Situation heute noch, vor allem auch, dass sich ihre Kinder untereinander entfremdet zu haben scheinen. Und welche Eltern wünschen sich nicht, dass sich ihre Kinder gut miteinander verstehen und sich gegenseitig unterstützen?

    Zumeist kommt die gesamte Familie McBride nur an Weihnachten zusammen, und dieses Jahr scheinen besonders viele Probleme und Missverständnisse darauf zu warten, aus dem Weg geräumt zu werden...


    Was für ein schönes, warmherziges Buch! Eine gefühlvolle Familiengeschichte, die an vielen Stellen sehr kitschig ist, aber auf eine charmante und nicht unangenehme Art und Weise. Ich war mehrmals zu Tränen gerührt. Die Probleme unter den Schwestern sind teils ganz alltäglicher Natur, teils beruhen sie aber auch auf dem schweren Trauma aus ihrer Kindheit. Für mich waren sie alle sehr gut nachvollziehbar und genau das hat mich so richtig abgeholt. Ich fand jede Schwester auf ihre eigene Weise sympathisch und bin allen dreien gerne durch ihre Geschichten gefolgt. Und natürlich habe ich daher auch gerne mit ihnen gelacht, gefeiert, gestritten, um Entschuldigung gebeten, verziehen, Klartext gesprochen und Mut bewiesen.


    Alles in allem ein sehr, sehr schöner Roman - nicht unbedingt nur zu Weihnachten, obwohl er eine schöne, winterliche Atmosphäre verbreitet - der mal wieder aufzeigt, wie richtig und wichtig es ist, im Leben auch vergeben zu können und ehrlich zu sich selbst und seinen Mitmenschen zu sein. Auch die Bedeutung von Familie wird sehr hervorgehoben.


    Für mich kam das Buch genau zur rechten Zeit, denn es gibt da gerade einige Parallelen zu meiner eigenen Familie, daher war die Entwicklung für mich doppelt schön zu lesen.


    Von mir gibt es volle :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: Sterne für schöne und berührende Lesestunden :thumleft: