Kurzbeschreibung:
Sie wird bald fünzig, und die Lüge, mit der sie schon so lange lebt, fühlt sich fast an wie die Wahrheit. Dann stirbt ihre Mutter. Mit der Urne auf dem Beifahrersitz kehrt Judith in ihre Heimat zurück.
Und plötzlich ist nichts mehr so, wie es war. Ihre beste Freundin ist todkrank und will endlich wissen, was damals wirklich passiert ist.
Ihre Jugendliebe macht verlockende Zukunftspläne, ihr Man schnarcht seit Jahren, und ihr bester Freund sagt: "Es kann nicht mehr so weitergehen wie bisher." Ist es zu spät, neu anzufangen? Noch nicht.
Aber es wird Zeit.
Über die Autorin:
Ildikó von Kürthy ist Rheinländerin, Mutter von zwei Söhnen, Journalistin und Kolumnistin bei der Brigitte. Sie lebt mit ihrem Mann und den Kindern in Hamburg, und besonders an Karneval hat sie schlimme Sehnsucht nach ihrer alten Heimat. Ildikó von Kürthys Romane wurden mehr als sechs Millionen Mal gekauft und in 21 Sprachen übersetzt. Sie ist eine der meistgelesenen deutschen Schriftstellerinnen, ihr erster Roman «Mondscheintarif» wurde fürs Kino verfilmt, und auch ihre Sachbücher, «Unter dem Herzen», «Neuland» und «Hilde» waren allesamt Bestseller.
Meine Meinung:
Nach dem Tod ihrer Mutter kehrt Judith nach vielen Jahren wieder in ihre alte Heimatstadt zurück. Dort trifft sie ihre Jugendfreundin, die todkrank ist, aber die Hoffnung nicht aufgibt, eine alte Jugendliebe und ihre Erinnerungen und Geister der Vergangenheit, die sie ihr Leben lang verfolgt haben.
Das ist wirklich ein wunderbares Buch, es ist berührend und traurig, es zeigt auf, dass sich Hoffnung immer lohnt und es ist auch lustig. Immer wieder musste ich laut lachen über einige Szenen, die so herrlich komisch geschildert sind. Ich kannte die Autorin ja schon von ihren Kolumnen in der Brigitte, aber hier ist ihr eine tolle Mischung gelungen aus Ernst und Humor.
Judith ist sympathisch, ich kann sie so gut verstehen. So wie ihr geht es wohl vielen Frauen in dem Alter. Auch wenn zum Glück nicht jede eine "Leiche" im Keller hat. Anne wird in ihrer ganzen Zerrissenheit dargestellt, sie will stark und mutig sein in ihrer Krankheit und trägt doch die Angst in sich. Über Erdal habe ich mich auch köstlich amüsiert. Obwohl er schon fast klischeehaft dargestellt ist, wirkt es nicht übertrieben und ich mochte ihn gleich.
Die Sprache ist sehr direkt, heiter und ich konnte so manche Szene vor meinem inneren Auge sehen. Es gibt so herrlich trockenen Humor, der mir sehr oft ein Lachen entlockt hat. Zum Beispiel am Grab, als Judith Anne vor sich stehen sieht:
Zitat:
"Ich sage: "Hallo. Lange nicht gesehen."
Und für diesen Satz habe ich zwanzig Jahre gebraucht."
Das trifft genau meinen Geschmack an Humor.
Fazit: eine wunderschöne Geschichte zum Lachen, zum Weinen und zum Wohlfühlen. Von mir