Colleen Oakes - Denn wir vergeben keine Schuld / The Black Coats

  • Kurzmeinung

    Chattys Buecherblog
    Dieser Jugendthriller schreit förmlich nach einer Fortsetzung.
  • Kurzmeinung

    Pasghetti
    Sehr spannend und atemlos, interessantem Ansatz und interessanten Figuren. Leseempfehlung!
  • :study:  Mitreißend, schockierend, perfide. Ein Lehrstück für unsere Gesellschaft!



    Inhaltserzählung:

    " ... Wir sorgen für Gerechtigkeit, wahre Gerechtigkeit, mithilfe unserer Organisation: den Black Coats. Wir haben uns zur Aufgabe gemacht, Frauen Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, die Schreckliches erleiden mussten. Thea, bist du es nicht leid, jeden Tag Angst zu haben, stets in Begleitung nach Hause zu gehen, wenn es dunkel ist, deine Türen abzuschließen, darauf zu achten, dass deine Shorts nicht zu kurz sind, weil du sonst ungewollt Aufmerksamkeit erregst?"

    (Nixon, Seite 37/38)


    "Ihr seid handverlesen von einem Dutzend ehemaliger Black Coats, die zahllose potenzielle Rekrutinnen geprüft und aussortiert haben. Ihr seid dazu berufen, jene rumreiche Aufgabe zu erfüllen, die ihr unter eurem Vertrag gelesen habt: Vous soulevez, femmes de la vengeance. Übersetzt bedeutet das: >Erhebt euch, ihr Frauen der Vergeltung<, und ihr werdet euch erheben."

    (Nixon, Seite 65)


    Kehr um oder lass dich für immer verwandeln.

    (Seite 30)



    Bewertung:

    Ab hier würde sich ihr Leben ändern, oder es war zu Ende. Der Moment hatte für sie entschieden. Jetzt ging es nur noch voran. Das Herz der Vergangenheit schlug nicht mehr.

    (Thea, Seite 29)


    Das Buch unterscheidet sich sehr von ihren übrigen leichten und humorvollen Werken von ihr. Es ist mit ernsten und wichtigen Gesellschaftsthemen gespickt, auch wenn sich ihr Humor wiederfinden lässt. Das zeigt aber, dass der Autorin die Thematiken und die Geschichte wirklich am Herzen liegen. Es ist mein erste Buch der Autorin, weil es mich - anders als die anderen - von den Thematiken und der Ernsthaftigkeit der Autorin wirklich locken konnte.


    ..., alle trugen gelbe Gummihandschuhe und putzten kleine, feine Porzellanteller. Thea hielt einen Teller hoch und begutachtete ihre Arbeit. "Selbstjustiz hatte ich mir eigentlich anders vorgestellt." Sie seufzte. "Mehr Batman, weniger Putzfrau."

    (Seite 89)


    Super gelungen finde ich das Cover, weil es schlicht, gleichzeitig mysteriös und zu Titel und zur Geschichte stimmig ist. Düster, jugendhaft, aber auch nicht vielsagend. Das macht einfach neugierig - also mich! Der Schreibstil ist was holprig, ist aber für mich hier nicht als schlecht zu bewerten, da mich die Passagen der jeweiligen Szenen mitnehmen und fesseln konnten. Die Erzählung baut auf Mitgefühl für die jungen Frauen, die den Leser in die Gefühlszwänge bringen sollen - ganz nach unserer Realität. Denn wer kann jemanden die Rache verwehren oder aussprechen, der seine emotionalen Gründe aufgrund eines Traumas darlegt?!


    "Thea, sag mir, worin besteht deiner Meinung nach der Unterscheid zwischen Rache und Gerechtigkeit?"

    "Nun ja, ich würde sagen, dass Gerechtigkeit anderen dient, während Rache für niemanden ist außer uns selbst."

    (Robin und Thea, Seite 139)


    Der Ansatz zum Thema Gewalt und Rache ist der Autorin wirklich gelungen! Der Einstieg ist bereits brutal und schockierend, gerade zu perfide und voller Momente aus dem wahren Leben! Ich lese solche Geschichten gerne, weil ich mich in vielem wiederfinde und diese auch sehr gerne unterstütze. Geschichten wie diese sind mehr als bloß Mord, Schmalz und Happy End. Sie berichten vom wahren Leben und greifen Gesellschaftsthemen auf, die ungern an die Öffentlichkeit gebracht und tabuisiert werden.


    Zahlreiche Schemen lösten sich aus den Schatten und bewegten sich auf die Mädchen zu. Die Hände tauchten auf und entzündeten Kerzen in der Dunkelheit. "Ich wusste es!", zischte Mirabelle mit einem ängstlichen Zittern in ihrer sonst so forschen Stimme. "Sie opfern unser jungfräulisches Blut."

    "Sagt dem Rest der Welt, dass wir sie vermissen werden", flüsterte Casey trocken.

    (Seite 131/132)


    Die vielen verschiedenen Charaktere sind realistisch mit ihren Gedanken- und Gefühlsgängen erstellt worden. Neben den ernsten Themen Gewalt gegen Frauen, Rache und Machtmissbrauch, fädelt die Autorin immer wieder etwas Humor in die Handlungen und lässt mit manch sarkastischen Dialogen ein Schmunzeln, ja, auch Lacher zurück! Besonders zwischen ihren Mädels im Banner-Team und Drew und ihr wird es hin und wieder schmunzelhaft und herrlich leicht. Es gibt aber auch Szenen, die einen trockenen Humor tragen, was diese für mich jedoch noch glaubwürdiger machen. Das Leben ist voll gepackt mit Witz inmitten der Grausamkeiten.


    Sehr schön hat die Autorin nicht nur die Auswirkungen von Trauer und Traumaerfahrungen realistisch wiedergegeben, sie hat auch das wichtige Thema Macht reinfließen lassen - diese ist schwerlich zu trennen bei Rachegefühlen und Racheausübung. Meine Vermutung, wie sich die Organisation entwickelt und warum, trafen ins Schwarze, dennoch wurde ich von einigen Handlungen überrascht. Ab der Mitte der Geschichte stellt sich mehr und mehr die Frage, was die Organisation wirklich bezweckt, was hinter den vielen Geheimnissen steckt und welche Beweggründe einzelne Mitglieder haben. Die Frage um die Nutzung von Macht wird immer wichtiger und gefährlicher ... es liegt in unserer menschlichen Natur und nur wenige von uns werden nicht durch sie verdorben. Das beste Beispiel hierfür, dass mir einfällt, ist der Lehrer Ron Jones, der 1967 im kalifornischen Palo Alto an einer High School das Experiment "Die Welle" eröffnet hat. Anfangs noch mit guten Absichten als Lehrstück für die Klasse gedacht, wurde es irgendwann auch ein Machtinstrument für ihn, das er genoss. (Das Buch ist klasse und beinhaltet auch ein Interview mit dem Lehrer, der Film ist nicht so gelungen umgesetzt, finde ich.) Der größere Schock war für mich fraglos, dass ich dieses Machtgefühl und diese Art der Anerkennung sehr genossen habe. Diese Grenzüberschreitung von gut gemeinter Hingabe zu eskalierender Machtausübung findet sich auch hier in der Geschichte wieder.


    Es sind auch einige Unstimmigkeiten, vor allem Logikfehler, in dem Handlungssträngen vorhanden; Die Black Coats benutzen keine Waffen, Thea kann aber eine sichern und entladen? Irrwitzige Szenen (kann hier keine Beispiele ohne Spoilergefahr aufführen), die gar nicht realistisch sind, werden miteingefügt. Das finde ich sehr schade und ärgert mich auch. Auch sind die Aufklärungen über die wahren Beweggründe der Organisation widerstrebend (auch hier kann ich nicht spoilerfrei Beispiele nennen). Erst so ... dann so ... total unlogisch und nicht nachvollziehbar! Leider hat die Autorin nicht die Bedeutungen der verschiedenen Gruppennamen erklärt, sodass das auch nach Abschluss des Buches offen steht. Das Ende selbst ist geschlossen und die Fragen, die sich während des Verlaufes bilden, werden geklärt. Das Ende gefällt mir genauso gut wie der Anfang und spielt fern der Wirklichkeit um Thea in der Gegenwart.



    Fazit :

    Generell ist es ein Buch mit einer Geschichte, die jeden von uns ansprechen sollte - aus welchen Gründen auch immer ... Traumatas; Gefühle wie Rache, Trauer, Wut, Verzweiflung, Hilflosigkeit, Ängste; Vergebungsvorsätze, Erlösungswünsche und auch psychischen Erkrankungen.


    Rechtfertigt Gewaltanwendung Rache?

    Befreit Rache wirklich die Seele oder eher das Ego?

    Ist Vergebung möglich?

    Wie erlange ich Frieden und Erlösung?


    Thematiken, die dieselben Fragen aufwerfen wie die zum Thema "Todesstrafe". Und aber auch: Wie setze ich meine Macht ein?


    "Warum darf ich nicht anziehen, was ich will, ohne einen Kerl auf mich aufmerksam zu machen? Nur, weil du irgendwie angezogen in eine Bar gehst oder dich benimmst, wie du bist, hat noch lange niemand das Recht, sich zu nehmen, was er will."

    (Mirabelle, Seite 148)


    Hier ist das Potenzial sehr groß, etwas aus der Idee der Thematiken sinnvoll rauszuholen und uns besseren Umgang mit ihnen zu lehren. Das hat die Autorin in meinen Augen - trotz Logikfehlern - geschafft. Sie hat sich zudem sehr auf Thea und ihr Leiden konzentriert, was ab und zu bei mir künstlich rüberkam à la das eine Mädchen, dass etwas verändert ect.


    Sie mochte das Klopfen ihres Herzens in der Brust, das Gefühl zu leben. Hat sich das immer schon so angefühlt? Das normale Leben?

    (Thea, Seite 20)


    Was das Freigabealter ab 14 Jahren angeht, sollte von den jeweiligen Eltern ihrer Kinder entscheiden; ich war mit 14 Jahren schon sehr erwachsen und reif für solche Gesellschaftsthemen, die tabuisiert sind. Ich kenne aber viele, die das nicht sind ... da ist das Buch und seine Thematik der falsche Lesestoff! Hier sehe ich die Eltern in ihrer Pflicht, zum Wohl der Kinder zu entscheiden. Denn das Buch ist nichts für naive und unausgereifte Teenager, die in einer Seifenblase leben. Als Aufklärung und Wachmacher auf jeden Fall hilfreich (auch für die Jungen), aber die Thematik kann eben auch verstören.


    Ich wünsche mir, dass das Buch mehr aufklärt und die Folgen von Gewalt und Rache beschreibt, als das es das Gegenteil bewirkt; traumatisiert und als Anleitung zur Ausübung von Gewalt und Rache dient. Das Buch kann als Anstoß für einen anderen Umgang dieser Themen dienen und wirklich was bewirken mit seinem Lehrinhalt, der nachdenklich macht. Das Nachwort der Autorin ist bestärkend in einer neuen in Gangsetzung zu Gegen Gewalt an Frauen (#Black Coats).


    "Wenn dir eine Menschenhand ein Trauma zufügt, dann bist du für immer gezeichnet. Zwischen der Tat, Rache und Genesung liegt eine lange, schwarze Straße, und leider wirst du sie allein gehen müssen. Im Winter meines Lebens bin ich zu dem Schluss gekommen, dass sich Narben nicht durch neue Narben entfernen lassen."

    (Robin zu Thea, Seite 140/141)



    :study: In Büchern zu lesen bedeutet zu träumen :study:

    :friends:Lesen & lesen lassen :friends:

    :-,Reich bestückte Scheichin mit einem exklusiv vielseiteigen Harem:-,

    :twisted: Wer zu viel ironiert, bekommt einen Sarkasmus! :twisted:


    :queen: Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht. :king:

    (Abraham Lincoln)




  • Ich persönlich denke, dass Kinder selbst entscheiden sollten, was sie lesen - gerade, wenn sie schon 14 sind. Ich halte auch nicht viel von Triggerwarnungen, denn Lesen - gerade in der Jugend - sollte auch gegenüber Unangenehmen öffnen und es einem bewusst machen. Und das geschieht besser durch ein Buch, als durch eine Realität. Das Buch kann man zwischendurch beiseite legen. Die Realität eher nicht.


    HIer übrigens noch das Original:

  • Mario

    Hat den Titel des Themas von „Colleen Oakes - The Black Coats - ... denn wir vergeben keine Schuld“ zu „Colleen Oakes - Denn wir vergeben keine Schuld / The Black Coats“ geändert.
  • Die Geschichte ist nicht ausbalanciert, denn der Anfang ist viel zu trocken


    Klappentext

    „Die Frauen des mysteriösen Geheimbundes »Black Coats« haben sich geschworen, gewalttätigen Männern eine Lektion zu erteilen. Als Thea eine Einladung erhält, sieht sie endlich ihre Chance gekommen, sich am Mörder ihrer Cousine zu rächen. Doch die Vergeltungsaktionen eskalieren und Thea zweifelt am Sinn ihrer Mission: Sorgt Rache wirklich für Gerechtigkeit? Kann sie noch aussteigen – oder ist es längst zu spät?

    Ein atemberaubender Mädchenthriller um Schuld, Rache und Gerechtigkeit.“


    Gestaltung

    Das Cover ist hauptsächlich in den Farben Schwarz und Grau gehalten, sodass der gelbe Titelschriftzug richtig leuchtet. Die schwarze Farbe passt sehr schön zu der im Buch wichtigen Frauengruppe mit ihren schwarzen Mänteln. Die vier Mädchengesichter greifen auch die Rolle der Frauen und die Protagonistinnen auf. Allerdings sind es im Buch fünf Mädchen, die ein Team in der Gruppe bilden, sodass ich hier ein Gesicht vermisse.


    Meine Meinung

    Da ich gerne Jugendthriller lese und der Klappentext von „The Black Coats“ sehr spannend klang, wollte ich die Geschichte von Thea gerne lesen. Thea hat ihre Cousine verloren und ist seitdem ein Schatten ihrer selbst. Bis sie von der Geheimgesellschaft der „Black Coats“ eine Einladung erhält. Sie schließt sich der Frauengruppe an, die dafür sorgt, dass Frauen, denen Verbrechen widerfahren sind, Gerechtigkeit erfahren. Im Team Banner wird Thea gemeinsam mit anderen Mädchen trainiert, sie führen Vergeltungsaktionen durch und dabei wachsen in Thea nach und nach Zweifel. Ist die Organisation wirklich das, was sie vorgibt zu sein?


    Ich muss sagen, dass mir der Einstieg in die Geschichte ungemein schwer gefallen ist. Ich habe ein wenig die Spannung vermisst, denn es dauert wirklich gut die Hälfte bis die Geschichte in Fahrt kommt. So ist gerade der Anfang des Buches eine Einführung von Thea, ihrem Freund Drew und den Black Coats. Es passiert einfach nicht viel außer Training und Gespräche. Ich musste hier wirklich durchhalten und mich anstrengen, weiterzulesen.


    Ich war dabei froh um den wirklich angenehmen Schreibstil der Autorin, denn Colleen Oakes schreibt mit leicht verständlichen Sätzen und sie bringt das Wichtigste auf den Punkt. So gibt es nicht allzu viele Beschreibungen oder ausschweifende und detailreiche Erklärungen, worum ich wirklich froh war. Auf diese Weise konnte ich dem personalen Erzähler, der Theas Erlebnisse schildert gut folgen. Dabei ist der Stil der Autorin eher kühl und sachlich, denn die Gefühlsebene wird zwar angeschnitten, aber nicht so eingehend beschrieben.


    Die Handlung empfand ich als nicht ganz ausbalanciert, denn sie ist in zwei Teile gegliedert und während im ersten Teil lange Zeit auf die Einführung von allem verwendet wird, ist die gesamte Spannung im zweiten Teil gelagert. Ich war wirklich froh, dass ich nach anfänglichen Schwierigkeiten durchgehalten hatte, denn ich wurde mit einiger Spannung belohnt. Es gab einige spannende Vergeltungsaktionen der Mädchen, die aufgelockert wurden durch Theas Beziehung zu Drew, die für süße Momente sorgten. Zudem gab es eine interessante Verschwörung und einige Geheimnisse, die das Ende des Buches zu einem atemlosen Showdown gemacht haben.


    Manches ist für mich zwar im Eifer des Gefechts etwas untergegangen und so nicht ganz verständlich geworden, aber die Idee der Geheimorganisation, die für Rechte von Frauen kämpft und vor allem all die damit verbundenen Gefahren und Verschwörungen im zweiten Teil haben dies wettgemacht. Das Ende war ziemlich brutal und vor allem gefährlich, sodass beim Lesen ein Sog entsteht, der für Spannung sorgt. Dies hätte ich mir schon eher gewünscht, damit auch der erste Teil mich überzeugt hätte.


    Die Figuren fand ich interessant, denn gerade die Mädchengruppe um Protagonistin Thea hat einiges durchgemacht, da jedes Mädchen eine Bürde aus ihrer Vergangenheit mit sich trägt. Diese herauszufinden, fand ich spannend. Thea konnte ich zwar verstehen und ich mochte ihren Mut, aber ihr Verhalten gegenüber Drew hat mir persönlich nicht gefallen. Drew ist ein unheimlich netter Junge, der vor Lebensfreude sprüht und Thea stößt ihn immer wieder vor den Kopf. Versetzt ihn einfach so, stellt ihre Bedürfnisse über seine und erst am Ende konnte ich ihr verzeihen, weil sie sich dann endlich Drew gegenüber so verhalten hat, wie ich es mir von Anfang an gewünscht habe. Es mag sein, dass ich ein wenig zu streng mit Thea bin, weil ich Drew von der ersten Sekunde an so gerne mochte, aber wenn ihr „The Black Coats“ lest, werdet ihr bestimmt noch besser verstehen, wieso Drew solche Gefühle in mir auslöst.


    Fazit

    Der Einstieg in „The Black Coats“ fiel mir wirklich schwer, weil sich die Handlung in meinen Augen im ersten Teil nur so dahinschleppt. Der zweite Teil ist dafür ungemein spannend und feurig vor lauter Gefahren. So fand ich die Geschichte nicht ganz ausbalanciert, da ich gerne schon eher etwas von dem Nervenkitzels des Endes gespürt hätte. Die Figuren waren spannend und vor allem Drew hat mir richtig gut gefallen, weil er wie ein Lichtblick in all dem Dunkel ist. Im zweiten Teil gab es einige überraschende Enthüllungen, die zu einem brenzligen und dramatischen Ende geführt haben, was mir echt gut gefallen hat.

    Ganz knappe 4 von 5 Sternen!


    Reihen-Infos

    Einzelband

  • The Black Coats (...denn wir vergeben keine Schuld) - Colleen Oakes


    Beltz & Gelberg

    397 Seiten

    Thriller

    Einzelband

    15. August 2019


    Inhalt:


    Die Frauen des mysteriösen Geheimbundes »Black Coats« haben sich geschworen, gewalttätigen Männern eine Lektion zu erteilen.

    Als Thea eine Einladung erhält, sieht sie endlich ihre Chance gekommen, sich am Mörder ihrer Cousine zu rächen. Doch die Vergeltungsaktionen eskalieren und Thea zweifelt am Sinn ihrer Mission: Sorgt Rache wirklich für Gerechtigkeit? Kann sie noch aussteigen – oder ist es längst zu spät?


    Meinung:


    In Rache sind wir eins.

    Das ist der erste Satz, der mir zu „The Black Coats“ einfällt.

    Und er beschreibt fast hervorragend die Grundidee der Geschichte.

    Es ist heutzutage ein offenes Geheimnis, wie viele Menschen ungestraft mit abscheulichen und brutalen Taten davon kommen. Vielleicht gerade mal ein Drittel wird gefasst und bestraft.

    Oftmals wird der Gerechtigkeit mit der Strafe sogar noch weniger geholfen.

    Daher ist das Szenario der „Black Coats“, das sich mit dem Thema organisierter Selbstjustiz beschäftigt, gar nicht mal so abwegig.


    Thea Soloman ist Highschoolschülerin und hat vor kurzer Zeit einen herben Verlust erlitten.
    Ihre Cousine wurde ermordet und der Täter war, aufgrund mangelnder Beweislage, noch immer auf freiem Fuß.

    Was das mit dem Mädchen anstellte, brauche ich niemandem zu sagen.

    Doch das Leben geht weiter und Thea versuchte sich an Normalität.

    Bis sie eines Tages eine Einladung, eigentlich eine Questaufforderung erhält und dieser nach geht.
    Bei den Black Coats angekommen ist nichts mehr, wie es vorher war und Theas Leben steht Kopf.


    Eine wirklich coole Idee und dazu auch noch relativ gut umgesetzt.

    Die Black Coats sind eine Frauenrechtsorganisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Verbrecher zur Rechenschaft zu ziehen. Mit Kampfsport, Ausdauer und Gruppentraining bereiten sie sich auf ihre „Balancings“, wie sie es nennen, vor. Und die folgen bald Schlag auf Schlag.

    An dieser Stelle mein erster Kritikpunkt: So ausgeklügelt ich das System auch finde, ein bisschen mehr Tiefe und Action hätten den Black Coats nicht geschadet. Vor allem bei ihren Aufträgen.


    Der Schreibstil der Autorin ist einfach gehalten, liest sich dafür natürlich super schnell und auch das Setting ist nicht groß ausgebaut, sondern bewegt sich im Rahmen einer Kleinstadt.
    Obwohl die Geschichte in der personellen Perspektive verfasst ist, konnte ich mich relativ gut in Thea hineinversetzen, wenn auch nicht auf tiefergehender Ebene. Atmosphärisch schwankt das Ganze zwischen Thriller, Jugendroman und Ratgeber mit erhobenem Zeigefinger.

    Ganz gefesselt hat mich die Geschichte nicht, aber wer zwischendurch ein bisschen Moralapostel spielen will und ein wenig Nervenkitzel braucht, der ist mit den Black Coats gut beraten.


    Fazit:


    Die meisten Menschen lernen schon als Kind, dass Selbstjustiz nicht immer gut ist. Gesetzlich sogar verboten.

    Und doch können wir uns bei manchen Verbrechen nicht gegen den Gedanken wehren, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Mit authentischen Charakteren, einem spannenden, wenn auch nicht ganz ausgereiften Plot und einem vielfältigen Handlungsverlauf, zeigt die Autorin auf, was passiert, wenn der Durst nach Rache und Gerechtigkeit Überhand nimmt. Eine tolle Lektüre für Zwischendurch.


    Bewertung:


    ⭐️⭐️⭐️⭐️ (4/5)

  • Robin Peterson entging nie, wenn ein Football-Spiel stattfand." So beginnt der nervenaufreibende Jugendthriller der amerikanischen Schriftstellerin COLLEEN OAKES.


    Die Story handelt vom Jugendlichen, die ihre Trauer durch Rache bewältigen möchten.


    Dass dieses natürlich nicht so ganz einfach werden wird, dürfte wohl klar sein. Die unterschiedlichsten Fähigkeiten wurden hier zur Vergeltung eingesetzt, so dass jedes Mädchen ihre eigene Bestimmung hatte. Aber dadurch wurde auch der Lesefluß aufrecht erhalten. Es war eine ständige Abwechslung, wenngleich auf die brutalen Szenen in meinen Augen nicht unbedingt für Jungleser geeignet erschien.


    Der Schluß lässt mich jedoch vermuten, dass man einer Fortsetzung nicht abgeneigt wäre.