Agatha Christie - Vier Frauen und ein Mord / Mrs McGinty’s Dead / Blood Will Tell

  • Kurzmeinung

    Lavendel
    Ein ganz typischer Hercule Poirot, schön verzwickter Fall, der mir gut gefallen hat.
  • Verlagstext:


    Die liebenswerte, vielleicht etwas geschwätzige Mrs. McGinty wurde brutal ermordet und schnell wird ihr Untermieter für die Tat verhaftet. Doch wirkt er keineswegs wie ein Mörder, höchstens etwas verschroben. Kurz vor ihrem Tod hatte die alte Dame einen Brief an die Zeitung bezüglich eines Artikels über vier Verbrecherinnen geschrieben, der ihre Aufmerksamkeit erregt hatte. Hercule Poirot und Ariadne Oliver rollen den Fall neu auf.

    (Quelle: amazon.de)



    Meine Meinung:


    Als Fan von Agatha Christie war bei diesem mir bisher noch unbekannten Krimi sofort meine Neugier geweckt. Zwar liebe ich Miss Marple mehr als Hercule Poirot, aber auch von den Poirot-Fällen habe ich einige im Regal stehen und mag die schöne Aufmachung der Reihe bei Atlantik / Hoffmann und Campe.


    Agatha Christie bietet hier einen verwickelten Plot, der mir von der Grundidee her gut gefallen hat. Allerdings führt sie aus meiner Sicht zu viele Figuren und somit potenzielle MörderInnen in die Handlung ein. Die Charaktere und Eigenheiten werden gerade ausreichend entwickelt, um die Figuren für mich als Leserin halbwegs voneinander unterscheidbar zu machen; nicht jedoch, um mir die eine oder andere Figur wirklich ans Herz zu legen oder ausgeprägte Abneigungen zu schüren. (Ausnahmen davon bildeten nur die fröhlich-chaotische Maureen Summerhayes und die finster-dominante „Madre“.) Daher habe ich die Entwicklungen und die Auflösung des Falls zwar mit Interesse verfolgt, aber es war mir im Grunde egal, welche Person denn nun den Mord begangen hat. Das finde ich schade, denn so wird ein echtes Mitfiebern bei mir nicht erreicht, und das stellt ja eigentlich schon einen großen Teil des Lesevergnügens bei einem Krimi dar.


    Sehr gelungen waren, wie ich es an der Queen of Crime so schätze, die grundsätzlichen Beobachtungen und Schilderungen menschlichen Verhaltens. Agatha Christie versteht es meisterhaft, prägnante Charakterzüge, interessante Verhaltensweisen und zwischenmenschliche Beziehungsmuster in wenigen Sätzen oder pointierten Dialogen zu Papier zu bringen, sodass ich beim Lesen oft schmunzeln musste – vor allem, wenn ähnliche Personen aus meinem eigenen Umfeld vor meinem inneren Auge auftauchten. Auch Agatha Christies feiner Humor kommt in diesem Buch nicht zu kurz und hat mir viel Vergnügen bereitet, sodass ich über die Schwächen der eigentlichen Kriminalhandlung hinwegsehen konnte und das Buch gern gelesen habe, zumal es vom Setting her eher an die Miss-Marple-Romane erinnert. (Bezeichnenderweise wurde Hercule Poirot in der Film-Adaption auch zunächst durch Miss Marple ersetzt.)


    Dieser Krimi, auf Deutsch zuletzt bei Fischer erschienen, ist nun bei Atlantik / Hoffmann und Campe neu aufgelegt worden. Die Übersetzung ist, so weit ich sehen kann, die gleiche. Das Buch erscheint im September 2019; ich durfte mich über ein Vorab-Exemplar bei NetGalley freuen.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    :study: Han Kang - Griechischstunden

    :musik: Asako Yuzuki - Butter (Re-???)

    :montag: Jane Austen - Stolz und Vorurteil (Reread)

    :montag: Sally Coulthard - Am Anfang war das Huhn





  • (Bezeichnenderweise wurde Hercule Poirot in der Film-Adaption auch zunächst durch Miss Marple ersetzt.)

    Deshalb kam mir der Titel gerade so bekannt vor. Ich habe ja die DVD-Box mit der unvergleichlichen Margaret Rutherford zu Hause. Schau mal an, wieder was gelernt, im Buch also Hercule Poirot.

    Nimm dir Zeit für die Dinge, die dich glücklich machen.


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  • (Bezeichnenderweise wurde Hercule Poirot in der Film-Adaption auch zunächst durch Miss Marple ersetzt.)

    Deshalb kam mir der Titel gerade so bekannt vor. Ich habe ja die DVD-Box mit der unvergleichlichen Margaret Rutherford zu Hause. Schau mal an, wieder was gelernt, im Buch also Hercule Poirot.


    Wenn ich mir auf Wiki die Zusammenfassung des Films durchlese, erkenne ich den ganzen Roman kaum wieder. :lol: Zumindest, was die Version mit Margaret Rutherford betrifft.

    :study: Han Kang - Griechischstunden

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  • mit der unvergleichlichen Margaret Rutherford

    mit der schrecklichen Margaret Rutherford - ihre Filme haben zumeist fast gar nicht mit den Büchern zu tun und aiusserdem wurde immer ihr Mann hineinplaziert den es in den Büchern nirgendwo gibt, ich finde es gräslich. Die mit Joan Hickson sind viel besser.
    https://www.amazon.de/Miss-Mar…66561649&s=gateway&sr=8-1

    :study: Ich bin alt genug, um zu tun, was ich will und jung genug, um daran Spaß zu haben. :totlach: na ja schön langsam nicht mehr :puker:

  • Mara Siehste, bei mir ist es genau umgekehrt. Die Verfilmungen mit Joan Hickson -obwohl sie näher an den Büchern dran sind- gefallen mir nicht. Mir gefällt halt die Rutherford besser.

    Ich unterscheide aber auch zwischen Filmen und Büchern. Bis dato kenne ich ganz wenige wirklich gelungene Verfilmungen von Büchern.


    Naraya Gerade mal nachgeschaut, zur Zeit läuft die Serie mit ihm sogar im Fernsehen. Die schaue ich mir mal an. Danke für den Tipp!

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  • Und das zweite englische Buch ist noch älter: Blood Will Tell

    Was meinst du damit? Beide englische Titel-Varianten sind nach meinen Recherchen im gleichen Jahr erschienen, aber "Mrs McGinty's Dead" zuerst. Ich habe nur eine neuere Ausgabe davon gepostet. :-k

    :study: Han Kang - Griechischstunden

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  • Gerade mal nachgeschaut, zur Zeit läuft die Serie mit ihm sogar im Fernsehen. Die schaue ich mir mal an. Danke für den Tipp!

    Ich schaue seit über einem Jahr Poirot in Dauerschleife, immer mittwochs 20.15 Uhr auf One. :loool:

  • Ich finde weder Margaret Rutherford noch Joan Hickson als Miss Marple überzeugend und bleibe daher einfach bei den Büchern... :lol:

    :study: Han Kang - Griechischstunden

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    :montag: Jane Austen - Stolz und Vorurteil (Reread)

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  • Über die Autorin (Amazon)

    Beim Namen Agatha Christie denkt man sofort an die vielen Kriminalromane, in denen der belgische Meisterdetektiv Hercule Poirot oder die Amateurkriminalistin Miss Marple die Verbrecher mit Witz und Verstand zur Strecke bringen. Viele Verfilmungen haben zu ihrer Popularität beigetragen, etwa von „Tod auf dem Nil“, „Mord im Orientexpress“ oder „16 Uhr 50 ab Paddington“. Ein sensationeller Dauererfolg ist auch ihr Bühnenstück „Die Mausefalle“, das seit 1952 im Londoner Westend auf dem Spielplan steht – ununterbrochen! Ein weiteres Highlight ihres Werks ist das Drama „Zeugin der Anklage“, auch dank der Verfilmung mit Marlene Dietrich. Agatha Christie wurde am 15.9.1890 im heutigen Torbay geboren. Sie heiratete in zweiter Ehe den Archäologen M.E.L. Mallowan und starb am 12.1.1976 in Wallingford.


    Produktinformation (Amazon)

    Format: Kindle Ausgabe

    Dateigröße: 689 KB

    Seitenzahl der Print-Ausgabe: 208 Seiten

    Verlag: Atlantik (4. September 2019)

    Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.

    Sprache: Deutsch

    ASIN: B07R73LCFK


    Wer ermordete Mrs. McGinthy?

    Die alte Mrs. McGinthy war brutal ermordet, und ihr Untermieter als des Mordes überführt zum Tode verurteilt worden. Doch Kommissar Spence ist nicht zufrieden, glaubt nicht so recht an die Schuld des jungen Mannes. Er schaltet Hercule Poirot ein und dieser findet heraus, dass die alte Dame an eine Zeitschrift wegen eines Artikels in der Zeitung einen Brief geschrieben hat. Auch ein Bild spielt dabei eine Rolle. Hercule Poirot und Ariadne Oliver rollen den Fall neu auf.:bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:


    Meine Meinung

    Wenn es ein Buch mit einem der bekannten Ermittler bei Agatha Christie ist, dann kann eigentlich nichts schiefgehen. Ich kannte das Buch bereits von früher, doch kann ich es immer wieder mal lesen. Es wurde auch verfilmt. Wobei ich den Film mit Miss Marple eher in Erinnerung habe, was natürlich dem Buch nicht entspricht. Das Buch selbst ist – wie von Agatha Christie gewohnt – leicht und flüssig zu lesen, und ohne Unklarheiten geschrieben. Es wurde mit dem Bekennen von Kommissar Spence, dass der junge Mann seiner Meinung nach unschuldig ist, auch gleich spannend. In die Protagonisten konnte ich mich auch gut hineinversetzen. Da das letzte Lesen dieses Buches doch schon ziemlich lange her war, wusste ich auch nicht mehr genau, wer denn jetzt der Mörder/die Mörderin war. Schon allein von daher war es eben spannend vom Anfang bis zum Ende. Ich mag immer sehr gerne den Schluss, wo Poirot dann der ganzen versammelten Gesellschaft seine Ermittlungen erklärt. Wo sich mancher getroffen fühlt, der es gar nicht war und natürlich aufbraust. Es hat mir wieder sehr viel Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen und ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt. Und wieder stelle ich fest: Agatha Christie kann man immer wieder mal lesen. Von mir eine Leseempfehlung und die volle Bewertungszahl.

    Liebe Grüße
    Lerchie



    _______________________
    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • Miss Marple ist nach wie vor meine Lieblingsermittlerin. Diese Buch ist ganz groß.


    :scratch: Es ist aber ein Poirot-Krimi!

    Stimmt, ich habe vergessen ihm mit zu nennen, sorry. Danke für den Hinweis.


    Hier nochmal richtig:


    Miss Marple ist nach wie vor meine Lieblingsermittlerin. Aber auch Hercule Poirot ist große Klasse. Dieses Buch ist ganz groß.