Hakan Nesser - Inspektor Barbarotti [Reihe] (ab 30.09.2019)

  • … und ich habe mir heute erst einmal das Buch gekauft.

    Und den dritten Band auch gleich dazu!

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Gerade sind die Bücher angekommen.

    Das sind ja richtige Wälzer...!

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Ist okay für mich.

    Liebe Grüße von der buechereule :winken:


    Im Lesesessel


    Kein Schiff trägt uns besser in ferne Länder als ein Buch!
    (Emily Dickinson)



    2024: 010/03.045 SuB: 4.302

    (P/E/H: 2.267/1.957/78)

  • Ich wedel jetzt hier mal mit dem Staublappen durch *hust*


    Ich habe diese Woche brav den ersten Abschnitt gelesen und auch brav noch nicht weitergelesen, weil ich dabei gestern mal wieder eingeschlafen bin :loool:

    Barbarotti-Reihe, Band 2, S. 1 - 74

    Der Einstieg mit den "Aufzeichnungen aus Mousterlin" hat mir gut gefallen. Das war gleich sehr atmosphärisch und geheimnisvoll - wer ist der Ich-Erzähler, warum ist er in (vermutlich psychiatrischer) Behandlung und warum will bzw. wird er morden. Welche "Ereignisse müssen Konsequenzen haben, sonst entgleist die Schöpfung"? Das ist ja schon sehr hoch gegriffen, wenn da gleich die Schöpfung aus der Bahn fliegt...

    Wie kommt es, dass sich alle in der Bretagne treffen, ohne sich vorher gekannt zu haben? Und das obwohl dazuhin noch alle aus Kymlinge sind?

    Viele Fragen, die bei mir ordentlich Spannung aufgebaut haben.


    Die dann sofort mit dem Auftritt Barbarottis in Kapitel 1 - 5 wieder gebremst wurde. Entspannung und Reise in den Urlaub im Liebesnest auf Gotland - leider steckt er seine Briefe mit ein...und öffnet seine Post. Die Schaumbremse hat sich vor allem auch wegen der Änderungen im Schreibstil eingestellt.


    Direkt mit dem Auftreten Barbarottis und dem kurzen update, wer er ist, habe ich das Erzähltempo als langsamer, die Sprache als behäbiger empfunden. Das bewirkt bei mir, dass ich mir Barbarotti, trotz seiner erst 47 Jahre als einen etwas untersetzen, sich langsam bewegenden Menschen vorstelle, der eher Cordhose und Sakko als Jeans und Shirt trägt vorstelle.Geht Euch das auch so?


    Also ist er ab Kapitel 2 wieder mit im Boot, der Job hat ihn zumindest teilweise wieder und er steuert Ermittlungen aus dem Urlaub - trotzdem passiert der angekündigte Mord. Unglaublich, dass Kriminaler in Büchern und Filmen trotz Freizeit immer im Dienst sind :roll:. Da aber nach der Heimkehr gleich der zweite Mord angekündigt wird, wird unser armer Inspektor wohl so schnell eh nicht mehr frei haben - dazu ist die persönliche Komponente viel zu ausgeprägt. Sauberer Cliffhanger am Ende von Teil I.


    Mein Fazit: trotz aller Behäbigkeit fand ich den Anfang des zweiten Bandes schon wesentlich spannender und flüssiger als den ersten Band. Ich bin gespannt wie es weitergeht, wie Barbarotti die Ermittlungen aufnimmt und wie alles zusammenhängt.


    Euch noch ein schönes Wochenende, freue mich auf Eure Ansichten :winken:

  • Mein Fazit: trotz aller Behäbigkeit fand ich den Anfang des zweiten Bandes schon wesentlich spannender und flüssiger als den ersten Band.

    :lol: Da gehört nicht viel dazu!

    ich kann erst nächste Woche starten; grippale Infekte und sonstige familiäre Baustellen, aber ich hole auf.

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Von mir können wir auch sehr gerne warten, mir pressiert nichts! Auf jeden Fall wünsche ich gute Besserung und abnehmende Baustellentendenzen.

    Danke! Eine Baustelle bleibt mir noch ein Jahr, ist halt so.

    Ihr müsst wirklich nicht auf mich warten, ich hole dann schon auf.

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Prolog - Kapitel 5 (S. 9-74)

    Der Einstieg mit den "Aufzeichnungen aus Mousterlin" hat mir gut gefallen.

    Ich mochte den Einstieg auch gern. Normalerweise bin ich ja nicht so ein Fan davon, wenn Einschübe aus der Sicht der Täters eingeworfen werden, vor allem nicht, wenn sie kurz sind. Meistens ergeben sie dann überhaupt keinen Sinn (wenn man sie nicht lesen würde, würde man die Geschichte genauso gut verstehen) und bringen die Handlung nicht weiter. Aber hier ist es anders, da viel mehr Inhalt und Einsicht in das Denken des Täters vorhanden ist. Und trotzdem bleiben genug Fragen offen.

    Die dann sofort mit dem Auftritt Barbarottis in Kapitel 1 - 5 wieder gebremst wurde

    Ja, stimmt. Aber irgendwie hat es zu den Kapiteln gepasst. Er ist in Urlaub, es ist warm und irgendwie ist auch alles träge und verlangsamt. :lol: Wir hoffen mal, dass das aber nicht so weitergeht, wenn er mit den Ermittlungen anfängt. :-s

    Das bewirkt bei mir, dass ich mir Barbarotti, trotz seiner erst 47 Jahre als einen etwas untersetzen, sich langsam bewegenden Menschen vorstelle, der eher Cordhose und Sakko als Jeans und Shirt trägt vorstelle.Geht Euch das auch so?

    Cordhose eher nicht. Aber im Sakko und Jeans, habe ich ihn mir schon vorgestellt. Nur ein Anzug würde nicht zu ihm passen. :-kMit der Langsamkeit und Behäbigkeit stimme ich dir zu.


    Mein Fazit: trotz aller Behäbigkeit fand ich den Anfang des zweiten Bandes schon wesentlich spannender und flüssiger als den ersten Band. Ich bin gespannt wie es weitergeht, wie Barbarotti die Ermittlungen aufnimmt und wie alles zusammenhängt.

    Das kann ich so unterschreiben. Mir gefällt auch die Grundidee sehr. Und ich bin sehr darauf gespannt, was hinter diesen "anderen Geschichte" steckt. Bei mir ist es ja ein ReRead, aber ich habe keine Ahnung, was ich damals gelesen habe, was einerseits gut ist, denn so bleibt es spannend, aber anderseits...mein Gedächtnis lässt zu wünschen übrig. :pale:

  • Aber hier ist es anders, da viel mehr Inhalt und Einsicht in das Denken des Täters vorhanden ist. Und trotzdem bleiben genug Fragen offen.

    Ja stimmt, für mich war der Einschub auch ein Spannungsmoment. Ich hoffe auf weitere dieser interessanten Einblicke in das Innenleben "unseres" Mörders.

    Bei mir ist es ja ein ReRead, aber ich habe keine Ahnung, was ich damals gelesen habe, was einerseits gut ist, denn so bleibt es spannend, aber anderseits...mein Gedächtnis lässt zu wünschen übrig. :pale:

    Denk Dir nichts, das geht mir ganz oft schon nach 4 Wochen so. Wenn dann im 366-er z. B. die Frage nach dem sympathischsten Charakter kommt, weiß ich oft nicht mal mehr, wie die genau hießen :totlach:

  • Zu I.


    Das ist ja ein richtiger Schmöker, der sich ganz flüssig liest!

    Zu den "Aufzeichnungen aus Mousterlin":

    Was ich vermisse, ist ein Inhaltsverzeichnis; also habe ich eines für mich selber erstellt und dabei gesehen, dass die

    "Aufzeichnungen aus Mousterlin" zeit- und ortsidentisch sind, also immer in 2002 und Mousterlin spielen, während die eigentlichen Kapitel im Jahre 2007 und in Kymlinge (bzw. Schweden) spielen.

    Diese "Aufzeichnungen" sind also kein Prolog, wie man denken könnte, sondern erzählen uns Ereignisse, die der Auslöser sind für die Ermittlungen im Jahre 2007.

    Allerdings bleibt der Erzähler bzw. der Schreiber dieser Aufzeichnungen unklar.


    Und die Aufzeichnungen geben eigentlich nur dann Sinn, wenn sie eines Tages Barbarotti zugespielt werden - zumindest denke ich mir das so. Und dann frage ich mich natürlich, inwieweit diese Aufzeichnungen zuverlässig sind.

    Diese Konstruktion finde ich bisher sehr spannend.


    Liebesnest auf Gotland

    :wink:

    Da läuft der gute Barbarotti ja wirklich zur Hochform auf! Fleißig fleißig...

    Aber wie schön: seine Marianne sperrt sich nicht gegen seine Ermittlertätigkeit im Urlaub, sondern appelliert an seine Verantwortung.

    Da will ich mal die Daumen drücken, dass wir ein Happy End erleben.

    Ein bisschen Schmalz muss sein!


    Ich stelle mir ihn übrigens auch eher untersetzt vor, eher nachlässig angezogen, Cordhose und Pullover kann ich mir gut vorstellen.

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Diese "Aufzeichnungen" sind also kein Prolog, wie man denken könnte, sondern erzählen uns Ereignisse, die der Auslöser sind für die Ermittlungen im Jahre 2007.

    Diese Konstruktion finde ich bisher sehr spannend.

    Ja, das hat mir von Anfang an auch sehr gut gefallen. Dadurch, dass die Aufzeichnungen Einblicke in die "Täterseele" gewähren und dieser sich im Moment (zum Glück!!!) nur in Andeutungen ergeht, finde ich das Buch bis jetzt sehr spannend. Ich denke, die Aufzeichnungen sind das vom Therapeuten empfohlene Tagebuch - und ich hoffe, wir erfahren von der Vorgeschichte des Mörders auch noch mehr.

    Was hat er erlebt? Warum war er in Behandlung? Auch wenn sie anscheinend nicht so wirklich gefruchtet hat :).


    Mir gefällt hier im zweiten Band auch der Stil wesentlich besser als im ersten Band - ich finde, die ganze Kiste hat einfach mehr drive und liest sich deutlich flotter.

    Ich bin jetzt so ungefähr auf der Hälfte des zweiten Wochenabschnitts und bis jetzt mag ich dasBuch sehr gerne lesen - in diesem Sinne...ab auf die Couch :winken:

  • ich hoffe, wir erfahren von der Vorgeschichte des Mörders auch noch mehr.

    Das ist ja das, was ich nicht weiß - ist es wirklich der Mörder, der hier spricht? Oder lässt der Mörder jemand anders sprechen?

    ich habe einfach bisschen rumspekuliert, weil mich das Handwerkliche beim Schreiben - oder das Kompositorische - immer interessiert.


    Diese Aufzeichnungen müssen ja - spekuliere ich - irgendwie in Barbarottis Hände kommen, und deshalb habe ich überlegt, dass sie vielleicht getürkt sind.

    Das heißt, der Erzähler will uns glauben machen, dass der Ich-Erzähler dieses Tagebuchs auch der Mörder ist.


    Aber da denke ich eben, dass der Erzähler uns vielleicht ??? aufs Glatteis führen will.

    Das finde ich spannend.

    Aber vielleicht schieße ich beim Spekulieren auch übers Ziel hinaus.

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Oder lässt der Mörder jemand anders sprechen?

    Verstehe, was Du meinst. Ich habe glaub ich eine Schleife weniger in meiner Lesart, für mich klingt es nach dem Mörder. Ich bin mir nicht sicher, ob diese Aufzeichnungen noch zu Barbarotti gelangen oder ob sozusagen der Leser das Exklusivrecht daran hat und diese zweite Perspektive nur uns eröffnet wird. Spannend finde ich es in beiden Fällen.

  • ob sozusagen der Leser das Exklusivrecht daran hat und diese zweite Perspektive nur uns eröffnet wird.

    Genau das meine ich!

    Wir erfahren hier sicherlich die Hintergründe für diese Serienmorde, und da denke ich eben auch, dass die doch der liebe Barbarotti auch wissen müsste, sonst findet er den Täter nicht.

    Aber das wäre doch zu einfach für so einen dicken Wälzer - also muss da noch eine Finte drin sein.

    Jedenfalls hätte ich das gerne so :lol:.

    Lasst mich einfach bisschen rumspekulieren:uups:!

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Jedenfalls hätte ich das gerne so :lol: .

    Lasst mich einfach bisschen rumspekulieren :uups: !

    Ja aber selbstverständlich doch!!! Das war jetzt nicht im Mindesten meine Intention, Dich daran zu hindern. Ganz im Gegenteil, ich wollte gern ein bißchen mitspekulieren, das ist doch unter anderem das, was das gemeinsame Lesen so interessant macht 8)

  • Das war jetzt nicht im Mindesten meine Intention, Dich daran zu hindern

    Hab ich auch nicht so aufgefasst! :winken:


    Barbarotti setzt seinen merkwürdigen Deal mit Gott aus dem 1. Band fort. Da hat er ein Punktesystem entwickelt, und momentan ist Gott mit 11 Punkten im Vorteil. Originell.

    Auffallend ist, finde ich, dass er mit seiner Marianne über seine Religiosität redet. Das ist ungewöhnlich. Ich erinnere mich an einen Report (ist schon etwas älter), in dem belegt wurde, dass Paare weniger Hemmungen haben, sich über Sexualpraktiken auszutauschen als über ihre religiöse Einstellung.

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Ich erinnere mich an einen Report (ist schon etwas älter), in dem belegt wurde, dass Paare weniger Hemmungen haben, sich über Sexualpraktiken auszutauschen als über ihre religiöse Einstellung.

    Puh, ehrlich *machtgroßeaugen*??? Das hätte ich nicht gedacht. Ich fand aber die Passage auch sehr schön, da kam so viel Nähe rüber. Worüber Barbarotti fast gestaunt hat, das hat mich gerührt. Ich finde ihn überhaupt ganz goldig, so verliebt wie er ist :love: