Liane Moriarty - Das Geheimnis meines Mannes / The Husband's Secret

  • Kurzbeschreibung (Amazon):

    Nur im Fall meines Todes zu öffnen steht auf dem Brief, den Cecilias Mann an sie geschrieben hat. Ihr Mann ist nicht tot. Doch was hat er ihr zu sagen? Als sie John-Paul auf den Brief anspricht, verstrickt er sich in Lügen. Ein Grund mehr, den Brief zu lesen ... Was sie darin erfährt, lässt ihr bisheriges Leben in einem ganz anderen Licht erscheinen. Wie gut kennt sie ihren Mann eigentlich? Und wie weit darf man gehen, um seine Familie zu schützen?

    Zum Inhalt:

    Die Kurzbeschreibung ist in der Tat sehr kurz und lässt mehr als die Hälfte der Handlung dieses Buches komplett außer Acht. Denn es geht nicht nur im Cecilia und den geheimnisvollen Brief ihres Mannes und was dieser Brief bewirkt, sondern auch um zwei weitere Frauen und deren Familien, die gerade vor einer Krise in ihrem Leben stehen. Auf Umwegen begegnen sich diese Frauen schlussendlich in Sidney.


    Ich habe sehr lange überlegt, ob ich einige Anhaltspunkte, worum es geht, zumindest in einen Spoiler setze, aber das würde meiner Meinung nach das Leseerlebnis sehr stark beeinflussen und stören.


    Meine Meinung:

    Das ist mein zweites Buch von Liane Moriarty und es gefiel mir wieder sehr gut. Das Buch bietet sehr viel mehr als das, was der Klappentext hergibt. Wie oben schon geschrieben, erwähnt dieser nur einen Drittel des Inhalts. Außerdem hat die Autorin eine außergewöhnliche Art zu schreiben. Sie lässt den Leser sehr, sehr tief in die Gefühlswelt der Charaktere eintauchen. Dadurch benötigt die Geschichte jedoch auch relativ lange, um sich zu entfalten.


    Während des ersten Kapitels war ich geneigt, das Buch abzubrechen, da man zuerst nicht wirklich versteht, worum es geht und die wirren Gedanken von Cecilia, einer der Protagonisten, zu Anfang bei mir Unverständnis auslösten. Doch nach und nach werden auch die anderen Personen eingeführt, zu deren Gedankenwelt man einen ebensolchen Zugang erhält und man möchte weiterlesen und alles wissen.

    Ich würde das Buch nicht unbedingt als spannend bezeichnen, auch nicht unbedingt als Pageturner. Doch es war auf seine Art fesselnd und einfach sehr interessant zu sehen, wie die Personen denken, fühlen, handeln. Jeder kennt es selbst, wenn man zu einem Thema die verschiedensten Gedanken im Kopf hat, die sich auch noch ständig ändern – mal denkt man so, dann wieder ganz anders über eine Sache. Wie viele Interpretationsmöglichkeiten einzelne Situationen ergeben können, je nachdem wer sie mit welchem Hintergrundwissen und mit welchen Gefühlen betrachtet, war ebenso interessant. Und dass dieser Roman an vielen Stellen zum Nachdenken anregt und man sich unwillkürlich fragt, wie man selbst reagieren oder handeln würde.


    An einigen Stellen war die Story recht konstruiert, damit alle Stricke am Ende so zusammen geführt werden konnten, aber das hat mich persönlich nicht gestört.

    Das Geheimnis des Mannes, welches erst recht spät im Buch gelüftet wird, war jedenfalls etwas ganz anderes, als das was ich erwartet hatte. Und im weiteren Verlauf passierten noch weitere Dinge, die ich so nicht erwartet hätte. Was mir besonders gefallen hat: der Epilog. Und das passiert mir eigentlich eher selten.


    Das Cover wirkt durch die pinke Farbe so fröhlich und sah für mich nach einem typischen Frauenroman aus, doch das ist es definitiv nicht. Frauenroman ja, aber kein typischer. Er ist äußerst tiefgründig und geht Themen wie Gerechtigkeit, Loyalität und der Frage nach: was ist richtig im Leben? Und ist das Richtige für mich auch das Richtige die Allgemeinheit?

    Wer es mag, die Charaktere in einem Buch wirklich kennen zu lernen und wer Lust darauf hat, sich nicht nur berieseln zu lassen sondern sich selbst zu fragen, was zu tun ist und was vor allem das richtige wäre, dem würde ich diesen Roman ans Herz legen.


    Von mir gab es :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: – 1 Stern Abzug für den etwas wirren Einstieg im ersten Kapitel und die recht langsame Entfaltung der Geschichte.

  • Das Cover wirkt durch die pinke Farbe so fröhlich und sahfür mich nach einem typischen Frauenroman aus, doch das ist es definitiv nicht.

    Die Covergestaltung vieler deutscher Verlage ist einfach unterirdisch.