Robert McLiam Wilson - Ripley Bogle [EN] (ab 23.08.2019)

  • Sonntag eins


    Der Sonntag beginnt mit der traurigen Gewissheit dass Perry gestorben ist.

    Zitat

    Mi rende infelice, amareggiato, stanco e malinconico..

    Es macht mich unglücklich, bitter, müde und melancholisch ..


    Das ist ein denkwürdiger Abschnitt. Das zeigt mir persönlich immer deutlich auf, dass Ripley trotz seiner Angeberei, seiner Lügen, ein

    wahrhaft gutes Herz hat. Dieses Mitgefühl ist tief in ihm doch noch vorhanden. Das lässt mich immer wieder hoffen, dass er es doch

    noch schaffen kann und nicht so enden muss wie Perry.

    Bis zu einem gewissen Punkt gehe ich da mit euch einig, jedoch nur bis zu einem gewissen Punkt. Natürlich ist es schmerzhaft für ihn diesen Freund verloren zu haben. Wie wir erfahren haben war Perry wohl noch der einzige Mensch welcher ihm zugetan war. Allerdings hinter der Trauer verbirgt sich sicherlich etwas Eigennutz der nun verloren gegangen ist- denn Perry war für ihn auch eine Stütze wenn er wieder einmal kein Geld hatte. Eigentlich wollte er ihn um einige Sterlinge angehen das war der Grund ihn aufzusuchen .


    Da ich als Leser Ripley nun etwas kenne, (oder zumindest glaube etwas zu kennen) weiss ich wie schwer es für ihn ist mit diesem Tod umzugehen. Damit sich auseinander zu setzen fällt ihm, der er es gewohnt ist mit Ironie und Leichtigkeit über alles was passiert oder passiert ist hinweg zu gehen.

    Zitat

    Me la sono squagliata appena ho potuto, era una scena deprimente e i poliziotti stavano diventando curiosi.

    Ich bin so schnell ich konnte, abgehauen, es war eine deprimierende Szene und die Polizisten wurden neugierig.

    Wie ich las dass er sich das Geld nahm indem er sich sagte, dass Perry das sicher so gewollt hätte, dachte ich doch Ripley bist wirklich sehr tief gesunken. Jedoch sofort kam mir der Gedanke, doch wem nützt es sonst- …

    Und jetzt, er wirft es in den Fluss. Hat ihn das schlechte Gewissen übermannt, schämt er sich dessen was er getan hat?

    Also das Geld ist weg - ich denke das ist wahr - und er befindet sich weder in der gleichen misslichen Lage wie zuvor.


    Bogle nimmt sich vor zu einem der Söhne Perrys zu gehen, um ihm mitzuteilen, dass sein Vater verstorben wäre. Es bleibt bei dem Gedanken, wobei ich es in dem Fall gut nachvollziehen kann.

    Kaum denkbar dass er wirklich einen solchen Schritt gewagt hätte, er sieht das auch sehr schnell ein.



    Er erzählt von den fantasievollen Träumen welchen Perry nach hing. Das lässt mich erahnen nicht nur Perry hatte diese Einbildungen, auch unser Ripley befindet sich in genau der gleichen Lage.

    Was verschweigt er uns da nur wieder. :shock: Ich kann mir jetzt nicht vorstellen, dass es nur so dahin gesagt ist. Da steckt doch bestimmt wieder mehr dahinter.


    Was er uns hier erzählt spiegelt sehr viel Ripley Bogle wieder, hier lässt er uns einen Blick werfen, hinter die Fassade welche er sich aufgebaut hat. Mir scheint darin erkennt man, die Mauer beginnt zu bröckeln, auch wenn er Perry als Vorwand benutzt, täuschen kann er mich persönlich nicht mehr lange.



    Wie ich merke du taliesin und auch Farast , ihr entwickelt ein viel grössere Empathie Ripley Bogle gegenüber. Das gelingt mir beim besten Willen nicht. In meinem Hinterkopf schwirrt immer der Gedanke, (ich kenne zwar jetzt die Wahrheit, seine Wahrheit) dieser Junge nimmt mich als Leser ständig auf die Schippe. Am liebsten würde ich ihn schütteln und "schreien" Junge, Junge was hast du mir hier angetan.


    Ich muss das im Moment einfach so stehen lassen.

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter

  • Zuerst einmal jammert er wieder einmal etwas über seinen schlechten Gesundheitszustand - das bin ich mich als Leser so was von gewohnt - lese ich ohne gross Anteilnahme.

    Die Anteilnahme was sein Jammern betrifft, war bei mir immer recht gemischt gewesen. Ich glaube manchmal kam es auch darauf an, wie es mir in meinem realen Umfeld gerade ging. Das könnte eventuell auch Einfluss auf meinen Leseeindruck gewesen sein.


    Wei oft habe ich mich als Leser in diesem Roman schon gefragt, was ist nun die Wahrheit, wo flunkert er mir etwas vor. Wie nahe schrammt er an der Realität vorbei.

    Nicht nur für mich als Leser ist dieses abwägen oft sehr anstrengend wie anstrengend muss es er für unsern Ripley sein. Denn er muss ständig überzeugt sein, was ich jetzt erzähle wie ich es erzähle es ist meine Wahrheit. Wohl wissend dass dem nicht so ist.

    Das hast du sehr treffend ausgedrückt. Ich bin/war auch oft unsicher wo sagt er die Wahrheit, wo flunkert er. Und Lügen ist immer anstrengend für denjenigen, der sie erzählt. Da darf man ständig auf der Hut sein, sich nicht zu verplappern oder in Widersprüche zu verwickeln.


    Allerdings hinter der Trauer verbirgt sich sicherlich etwas Eigennutz der nun verloren gegangen ist- denn Perry war für ihn auch eine Stütze wenn er wieder einmal kein Geld hatte. Eigentlich wollte er ihn um einige Sterlinge angehen das war der Grund ihn aufzusuchen .

    Perry war Bogles Stütze, wenn es ums Geld ausleihen oder Zigaretten schnorren ging. Aber zum anderen fand ich auch, dass es da auch ein Ticken mehr war. Perry war ein grundehrlicher Mensch und das muss Bogle (so im Nachgang gesehen) sehr beeindruckt haben. Vielleicht auch so ein Hauch Vaterfigur dabei? Dazu noch der einzige Mensch mit dem er normal reden konnte. Er war einfach alles auf einmal für Bogle.

    Wie ich las dass er sich das Geld nahm indem er sich sagte, dass Perry das sicher so gewollt hätte, dachte ich doch Ripley bist wirklich sehr tief gesunken. Jedoch sofort kam mir der Gedanke, doch wem nützt es sonst- …

    Du beschreibst genau meine Gedanken während des Lesens!

    Wie ich merke du taliesin und auch Farast , ihr entwickelt ein viel grössere Empathie Ripley Bogle gegenüber. Das gelingt mir beim besten Willen nicht. In meinem Hinterkopf schwirrt immer der Gedanke, (ich kenne zwar jetzt die Wahrheit, seine Wahrheit) dieser Junge nimmt mich als Leser ständig auf die Schippe. Am liebsten würde ich ihn schütteln und "schreien" Junge, Junge was hast du mir hier angetan.

    Och schütteln würde ich ihn auch gerne mal :-, Wilson hat Bogle für mich sehr glaubhaft und greifbar gemacht. Ein Mensch mit allen Facetten. Im realen Leben würde ich ihm mit einer gesunden Skepsis begegnen und ihn trotzdem mögen. Ich gehe noch mal etwas in mich um das -hoffentlich- später besser beschreiben zu können. Denn so vielfältig sein Charakter ist, so vielfältig ist auch meine Empathie ihm gegenüber. Vor allem bei den letzten beiden Kapiteln hat er mich sehr nachdenklich darüber gemacht, wie schnell man doch einen Stab über einen brechen kann. Und da hatte er etwas äußerst berührendes für mich darüber geschrieben. Aber später, der Reihe nach.

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  • Das gelingt mir beim besten Willen nicht.

    Mir auch nicht. Ich kann vieles verstehen in dem Sinne, dass ich es nachvollziehen kann, aber ich kann es nicht billigen.



    war Perry wohl noch der einzige Mensch welcher ihm zugetan war. Allerdings hinter der Trauer verbirgt sich sicherlich etwas Eigennutz der nun verloren gegangen ist-

    Oh ja! Auf dem Weg zu Perry ist er in dieser Kneipe versumpft. Und als er es jetzt am Sonntag Morgen endlich schafft, ist sein Freund tot.

    Er empfindet durchaus Trauer ("ein Übermaß an Gefühl und Schmerz" S. 403), aber das hindert ihn nicht daran, die Leiche zu bestehlen.

    Die er dann in die Themse wirft - zumindest sagt er das. Und das glaube ich ihm wieder nicht.

    Da fällt mir Empathie schwer, aber das brauche ich auch nicht; ich schaue mit Interesse auf diesen jungen Menschen.

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Bis Ende des Buches


    Während des staubsaugens habe ich noch mal über Bogle nachgedacht . Und bevor sich diese Gedanken wieder in die Versenkung begeben, notiere ich sie lieber schnell noch mal hier auf.


    Bei jedem Kapitel in diesem Buch habe ich neue Erkenntnisse, Lügen, neue Blickwinkel und Aha-Effekte gehabt. Nie konnte ich mir bei Bogle sicher sein, dass er mir die Wahrheit erzählt. Bis jetzt ganz zum Schluss. Da war er aufrichtig. Soweit Bogle aufrichtig sein kann. Unter anderem gibt er als Erklärung, warum er bis zum Schluss die Wahrheit zurechtgebogen hatte, dass es ihm auch darum ging:


    "Und natürlich wollte ich, daß Sie mich mögen." (S. 450)


    Da hat er was in mir angesprochen. Geht es nicht oft im Leben auch schlicht darum angenommen zu werden? Gemocht zu werden? So wie man ist. Mit allen Ecken und Kanten. Und hätte ich Bogle, so wie er ist, tatsächlich angenommen, wenn ich von Anfang an alles gewusst hätte? Und stimmt es nicht auch, wenn er sagt, dass ".(...) die gewaltige, beschissene Mehrheit von uns lügt, als käme nach ihr die Sintflut (oder vielleicht weil nach ihnen die Sintflut kommt). (S. 448)

    Und er sagt es ja selbst schon, dass es "keine Entschuldigung dafür sein (kann), daß ich Sie angelogen habe". (S.450)


    Am nachvollziehbarsten war mir die Geschichte mit Laura. Da wollte er nicht mehr und nicht weniger als ein kleines Stück vom Glück haben und hat sich eine Traumwelt mit Laura aufgebaut.


    In Kapitel Sonntag FÜNF schreibt er:

    Zitat

    Ich habe mit dem Ungleichgewicht meiner Schuld und Wiedergutmachung gekämpft. Sie fixieren mich mit unerbittlichem Blick und sehen zu, wie ich mich winde, um das Ganze wieder einzurenken.


    Mit solch einer Last auf dem Rücken, wie will er das nur einrenken? Wie es schaffen? Ich habe keine Ahnung ob überhaupt, wann und wie er mit seinen Dämonen fertig werden kann.


    Ein wichtiger Schritt ist für mich zu seinen Handlungen zu stehen. Und ich behaupte mal, dass er damit beginnt. Er weiß, dass er "Mist" gebaut hat. Verantwortung dafür zu tragen ist ein erster Schritt. Sich aber auch klar darüber zu sein, dass man nicht für alles Verantwortung tragen kann. Das es auch Dinge gibt, wie die Maurice Geschichte, für die er schlicht nichts konnte. Aber das es auch höchste Zeit ist Verantwortung zu tragen was er Deirdre und seinem von ihm getöteten Baby angetan hat. Wiedergutmachen kann er das nicht. Aber sich klar darüber sein, was er gemacht hatte. Das ist kein leichter Weg, den er einschlagen muss, um damit fertig zu werden. Vielleicht schafft er es. Vielleicht auch nicht.


    Ich habe seltenst ein Buch gelesen, dass mich auf so vielfältige Weise immer wieder gedanklich beschäftigt.

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  • Sonntag zwei


    Ich beginne mal bei den einfachen Szenen, wie er sich wieder einmal eine Zigarette anzündet. Den grauen Tag betrachtet.

    Nochmals wie um es zu bestätigen, es stimmt ich habe das Geld wirklich in den Fluss geworfen, wiederholt er auch wenn er sich dabei ziemlich dumm vorkommt.

    Lasse ich so stehen.


    Also ist er schlussendlich doch noch von Cambridge ausgeschlossen worden. Somit steht er ohne Abschluss auf der Strasse (ich meine mich erinnern gelesen zu haben, Robert Wilson hat zwar in Cambridge studiert, jedoch ebenfalls keinen Abschluss gemacht- Alter Ego )


    Nach Hause kann und will er nicht, somit bleibt tatsächlich nur die Strasse - denn ehrlich, er ist in diesem Moment ein „Nichts“.

    Dieser Satz sagt eigentlich alles

    Zitat

    Come potevo essere un simile cretino.

    Wie konnte ich nur so ein Idiot sein


    Dennoch ein Kind von grosser Traurigkeit scheint er nicht gewesen zu sein. Denn nun steht ja eine Jenny bereit welche ihn tröstet und mehr.

    Allerdings nicht für lange Zeit. Diese Überheblichkeit - oh - , nicht er ist schuld dass seinen Beziehungen Immer wieder in die Brüche gehen, es sind die Frauen.

    Wie er mich als Leser zum Schluss des Kapitel fragt. Non siete d’accordo? No? - gibt er mir schon die Antwort - Nein ich stimme ihm nicht zu.



    Sonntag drei


    Zwar ist die Szene mit dem Jungen auf der Strasse nicht glaubwürdig, das bestätigt er mir sofort. Allerdings wer weiss ob er sich nicht in seiner Einbildung in diesem herumirrenden Jungen sah, niemand ihm zu Hilfe kam und sich abgewendet hat.


    Können wir so stehen lassen, oder uns unsere Gedanken machen. Denn wir wissen schon längst Ripley ist ein ausgekochtes Schlitzohr um uns Leser immer wieder in die Irre zu führen.


    Nicht leicht zu lesen was er mir nun schildert.


    Maurice sein Freund welcher auf solch tragische Weise ums Leben gekommen ist. Er hat meiner Meinung nach, nicht explizit gelogen, wenn wir uns erinnern sondern nur die Geschehnisse nicht in ihrer ganzen Tragweite beschrieben. (Freitag zwei)


    Zitat

    Lo hanno ucciso. Sapevo che alla fine lo avrebbero fatto ma cosa potevo farci? Ero giovane, un ragazzo. Avevo i mie problemi. Non era colpa mia. Non potevo farci niente.

    Sie haben ihn getötet. Ich wusste, dass sie es irgendwann tun würden, aber was konnte ich dagegen tun? Ich war jung, ein Junge. Ich hatte meine eigene Probleme. Es war nicht meine Schuld. Ich konnte nichts dagegen tun.

    Warum er wie es tatsächlich war verschwieg, ich weiss es nicht, kann mir nur denken es war nicht der richtige Zeitpunkt - wirklich keine Ahnung.

    Denn ich bin jetzt genau so schockiert wie ich es gewesen wäre hätte ich die Wahrheit in dem Moment erfahren wie er mir die Geschichte von Maurice erzählte.

    Mich schockierte nicht der Verrat an seinem Freund, denn einem solchen Druck dem er ausgesetzt war standzuhalten - nein….

    Mich erschüttert wenn ich darüber nachdenke wie er das langsamen Sterben seines Freundes erleben musste.


    Ich bin ein wenig hin und her gerissen wenn es um Schuldzuweisung geht. Hätte er das Drama abwenden können ? Hätte er die Möglichkeit gehabt sich jemanden anzuvertrauen ? Hätte er ja was hätte er ?


    Ich frage mich, wie die Beiden gefunden wurden und ob und was noch fehlt. Da fehlt einfach noch was bei der Story.

    Stimmt mir fehlt hier ebenso etwas - er hinterlässt mich hier etwas konfus. Mir fehlt ein (wie soll ich es sagen - gebührender- fassbarer) Abschluss - oder lässt er mich in dieser Beziehung einfach hängen.

    Ich kenne zwar jetzt auch die Erklärungen von taliesin und drawe - werde mich wohl damit abfinden müssen, auch wenn es mir nicht passt.


    Reden wir über Deirdre. Da bin ich wirklich wütend wenn ich lese was passiert ist. Dazu würde ich am liebsten ein sehr arges Schimpfwort für Ripley Bogle benutzen..... , ich könnte ihn würgen.

    Auf wenn er nach langen hässlich zu lesende Erklärungen sagt

    Zitat

    Capite perché ho dovuto mentire.

    Versteht ihr weshalb ich lügen musste.

    Nein ich verstehe es nicht, es macht es nicht besser.


    Allerdings möchte ich noch etwas auf das was du Farast schreibst eingehen, aussen vor lassend dass uns Bogle in dieser Beziehung wirklich sehr frech belogen hat.

    Und dann Deirdre. drawe Da hast du ja mit deiner Einschätzung, dass Bogle die Abtreibung vorgenommen hatte richtig gelegen! Wie kann man -auch in dem Alter- so dumm sein. Und dann noch im Anschluss mit Deirdre schlafen wollen. Da fehlen mir die Worte. Kein Wunder, dass sie so reagiert hatte, wie sie reagiert hat. Im fünften Monat schwanger und dann so eine "Abtreibung". In meinen allerschlimmsten Träumen möchte ich mir nicht ausmalen müssen, was sie da mitgemacht hat.


    Mai 2018

    Iren stimmen mit grosser Mehrheit für Aufhebung des Abtreibungsverbot


    Irland hatte bisher eines der strengsten Abtreibungsgesetze in Europa. Laut dem achten Zusatzartikel zur Verfassung waren Schwangerschaftsabbrüche selbst bei Vergewaltigung, Inzest oder einer tödlichen Fehlbildung des Fötus verboten. Bei einer Abtreibung drohen Frauen bis zu 14 Jahre Haft.

    Hinsichtlich dieser Tatsache kann man sich in etwas vorstellen was in diesen jungen, dummen Menschen vorging beim Gedanken - nicht verheiratet - schwanger -zudem katholisch - protestantisch.



    DIe Beichte über seine Romance mit Laura hingegen ist für mich nicht so arg. Diese Träumerei mag ich ihm gönnen, und es war doch amüsant zu lesen wie er sich mir als „Ich bin jemand - ich gehöre dazu“ - präsentierte.


    Tja und nun. Was kann ich dem Kerl überhaupt noch glauben? Auf jeden Fall trägt er ein großes Paket Schuld mit sich. Damit kann kein Mensch alleine klar kommen. Und bei aller Liebe für literarische Kniffe, aber das war ja schon richtig dick aufgetragen

    Eigentlich habe ich gar keine Lust mehr mich mit den Gedanken was kann ich Bogle noch glauben, was nicht beschäftigen. Es ist mir zu anstrengend.

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter

  • Sonntag vier/fünf


    Ein wichtiger Schritt ist für mich zu seinen Handlungen zu stehen. Und ich behaupte mal, dass er damit beginnt. Er weiß, dass er "Mist" gebaut hat. Verantwortung dafür zu tragen ist ein erster Schritt. Sich aber auch klar darüber zu sein, dass man nicht für alles Verantwortung tragen kann. Das es auch Dinge gibt, wie die Maurice Geschichte, für die er schlicht nichts konnte. Aber das es auch höchste Zeit ist Verantwortung zu tragen was er Deirdre und seinem von ihm getöteten Baby angetan hat. Wiedergutmachen kann er das nicht. Aber sich klar darüber sein, was er gemacht hatte. Das ist kein leichter Weg, den er einschlagen muss, um damit fertig zu werden. Vielleicht schafft er es. Vielleicht auch nicht.

    Du findest er hat einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung getan. Er übernimmt Verantwortung. Ich bin da nicht so überzeugt dass er es wirklich in dem Masse macht wie wir es eigentlich erwarten würden.

    Zitat

    Bene, allora fa tre piccole porcherie che vi ho detto. Tre piccole menzogne. Ua lista interessante no?

    Nun, das sind drei kleine "Schweinereien" welche ich euch erzählt habe. Drei kleine Lügen. Ein interessante Liste, nicht wahr?

    Man beachte seine Wortwahl - kleine Schweinereien, kleine Lüge!!!


    Ich habe das Gefühl, zwar hat er uns nun Schlussendlich nach langem hinhalten die Wahrheit gesagt, jedoch er findet es nicht besonders schlimm uns hinters Licht geführt zu haben.

    Irgendwie habe ich ebenfalls das Gefühl er will sich ein wenig herausreden, denn sicher sind wir als Leser neben diesen drei Lügen vielen andern kleineren Unwahrheiten begegnet.

    Ja er gibt zu Fehler gemacht zu haben, Unrecht gegenüber Maurice, Deirdre (Laura ist eine Episode für sich), aber auch Perry den er enttäuscht hat. (ich bin mir immer noch nicht sicher ob er das Geld in den Fluss warf. Er ist hier sehr unklar, und er wird sich dazu auch nicht weiter äussern)



    Mag es gewesen sein wie auch immer, er ist und bleibt ein Schelm welchem es gelang mich durch seinen Geschichte an sich zu fesseln.


    Diese seine Worte sind für mich das passende Schlusswort

    Zitat

    Quindi avanti. Siamo rimasti insieme nel bello come nel cattivo, voi e io. Che io vi piaccia, che mi detestiate, mi trovate vile, che mi ignorate o quello che vi pare, ma dobbiamo muoverci.

    Also weiter. Wir blieben zusammen im Guten wie im Bösen, ihr und ich. Ob ihr mich mögt, mich verabscheut, feige findet, ignoriert oder was immer ihr wollt, aber wir müssen uns bewegen.





    ich würde gerne Eure Meinung dazu hören, wieso das Maurice-Kapitel so breit angelegt ist und teilweise abstoßend detailgetreu erzählt wird und vor allem über die Themen Schuld, Verantwortung, Katharsis

    Ich denke das hat sehr viel mit dem Nordirland- Konflikt zu tun. Eine schreckliche Zeit für alle Menschen jung und alt, Katholisch oder Protestantisch. Nie konnte jemand sicher sein was passiert als nächstes. Sollte man sich engagieren oder lieber sich von allem fern halten.? War das überhaupt möglich.? Darin liegt wohl der Kern der Sache, deshalb diese breiten Ausführungen welche zum Tode von Maurice führten.

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter

  • Allerdings wer weiss ob er sich nicht in seiner Einbildung in diesem herumirrenden Jungen sah, niemand ihm zu Hilfe kam und sich abgewendet hat.

    Auf die Idee war ich nicht gekommen, interessanter Gedanke!


    Mich erschüttert wenn ich darüber nachdenke wie er das langsamen Sterben seines Freundes erleben musste.

    Da läuft es mir immer noch eiskalt den Rücken runter und mir schnürt es direkt den Magen zu.


    Stimmt mir fehlt hier ebenso etwas - er hinterlässt mich hier etwas konfus. Mir fehlt ein (wie soll ich es sagen - gebührender- fassbarer) Abschluss - oder lässt er mich in dieser Beziehung einfach hängen.

    Uff, da scheine ich wohl doch nicht alleine zu sein mit dem Gefühl, dass dieser Teil nicht ganz rund war. Da ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht gewusst habe, was da noch alles kommen könnte, dachte ich damals im ersten Moment, dass noch irgendein grausames Detail zusätzlich kommen würde.


    Hinsichtlich dieser Tatsache kann man sich in etwas vorstellen was in diesen jungen, dummen Menschen vorging beim Gedanken - nicht verheiratet - schwanger -zudem katholisch - protestantisch.

    Daran hatte ich auch gedacht und versuche das nachzuvollziehen.



    Eigentlich habe ich gar keine Lust mehr mich mit den Gedanken was kann ich Bogle noch glauben, was nicht beschäftigen. Es ist mir zu anstrengend.

    So ging es mir beim Lesen dieses Kapitels ähnlich. Es ist wirklich anstrengend.

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  • Man beachte seine Wortwahl - kleine Schweinereien, kleine Lüge!!!

    :shock: Bei mir steht da was anderes. Was bei mir ein anderer Leseeindruck gegeben hatte. Das war doch der Anfang von Kapitel Sonntag VIER? Da steht im Deutschen:


    Zitat

    Nun gut, ich habe Ihnen also insgesamt drei kleine Flunkereien aufgetischt. Drei petits Schwindel.

    Zwar immer noch "klein", aber nichts von Schweinereien. Was steht da im Englischen taliesin ?


    Mag es gewesen sein wie auch immer, er ist und bleibt ein Schelm welchem es gelang mich durch seinen Geschichte an sich zu fesseln.

    So ähnlich geht es mir auch.



    Ich möchte mich unbedingt für diese intensive MLR bei euch bedanken serjena , drawe und taliesin ! Eure Beiträge haben mir immer wieder neue Blickwinkel gegeben, was das Lesen des Buches noch interessanter für mich gestaltet hatte.

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  • Zwar immer noch "klein", aber nichts von Schweinereien. Was steht da im Englischen taliesin ?

    (...) that makes it three little porkies. Three petit spoofs.


    Man könnte "porkies" mit "Ferkeleien" übersetzen, aber auch mit Flunkereien. "Schweinereien" wirkt meiner Meinung nach zu stark

    in diesem Zusammenhang.

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Robert Seethaler - Das Cafe ohne Namen

    :study: Matt Ruff - Bad Monkeys

  • Man beachte seine Wortwahl - kleine Schweinereien, kleine Lüge!!!

    :shock: Bei mir steht da was anderes. Was bei mir ein anderer Leseeindruck gegeben hatte. Das war doch der Anfang von Kapitel Sonntag VIER? Da steht im Deutschen:


    Zitat

    Nun gut, ich habe Ihnen also insgesamt drei kleine Flunkereien aufgetischt. Drei petits Schwindel.

    Zwar immer noch "klein", aber nichts von Schweinereien. Was steht da im Englischen taliesin ?


    Zwar immer noch "klein", aber nichts von Schweinereien. Was steht da im Englischen taliesin ?

    (...) that makes it three little porkies. Three petit spoofs.


    Man könnte "porkies" mit "Ferkeleien" übersetzen, aber auch mit Flunkereien. "Schweinereien" wirkt meiner Meinung nach zu stark

    in diesem Zusammenhang.


    Gut das ist wirklich davon abhängig wie man eine Übersetzung interpretiert. Im italienische ist wirklich porcherie - porcheria = Dreck, Schmutz, Ferkelei, Schweinerei



    Allerdings wollte ich gar nicht dieses Wort hervorheben sonder das Wort "klein" - denn was er uns bezüglich Maurice und Deirdre erzählt hat als kleine Lügen zu betiteln finde ich sehr, sehr beschönigend. Darum habe ich einige Bedenken wie ernst er es doch meint.

    Aber wie schon gesagt Ripley Bogle ist bei all seiner Schwäche, all seinen unschönen Sachen welche er sich geleistet hat, eine Person welche weiss wie er sich im besten Licht darzustellen hat.



    Auch ich bedanke mich herzlich für diese tolle Leserunde mit euch drawe  Farast  taliesin - es hat mir grosses Vergnügen bereitet, trotz einigen sprachlichen Hindernissen :wink: tolle Interpretationen erleben zu dürfen.

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter

  • Ihr verabschiedet euch schon - ich bin noch gar nicht so weit!

    Ich frage mich nämlich, wieso er uns das alles erzählt.

    Ist das seine Art von Buße oder Läuterung oder wie man das nennen will?


    Das Kapitel mit Maurice' Sterben ist derart breit angelegt, da schaudert es einen als Leser gelegentlich. Das halte ich auch

    für seine Art, der Wahrheit ins Gesicht zu sehen. Diese leicht homoerotischen Äußerungen fand ich auch interessant. Ein junger Mensch auf der Suche eben.


    Der Schluss wirkt auf mich hoffnungsfroher.

    Offenbar sieht Ripley seine Zeit auf der Straße als Buße für die "Sünden", die er begangen hat. Und diese Zeit der Buße hat er hinter sich gebracht.

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Keine Verabschiedung, ein dickes Dankeschön, dass mir eine Herzensangelegenheit war.


    Ist das seine Art von Buße oder Läuterung oder wie man das nennen will?

    Gute Frage, warum erzählt er uns das alles. Vielleicht um sich das Ganze noch mal selbst zu vergegenwärtigen? Um damit besser klar zu kommen, der Sache überhaupt mal ins Gesicht zu sehen. Also im Grunde eine Art Buße auf Bogle Art.



    Diese leicht homoerotischen Äußerungen fand ich auch interessant. Ein junger Mensch auf der Suche eben.

    Das habe ich wohl überlesen. Kannst du mir die Stelle nennen?


    Offenbar sieht Ripley seine Zeit auf der Straße als Buße für die "Sünden", die er begangen hat. Und diese Zeit der Buße hat er hinter sich gebracht.

    Was ich sehr für ihn hoffe.

    Der Schluss wirkt auf mich hoffnungsfroher.

    Das ist er auf jeden Fall!

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  • Das habe ich wohl überlesen. Kannst du mir die Stelle nennen?

    Das würde ich gerne, aber ich bin wieder nicht zuhause und ohne Buch. Ich erinnere mich nur an einige, wiederholte Äußerungen,

    mit denen er sein schönes Gesicht beschreibt.

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


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  • Diese leicht homoerotischen Äußerungen fand ich auch interessant. Ein junger Mensch auf der Suche eben.


    Das habe ich wohl überlesen. Kannst du mir die Stelle nennen?


    Da kann ich dir auch eine solche Szene beschreiben an welche ich mich sehr gut erinnere. Ich weiss jetzt gar nicht mehr warum wir diese nie erwähnt haben, oder haben wir und es ist uns nicht mehr präsent?


    Freitag zwei italienische Ausgabe Seite 124

    Zitat

    Voi grandi investigatori di psicologie state probabilmente pensando che avevo un'inclinazione omoerotico per Maurice lo spavaldo.

    Ihr grossartigen Ermittler der Psychologie denkt wahrscheinlich, dass ich eine homoerotische Neigung für diesen kühnen Maurice hatte.

    Diesen Abschnitt nochmals lesend, nimmt er uns schon ein wenig auf die Schippe - grossartig Ermittler. Er weiss genau dass wir sehr unsicher sind ihm gegenüber, wir rätseln meint er es nun ernst oder versucht er etwas zu überspielen. Denn um das folgende zu berichten dass wir es ihm in dieser Form glauben, wie sich der Tod von seinem Freund abgespielt hat, braucht es Mut die Wahrheit zu überdecken.


    Noch ein Wort zum Wort "spavaldo" - welches nicht so leicht ist zu erklären denn im italienischen hat es wirklich viele Bedeutungen - frech, arrogant, keck, flott, eingebildet, kühn, beherzt, dreist, übermütig, selbstgefällig.



    Ihr verabschiedet euch schon - ich bin noch gar nicht so weit!

    Nein, ich bin auch noch bei dir.:wink: Wie ich sehe sind doch noch einige Fragen offen, welche es zu beantworten gibt.

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter

  • Ihr grossartigen Ermittler der Psychologie denkt wahrscheinlich, dass ich eine homoerotische Neigung für diesen kühnen Maurice hatte.


    serjena, danke für die Textstelle, die hatte ich überlesen oder vergessen! Mir sind nur die wiederholten Erwähnungen seiner Schönheit in Erinnerung geblieben, as waren direkt zärtliche Stellen.

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • serjena Stimmt! Die Textstelle habe ich vergessen. Und jetzt kam auch die Erinnerung wieder an die anderen Stellen, wenn er über Maurice schreibt. Ja, da klingt sehr viel Zärtlichkeit durch.

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  • Fehlt nur noch allenfalls ein abschließendes Resümee zu der wunderbaren Leserunde, nicht wahr drawe Farast taliesin :wink:

    Stimmt serjena . ein Resümee fehlt noch. Für mich ist es eines der besten Bücher, die ich im Jahr 2019 gelesen habe, wenn nicht gar das Beste. Da war alles rundum perfekt, ob Story, Aufbau oder Sprache. Naja bis halt auf den einen oder anderen Ausrutscher in der Übersetzung, den wir hier bemerkt haben. Bei jedem Kapitel hatte ich einen neuen, anderen Blickwinkel bekommen. Dem Erzähler konnte ich so gut wie gar nicht trauen. Er ist ein Angeber, oft ein Lügner, ein tief verletzter Mensch, der mit seiner Vergangenheit erst mal fertig werden musste. Und ich habe ihn so richtig in mein Herz geschlossen. Der Autor hat es wunderbar geschafft mir oft "Aha"-Effekte zu bescheren. Die Figur Bogle war für mich fast greifbar. (Gott sei Dank nicht riechbar :lol::uups:). Das fällt mir spontan alles mit etwas Leseabstand zum Stichwort Resümee ein.

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  • Ich kann dir absolut zustimmen Farast, ein tolles Buch das ich Dank Euch entdecken durfte. Zudem für mich eine sehr schöne Erfahrung da ich in italienisch las, wobei sich die Übersetzungen doch hin und wieder unterschieden haben, wobei sich auch unterschiedliche Sichtweisen entwickelten.

    Ripley Bogle hat mich oftmals wirklich genervt, am liebsten hätte ich in so mal richtig geschüttelt, denn wenn seine Lügen im ersten Moment nicht offensichtlich waren, man spürte als Leser er flunkert uns aber auch sich selbst was vor.

    Besonders wütend wurde ich wie, was ja drawe schon angedeutet hatte, sich als Tatsache heraus gestellt hat (Abtreibung) - das fand ich sehr abscheulich, hatte ich auch so geschrieben. Dass er mit dieser Schuld leben muss, und er sich dessen bewusst ist, ist wenigstens ein kleiner Trost. Das war in der der ganzen Geschichte das härteste, nicht mal das was mit seinem Freund Maurice passierte hat mich so aufgewühlt. (Vielleicht weil ich eine Frau und Mutter bin)

    Er hat mich jedoch auch viele Male zum schmunzeln gebracht und ich konnte einfach nur denken „du Angeber“ und kleiner Casanova. Auch wenn vielleicht einiges nur inszeniert war, man mag es ihm gönnen.


    Allerdings ich kann nicht klar sagen „doch ich mag Ripley“ mit all seinen Schwächen, und ich auch weiß er hat eine bittere Lebensschule durchgemacht. Einiges unverschuldet, einziges seine Schuld. Ich muss es in der Schwebe lassen.


    Nochmals vielen Dank für diese Leserunde taliesin  Farast  drawe - ich würde mich freuen wenn sich wieder einmal eine Gelegenheit ergeben sollte ihr mich einbezieht:wink:

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter

  • Nochmals vielen Dank für diese Leserunde taliesin Farast drawe - ich würde mich freuen wenn sich wieder einmal eine Gelegenheit ergeben sollte ihr mich einbezieht :wink:

    Das werden wir auf jeden Fall tun. Zur Zeit sind Farast  cyphella und ich ja mit der MLR zu John Burnside`s >Über Liebe und Magie<

    beschäftigt. Wir sind übrigens gerade mal am Anfang von Kapitel 2. Vielleicht willst du ja noch einsteigen? :wink::study::-,

    Wir gehen eh sehr gemütlich vor.

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Robert Seethaler - Das Cafe ohne Namen

    :study: Matt Ruff - Bad Monkeys

  • Wir sind übrigens gerade mal am Anfang von Kapitel 2. Vielleicht willst du ja noch einsteigen? :wink::study::-,

    Wir gehen eh sehr gemütlich vor.

    Das wäre toll! Es geht wirklich total gemütlich zu serjena :winken:

    Nimm dir Zeit für die Dinge, die dich glücklich machen.


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