Warum schreibt ihr?

  • ohne einen Grund dafür zu haben

    lieber Martin, versuch bitte in der Zukunft etwas mehr Text zu erfassen beim Kopieren, :friends:dann weiß man gleich um welchen Satz, oder welchen Abschnitt es geht. Ist jetzt nichts schlimmes, nur halt, musste ich nachzusuchen, an welche Stelle du dran warst :wink:



    Wie gesagt: Irgendeinen Grund gibt es eigentlich immer, der kann aber je nach Genre, Lebensabschnitt, allgemeiner Situation, Persönlichkeit und sogar nach Laune ziemlich verschieden ausfallen.

    und da sind wie nicht weit entfernt von dem was ich sage, einen Grund für das Schreiben oder wollen noch präzisieren "Anfangen vom Schreiben", gibt es immer. Sei es der einer oder sei es der anderer. Da wir alle sowohl Leser als auch die Schreiber sehr unterschiedlich sind, sind auch diese Gründe sehr unterschiedlich. Doch von meinem Grundgedanken: erst ein Auslöser, dann die Handlung, komme ich nicht weg.

    2024: Bücher: 90/Seiten: 39 866

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
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    Lese gerade:

    Scalzi, John - Die Gesellschaft zur Erhaltung der Kaiju-Monster

  • Wirklich? Hast du tatsächlich noch nie von Menschen gehört, die jeden Tag Tagebuch schreiben und dir gedacht, dass sich mancher von denen vielleicht erst dann irgendwelche Gedanken macht, wenn das Buch aufgeschlagen und der Stift schon in der Hand ist? Hast du noch nichts von Schreibübungen gehört, in denen einem Autor einfach Begriffe vorgesetzt wurden, zu denen er dann - in manchen Fällen zum Beispiel innerhalb einer Stunde - eine Geschichte verfassen "musste" (woran Autoren zu Trainingszwecken aber auch weil sie Spaß daran haben teilnehmen)? Ich glaube, wir hatten hier sogar bereits ein solches Beispiel.

    Ich nehme regelmäßig an Schreibwettbewerben in einem anderen Forum teil, wo es genau auf diese Weise läuft: Ein Stichwort wird vorgegeben, zum dem die teilnehmenden Autoren dann eine Geschichte verfassen.

    Ich habe auch schon mal Bilddatenbanken durchstöbert, bis mir zu einem Bild eine Idee für eine Geschichte gekommen ist, weil ich einfach Lust hatte, was Kurzes zu schreiben, aber keine Keimzelle dafür.

  • Ich schreibe vorwiegend um mich auszudrücken, um meine Gefühle zu kanalisieren, zu ordnen und auch um Sachen zu verarbeiten, die mich beschäftigen.

    Wobei ich auch nicht immer so genau sagen kann, was genau die eigentlichen Anlässe sind. Nicht selten sind diese Verarbeitungsprozesse allerdings sehr verklausuliert und erschließen sich wahrscheinlich maximal meinem näheren Umfeld, was ja aber auch in Ordnung ist.

    Manchmal faszinieren mich einzelne Begriffe so sehr das sie mir tagelang im Kopf herumgehen und daraus mache ich dann etwas.

    Letztens habe ich z.B, in einem Roman mal den Begriff "Spiegelmilch" gelesen, der mich dann nicht mehr losgelassen hat. Dann fange ich an zu googeln, ob dies eine reale Bezeichnung für irgendetwas ist oder der reinen Phantasie des Autors entsprungen.

    Ich liebe ja solche Neogolismen und mein Inneres dreht sich dann um die Frage, in welcher Welt eine Spiegelmilch überhaupt existieren kann und in welchem Kontext. Da ich sehr verträumt bin, geistert dieser Begriff dann immer an der Peripherie meines Denkens herum, oftmals sogar unbewusst.

    Bis irgendwann ein Zündfunke überspringt, der mich dann an den Rechner stürzen lässt. Manchmal verspüre ich den Drang zu schreiben so sehr das es fast körperlich ist.

    Oftmals erzähle ich mir aber auch einfach selbst gerne eine Geschichte, vielleicht sogar eine die nur für mich eine Relevanz hat. Teilweise wühlt mich das dann so sehr auf das ich weinen muss, oder auch zu lachen anfange.


    Veröffentlicht habe ich bisher noch nichts, abgesehen von einigen Gedichten, in Foren. Ich liebe diesen Austausch einfach und finde es unfassbar spannend was andere Menschen aus meinen Werken lesen. Die Interpretationen sind oftmals so erstaunlich und manche Aspekte habe ich selbst nicht bemerkt. Das gefällt mir.

    Ich arbeite aber schon seit einiger Zeit an einem kleinen Büchlein, dass aber nur sehr langsam Gestalt annimmt, da ich doch noch sehr viel zu lernen habe.

    Glücklicherweise habe ich gute Anleitung und auch ein Lektorat, was mich beides sehr motiviert. Und das obwohl es ab und an doch recht niederziehend ist, wenn eine Fachperson Dein Werk auseinander nimmt.

    Dennoch halte ich das für unerlässlich, da ich gemerkt habe das ich selbst nicht in der Lage bin, ordentlich zu korrigieren, vor allem inhaltlich.

    Und selbst wenn, finde ich kein Ende dabei und überarbeite den Text dann solange bis ich die Lust daran verliere, weil ich nie zufrieden bin. Da hilft es schon wenn jemand drauf schaut.

    Außerdem möchte ich dann irgendwann einmal, wenn es soweit ist, dass die Leute die es lesen, auch Spaß daran haben und gern ihre Zeit mit dem verbringen was ich mir ausgedacht habe. Das ist doch schönste Belohnung die es überhaupt gibt, wie ich finde.

    Ich denke aber, es ist noch ein weiter Weg für mich. Bevor ich selbst nicht damit zufrieden bin, würde ich auch nichts veröffentlichen.

    Allerdings ist der Weg allein schon sehr lehrreich und ich denke mittlerweile sogar, dass man Zufriedenheit mit dem eigenen Werk erlernen kann, vielleicht sogar muss. Mal sehen ob ich es irgendwann schaffe, diesen Traum zu verwirklichen.

    "Ich bin eitel, hochmütig, tyrannisch, blasphemisch, stolz, undankbar, herablassend - bewahre aber das Aussehen einer Rose" Pita Amor

  • Gute Frage. Ich persönlich kann so meine Gedanken, Erlebnisse und Erfahrungen ausdrücken, freilassen.

    Sie sind dann nicht mehr in meinem Kopf und drängen darauf, rausgelassen zu werden.


    Im Grunde sind meine Bücher eine Art langes Gespräch mit einem guten Freund.

  • Hallo,

    ich schreibe, weil ich auf unterhaltsame Art v.a. Jugendliche an das Nachdenken über sich selbst, die Welt, bewusstes Sein und Sinn heranführen möchte. Ich will Brücken zwischen Literatur und Philosopie, Glauben und Wissen, Fantasie und Erkenntnis schlagen. Anspruch kann nämlich mit spannender Handlung und lockerer Sprache einhergehen.

  • Ich schreibe aus vielerlei Gründen.


    - um meiner Seele Raum zu geben (Tagebuch)

    - um eine gewisse Zielgruppe zu Informieren und ihnen zu helfen (Magazin-/Zeitungsbeiträge)

    - um mich zu heilen (Traumata)

    - aus Spaß an der Freude (Kurzgeschichten-Wettbewerbe, früher)

    - um einer gewissen Zielgruppe bei der Bewältigung zu helfen, durch meine Erfahrung und Erkrankung, aber auch um mich verständlich zu machen (Autobiografie)

    - weil es mir Freude bereitet, Worte fließen zu lassen, Gedanken zu Papier zu bringen

    Liebe Grüße von Tanni

    "Nur noch ein einziges Kapitel" (Tanni um 2 Uhr nachts)


  • Ich schreibe weil ich muss. Ohne das Schreiben wäre mir vermutlich irgendwann einfach der Kopf geplatzt. Ich war schon immer ein viel denkender Mensch und habe eigentlich nie einen Weg gefunden, um mich auszudrücken. Später kamen dann noch einige einschneidende Erlebnisse dazu und eine Menge Schmerz, den ich in meinen Texten niederschreiben konnte. Wahrscheinlich kommt daher auch mein düsterer und oft mal 'komischer' Schreibstil, mit dem ich einfach besser verarbeiten kann.

  • Hallo in die Runde,


    ja, warum schreibe ich?


    Für mich geht vom Schreiben eine Magie aus. Ich habe einen Crossover-Entwicklungsroman geschrieben, der Elemente der Fantasy und Science Fiction vereint. Alles begann mit einer Fernsehsendung, die sich mit entdeckten Exoplaneten beschäftigte und mit der Frage, wie Leben außerhalb unserer Erde - realistisch betrachtet - entstehen könnte. Wie könnten die Zivilisationen aussehen, würden die Bewohner den irdischen Weg folgen und sich selber schaden? Oder ginge dies auch anders?

    Und welche Gesetzmäßigkeiten gelten universell? Würde es die Liebe geben?


    Es war eine Herausforderung, hier eine alternative Idee zu entwickeln. Eben ohne übermäßige Gewalt und gängigen Zutaten wie Schwerter, Drachen, Kriegern und epische Schlachten. Ebenso verzichtete ich auf blutrünstige Aliens und auf den Plot, dass wir bösen Menschen in eine heile Welt einfallen. Ich sagte mir nämlich, dass es solche Bücher schon genug gibt.


    Ich dachte mir, einen Anhaltspunkt gibt es doch: Unsere eigene Entwicklung, die nämlich auch sehr unterschiedlich ist. Es gab Völker, welche sehr kriegerisch waren und andere eben nicht.


    Spannend war auch die Frage, wie diese Wesen organisiert sind. Gibt einen Herrscher oder eine Demokratie usw.


    Eine eigene Welt zu erschaffen und diese realistisch anmuten zu lassen, war vielleicht die größte Magie dabei. Das leere Blatt zu füllen mit Völkern, Tieren, Pflanzen und Gefühlen, spannenden Abenteuern und philosophischen Gedanken, ließ mich in völlig neue Welten eintauchen. Dabei vergeht die Zeit wie im Fluge und rasch sind die Stunden vergangen.


    Meine Lektorin ist auch eine Theologin, was unweigerlich zu den Fragen nach dem Glauben, Religionen und Göttern führte. Mein Hauptvolk lebt allein auf einer Insel, wie müsste es sein Leben gestalten, um zu überleben? Wenn der Genpool klein ist, kann es da die Liebe geben? Oder müssen alle ihre Ahnen kennen, um sich zu vereinen?


    Ihr seht, darum schreibe ich. Das alles ist so spannend!


    Oft ist es so, dass sich eine Szene beim Schreiben vollkommen anders entwickelt. Oder neue Details kommen hinzu.


    Beim Schreiben helfen mir Soundtracks, um in die passende Stimmung zu kommen (Herr der Ringe, Hobbit, Game of Thrones, Avatar, Panem usw.). Ich kann das nur empfehlen!


    Tja, und nun lässt mich meine Welt nicht mehr los. Ich arbeite mit einer ansässigen Künstlerin zusammen, die nun von meinen Figuren Bilder zeichnet. Ist irre, was dabei entsteht.


    Doch neben all dem Schreiben, muss ich mein Buch vermarkten! Und das ist nun ein Thema, völlig ohne Magie. Hierzu mal einige Schritte:


    Besuche bei den ansässigen Buchhandlungen; zwei haben mein Buch ins Programm genommen, eine Buchhandlung schrieb eine Leseempfehlung.


    Flyer, meine lieben Verwandten und Freunde verteilen sie eifrig in Hamburg, Bremen, Berlin, Ingolstadt...


    Werbedeal mit einer Friseurkette; die legen nun Leseproben in ihren Filialen aus.


    Eigene Website: http://www.fantasyonda.de


    Kurzum, Schreiben ist ein schönes Hobby!!!!


    Grüße

    Th. Wolf