Klappentext:
Schimpfen ist weder für Kinder noch für Eltern angenehm, und doch ist es häufig ein fester Bestandteil der Erziehung. Wenn das Kind etwas angestellt hat, wenn es bockt oder nicht hören will, dann wird geschimpft. Eltern ertappen sich dabei, dass sie sich nicht anders zu helfen wissen. Es gibt Studien darüber, dass Kinder alle 3 bis 9 Minuten zurechtgewiesen, geschimpft und bestraft werden – im Supermarkt sogar noch öfter. Aber kann Schimpfen einem Kind auch schaden? Und geht es überhaupt ohne?
Autorin:
Nicola Schmidt ist eigentlich Wissenschaftlerin - sie hat Politikwissenschaft an der Freien Universtität Berlin studiert und mit Diplom abgeschlossen, erhielt dann ihre Ausbildung zur Zeitschriften- und Wissenschaftsjournalistin in Berlin, München und Darmstadt und hat vor ihrer freien Tätigkeit 2 Jahre als Redakteurin sowie 6 Jahre als Leiterin eines Redaktionsbüros gearbeitet. 2012 ist sie nach 20 Jahren in Paris, Berlin und München mit ihren beiden Kindern an einen großen Wald gezogen.
Allgemeines:
Erscheinungsdatum: 5. August 2019
Seitenanzahl: 176
Verlag: Gräfe und Unzer
Eigene Meinung:
Dieses Buch habe ich bei netgalley gesehen und dachte, okay, kann man sich ja mal anschauen. Denn mir fiel es letztens selber erst auf, dass sich bei uns diese Schmipferei häufte. Gerade mein Mann hat irgendwie ständig was zu meckern. Da ist man ja für jeden Tip dankbar, der es etwas einfacher macht.
Und Nicola Schmidt macht das sehr geschickt. Sie verurteilt niemanden, der schimpft. Sondern sieht das Positive. Derjenige, der das Buch liest, will ja etwas ändern. Und sie erklärt in einfacher Machart, was mit dem Kind passiert oder passieren kann, wenn wir schimpfen. Es kann nämlich drastische Auswirkungen haben. Für mich war das teilweise sehr erschreckend. Und ich denke, es ist eine gute Sache, wenn man mal wirklich ganz genau den Fokus darauf gestellt bekommt. Eigentlich weiß man ja, das Schimpfen nicht toll ist, aber warum genau erklärt sie sehr gut.
Sie beschreibt auch, warum wir überhaupt schimpfen und gibt sogar zu, dass wir meistens gar nichts dafür können. Das lässt sie aber nicht stehen, sondern gibt hilfreiche Tips und Denkanstöße, wie man den Alltag und seine eigenen Reaktionen verändern kann.
Das große Thema hier: Spaß und Spiel statt Streit und Diskussionen. Hier zeigt sie Beispiele und gibt Hilfestellung, wie man kräftezehrende Diskussionen und Streitigkeiten umgehen und stattdessen entspannt und spielerisch auch das bekommt, was man eigentlich vom Kind möchte.
Am Ende des Buches gibt sie noch eine Challenge mit an die Hand, um die Tips aus dem Buch in der Zeit, die das Gehirn braucht, um alte Gewohnheiten umzustellen, umgesetzt werden können.
Fazit: Ich denke nicht, dass ich daraus direkt eine Challenge machen werde, aber ich werde aus diesem Buch sicher einiges an unterstützenden Hilfen mitnehmen, um mir vielleicht sogar am Ende wirklich Diskussionen oder Stressmomente ersparen zu können. Das Buch ist empfehlenswert für jene, die in der familiären Kommunikation etwas ändern möchten.