Seit gestern beschäftigt mich intensiv eine Frage: Gibt es Themen, die für euch eine persönliche Barriere darstellen, in der Literatur? Ich hatte gestern eine Unterhaltung über ein Buch, und das Thema persönliche Ängste und Tabu Themen kam auf. Es geht um folgendes: Mich würde interessieren, ob es Themen, Bereiche gibt, die für euch eine persönliche Grenze darstellen? Eine Grenze, über die ihr nicht gerne geht. Um es zu verdeutlichen: für mich gibt es Themen in Büchern, die ich gerne vermeide. Oder über die ich nur mit emotionaler Anstrengung lesen kann.
Bei manchen Themen geht es mir so schlecht, dass ich das Buch erst mal zur Seite legen muss, um durchzuatmen. Und an manche traue ich mich erst gar nicht erst ran. Es sind Ängste und Gefühle im Spiel, die für andere Leser vielleicht gar keine Rolle spielen und einem so unbedeutend vorkommen, dass man es schlecht nachvollziehen kann. Aber für einen selbst sind die vorhanden und haben Gewicht...
Ich spreche jetzt nicht von solchen Themen: wie rohe Gewalt, Tod, schwere Erkrankung, Kindermissbrauch, oder Missbrauch allgemein... Das sind alles schreckliche Dinge, über die es zu lesen, wahrscheinlich jedem schwer fällt. Aber auch hier ist es so, dass einer die Themen ganz ausklammert, und ein anderer vielleicht dennoch darüber liest...
Was ich meine sind Ängste, Horrorvorstellungen, Grenzen, die nicht für jeden nachzuvollziehen sind, aber für einen selbst eine große Rolle spielen.
Um ein Beispiel zu nennen: Ich habe große Schwierigkeiten mit Ratten in einem Buch. Sogar wenn das Wort schon im Titel vorkommt, überkommt mich ein unheimliches Gefühl.
Oder lebendig begraben sein - ist eine Horrorvorstellung von mir, die mir in den Romanen, und ihr wisst ja, ich lese u. a. auch viele Thriller, sehr zu schaffen macht.
Oder noch so ein Thema: Sekten oder religiöser Wahn. Die interessieren mich zwar, aber ich komme mit den Themen nur schwer zu recht.
Gibt es so etwas bei euch? Wie geht ihr damit um? Lest ihr das Buch trotzdem oder wird es abgebrochen? Beschäftigt euch das Thema nachher oder ist es schnell vergessen?
Ich würde mich auch über Beispiele freuen, denn das was für einen nicht annehmbar ist, könnte für einen anderen sich als interessant erweisen.