Christelle Dabos - Die Verschwundenen vom Mondscheinpalast / Les Disparus du Clairdelune

  • Kurzmeinung

    Irrlicht
    Für mich ein Highlight in diesem Genre. Protas sehr gut gezeichnet, intensive Story, nie langweilig.
  • Kurzmeinung

    Enigmae
    originell und vielfältig, aber leider auch teilweise etwas langatmig. Die Figuren bleiben leicht karikativ überzeichnet
  • Inhalt:
    Ophelia wurde gerade zur Vize-Erzählerin am Hof von Faruk erkoren und glaubt sich damit endlich sicher. Doch es dauert nicht lange, und sie erhält unheilvolle anonyme Drohbriefe: Wenn sie ihre Hochzeit mit Thorn nicht absagt, wird ihr Übles widerfahren. Und damit scheint sie nicht die Einzige zu sein: Um sie herum verschwinden bedeutende Persönlichkeiten der Himmelsburg. Kurzerhand beauftragt Faruk Ophelia mit der Suche nach den Vermissten. Und so beginnt eine riskante Ermittlung, bei der es Ophelia nicht nur mit manipulierten Sanduhren, sondern auch mit gefährlichen Illusionen und zwielichtigen Gestalten zu tun bekommt. Am Ende steht eine folgenschwere Entscheidung.


    Rezension:
    Das Verschwinden des Drachen-Klans sorgt dafür, dass Ophelia und Berenilde den Schutz von Seigneur Faruk, des Familiengeists des Pols suchen. Ophelia hätte jedoch nicht damit gerechnet, dass Faruk sie zur Vize-Erzählerin seines Hofs ernennt!
    Sie muss sich mit neuen Widerständen herumschlagen und dann verschwinden auch immer wieder bedeutende Personen aus dem Mondscheinpalast.


    "Die Verschwundenen vom Mondscheinpalast" ist der zweite Band von Christelle Dabos Die Spiegelreisende Reihe, der aus der personalen Erzählperspektive von Ophelia erzählt wird.


    Ophelia fühlt sich auch nach Wochen am Pol noch immer fremd und neue Gefahren warten überall auf die Animistin! Als sie an den Hof des Familiengeistes Faruks kommt, ernennt dieser sie kurzerhand zu seiner Vize-Erzählerin, wodurch Ophelia stärker ins Rampenlicht gerückt wird, als ihr lieb ist.
    Ophelia macht eine starke Entwicklung durch! Sie ist immer noch zurückhaltend und still, aber sie tritt immer stärker für sich selbst ein, was mir sehr gut gefallen hat!


    Die Hochzeit rückt immer näher, doch Thorn und Ophelia haben sich noch nicht angenähert, ganz im Gegenteil! Seit sie die Gründe für ihre Verbindung erfahren hat, verachtet Ophelia Thorn sogar noch mehr als zu Beginn. Doch auch die beiden entwickeln sich weiter und wie Ophelia, gefällt mir auch Thorn immer besser! Er ist ruppig, unbeholfen, aber auch intelligent und ehrlich. Ich mochte ihn besonders im Umgang mit Ophelia, denn da hat man gemerkt, dass sie ihm immer mehr ans Herz wächst. Die beiden gefallen mir richtig gut und ich bin gespannt, wie es mit ihnen weitergeht!


    Auch die Handlung entwickelt sich spannend weiter!
    Die Verlobung mit Thorn hat schon im ersten Band dafür gesorgt, dass Ophelia am Pol gefährlich lebt und das bessert sich im zweiten Band leider nicht. Sie erhält Drohbriefe und dann verschwinden auch noch bedeutende Personen aus dem Mondscheinpalast, der eigentlich für seine Sicherheit bekannt ist. Ich mochte es sehr, dass Ophelia Nachforschungen anstellt und so ein paar Krimielemente in der Handlung zu finden waren!
    Die Geschichte ließ sich von Beginn an sehr gut lesen! Ich mag besonders die Atmosphäre der Geschichte richtig gerne und auch die Handlung konnte mich absolut mitreißen, sodass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte!
    Es gab einen Moment, wo ich gedacht habe, dass es sich ein wenig zieht, aber sofort wurde es wieder spannend! Ich bin echt begeistert von dieser Fortsetzung!


    Es gibt zu Beginn ein Fragment, das die Welt kurz vor dem Riss zeigt und dieses Fragment wird im weiteren Verlauf immer wieder aufgenommen und noch weiter analysiert, was ich sehr spannend fand! Generell erfahren wir in diesem zweiten Band viel Spannendes über die Welt an sich und auch über Geschichte der Familiengeister. Ich hatte ein wenig das Gefühl, dass die Geschichte in diesem zweiten Band erst richtig in Fahrt kommt, weil man so viel Neues erfahren hat! Besonders am Ende passiert noch einiges, sodass ich mich auch schon sehr auf den dritten Band freue!
    Ich fand es klasse, dass es zu Beginn eine wunderschöne Karte der Himmelsburg gab, sowie eine Übersicht über die Familien des Pols, die dafür gesorgt haben, dass man einen besseren Überblick behalten kann!


    Fazit:
    "Die Spiegelreisende - Die Verschwundenen vom Mondscheinpalast" von Christelle Dabos ist ein großartiger zweiter Band der Reihe!
    Die Handlung ist von der ersten Seite an spannend, ich konnte absolut mit Ophelia und Thorn mitfiebern, die sich spannend weiterentwickeln!
    Ich bin begeistert von dieser Fortsetzung, sodass ich fünf Kleeblätter vergebe und mich schon sehr auf den dritten Band freue!I

  • Schon den ersten Band der Spiegelreisenden Saga habe ich
    verschlungen und konnte ganz tief in die Geschichte eintauchen, so dass eine
    riesengroße Vorfreude auf den zweiten Band bestand. Dieser hat die recht hohen
    Erwartungen erfüllt und sogar übertroffen, so dass die Zeit bis zum dritten
    Band im November mir noch richtig lang erscheint.

    Zur Geschichte: Ophelia wird am Hof offiziell eingeführt und
    vom Familiengeist Faruk zur Vize - Erzählerin ernannt. In diese neue Rolle
    findet sie sich anfangs recht gut hinein und es erscheint auch so, dass einige
    Adlige ihr Fähnchen im Wind drehen und ihr nun scheinbar freundlicher gesinnt
    sind, die Stimmung am Hof wird aber immer aufgeheizter, da mehrere führende
    Adlige scheinbar spurlos verschwinden. Ophelia erhält den Auftrag diese zu
    finden und zusätzlich muss sie sich mit ihrer Familie auseinandersetzen, die am
    Pol auftaucht und ihr das Leben schwer macht.

    Wird es Ophelia gelingen die Verschwundenen zu finden? Wird
    die Hochzeit stattfinden und wird sie einen Platz am Hof finden?

    Der Autorin Christelle Dabos gelingt mit "Die
    Verschwundenen vom Mondscheinpalast" ein spannend und gefühlvoll
    geschriebener zweiter Teil der Spiegelreisenden Saga, der die Leser_innen
    direkt in seinen Bann zieht. Es gelingt sehr schnell in die Geschichte
    einzutauchen, mit den Charakteren warm zu werden und den Alltag um sich rum zu
    vergessen. Es gibt Bücher, die sich viel zu stark in die Länge ziehen, dieses
    Buch aber fesselt so stark, das die über 600 Seiten wie im Fluge vergehen. Ich
    kann dieses Buch nur wärmstens empfehlen und allen begeisterten Leser_innen ans
    Herz legen.

  • Gerade erst hat Ophelia ihre ersten großen Abenteuer in der Himmelsburg überstanden und ihre Rolle als Page Mimo abgelegt, als sie auch schon in das nächste Chaos hineinstolpert. Der launische Familiengeist Faruk ernennt sie aus unerfindlichen Gründen zu seiner Vize-Erzählerin, dabei ist Ophelia weder für spannende Geschichten noch für große Zuhörermassen geeignet. Darüber hinaus erschüttert das Verschwinden einiger Adeliger die Stadt, das Verhältnis zu ihrem zukünftigen Ehemann Thorn ist noch immer schwierig und zu allem Überfluss hat auch noch Ophelias Familie ihren Besuch angekündigt.


    Die Welt, die Christelle Dabos hier erschaffen hat, weiß noch immer zu faszinieren: fantasievoll, voller technischer Spielereien und mythischer Elemente. Die Himmelsburg selbst ist ein perfektes Beispiel für diese grandiose Kreation. Eine schwebende Stadt, in der man sich in gläsernen Aufzügen und über magische Windrosen fortbewegt. In der am Abend Geschichten erzählt werden und fantastische Illusionen das kalte Polwetter vertreiben. Die Sprache des Romans unterstützt diese Atmosphäre noch, indem treffend die Schönheiten der Himmelsburg und die mal amüsanten, mal ernsten Handlungen der Protagonistin beschrieben werden.


    Band zwei schließt sich nahtlos an die Handlung des ersten an. Es ist schön, dass Ophelia endlich ihre Familie wiedersehen darf und vor allem die Begrüßung mit ihrem geliebten Onkel ist rührend. Der Blick auf die so herrische Mutter verändert sich in diesem Band und wir erleben eine Frau, die mutig für ihre Tochter kämpft und dabei bereit ist, sich mit der ganzen Welt anzulegen. Der stille Vater hingegen hat als erster begriffen, dass es an der Zeit ist, sein Kind los zu lassen. Letztendlich, so erkennt auch der Leser, hat Ophelias Leben auf Anima sie zu der Person gemacht, die sie heute ist.


    In "Die Verschwundenen vom Mondscheinpalast" darf sie nun selbstständiger agieren als zuvor. Thorn glänzt die meiste Zeit über durch Abwesenheit, Berenilde konzentriert sich auf die Geburt ihres Kindes und nimmt dadurch auch Tante Roseline in Beschlag. Unsere Heldin muss sich also gezwungenermaßen allein mit allen Widrigkeiten herumschlagen und entdeckt dabei (endlich!), was in ihr steckt. Sie bietet dem Furcht einflößenden Faruk die Stirn, legt sich mit Thorn an und begibt sich auf die gefährliche Suche nach den verschwundenen Adeligen. Doch es scheint auch jemanden zu geben, der die Ehe mit Thorn unbedingt verhindern will und sie in anonymen Briefen bedroht - wird Ophelia es dennoch schaffen, das Rätsel rechtzeitig zu lösen?


    Leider endet der Band mit einem recht großen Cliffhanger; bei der kurzen Erscheinungsfolge der Reihe ist das jedoch (irgendwie) zu verschmerzen - im November können wir alle schon lesen, wie es mit Ophelia, Thorn und all den anderen weitergeht. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Überbordende Phantasie

    Es geht Schlag auf Schlag: jetzt ist bereits der zweite Band von Christelle Dabos‘ Reihe „Die Spiegelreisende“ in deutscher Übersetzung herausgekommen. Der Leser ist gezwungen, sich die Grundkonstellation der Handlung des ersten Bandes zu vergegenwärtigen, denn die überbordende Phantasie der Autorin hält sich nicht damit auf, die Eckpunkte der Erzählung ins Gedächtnis zurückzurufen. Mit viel Liebe zum Detail werden skurrile Ereignisse dargestellt, ohne dass ihre Funktion für das Erzählganze unbedingt deutlich wird. Auf diese Weise sind gelegentlich Längen im Handlungsfluss zu verzeichnen. Erst in der zweiten Hälfte verläuft der Plot zielgerichteter, und die Spannung nimmt erheblich zu. Natürlich sehr geschickt, den Roman erneut mit einem cliffhanger Abbrechen zu lassen, so dass die Fans der Reihe der Veröffentlichung der Fortsetzung entgegenfiebern werden.

    Mein Urteil: 3 Sterne

  • Ein riesiger Lesespaß durch Tempo, Action, Antworten und neue Fragen!


    Klappentext

    „Ophelia wurde gerade zur Vize-Erzählerin am Hof von Faruk erkoren und glaubt sich damit endlich sicher. Doch es dauert nicht lange, und sie erhält unheilvolle anonyme Drohbriefe: Wenn sie ihre Hochzeit mit Thorn nicht absagt, wird ihr Übles widerfahren. Und damit scheint sie nicht die Einzige zu sein: Um sie herum verschwinden bedeutende Persönlichkeiten der Himmelsburg. Kurzerhand beauftragt Faruk Ophelia mit der Suche nach den Vermissten. Und so beginnt eine riskante Ermittlung, bei der es Ophelia nicht nur mit manipulierten Sanduhren, sondern auch mit gefährlichen Illusionen und zwielichtigen Gestalten zu tun bekommt. Am Ende steht eine folgenschwere Entscheidung.“


    Gestaltung

    Von dem Cover kann ich nur schwärmen! Mir gefällt das Pastellgelb total gut und dann diese schöne goldene Schrift vom Titel! Herrlich! Auch mag ich das Motiv total gerne mit der Zeichnung des Zuges und der Mauer. Ich finde es auch richtig schön wie sich dann Titel- und Autorenschriftzug auf dem weißen Band um die Zeichnung schlängeln.


    Meine Meinung

    Nachdem mir der erste Band der „Spiegelreisenden“-Reihe so gut gefallen hatte, war ich unheimlich neugierig wie es mit Ophelia, Thorn und den anderen weitergehen würde. Diesbezüglich fand ich es sehr hilfreich, dass „Die Verschwundenen vom Mondscheinpalast“ mit einem kleinen „Was bisher geschah“ losging. Wenn ich als Vielleser zwischen zwei Bänden mehrere andere Bücher lese, bleibt es leider nicht aus, dass ich Dinge von der Handlung vergesse oder mich nur schwer daran erinnere. Darum hab ich mich sehr über diese Starthilfe gefreut!


    Nach wie vor bin ich sehr begeistert von dem Setting und der Idee hinter dieser Reihe. Ich tauche gerne in diese fantasiereiche Welt ein und lasse mich von den Orten und den magischen Fähigkeiten und Gegebenheiten einnehmen. Dabei mag ich den Schreibstil von Christelle Dabos auch gerne, denn es gelingt der Autorin sehr gut, die Atmosphäre bestimmter Szenen einzufangen und damit beim Leser zur Szene passende Gefühle auszulösen. So hatte ich des Öfteren Gänsehaut auf den Armen, weil eine Stelle unheimlich war oder ein sanftes Lächeln im Gesicht, weil ich mich für die Charaktere gefreut habe. Toll gemacht!


    Ich muss aber auch sagen, dass die Geschichte beim Lesen einiges an Aufmerksamkeit verlangt. Man muss wirklich aufpassen und sich konzentrieren, damit einem nichts Wichtiges entgeht und man all die Geheimnisse, Verbindungen und Verknüpfungen erkennt. Darum sollte man sich in meinen Augen Zeit für die Lektüre dieses Buches nehmen, vor allem wenn man gerne beim Lesen spekuliert und vermutet. Dies tue ich nämlich richtig gerne und ich finde, dass sich „Die Verschwundenen vom Mondscheinpalast“ dafür perfekt eignet! Es gibt hier einige Antworten auf Fragen aus dem ersten Band, aber damit werden genauso viele neue Fragen aufgeworfen, auf die ich immer versuchte, eigene Antworten zu finden.


    Außerdem fand ich die Handlung in diesem Band noch spannungsgeladener und actionreicher als die des ersten Bandes. Vor allem die zweite Hälfte dieser Fortsetzung hat mich richtig mit sich gerissen und sehr gut unterhalten. Hier passieren so viele Ereignisse und es geht Schlag auf Schlag zu. Einer fesselnden Enthüllung folgt direkt ein atemraubendes Ereignis! Ich hatte hier beim Lesen wirklich Herzrasen und war ganz unruhig vor lauter Spannung, weil ich so mit der Geschichte mitgefiebert habe.


    Die Charaktere haben mich in diesem Band auch wieder überzeugt, denn es gibt interessante Enthüllungen bezüglich mancher Figuren und auch schöne Entwicklungen. So fand ich es beispielsweise super, dass Ophelia mutiger geworden ist. Auch Thorn fand ich in diesem Band klasse, da er zu seinen Prinzipien und auch seinen Gefühlen steht. Durch Faruk kam anfangs immer noch einiges an Undurchschaubarkeit in die Geschichte und Charaktere wie Archibald sorgten für humorvolle Einschübe, die die Geschichte auflockerten. Generell ist dieses Spiel der Gefühle, welches durch die Figuren beim Leser ausgelöst wird, klasse, denn ich war ständig zerrissen zwischen Zuneigung und Skepsis, wer wirklich das ist, was er/sie zu sein vorgibt. Nun bin ich wirklich gespannt, wie sich die Geschichte im nächsten Band weiterentwickeln wird!


    Fazit

    Mit „Die Verschwundenen vom Mondscheinpalast“ ist Christelle Dabos eine wundervolle Fortsetzung gelungen, die mir sogar noch etwas besser gefallen hat als der Auftaktband, denn ungefähr ab der Hälfte des Buches geht es wirklich rasant und temporeich zu. Da es viele Verstrickungen gibt, ist auch einiges an Aufmerksamkeit beim Lesen gefordert. Doch all die Antworten und neuen Fragen sorgen für großen Lesespaß, da ich ständig spekuliert und gerätselt habe, was hinter allem stecken könnte. Zusätzlich sorgen auch die Figuren für einen Zwiespalt beim Leser, da ich ständig zwischen meiner Zuneigung und meinen Zweifeln, ob die Charaktere das sind, was sie zu sein scheinen, zerrissen war.

    Sehr gute 4 von 5 Sternen!


    Reihen-Infos

    1. Die Spiegelreisende – Die Verlobten des Winters

    2. Die Spiegelreisende – Die Verschwundenen vom Mondscheinpalast

    3. Die Spiegelreisende – Das Gedächtnis von Babel (erscheint im Winter 2019)

    4. Die Spiegelreisende 04 (erscheint voraussichtlich im Frühjahr 2020)

  • Ophelia lernt den Familiengeist Faruk kennen und wird prompt zur Vieze-Erzählerin. Faruk strahlt Gefahr aus und Ophelia muss vorsichtig sein.

    Die Hochzeit mit Thorn rückt näher, doch immer noch sind sich die beiden sehr fremd. Nun bekommt Ophelia auch noch Drohbriefe in denen verlangt, dass sie die Hochzeit absagen soll. Zur gleichen Zeit verschwinden Personen im Mondscheinpalast. Haben diese beiden Ereignisse miteinander zu tun?

    Zu allem Überfluss reist Ophelias Familie für die Hochzeit an. Um diese nicht auch in Gefahr zu bringen, verweilt Ophelia mit ihrer Familie außerhalb des Palastes.

    Wir lernen zwischen drin auch immer wieder die Familiengeister besser kennen und erfahren etwas aus ihrer Vergangenheit.


    Der zweite Teil hat mich schon besser gefallen, als der Erste. Es gab mehr Spannung und Ophelia hat sich stark entwickelt.

    Ich hoffe, dass wir im nächsten Teil mehr über die Geschichte der Familiengeister erfahren.

  • Die Autorin (Amazon)
    Christelle Dabos wurde 1980 an der Côte d’Azur geboren. Nach ihrem Studium zog sie nach Belgien und arbeitete als Bibliothekarin. Als sie 2007 an Krebs erkrankte, begann sie zu schreiben. Zunächst veröffentlichte sie Auszüge aus »Die Spiegelreisende« im Internet. Nachdem sie den Jugendbuchwettbewerb von Gallimard Jeunesse gewonnen hatte, wurde der erste Band der Serie, »Die Verlobten des Winters«, publiziert und entwickelte sich rasch zu einem Bestseller. Mittlerweile sind zwei weitere Bände erschienen, und Christelle Dabos schreibt am Abschluss der Tetralogie.


    Produktinformation (Amazon)

    Originaltitel : Les Disparus du Clairdelune. La Passe-miroir 2

    Gebundene Ausgabe : 613 Seiten

    ISBN-10 : 3458178260

    ISBN-13 : 978-3458178262

    Größe und/oder Gewicht : 14.7 x 5.4 x 21.7 cm

    Herausgeber : Insel Verlag; 3. Auflage (27. Juli 2019)

    Leseniveau : 12 und Nach oben

    Sprache: : Deutsch


    Eine schöne Fortsetzung

    Als Vize-Erzählerin an Faruks Hof denkt Ophelia, sie sei sicher. Doch dann erhält sie anonyme Drohbriefe. Man will sie zwingen, ihre Hochzeit mit Thorn abzusagen, sonst werde ihr Schlimmes widerfahren. Doch sie scheint nicht die Einzige zu sein, die solche Briefe erhält, denn es verschwinden bedeutende Persönlichkeiten. Faruk verlangt von Ophelia, die Verschwundenen zu finden und es beginnt eine ristkante Ermittlung. Dabei hat es Ophelia nicht nur mit manipulierten, sondern auch mit gefährlichen Illusionen und zwielichtigen Gestalten zu tun. Am Ende trifft sie eine folgenschwere Entscheidung.


    Meine Meinung

    Nach der Lektüre des ersten Bandes war ich sehr gespannt auf den zweiten Teil. Meine diesbezüglichen Erwartungen wurden auch nicht enttäuscht. Ich war schnell in der Geschichte drinnen, konnte mich gut in die Protagonisten hineinversetzen. Es ließ sich durch den angenehm unkomplizierten Schreibstil auch leicht und flüssig lesen. Wie wir ja schon aus in Band eins erfahren haben, sollte sie Thorn heiraten sonst würde sie auf der Arche Anima nicht mehr geduldet werden, würde praktisch ihre Heimat verlieren. Doch die Verschwundenen vom Mondscheinpalast und auch die Drohbriefe, die sie erhalten hatte, machten ihr Angst. Und dann sollte sie die Vermissten auch noch finden. Und das mit einem wirklichen faulen Ei in ihrer Umgebung! Was oder wer dieses faule Ei war, ja das muss der Leser schon selbst herausfinden. Es ist wirklich sehr spannend und interessant zu lesen, und hat mir sehr gut gefallen. Es hat mich gefesselt und auch gut unterhalten. Und jetzt bin ich wieder sehr gespannt, wie es weiter geht. Von mir eine Weiterempfehlung sowie vier von fünf Sternen bzw. acht von zehn Punkten.

    Liebe Grüße
    Lerchie



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    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • Rezension zu Band 2 - 4: ohne Spoiler


    Schon der erste Band hat mich ja total packen können und ich konnte es nicht erwarten, weiter zu lesen!


    Die Wahrheit ist eine Lüge, der man glaubt.

    Zitat aus Im Sturm der Echos


    Die Protagonistin Ophelia ist eine total untypische Heldin: mit ihrem schüchternen Stimmchen und ihrer Tollpatschigkeit, ihrem scheinbarem Gleichmut mit dem sie alles hinnimmt und dabei nur Geduld beweist und Stärke, dann zu handeln wenn es sinnvoll ist. Ich mochte sie von Anfang an und hab sie sehr ins Herz geschlossen, vor allem auch, weil sie sich so gut weiterentwickelt hat!


    Ihr total unnahbarer und unsympathischer Pflicht-Verlobter Thorn wirkt von Anfang an dagegen unerträglich - was wie ein typisches Szenario einer Bad Boy Romanze klingt. Doch das ist es nicht! Überhaupt tritt Thorn recht wenig in Erscheinung und bleibt undurchschaubar; dennoch spürt man deutlich, dass da etwas in ihm steckt, was sich zu hinterfragen lohnt. Grade gegen Ende spürt man das sehr deutlich!


    Gerade diese Liebesgeschichte, die immer in der Luft hängt, kaum greifbar ist und nicht im Mittelpunkt steht - dennoch aber eine wichtige Komponente ist, fand ich großartig. Einigen fehlten wohl die "zärtlichen Momente" und wollten "mehr sehen" was zwischen den beiden läuft... Mir hat das überhaupt nicht gefehlt und es war immer sehr deutlich, wie sich ihre Gefühle entwickeln, wie sie das Miteinander formen und zusammen finden könnten.

    Thorn zu mögen fällt einem wirklich schwer, aber was da manchmal durchblitzt erwärmt einem das Herz. Vor allem zeigt es, dass man meistens in Beziehungen zu anderen, egal ob Partner, Familie oder Freunde, viel zu oft nur vom eigenen Standpunkt, vom eigenen Empfinden ausgeht - es lohnt sich, hier mal den Blickwinkel zu ändern.


    Die ungewöhnlichen Nebenfiguren sind ebenfalls ein großer Pluspunkt! Viele von ihnen haben negative Seiten und Charakterzüge und dennoch sind sie andererseits wieder so liebenswert oder zeigen auf verschiedene Arten ihr gutes Herz, das man ihnen vieles nachsieht, grade weil sie so authentisch sind und ihre Ecken und Kanten haben.


    Das außergewöhnliche Setting ist total klasse. Neben der Welt an sich sind es auch die vielen Details zur Magie, die den Alltag der Menschen beeinflussen und ihre ganzen Wert und Lebensgewohnheiten beeinflussen. Da hat die Autorin einige außergewöhnliche Idee einfließen lassen.

    Der vorherrschende Konformismus in Babel und die Gesellschaftsordnungen werden ziemlich genau unter die Lupe genommen und zeigen viele Sichtweisen, die Parallelen zu unserer Welt zeigen und auch zum Nachdenken anregen.


    "Denk selbst nach, kleiner dummer Mensch, anstatt stumpf zu wiederholen, was man dir vorsagt"

    Zitat aus Das Gedächtnis von Babel


    Natürlich war auch die spannend inszenierte Handlung ein Pluspunkt. Weniger mit Kämpfen oder Actionszenen, sondern eher mit den vielen Überraschungen und Wendungen. Obwohl keine großen Dramen entstehen - erst gegen Ende - bleibt es immer interessant und abwechslungsreich. Zumindest ich bin hier durchweg an den Seiten geklebt.

    Dazu hat auch der Schreibstil beigetragen, der nicht schwer zu lesen ist, aber trotzdem viele schöne Eigenheiten aufweist, der die Geschichte zu etwas besonderen macht. Kleine Details lassen die Bilder im Kopf entstehen und ich war immer mitten im Geschehen!


    Der grandiose Weltenaufbau und was dahintersteckt wird ja erst nach und nach aufgedeckt. Dass die Erde in viele Teile zerbrach, daraus die "Archen" entstanden und darauf die verschiedenen Familien, mitsamt ihrem "Familiengeist" und den für jede unterschiedlich typische Magiefähigkeit mag anfangs noch weit hergeholt wirken, hat aber alles einen tieferen Sinn.

    Zum einen wird das sehr gut aufgeschlüsselt, zum anderen (das einzige Manko an der ganzen Reihe) ist das Ende, an dem sich die Autorin etwas in ihren Erklärungen verliert. Es gibt so viele Zusammenhänge und Verbindungen, die zum Schluss eher noch mehr verwirrt haben als sich zu klären, was mir dann doch ein bisschen leid getan hat.


    Ansonsten bin ich einfach nur begeistert und werde die Reihe irgendwann sicher noch mal lesen. Ich denke, beim zweitenmal ergeben sich dann nochmal neue Denkmuster und ich kann vielleicht noch ein bisschen besser hinter die Kulissen blicken und die Hintergründe besser verstehen.


    Weltenwanderer