Carolin Emrich - The Way to find trust

  • The way to find trust (Lara & Ben) - Carolin Emrich


    Sternensand Verlag

    368 Seiten

    Lovestory

    Band 3 (einzeln lesbar)

    19. Juli 2019

    Inhalt:


    „Du bist meine beste Freundin. Du kannst mit allem zu mir kommen.

    Das weißt du doch. Was hat sich verändert?“

    ›Du! Du hast dich verändert. Und unsere Freundschaft gleich mit.‹


    Seit sich Ben und Lara in der Wohngemeinschaft der Lebenshilfe e. V. kennengelernt haben, sind sie beste Freunde.

    Das ändert sich auch nicht, als Lara in Alina und Mareike ältere Freundinnen findet, die sie mit auf Partys nehmen und ihr zeigen, dass es mehr gibt als Schule. Währenddessen hat Ben mit den Dämonen seiner Vergangenheit zu kämpfen.

    Als Lara ihm beisteht und auf einmal mehr zwischen ihnen ist als Freundschaft, beginnt ein riskantes Versteckspiel.

    Denn Beziehungen unter den Mitbewohnern sind verboten.


    Meinung:


    Dass Frau Emrich unheimlich authentische Liebesromane schreibt, steht nach dem dritten Buch aus diesem Bereich, für mich außer Frage.

    Wenn sie eins kann, dann Normalität. Und zwar nicht die Normalität, nach der sich manche Leser sehnen - die verdrehte Realität, die man aus manchen Büchern kennt, die zwar authentisch erscheinen, aber doch meilenweit vom Leben eines jeden entfernt sind.

    Die Autorin schreibt keine Wunsch Realitäten, sondern solche, die man jeden Tag erleben kann. Vielleicht hatte ich deshalb auch so meine Probleme mit diesem dritten Band.


    Es ist eine eigenständige, sich in der Gegenwart fortsetzende Geschichte, die - zusammengefügt mit den anderen - ein großes Ganzes ergibt.

    Diesmal geht es um Lara und Ben, die man schon aus den Vorgängern kennt.

    Lara ist 16, Ben 17 und die beiden leben zusammen im betreuten Wohnen, in einer WG mit ihren Mitstreitern Basti und Lars.

    Das betreute Wohnen kommt nicht von irgendwo her. Zum Einen, weil sie zu jung sind, um alleine zu wohnen und zum Anderen hat jeder der Bewohner ein großes, persönliches Päckchen zu tragen, das ihm oder ihr in der Vergangenheit übel mitgespielt hat.


    Ben zum Beispiel kommt aus der Kategorie „der stille Beobachter“ - er ist in sich gekehrt, öffnet sich selten und hat regelmäßige Panikattacken bei neuen, ungewohnten Dingen. Ganz im Gegensatz zu Lara, die Abwechslung mag und gerade dabei ist, sich selbst zu finden. Hatte ich zumindest das Gefühl.

    Das Problem an der Konstellation Lara und Ben ist einfach, dass ich sie mir von Anfang an nicht miteinander vorstellen konnte. Beste Freunde? Ja.

    Partner? Irgendwie nicht. Dafür mag ich diverse Charakterzüge an ihnen einfach nicht beziehungsweise kann damit nicht umgehen.


    Die Geschichte ist abwechselnd aus der Ich Perspektive von Lara und Ben beschrieben, sodass ich eigentlich keine Probleme haben sollte, mich in die Charaktere hineinzuversetzen. Hatte ich an sich auch nicht, doch mitfühlen konnte ich dennoch nur bedingt. Ich weiß auch nicht woran das lag.

    Am Schreibstil sicherlich nicht, denn der ist sehr angenehm zu lesen und leicht zu verstehen. Die Worte habe ich wie immer aufgesaugt.

    Und das, obwohl mir die Geschichte trotz oder gerade wegen der Authentizität, viel zu unspektakulär war. Es gab einfach Abschnitte, in denen ich mich gelangweilt habe oder aber ich war ein wenig genervt von Laras Denkweise in Bezug auf manche Dinge. Vielleicht kann ich mich einfach nicht mehr so gut in normale 16-jährige hineinversetzen, die gerade die Welt außerhalb ihrer Komfortzone kennenlernen, wer weiß.

    Auch wenn ich dachte, es sei umgekehrt - Ben mochte ich einen Ticken lieber, vor allem mit seinem Hang zu Fotografie.


    Irgendwann ab der Hälfte der Geschichte, wollte ich dann auch endlich wissen, was aus den beiden wird und das Lesen ging noch etwas schneller vonstatten.

    Die Autorin hat versucht ein paar Überraschungen einzubauen, aber ehrlich gesagt fand ich die weniger gelungen, bis auf das Ende.

    Dafür war mir Lara durchweg zu emotionslos. Oder es kam einfach nichts bei mir an. Ich habe mich weder mit ihr freuen können, noch mit ihr gelitten, einzig ihre Leiden- und Freundschaft zu Ben konnte mich überzeugen.

    Mal abgesehen davon, kommen auch einige bekannte Gesichter wieder zum Vorschein und deren Leben laufen ebenfalls nicht immer so gradlinig, wie man sich das vorgestellt hat. Diesbezüglich finde ich es schön, dass man neben der Hauptstory, weiterhin über die anderen Paare auf dem Laufenden gehalten wird.


    Fazit:


    „The way to find trust“ ist und bleibt mein kleines Sorgenkind.

    So sehr ich die Gemeinschaft rund um die Lebenshilfegruppe mag und ihre Storys mag, manche Dinge müssen in meinen Augen einfach nicht sein.

    Zu Lara konnte ich nicht wirklich eine Verbindung herstellen, auch wenn ich weiß, wie sprunghaft Teenager sein können.

    Ben hingegen war mir ebenfalls zu ruhig, auch wenn das von seinen Problemen aus der Vergangenheit kommt.

    Die Tatsache, dass die Geschichte so nah an der Realität ist, wie sonst keine, hat meine Sicht darauf leider nicht gebessert.

    Die Nebenhandlungen haben das Ganze etwas aufgepeppt und neugierig auf das was kommt bin ich, trotz allem, noch immer.

    Bewertung:


    ⭐️⭐️⭐️(3/5)