Ann Kristin Gelder - ON OFF

  • Inhalt:


    Nora arbeitet für den Konzern Neurogaming-Systems (NGS). Eine Firma, die Menschen die Möglichkeit bieten möchte, außergewöhnliche Erlebnisse durch Bewußtseinssynchronisierung zu erleben - im Körper eines anderen Menschen. Sie versucht, zu ihrem nächsten Link Alex Kontakt herzustellen und sein Vertrauen zu gewinnen. Dabei passiert aber etwas, was nicht vorkommen darf: sie entwickelt Gefühle für ihn. Nach und nach entdeckt Nora, dass die Technik noch nicht wirklich funktioniert und Alex in Lebensgefahr schwebt. Noch dazu gehen die Chefs des Konzerns über Leichen ...



    Meinung:


    Das Buch hat mich überrascht. Am Anfang plätschert es so dahin, ist gut und flüssig zu lesen, unterscheidet sich aber noch nicht wirklich von anderen Liebesromanen. Es kommt zur Annäherung, zu Problemen, zum ersten Date, zur ersten gemeinsamen Nacht usw. Doch dann nimmt das Buch Fahrt auf und die Ereignisse überschlagen sich oft. Sehr spannend geschrieben, man will das Buch kaum noch aus der Hand legen, schließlich befinden sich alle Protagonisten in Lebensgefahr. Bis zum Schluss gibt es Überraschungen und Wendungen, mit denen man nicht rechnet.

    Außerdem wird man vielleicht auch bisschen nachdenklich, wenn man dieses Buch liest. Die Technik ist heutzutage schon so weit, wer weiiß, ob so eine Bewußtseinssynchronisierung nicht wirklich einmal möglich sein wird. Bungee Jumping, ohne selbst springen zu müssen, Extremsportarten, ohne das Risiko selbst tragen zu müssen, ein Konzert erleben - aber nicht vom Publikum aus sondern als Sänger oder anderes Bandmitglied usw ... Doch ich will mir nicht vorstellen, dass in mir jemand anderer drinnen ist, alles beobachten kann, was ich mache - vom Schlafen, über Hygiene, über Nasenbohren ... Allein bei dem Gedanken schüttelt es mich.


    Fazit


    Ich kann das Buch sehr empfehlen. Es ist ein Jugend-Liebesroman voller Spannung, fast wie ein Thriller.

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • On:Off - Ann-Kristin Gelder


    Thienemann Esslinger Verlag

    432 Seiten

    Dystopie/Thriller

    Einzelband

    18. Juli 2019


    Inhalt:


    Der Konzern Neurogaming-Systems (NGS) will die Computerspiel-Welt revolutionieren:

    Er bietet Spielern mit der Technik der Bewusstseinssynchronisierung die Möglichkeit, Aussergewöhnliches zu erleben – im Körper eines Anderen. Nora arbeitet für NGS und erkennt, dass der Konzern für seine illegalen Forschungen auch über Leichen geht. Noras neuerster Auftrag ist der junge Musiker Alex.

    Während sie in Vorbereitung für die Bewusstseinssynchronisierung sein Vertrauen gewinnt, entwickelt sich eine ernste Beziehung zwischen den beiden. Doch Nora muss die Synchro machen – und dann werden die Liebenden nicht mehr zueinander finden, denn ist der eine wach, schläft der andere.

    Nora weiß, dass Alex nun in Lebensgefahr schwebt, denn die Technik funktioniert noch nicht risikolos...


    Meinung:


    Was. Für. Krasser. Scheiß.

    Ernsthaft. Diese Geschichte ist... ja, was eigentlich?

    Eine Prise New Adult. Ein großer Löffel Dystopie.

    Angereichert mit blutigen Thrillerelementen (ich würde unterschwellig sogar eine Triggerwarnung aussprechen) und dekoriert mit einem riesigen Berg von Gefühlen. Angst. Beklemmung. Irrsinn. Mir ist teilweise echt der Mund offen stehen geblieben. „On:Off“ hat für viele „Oh mein Gott“ Momente gesorgt.

    Wo fange ich bloß an, diese skrupellosen Menschenversuche zu entwirren?


    Eleonor Neufeldt, kurz Nora, ist 17 Jahre alt und wirkt auf mich direkt zu Beginn wie eine abgebrühte Killermaschine. Sie geht noch zur Schule, arbeitet aber nebenbei für die Firma NeuroGaming System (NGS).

    Und was die von ihr verlangen, ist wohl einer der Hauptgründe für ihr Kalkül und die berechnende Logik, die sie für ihr Alter an den Tag legt. Puhhhh, diese Verhaltensweise musste ich erstmal sacken lassen.

    Es ist nicht so, dass Nora dadurch unsympathisch wirkt. Viel mehr habe ich einfach nicht mit sowas gerechnet, weil sie noch so jung ist und eigentlich Spaß im Leben haben sollte. Sie sollte sich betrinken und mit ihren Freunden herumalbern. Stattdessen führt sie Synchronisierungsaufträge durch, recherchiert stundenlang über ihr neues Ziel und schmiedet Annäherungspläne aufgrund von Analysen und Statistiken über Flirtverhalten.

    Denn Nora ist ein Regulator. Und sie braucht einen neuen „Link“ für Testphasen.

    Was das genau bedeutet, das müsst ihr selbst herausfinden.

    Nur so viel: Stellt euch vor, ihr guckt ein Youtubevideo von einem Extrem-Snowboarder, weil euch das schon immer interessiert hat, ihr euch aber nicht traut, selbst zu fahren. Oder weil ihr es aufgrund körperlicher Einschränkungen nicht könnt. Stellt euch also vor, ihr guckt dieses Video durch eine VR Brille.

    Und die VR Brille kann alle fünf Sinne bedienen. Das ist es was NGS tut.

    Nur krasser.


    Ich weiß nicht, was ich erwartet habe.

    Auf jeden Fall nicht das, was mir „On:Off“ geboten hat.

    Der Schreibstil der Autorin ist schlicht, nicht sehr ausschmückend, aber extrem instensiv und emotionsgeladen.

    Die Ich Perspektive fesselt den Leser geradezu ans Geschehen. Ich war sofort mittendrin.

    Neben der unumstrittenen Tatsache, dass mich NGS anfangs sehr fasziniert hat, haben auch die Protagonisten dafür gesorgt, dass ich mich wohl gefühlt habe. Trotz der drohenden Gefahr. Trotz der angespannten, prickelnden Atmosphäre, die über dem Ganzen lag. Alex, der männliche Gegenpart, ist nämlich nicht auf den Kopf gefallen.

    Er ist intelligent, witzig und extrem authentisch in seinem Verhalten.

    Seine Ideen finde ich weitestgehend großartig, aber den Schlagabtausch mit Nora habe ich am meisten genossen.

    Es machte Spaß ihnen zuzuhören. Bzw darüber zu lesen.

    Man merkt die gegenseitige Anziehung sofort.


    Gegner von Liebesgeschichten kann ich hier jedoch gleich beruhigen.

    Sie steht absolut nicht im Vordergrund. Die Spannung bezüglich des Fortschritts von NGS und der Geheimnisse, die sich um die Firma ranken, steigert sich von Seite zu Seite.

    Es ist teilweise so beklemmend zu lesen was für illegale Aktivitäten sie durchführen und schweigend billigen.

    „On:Off“ schreit Zeter und Mordio. Es enthält gewaltsame Szenen, bei denen ich mir manchmal dachte „das macht die Autorin jetzt nicht wirklich oder?“ - aber sie tut es. Zieht es durch. Und deswegen würde ich es keinesfalls ab 14 Jahren empfehlen. Viel eher ab 16, aber selbst das ist, meines Erachtens nach, heikel.

    Für mich persönlich war das allerdings eine willkommene Abwechslung.

    Weil „On:Off“ dadurch vielseitig und überraschend wird.

    Unberechenbar ist wohl das richtige Wort.

    Und vielleicht... ganz vielleicht...

    sehe ich morgendliche Muntermacher jetzt ein bisschen mit anderen Augen.


    Fazit:


    „On:Off“ ist kein Liebesroman, spannend wie ein Thriller.

    Es ist ein Thriller mit einer extrem intensiven Darstellung von Gefühlen.

    Ja, Liebe ist auch mit dabei, doch Wut, Skrupellosigkeit, Fluchtinstinkte, das Unterscheiden von Richtig und Falsch, sowie Trauer und Leid stehen an vorderster Front. Es ist äußerst schwierig dem eine Richtung zu geben.

    Ich weiß nur, dass mich diese Geschichte unheimlich überrascht, gefesselt und schockiert hat. Ich bin begeistert vom Handlungsverlauf, von den Einblicken in Noras Leben, von der Charaktertiefe und der Idee an sich.

    „On:Off“ ist vielschichtig und definitiv keine leichte Kost.


    Bewertung:


    ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️(5/5)

  • Das Setting hätte genauer beschrieben werden können, die Idee war aber spannend


    Klappentext

    „Der Konzern Neurogaming-Systems (NGS) will die Computerspiel-Welt revolutionieren: Er bietet Spielern mit der Technik der Bewusstseinssynchronisierung die Möglichkeit, Aussergewöhnliches zu erleben – im Körper eines Anderen. Nora arbeitet für NGS und erkennt, dass der Konzern für seine illegalen Forschungen auch über Leichen geht. Noras neuerster Auftrag ist der junge Musiker Alex. Während sie in Vorbereitung für die Bewusstseinssynchronisierung sein Vertrauen gewinnt, entwickelt sich eine ernste Beziehung zwischen den beiden. Doch Nora muss die Synchro machen – und dann werden die Liebenden nicht mehr zueinander finden, denn ist der eine wach, schläft der andere. Nora weiß, dass Alex nun in Lebensgefahr schwebt, denn die Technik funktioniert noch nicht risikolos...“


    Gestaltung

    Die Idee, den Titel aus Leuchtbuchstaben wie bei einer Leuchttafel zu gestalten finde ich cool, wobei es sehr passend ist, dass bei dem Wort „ON“ die Buchstaben leuchten, während sie bei „OFF“ aus sind. Zwischen den beiden Wörtern sieht man eine kleine Szenerie aus Umrissen und Schattenfiguren eines Mädchens und eines Jungens, die Hände haltend vor Gebäuden laufen. Diese Szene zieht sofort die Blicke auf sich. Die pinke Farbe des Covers ist nicht ganz mein Fall, wobei ich aber den altertümlich wirkenden Effekt mag.


    Meine Meinung

    Von Ann-Kristin Gelder habe ich bereits ihre „AURA“-Trilogie gelesen, welches sie unter dem Namen Clara Benedict veröffentlichte. In „ON:OFF“ widmet sich die Autorin nun wieder den Liebesgefühlen, aber gemischt mit dem Thriller-Genre. Es geht um Nora, die für einen Konzern arbeitet, bei dem das Bewusstsein zweier Menschen miteinander gekoppelt wird. Während der eine schläft, ist der andere dann wach. Diese Technologie ist jedoch noch nicht ausgereift und so ist sie für Noras neuen Auftrag Alex ziemlich gefährlich. Als wäre das nicht schon Herausforderung genug, entwickeln sich auch ernste Gefühle zwischen Nora und Alex…


    Die Idee des Buches fand ich ziemlich spannend, denn es geht darum, dass Menschen eine sogenannte Synchro durchlaufen und danach ihr Bewusstsein miteinander verbunden ist. Man erlebt dann also bei diesem „Spiel“ im Körper des anderen bestimmte Erlebnisse (u.a. auch gefährliche). Die Vorstellung, einfach den Körper eines anderen zu übernehmen, hat mir einen Schauer über den Rücken gejagt, da ich es unheimlich finde. Besonders die Idee, dass der eine wach ist, während der andere schläft fand ich interessant, da dies in Verbindung mit der Liebe zwischen Nora und Alex zu einigen Hindernissen führt.


    Das Setting des Buches ist mir persönlich etwas zu schwammig und ungenau geblieben. So wurde beispielsweise nicht erwähnt, wann oder wo das Buch spielt. Ich hätte es aber interessant gefunden, mehr über die Welt zu erfahren, da die entwickelte Technologie mit der Bewusstseinssynchronisation auf ein Zukunftsszenario hindeutet (diesbezüglich aber nichts Genaueres genannt wurde).


    Ich fand die Handlung dafür durchaus spannend, denn mir gefiel die Verbindung von Romantik und Thriller. Direkt zu Beginn wurde ich mitten in die Handlung geworfen und wurde Zeuge einer brandgefährlichen Situation. Danach wurden die Figuren eingeführt und Nora und Alex verliebten sich ineinander. An dieser Stelle gab es einiges an Gefühl und Romantik. Anschließend kam wieder einiges an Spannung auf, da die Figuren mehr als einmal in Lebensgefahr schwebten… Dabei empfand ich die Balance zwischen Liebesgeschichte und Thriller als sehr ausgewogen und passend.


    Erzählt wird der Roman hauptsächlich aus der Ich-Perspektive von Nora, wobei es auch kleine „Perspektivwechsel“ gibt. Das für mich Besondere an Noras Perspektive war, dass sie die Erlebnisse im Präsens (Gegenwart) beschreibt, woran ich mich erst gewöhnen musste. Dabei fand ich den Schreibstil der Autorin sehr angenehm, weil sie vor allem auch mit der Länge der Sätze gespielt hat und so an passenden Stellen für Tempo sorgte.


    Fazit

    Mir gefiel an „ON:OFF“ die Idee der Bewusstseinssynchronisation gut, weil dies für Gänsehaut sorgte und mich gedanklich sehr beschäftigte. Das Setting des Buches hätte für meinen Geschmack genauer beschrieben werden können. Dafür war die Handlung meiner Meinung nach spannend, wobei ich vor allem die ausgewogene Balance von Liebe und Thrill gelungen fand.

    4 von 5 Sternen!


    Reihen-Infos

    Einzelband

  • Inhalt:

    Eleonor, kurz Nora ist 17 Jahre und arbeitet für eine geheime Firma namens NGS, die sich auf Bewusstseinssynchronisierung spezialisiert hat. Nicht einmal ihre Eltern wissen von ihrer Tätigkeit dort. Bei einer ihrer Synchros läuft etwas schief, woran Nora die Schuld tragen soll. NGS gibt ihr jedoch noch einen Chance. Sie soll sich mit einem Bassisten namens Alex synchronisieren. Doch wider Erwarten entwickelt Nora Gefühle für Alex und sie möchte die Synchro nicht eingehen und bei NGS aussteigen. Doch dies ist keine Option, da die Firma das nicht möglich machen wird. Sie kommt also nicht drum herum sich mit Alex zu synchronisieren. Nach und nach stößt Nora auf geheime Informationen die nur die Chefs von NGS wissen und die das Leben von Alex und auch Nora bedrohen. Nun müssen die beiden versuchen einen Weg aus diesem ganzen Dilemma zu finden. Doch das ist nicht so einfach, da bei einer Synchro immer nur einer der Beiden wach sein kann und der andere schläft. Ein gemeinsamer Austausch scheint dadurch unmöglich zu ist.



    Meine Meinung:

    Ich habe schon viel Gutes von diesem Buch gehört und musste es deswegen einfach lesen. Am Anfang tat ich mir etwas schwer in die Geschichte reinzukommen, da viele Begriffe erwähnt wurden, die ich nicht wirklich zuordnen konnte. Leider habe ich erst am Ende des Buches gesehen, dass es ein Glossar gibt, welches einige Begrifflichkeiten näher erläutert. Es wäre von Vorteil gewesen, wenn dieses am Anfang des Buches gewesen wäre. Jedenfalls bin ich erst einmal etwas in die Geschichte hineingeworfen worden, ohne richtige Erklärungen, weshalb es mir etwas schwer viel dem Ganzen zu folgen.


    Nach einigen Seiten jedoch wurde das immer besser. Vor allem das Kennenlernen von Nora und Alex hat mir gut gefallen. Nora ist ehrgeizig, intelligent und selbstbewusst, doch bei Alex kommt sie an Grenzen, die sie vorher noch nie hatte. Alex ist auch ein interessanter Charakter. Er ist zielstrebig, intelligent und sehr aufmerksam. Die beiden haben mir zusammen wirklich gut gefallen. Auch der beste Freund von Alex, Benny, war mir sympathisch. Er ist zwar ein ziemlicher Draufgänger und Aufreißer, jedoch, wenn es um seine Freunde geht ist er ehrlich und loyal.


    Wie schon erwähnt, hab ich mir beim Einstieg in die Geschichte etwas schwer getan. Jedoch nimmt die Handlung von Seite zu Seite immer mehr Fahrt auf und irgendwann kann man das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen. Auch die Thematik fand ich wahnsinnig interessant, da ich so etwas in der Form noch nicht gelesen habe. Außerdem ist es wirklich eine beängstigende Vorstellung, wie es wohl wäre, wenn man weiß, dass jemand anders im eigenen Kopf ist und alles mitbekommt was man macht und fühlst. Die Autorin hat es wirklich geschafft, diese Gefühle richtig gut rüberzubringen. Der Schreibstil war wirklich fesselnd.


    Das Ende war ziemlich actiongeladen und auch brutal. Meiner Meinung nach definitiv nichts schwache Gemüter. Die Auflösung war in Ordnung, hat mich aber nicht so vom Hocker gerissen. Jedoch war der Showdown trotzdem wirklich spannend.



    Fazit:

    Mit On:Off hat die Autorin wirklich eine tolle Geschichte geschaffen, die ich jedoch für Zartbesaitete nicht empfehlen kann, da es teilweise schon sehr brutal zugeht. Der Einstieg in die Geschichte viel mir etwas schwer, was sich jedoch mit jeder gelesenen Seite gebessert hat. Der Handlungsverlauf ist wirklich spannend und beinhaltet immer wieder Wendungen, die man nicht erwartet hätte. Auch die Charaktere haben mir gut gefallen und ich konnte mit ihnen mitfiebern. Das Buch hat mir wirklich gut gefallen, sodass ich :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:vergebe.

    "Es gibt mehr Schätze in Büchern als Piratenbeute auf der Schatzinsel. Und das Beste ist, du kannst diesen Reichtum jeden Tag deines Lebens genießen."
    (Walt Disney)