Catherine Steadman - Im Sog des Verbrechens / Something in the Water

  • 5 Sterne


    Wie ein Fund Leben verändert


    Ab dem ersten Satz ist man von dem Buch gefesselt. Der Einstig ist sehr spannend. Man liest gebannt weiter und wird nach dem ersten Kapitel erst einmal enttäuscht, da die Autorin sehr weit ausholt und erzählt, was in den drei Monaten bis zur Einstiegsszene passiert ist. Die Spannung sackt merklich ab. Noch dazu überspringt Catherine Steadman ein paar Stellen, an denen es mal spannend wird und erzählt ausführlich Alltägliches aus Erins und Marks Leben. Da muss man aber als Leser durch. Denn als die beiden die Tasche im Meer finden, wird es sehr, sehr spannend. Und die Spannung steigt mit jeder weiteren Seite kontinuierlich an. Bis es am Schluss so spannend ist, dass man unwillkürlich die Luft anhält. Das Ende gefällt mir gut und bringt Licht ins Dunkel.


    Das Buch ist auf eine eindrucksvolle Weise geschrieben. Die Protagonistin Erin spricht den Leser manchmal mit „Sie“ direkt an, was den Eindruck erweckt, sie würde uns die Geschichte erzählen. Gar nicht so abwegig, wenn man bedenkt, dass sie Dokumentarfilme produziert. Da die Handlung aus ihrer Sicht geschildert wird, bekommt man ihre Gedanken mit. Erin ist ein naiver, aber auch planender Mensch. Sie weiß sehr viel, informiert sich im Vorfeld und recherchiert sehr gründlich. Dann gibt es aber Stellen, an denen sie zu wenig nachdenkt und die Folgen nicht berücksichtigt, bevor sie etwas tut. Das war an manchen Situationen etwas merkwürdig, zeigt aber auch Erins Schwächen. Die anderen Figuren, auch ihr Ehemann Mark, bleiben blass und undurchschaubar, was die Geschichte aber noch aufregender macht.


    Fazit:
    Wenn man erst einmal an der Stelle des Meerfundes angelangt ist, ist es ein guter und überaus spannender Thriller, den man nicht aus der Hand legen mag.

  • Darum gehts:

    Erins Glück scheint perfekt, als sie mit Mark ihre Flitterwochen auf Bora Bora verbringt. Auf der paradiesischen Insel genießen die beiden unbeschwerte Tage – bis sie bei einem Tauchausflug auf eine Tasche mit wertvollem Inhalt stoßen. Erin und Mark beschließen, ihren Fund für sich zu behalten und alle Spuren zu verwischen. Aber zurück in London beginnt ihr Geheimnis schon bald, sie in einen reißenden Abgrund zu ziehen. Als sich beunruhige Vorfälle häufen, weiß Erin plötzlich nicht mehr, wem sie noch vertrauen kann. - Amazon

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Thriller?


    Erin und Mark planen ihre Hochzeit, als Mark seine Stelle bei einer Bank als Investmentbanker verliert. Zwei Monate vor der Hochzeit muss er sich um einen neuen Job bemühen. Er hofft in den Flitterwochen auf Bora Bora eine Weile Vergessen zu finden. Doch nicht wie gedacht und erhofft, nimmt die Aufregung noch zu. Auf einem Taucherausflug entdecken die beiden eine Tasche mit sehr wertvollen Inhalt und ihre Sorgen scheinen sich einerseits in Luft aufzulösen und andererseits wird ihr Leben noch mehr durcheinander gerüttelt.

    Die ganze Geschichte ist in Ich Perspektive aus der Sicht von Erin gehalten. Einerseits spricht sie die Leser direkt an, was mir sehr gut gefallen hat. Andererseits wirkt das Ganze monologartig, da ausschliesslich Erin erzählt…und erzählt…und erzählt. Mir war das viel zu einseitig und ich hätte ab und zu gerne die Sicht von Mark erfahren. So wirkt er sehr blass neben seiner dominanten und ausschweifend erzählenden Frau. Das erste Drittel des Buches vergeht mit der Beschreibung der Hochzeitsplanung, der Hochzeitsreise und immer wieder erfährt man als Leser, wie toll doch Mark in Erins Augen ist und wie sehr sie ihn liebt. Da habe ich doch ab und zu eine leichte Langeweile verspürt. Ich hatte das Gefühl, ich fahre mit angezogener Handbremse durch einen Tunnel und warte darauf, dass etwas geschieht. Die ersten 108 Ebook Seiten ergaben nicht eine halbwegs spannende Situation. Hervorheben muss ich jedoch, wie authentisch das Tauchen der Frischvermählten im Meer beschrieben ist. Und wie abwechslungsreich die Flitterwochen auf Bora Bora erzählt werden.

    Nach dem rätselhaften Fund kommt endlich Fahrt in die Story. Und ab da wird es interessanter. Mir hat das leider nicht gereicht um den ersten langatmigen Teil zu kompensieren und so bin ich sehr verhalten in meiner Bewertung. Denn ein Thriller ist dieses Buch ganz sicher nicht, dafür enthielt es leider zu wenig gruselige oder spannende Szenen. Mich hat die Figur Erin überzeugt, Mark war mir zu blass beschrieben. Andere Figuren, die eine tragende Rolle spielen gibt es nicht wirklich. Die Interviewpartner/innen, die Erin für ihre Arbeit befragt empfand ich als klischeehaft, jedoch gut in die Story integriert.

    Den Schreibstil habe ich als fliessend zu lesen empfunden. Die Worte und Sätze haben einen guten Rhythmus und lassen sich gut lesen.



    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Hat noch viel Potential noch oben

    "Haben Sie sich jemals gefragt, wie lange es dauert, ein Grab auszuheben?" Mit diesem Satz startet die Autorin CATHERINE STEADMAN ihren Debütthriller. Was anfänglich sehr spannend wirkt, wird jedoch leider recht schnell langatmig. Weder die Story noch die Protagonisten konnten mich überzeugen. Es gab sehr viele Wiederholungen, die auch der Spannung nicht wirklich zuträglich waren. Auch ließen sich Handlungen nicht wirklich nachvollziehen. Wie man nun unschwer erkennen kann, hat mir dieser Thriller nicht wirkliche Lesefreude beschert. Viele Nebensächlichkeiten wurden eingeflochten, die jedoch keinen Zusammenhang zur Geschichte erkennen ließen. Abschließend kann ich sagen, dass mir die gesamte Story nicht wirklich gefallen hat. Es gab zwischendurch mal kurze Episoden, die ich mit Vergnügen gelesen habe, jedoch war der Großteil einfach nur langatmig und wenig spektakulär oder nachvollziehbar. Schade, denn man hätte bestimmt viel mehr aus der Idee herausholen können. Bei diesem Erstlingswerk gibt es meiner Meinung nach, noch viel Potential nach oben.