Linda Winterberg - Aufbruch in ein neues Leben

  • Kurzmeinung

    maiglöckchen
    Gelungener Auftakt über 3 unterschiedliche Frauen, die zu wunderbaren Freundinnen werden
  • Kurzmeinung

    Chattys Buecherblog
    Ein toller Roman über drei junge Frauen, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts ihre Aufgabe in der Hebammenschule suchen.
  • Inhalt:


    In diesem Buch geht es um Luise, Margot und Edith, die in Berlin 1917 eine Ausbildung zur Hebamme machen. Luise hat das Handwerk schon von ihrer Oma gelernt, sie braucht aber ein Zeugnis, das sie vorweisen kann. Margot sehnt sich nach einem besseren Leben, raus aus dem Kellerlos im Hinterhof in dem sie mit ihrer Familie haust. Edith möchte die Ausbildung machen, obwohl ihre Eltern dagegen sind. Alle drei jungen Frauen vereint die Liebe zu Menschen, die Liebe zu Babys und diesen auf die Welt zu Helfen. Sie werden alle drei immer wieder vor Herausforderungen gestellt, die sie irgendwie lösen müssen. Alle drei leiden darunter, das Elend und die Armut zu sehen, die der Krieg mit sich bringt. Und immer wieder müssen sie es schaffen, mit Verlust umzugehen.


    Meinung


    Da ich historische Romane sehr gerne lese und selbst auch einmal Hebamme werden wollte, habe ich mich schon sehr auf diesen Roman gefreut. Wir begleiten drei junge Frauen, deren Leben sich durch die Ausbildung zur Hebamme grundlegend verändert. Es sind sehr unterschiedliche Frauen, doch sehr bald verbindet sie eine sehr tiefe Freundschaft und sie sind immer für einander da und helfen einander, wo sie nur können. Jedes mal, wenn ein Baby das Licht der Welt erblickt, spürt man selbst die Freude, die die Eltern und auch die Hebammen empfinden. Genauso spürt man aber auch die Trauer, wenn ein Baby stirbt. Leider passiert das in dieser Zeit ziemlich oft. Alle leiden unter dem Krieg, der Unterernährung, der Kälte und natürlich auch an den Nachrichten von der Front. Praktisch in jeder Familie gibt es mindestens einen Gefallenen und sehr oft bringen Frauen Babys auf die Welt, ohne überhaupt zu wissen, ob ihr Mann noch lebt. Und dann kommt 1918 auch noch die Spanische Grippe, die sehr viele Menschen dahinrafft.


    In diesem Buch bekommt man sehr gut mit, wie die damaligen Verhältnisse waren. Man kann sich das heute gar nicht mehr vorstellen. Aber es gibt auch viele positive Ereignisse in dem Buch. Unter anderem natürlich viele geglückte Geburten. Und was gibt es schöneres als ein Baby, das das Licht der Welt erblickt?


    Fazit:

    Mir hat das Buch sehr gut gefallen und es gab mir einen Einblick in das Leben von damals.

  • Über die Autorin (Amazon)

    Linda Winterberg ist das Pseudonym der Autorin Nicole Steyer. Sie ist in Rosenheim aufgewachsen und begann schon im Alter von acht Jahren damit, sich die ersten Geschichten auszudenken und niederzuschreiben.

    Im Jahr 2001 zog sie der Liebe wegen in das beschauliche Taunusstädtchen Idstein, wo sie bis heute mit ihrer Familie lebt.


    Produktinformation (Amazon)

    Format: Kindle Ausgabe

    Dateigröße: 1698 KB

    Seitenzahl der Print-Ausgabe: 381 Seiten

    ISBN-Quelle für Seitenzahl: 3746635462

    Verlag: Aufbau Digital; Auflage: 1 (12. Juli 2019)

    Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.

    Sprache: Deutsch

    ASIN: B07KRL6S4B


    Drei Freundinnen

    Berlin 1917. Die drei jungen Frauen Edith, Margot und Luise sind unterschiedlicher als Frauen überhaupt sein können. Eines eint sie, denn sie wollen alle drei Hebamme werden. Dazu sind sie nach Neukölln gereist in eine neue Klinik, die diese Ausbildung anbietet. Auch verbindet sie ihr Wunsch nach Freiheit und Selbstständigkeit – die Flucht vor dem reichen Vater, vor der Armut oder auch vor der Vergangenheit. Die Welt versinkt im Kriegschaos, doch die Sehnsucht nach Frieden ist genauso groß wie das Elend mit der die drei tätlich konfrontiert werden. Aber sie wissen, dass sie immer wieder die Chance haben Leben zu schenken.


    Meine Meinung

    Ich habe von dieser Autorin schon mehrere Bücher gelesen. Und ich wurde auch von diesem nicht enttäuscht. Der Schreibstil ist unkompliziert, es gab keine Unklarheiten. In der Geschichte war ich schnell drinnen und konnte mich auch in die Protagonisten gut hineinversetzen. In Luise, die eigentlich schon als Hebamme ‚gearbeitet‘ hatte indem sie ihre Oma, die ebenfalls Hebamme war, unterstützt hatte. In Edith, die sich dazu berufen fühlte und gegen den Willen ihrer Eltern die Ausbildung begann. Und in Margot, die durch ein Empfehlungsschreiben die Ausbildung beginnen konnte, er aber letztendlich Luise zu verdanken hatte. Alle drei gingen in ihrer Arbeit als Hebammen-Schülerinnen auf. Wie diese Zeit verlief und was alles passierte, das kann der geneigte Leser hier in diesem Buch, das der erste Band einer Trilogie ist, lesen. Es gab für die drei Freude und Leid. Gutes und Schlechtes. Und es war doch sehr spannend zu erfahren, wie es jeder einzelnen der drei Freundinnen erging. Denn Freundinnen sind die drei jungen Frauen geworden. Das Buch hat mich regelrecht gefesselt und in seinen Bann gezogen. Es hat mich sehr gut unterhalten, mir super. gefallen und bekommt daher von mir eine Leseempfehlung sowie die volle Bewertungszahl. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Liebe Grüße
    Lerchie



    _______________________
    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • 1917 Berlin. In der neuen Hebammenschule in Neukölln treffen Edith, Luise und Margot zum ersten Mal aufeinander, denn sie haben sich einen Platz für die Ausbildung sichern können. Während ihrer Ausbildung freunden sich die drei sehr unterschiedlichen jungen Frauen an. Edith stammt aus einem reichen jüdischen Unternehmerhaushalt, eine standesgemäße Heirat schon vorgeplant ist. Doch Edith steht mehr der Kopf nach Eigenständigkeit, deshalb bricht sie mit ihren Eltern. Margot dagegen kommt direkt aus Neukölln, lebt in einer Kellerwohnung in ärmlichsten Verhältnissen und verdankt ihre Ausbildung der Fürsorge. Luise ist ein Kind vom Land und wuchs bei ihrer Großmutter in Ostpreußen auf, nachdem ihre Eltern früh gestorben sind. Ihre Oma ist Hebamme und ein Vorbild für Luise, von ihr konnte sie sich schon so einiges abschauen. Sowohl Edith als auch Luise und Margot müssen während des Ersten Weltkrieges einige Herausforderungen in ihrer Ausbildung überstehen. Werden sie diesen gewachsen sein?


    Linda Winterberg hat mit „Aufbruch in ein neues Leben“ einen wunderbaren und unterhaltsamen Auftakt Ihrer Hebammen-Trilogie vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig, bildgewaltig, atmosphärisch dicht und gefühlvoll, so dass der Leser mit den ersten Zeilen geradezu in die Geschichte hineingesogen wird und erst wieder in der Gegenwart auftaucht, wenn deren Ende erreicht ist. Durch die geschickte Erzählweise der Autorin darf der Leser Edith, Margot und Luise hautnah begleiten und dabei viel über ihre Vergangenheit, ihre Gefühls- und Gedankenwelt erfahren. Gleichzeitig lässt die Autorin den akribisch recherchierten historischen Hintergrund in ihre Handlung fließen, macht den Ersten Weltkrieg wieder lebendig, das Elend der Menschen wieder spürbar sowie die täglichen Herausforderungen wie Hunger und Kälte, die sich dadurch ergeben. Auch das Leben an der Hebammenschule darf der Leser miterleben, die Augenblicke der Geburt ebenso wie die Trauer um ein verlorenes Kind. Die Schilderungen sind so spannend, plastisch und gefühlvoll, dass man das Gefühl hat, selbst mit dabei zu sein, um sowohl die Freude als auch das Leid der Menschen zu teilen. Gleichzeitig wächst in einem selbst der Respekt vor allen, die dieser Zeit getrotzt haben und sich mutig mit den Gegebenheiten arrangierten, um irgendwie zu überleben.


    Die Charaktere sind sehr detailliert entworfen, sie sprühen vor Lebendigkeit und schleichen sich mit ihren individuellen Eigenschaften in das Herz des Lesers, der sich in ihrer Mitte rundum wohlfühlt und mit ihnen fiebert, leidet und hofft. Edith ist eine eindrucksvolle junge Frau, sie bricht mit ihrer Familie, weil sie ihr Leben nach eigenen Überzeugungen und frei von elterlichen Vorschriften sowie Standesdünkel führen möchte. Sie besitzt Mut, genügend Abenteuerlust und einen absoluten Drang nach Freiheit. Luise ist behütet von ihrer Großmutter auf dem Land groß geworden, nun kommt sie in die Großstadt. Durch ihre Oma hat sie schon eine gewisse Vorbildung, ist einfühlsam und wissbegierig, ihre Kenntnisse zu vervollkommnen. Margot ist eine Kämpfernatur, die sich bereits durch schwierige Situationen lavieren musste. Nun hat sie die Chance, ihrem Leben eine neue Richtung zu geben. Sie besitzt eine innere Stärke und lässt sich nicht entmutigen. Aber auch Protagonisten wie Oberhebamme Marquart oder Frieda geben der Handlung zusätzlich Menschlichkeit und Authentizität.


    „Aufbruch in ein neues Leben“ ist ein fesselnder und gefühlvoller historischer Roman, der eine absolute Sogwirkung besitzt. Wunderbar erzählter Pageturner, der ein tolles Kopfkino hervorruft, aber auch zum Nachdenken anregt und süchtig nach Band 2 werden lässt. Absolut verdiente Leseempfehlung!


    Wunderschöne :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
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    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • Wieder sehr gelungen!


    Mitten in den Kriegswirren im Jahre 1917 ziehen drei Frauen nach Neukölln um ihre Hebammenausbildung zu absolvieren. Edith Stern, Margot Bach und Louise Mertens werden Freundinnen, und versuchen trotz Krieg und harter Arbeit ein weitgehend normales Leben zu führen. Das Elend, das die drei Frauen täglich sehen, wechselt sich mit den schönen Augenblicken, die Geburt gesunder Kinder, ab. Und mit jeder Geburt wächst auch die Hoffnung auf eine Zukunft ohne Krieg. Ein Wechselbad der Gefühle!


    Sehr gespannt war ich auf den neuen Roman von Linda Winterberg. Und ich wurde nicht enttäuscht. Die Autorin versteht es, die Kriegszeit um 1917 mit einer fesselnden Geschichte zu verbinden. Nicht nur, dass immer wieder geschichtliche Details eingeflochten wurden, die ganz und gar nicht trocken daher kommen. Auch authentische Details wie " Kraftdroschken " wurden eingewoben. Die Geschichte um die drei Hebammenschülerinnen skizziert das Leben der Frauen in der Zeit des Krieges, das sehr hart und entbehrungsreich war. Unsicherheit, was die aktuelle politische Lage betrifft. Ängste, weil Brüder, Väter, Geliebte und Männer an vorderster Kriegsfront kämpfen und sehr oft nicht mehr oder schwer traumatisiert nach Hause zurückkehren. Zerrissenheit, weil die Hebammen immer wieder Familien besuchen, die in feuchten und klammen Kellern leben müssen und dabei die Schwächsten, die Babys und die Kinder, oft nicht überleben. Die Armut, der Hunger und die damit verbundenen Auswirkungen gerade bei den Kleinsten haben mich berührt. Dies auch, weil man aus Geschichtsbüchern und Unterricht weiss, dass es zur Kriegszeiten genau so war. Das haucht der Geschichte noch zusätzlich Gänsehaut ein. Der medizinische Stand der damaligen Zeit, wie auch " Entbindungsaal zweiter Klasse" haben mich einerseits schockiert. Und andererseits habe ich gestaunt, wie Schicksale, wie Totgeburten oder Krankheiten als gottgegeben angenommen wurden. Mir gingen so einige Schicksale, die hier Platz fanden, unter die Haut.

    Die Autorin schreibt sehr klar, dabei aber auch emotional …. jedoch ohne dabei ins Melodramatische abzudriften. Die Figuren sind so charakterisiert, dass man mit ihnen mitfühlt und versteht, was sie umtreibt. Ihre Wünsche, Sehnsüchte und Hoffnungen konnte ich nachvollziehen. Und genau das ist es, was für mich den Reiz der Bücher von Linda Winterberg ausmacht. Man "geht" völlig mit den Figuren mit, sie wachsen ans Herz und berühren!


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  • Kurzbeschreibung (Quelle: Verlagsseite)
    Berlin 1917: Edith, Margot und Luise könnten unterschiedlicher nicht sein, als sie sich bei der Hebammenausbildung kennenlernen. Was sie jedoch verbindet, ist ihr Wunsch nach Freiheit und Selbständigkeit – als Flucht vor dem dominanten Vater, vor der Armut der Großfamilie oder den Schatten der Vergangenheit. In einer Zeit, in der die Welt im Kriegs-Chaos versinkt, ist die Sehnsucht nach Frieden genauso groß wie das Elend, mit dem die drei Frauen täglich konfrontiert sind. Aber sie geben nicht auf, denn sie wissen, dass sie jeden Tag aufs Neue die Chance haben, Leben zu schenken …


    Autorin (Quelle: Verlagsseite)
    Hinter Linda Winterberg verbirgt sich Nicole Steyer, eine erfolgreiche Autorin historischer Romane. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Töchtern im Taunus und begann im Kindesalter erste Geschichten zu schreiben, ganz besonders zu Weihnachten, was sie schon immer liebte. In der Aufbau Verlagsgruppe liegen von ihr die Romane „Das Haus der verlorenen Kinder“, „Solange die Hoffnung uns gehört“, "Unsere Tage am Ende des Sees", „Die verlorene Schwester“, „Für immer Weihnachten“ sowie der erste Teil der Hebammen-Saga „Aufbruch in ein neues Leben“ vor.


    Allgemeines
    Erster Teil einer Trilogie
    Erschienen am 12. Juli 2019 im Aufbau Verlag als TB mit 400 Seiten
    Gliederung: 41 Kapitel – Nachwort – Danksagung
    Erzählung in der dritten Person aus wechselnden Perspektiven
    Handlungsort und -zeit: Neukölln, 1917 – 1918


    Inhalt
    Im Zentrum des Geschehens stehen drei junge Frauen unterschiedlicher Herkunft, die im Jahr 1917 die neugegründete Lehranstalt für Hebammen besuchen möchten. Luise ist als Waise bei ihrer Großmutter, einer Hebamme, auf dem Land aufgewachsen und möchte später in deren Fußstapfen treten. Margot stammt aus einfachsten Verhältnissen und will durch eine qualifizierte Ausbildung ihr Los und das ihrer Familie nach dem „Heldentod“ ihres Vaters verbessern. Edith ist die Tochter eines reichen Unternehmers, sie möchte sich von ihrer versnobten Familie unabhängig machen und ihr Leben durch eine sinnvolle Tätigkeit bereichern. Die drei Frauen freunden sich an und erleben während ihrer Ausbildungszeit viele freudige Momente, aber auch sehr viel Leid.


    Beurteilung
    Die Handlung des Romans spielt vor dem Hintergrund des Ersten Weltkriegs, diese Thematik spielt neben der Darstellung der systematischen Ausbildung und Tätigkeit als Hebamme eine wichtige Rolle.
    Die Arbeit der Hebammen (und Ärzte) in der Klinik und auch bei der Fürsorge für die jungen Mütter ist vom kriegsbedingten Mangel am Nötigsten überschattet. Viele Familien haben nicht genug zu essen, es mangelt außerdem an warmer Kleidung, Säuglingsausstattungen und Medikamenten. Viele Frauen müssen ihre Kinderschar allein durchbringen, nachdem der Ehemann im Krieg gefallen ist. Andere Frauen sind in Not geraten, nachdem sie unverheiratet schwanger wurden.
    Die Autorin schildert sehr eindringlich das Leid, das auch die Zivilbevölkerung während der Kriegsjahre durchmachen muss. Die Sterblichkeit unter den Säuglingen liegt aufgrund der kriegsbedingten Umstände bei gut 18 %; im Jahr 1918 kommt es zur Pandemie der Spanischen Grippe, die viele weitere Leben kostet.
    Auch die politische Situation im Land wird beleuchtet, immer mehr Menschen sind des sinnlosen Krieges überdrüssig und wünschen eine Abdankung des Kaisers und die Errichtung einer Republik. Wer sich den Spartakisten anschließt, gilt jedoch als Revolutionär und lebt gefährlich.
    Der Roman ist realitätsnah gehalten, dazu gehört auch, dass es für viele Menschen kein glückliches Ende gibt und der Leser sich von ihm ans Herz gewachsenen Romanfiguren verabschieden muss.
    Die Charaktere der drei Protagonistinnen sind gründlich und individuell ausgearbeitet, man kann sich gut in ihre jeweilige Situation hineinversetzen.
    Der Sprachstil ist flüssig und anschaulich, jedoch stellenweise etwas zu schwülstig und gefühlsüberfrachtet.
    Ein kurzes, aber informatives Nachwort rundet den Roman ab.


    Fazit
    Ein lesenswerter Roman, der eindrücklich das Leben und Leid der Zivilbevölkerung während des Ersten Weltkriegs schildert, wobei besonderes Augenmerk auf die Geburtshilfe und medizinische Versorgung von Müttern und ihren Neugeborenen gelegt wird!

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Vielen Dank für die Rezi! Da ich ja gesehen hatte, dass du das Buch von netgalley bekommen hattest, hab ich die ganze Zeit schon drauf gehibbelt, dass du was dazu schreibst.:uups: Ich wollte eben von dir ganz klar benannt haben, wo der Fokus bei diesem Buch liegt. Und da es ja um die medizinischen Begebenheiten zu gehen scheint, werde ich das gleich auch anfordern!:thumleft:

  • Und da es ja um die medizinischen Begebenheiten zu gehen scheint, werde ich das gleich auch anfordern! :thumleft:

    Bei den medizinischen Begebenheiten gibt es nichts besonders Spektakuläres, zumal die Geburtshilfe vor hundert Jahren ja noch ein gutes Stück vom heutigen Standard entfernt war. Das Allerwichtigste scheint mir in diesem Buch die Situation der Menschen im letzten Kriegsjahr zu sein und die ist wirklich sehr gut beschrieben.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
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  • Und da es ja um die medizinischen Begebenheiten zu gehen scheint, werde ich das gleich auch anfordern! :thumleft:

    Bei den medizinischen Begebenheiten gibt es nichts besonders Spektakuläres, zumal die Geburtshilfe vor hundert Jahren ja noch ein gutes Stück vom heutigen Standard entfernt war. Das Allerwichtigste scheint mir in diesem Buch die Situation der Menschen im letzten Kriegsjahr zu sein und die ist wirklich sehr gut beschrieben.

    Na dann bin ich mal gespannt. Bin eigentlich momentan schon ein wenig kriegsunlustig :totlach:

    Habe da in letzter Zeit einfach zuviel von gelesen, aber ich lass mich einfach mal überraschen. In der Regel mag ich Bücher dieser Art ja trotzdem sehr gerne :)

  • Herzlich willkommen im Leben


    Aufbruch in ein neues Leben, Die Hebammen-Saga von Linda Winterberg, 400 Seiten, erschienen im Aufbau-Verlag.
    Auftakt- und erster Band zur Hebammen-Saga
    Berlin 1917, der erste Weltkrieg wütet schon seit Jahren, die Versorgungslage ist sehr schlecht. Schrecken, Verstümmelung, Tod, Hunger, Schmutz und Verwahrlosung treffen wie überall, besonders die Ärmsten und Schwächsten. Am 1. Juli 1917 wird in der Provinz Brandenburg, ein Hebammen-Lehranstalt und Frauenklinik eröffnet.
    Luise Mertens, Edith Stern und Margot Bach gehören zu den neuen Schülerinnen. Schon zu Beginn ihrer Ausbildung, befreunden sich die jungen Frauen und begleiten und unterstützen sich durch ihre Lehrzeit, obwohl sie aus unterschiedlichen Verhältnissen stammen. Edith ist die Tochter eines jüdischen Kaufmanns, der ein riesiges Kaufhaus besitzt. Ihre Berufswahl hat das Brechen mit ihrer Familie zur Folge. Margot Bach ist im vierten Hinterhof eines heruntergekommenen Viertels aufgewachsen, sie ergreift die Chance die ihr die Förderung der Fürsorge bietet, Hebamme zu werden. Die dritte im Bunde Luise Mertens aus einem kleinen Ort in Ostpreußen, wird von ihrer Oma, die als ausgebildete Hebamme arbeitet, an die Lehranstalt geschickt um den Beruf von Grund auf und mit den nötigen Zeugnissen zu erlernen. Linda Winterberg erzählt berührend und authentisch von diesen drei unterschiedlichen jungen Frauen und ihrem schweren Weg in die Unabhängigkeit.
    Alle 41 Kapitel sind in einer angenehmen Leselänge. Zum Teil mit Ortsangabe und Datum überschrieben, wodurch der Überblick bewahrt werden kann. Die Autorin hat es geschafft, mich durch ihren bildmalerischen, emotionalen Erzählstil wunderbar zu unterhalten. Atmosphärisch dicht und gut recherchiert ließ mich das Buch in die letzten Jahre des Kaiserreiches und Ende des ersten Weltkriegs eintauchen. Winterberg wählte die auktoriale Erzählweise, dadurch ist es möglich bei den Handlungen aller drei Hauptfiguren „dabei“ zu sein und ihre aufregende Geschichte direkt mitzuerleben. Trotz Sterben Elend und Not kann der Leser durch das werdende Leben und die Geburt zu jeder Zeit einen Funken Hoffnung erkennen. Auch der Ausbruch der spanischen Grippe, die zwischen 1918 und 1920 Millionen Menschenopfer forderte, wurde zum Thema gemacht. Tatsächlich habe ich bei der Lektüre öfters geweint als gelacht. Die Charaktere sind äußerst sympathisch und ihre Handlung unbedingt nachvollziehbar. Auch einige Nebencharaktere hoffe ich in den Folgebänden wieder zu treffen. Mir ist aufgefallen, dass die Neugeborenen hauptsächlich Mädchen waren. Mäßige Spannung ist vorhanden, jedoch wurden die Nöte und Gefahren für meinen Geschmack immer viel zu schnell behoben. Die Autorin überrascht jedoch am Ende mit einer unvorhergesehenen Wendung. Immer wieder ist es mir trotzdem gelungen in dieser Zeit zu versinken nicht zuletzt weil einige reale Figuren im Buch vorhanden sind, der Spartakusbund, mit Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht, Leo Jogiches und Max Reichpietsch, alles Figuren die Geschichte gemacht haben. Auch der Leiter der Frauenklinik Professor Hammerschlag ist real. Dies zeigt Authentizität und zeugt von guter Recherchearbeit. Auch am Ende bleibt ein bittersüßer Geschmack, denn als zum Ende des Buches sich alle über das Ende des Krieges und der Beginn der Republik freuen, ist der Leser sich schon bewusst, was auf die junge Republik und auch die Charaktere, vor allem Edith, in den weiteren Büchern noch alles zukommen wird. Ich will auf alle Fälle dabei sein. Von mir eine Leseempfehlung und 4 Sterne.:bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    :study::musik::montag:


    Und wenn mir alle Königskronen für meine Bücher und meine Freude am Lesen angeboten wären: Ich würde sie ausschlagen.
    François Fénelon

  • Mir ist aufgefallen, dass die Neugeborenen hauptsächlich Mädchen waren.

    Über dieses Missverhältnis habe ich mich auch gewundert. Ich meine auch mal gelesen zu haben, dass in Kriegszeiten mehr Jungen als Mädchen geboren werden.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Mir ist aufgefallen, dass die Neugeborenen hauptsächlich Mädchen waren.

    Über dieses Missverhältnis habe ich mich auch gewundert. Ich meine auch mal gelesen zu haben, dass in Kriegszeiten mehr Jungen als Mädchen geboren werden.

    Genau, das habe ich ganz sicher auch mal wo gelesen, deshalb wunderts mich auch.

    :study::musik::montag:


    Und wenn mir alle Königskronen für meine Bücher und meine Freude am Lesen angeboten wären: Ich würde sie ausschlagen.
    François Fénelon

  • „Aufbruch in ein neues Leben“ ist der Auftakt der dreiteiligen Hebammen-Saga von Linda Winterberg.


    Für mich ist es das zweite Buch, das ich von der Autorin gelesen habe und auch hier hat sie es wieder geschafft, mich zu begeistern. Mit ihrem leichten und bildhaften Schreibstil wurde ich direkt in die Vergangenheit gezogen. Diesmal nach Berlin in das Jahr 1917. Dort begleiten wir Edith, Margot und Luise, drei junge Frauen, die unterschiedlicher nicht sein können, aber trotzdem einen gemeinsamen Traum haben. Die Ausbildung zur Hebamme zu meistern. Diesen Weg beschreiten sie gemeinsam mit so viel Überzeugung, Liebe und Leidenschaft. Wobei jede mit ihrem eigenen Schicksal zu kämpfen hat, halten trotzdem alle drei zusammen. Es zeigt wieder, das wahre Freundschaft vor allem in den härtesten Zeiten, alles sein kann.
    Für mich war dieser Einblick in diese Zeit, mal etwas Neues. Ich habe schon viel man schon über den Ersten Weltkrieg gelesen, aber meist über die Männer an der Front. Aber was war eigentlich mit den Frauen in dieser Zeit? Die Frauen an der Heimatfront? Die tagtäglich um das Überleben für sich und ihre Kinder kämpfen mussten. Linda Winterberg hat diesen Frauen und vor allem auch den Hebammen, die soviel geleistet haben, mit dieser Saga eine Stimme gegeben. Die Atmosphäre und die Stimmung wurden so gut herübergebracht, dass man das Gefühl hatte, direkt mit dabei zu sein. Und das nicht nur auf eine bedrückende und traurige Art, nein man konnte auch an so vielen Stellen mit den Figuren lachen und sich freuen. Denn was gibt es schöneres, als wenn ein neues Leben das Licht der Welt erblickt.


    Fazit:
    Ein rundum gelungener Auftakt auf dessen weiteren Verlauf ich schon sehr gespannt bin. Denn Edith, Margot und Luise haben definitiv ein Platz in meinen Herzen eingenommen.
    Eine Leseempfehlung für alle, die gerne Bücher die in dieser Zeit spielen, lesen. Ein wunderschöner mitreisender Roman, der authentisch ist und mit so vielen liebenswerten Charakteren ausgestattet wurde.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    SuB Anfang 2024/aktuell: 742/751
    gelesene Bücher/Seiten 2024: 15 / 4 882 S.

    :study:


    Hier kommt ihr zu meinem Bookstagram Account . :D Schaut gerne vorbei. :love:

  • 4,5 Sterne


    Eindrucksvoller Auftakt der Hebammen-Saga

    Aufbruch in ein neues Leben beginnt im Sommer 1917, der Krieg bestimmt schon seit Jahren das Leben der Menschen und sie sind das Kriegsgeschehen und seine negativen Auswirkungen auf ihr persönliches Leben überdrüssig. Unverblümt und eindringlich schildert Linda Winterberg die Zustände zur Zeit des Ersten Weltkrieges, den allgegenwärtigen Tod, die Armut, den Hunger, das alltägliche Leid der einfachen Menschen und den Wunsch nach Frieden. Trotz vieler negativer Aspekte, lässt sich die Geschichte dank des leichten und flüssigen Schreibstils der Autorin angenehm und recht flott lesen.

    Neben einigen Rückschlägen erleben die drei Hauptcharaktere Luise, Edith und Margot auch viele positive Momente. Sie finden einander und gewinnen die Freundschaft, erfahren darüber hinaus auch pure Lebensfreude, Glück und Liebe.

    Geburten, die immer Augenblicke purer Glückseligkeit sind, kommen oft vor und sind kurz geschildert, aber bis auf das Geschlecht des Neugeborenen ändert sich kaum etwas. Hier hätte ich mir mehr Variation gewünscht und dass etwas mehr auf den Stand der damaligen Medizin eingegangen wäre. Über den Ablauf der Ausbildung zur Hebamme hätte ich mir ebenfalls mehr Details gewünscht. Welches Wissen wurde z. B. in den Vorlesungen vermittelt?

    Die drei sympathischen, immer netten und hilfsbereiten Protagonisten Luise, Edith und Margot kommen aus sehr verschiedenen Lebensumständen, sind mir aber im Charakter etwas zu ähnlich. Zudem haben sie keine Schwächen, Ecken oder Kanten, die ihren Charaktern mehr Tiefe verliehen hätte.

    Fazit:

    Trotz kleiner Schwächen, habe ich das Buch gerne gelesen und gespannt Luises, Ediths und Margots Leben verfolgt. Die erschreckenden Lebensumstände aufgrund des Krieges hat die Autorin gut in die Handlung eingebaut und auf anschauliche und einfühlsame Weise dargestellt. Ich freue mich schon auf die weiteren Bände (Jahre der Veränderung & Schicksalhafte Zeiten) der Hebammen-Saga.

  • Es ist keine leichte Zeit im Jahr 1917, als sich drei junge Frauen entschließen, eine Ausbildung zur Hebamme zu machen. Luisa, Edith und Margot kommen aus sehr unterschiedlichen Schichten, aber alle drei wollen ein selbstbestimmtes Leben führen und einen Beruf ausüben, der ihnen gefällt. Doch es ist Krieg und Leben und Sterben liegen oft dicht beieinander, das müssen auch die drei Frauen täglich erleben.

    Dieses Buch ist der Auftakt einer Trilogie. Der Schreibstil ist gut zu lesen und die Geschichte hat mich von Anfang an gepackt. Alles ist sehr realistisch beschrieben, so dass man einen guten Einblick in jene Zeit erhält. Auch die Charaktere sind sehr gut und authentisch ausgearbeitet.

    Margot kommt aus ärmlichen Verhältnissen und ihre Ausbildung wird von der Fürsorge ermöglicht. Sie hofft, ihre Mutter und die Geschwister finanziell unterstützen zu können. Luise wurde schon früh Waise und ist bei ihrer Großmutter in Ostpreußen aufgewachsen. Durch die örtliche Hebamme kam sie mit dem Beruf in Verbindung und möchte nun ebenfalls Hebamme werden. Nur Edith kommt aus besseren Verhältnissen, wo Frauen heiraten und keinen Beruf haben sollten. So muss sie diese Ausbildung gegen den Willen ihrer Eltern durchziehen. Die jungen Frauen freunde sich im Laufe der Zeit an. Die Not in den Kriegsjahren ist groß und die jungen Frauen müssen einige Schicksalsschläge verkraften, aber da sorgt dafür, dass sie sich entwickeln und ihren Weg gehen.

    Es ist eine Zeit, als die Sterblichkeit bei Säuglingen sehr hoch war und auch Mütter oft bei der Geburt starben. Neben der Geburtshilfe hatten Hebammen die Aufgabe, sich um Mutter und Kind zu kümmern.

    Mir hat diese Geschichte gut gefallen und ich bin schon gespannt, wie es weitergeht.

  • Die Handlung des Buches spielt ab 1917 in Berlin. Wir begleiten drei sehr unterschiedliche Frauen während ihrer Ausbildung zur Hebamme. Sie kommen aus ganz verschiedenen Milieus aber werden nach kurzer Zeit gute Freundinnen. Es war interessant ihre Entwicklung zu verfolgen. Jede hatte auch mit Schicksalsschlägen zu kämpfen, die sie gemeinsam bewältigt haben. Auch ist es der Autorin gut gelungen, die herrschenden Verhältnisse zu schildern. Der Hunger, die Enge und Verzweiflung waren greifbar. Die Hebammen haben aber dagegen angekämpft und haben versucht, den Frauen wieder Hoffnung zu geben. Im Nachwort erfahren wir, das dass Grundgerüst des Buches auf wahren Ereignissen beruht.


    Mir hat das Buch gefallen. Ich warte auf den nächsten Teil, denn ich möchte gern erfahren, wie es mit Luise, Margot und Edith weitergeht.

    Sub: 5539:twisted: (Start 2024: 5533)

    Gelesen 2024: 10

    gelesen 2023: 55/ 2 abgebrochen / 26075 Seiten

    gelesen 2022: 65 / 26292 Seiten

    gelesen 2021: 94 / 1 abgebrochen / 35469 Seiten


    :montag: Rafik Schami - Wenn du erzählst erblüht die Wüste

    :montag: Eva Almstädt - Akte Nordsee- Der Teufelshof


    Lesen... das geht 1 bis 2 Jahre gut, aber dann ist man süchtig danach.

  • Klappentext:

    Berlin 1917: Edith, Margot und Luise könnten unterschiedlicher nicht sein, als sie sich bei der Hebammenausbildung kennenlernen. Was sie jedoch verbindet, ist ihr Wunsch nach Freiheit und Selbständigkeit – als Flucht vor dem dominanten Vater, vor der Armut der Großfamilie oder den Schatten der Vergangenheit. In einer Zeit, in der die Welt im Kriegs-Chaos versinkt, ist die Sehnsucht nach Frieden genauso groß wie das Elend, mit dem die drei Frauen täglich konfrontiert sind. Aber sie geben nicht auf, denn sie wissen, dass sie jeden Tag aufs Neue die Chance haben, Leben zu schenken …


    Autorin:

    Linda Winterberg ist das Pseudonym der Autorin Nicole Steyer. Sie ist in Rosenheim aufgewachsen und begann schon im Alter von acht Jahren damit, sich die ersten Geschichten auszudenken und niederzuschreiben.

    Im Jahr 2001 zog sie der Liebe wegen in das beschauliche Taunusstädtchen Idstein, wo sie bis heute mit ihrer Familie lebt.


    Allgemeines:

    Erscheinungsdatum: 12. Juli 2019

    Seitenanzahl: 400

    Verlag: Aufbau Taschenbuch


    Eigene Meinung:

    Ich hatte gehofft, dass der Roman mir das bietet, was ich erwarte, was mittlerweile ja bei diversen Covern nicht mehr so einfach zu vermuten ist.

    Doch hier wurde meine Erwartung sogar positiv übertroffen.

    Der Roman besticht in meinen Augen durch eine intensive Authenzität. Der Leser hat sowohl Teil an der Geschichte der Hebammenschülerinnen, die großartig mit Tiefe gesegnet wurden. Ich habe den Protagonisten so gut wie alles geglaubt. Man erfährt aber auch wahnsinnig viel und vor allen Dingen wahnsinnig dicht, wie es damals zu Kriegszeiten gewesen sein muss. Wie hart das Leben der Mütter, der Kinder, der Ärzte, der Hebammen sein musste, wie wenig man wirklich helfen konnte und wie viele Niederlagen man hinnehmen musste, ohne wirklich Einfluss nehmen zu können.

    Das Buch rührte mich zu Tränen, was mir länger nicht mehr passiert ist, aber es fesselte mich auch, da ich mich sehr gut in die Protagonisten hineinversetzen konnte, man liest das Buch und ist im Geschehen. Einzig die Liebesgeschichte, die (bisher) wirklich eher zurückhaltender Natur ist, ging mir etwas zu schnell. Aber das Gesamtpaket stimmt und ich warte mit Freuden auf die Fortsetzung!


    Fazit: Toller Auftakt, der nicht nur die medizinischen Hintergründe, sondern auch die sozialen Abgründe und Niederschläge gut darstellt. Mich hat es gepackt und ich werde den Nachfolger in jedem Falle lesen. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Doch hier wurde meine Erwartung sogar positiv übertroffen.

    Es freut mich, dass der Roman Dir trotz vorheriger Bedenken gefallen hat. :thumleft:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Was für eine bewegende Geschichte


    Inhaltsangabe:
    Luises Oma ist Dorfhebamme und für ihre Enkeltochter gibt es nichts Schöneres, als in die Fußstapfen ihrer Großmutter zu treten. Allerdings soll Luise eine fundierte Ausbildung machen und die soll sie in Berlin in einer Hebammenlehranstalt absolvieren. Schweren Herzen verlässt Luise ihre Heimat in Ostpreußen. In Berlin lernt sie die aus gutem Haus stammende Edith und die aus ärmlicheren Verhältnissen stammende Margot kennen. Trotz der unterschiedlichen Herkunft, freunden die drei sich recht schnell an.


    Aufbruch in ein neues Leben ist der erste Teil der neuen Hebammen - Trilogie von Linda Winterberg. Ich liebe historische Romane und, wenn diese auch noch in Berlin spielen, dann ist mein Feuer entfacht. Von dem Klapptext des Buches war ich sofort begeistert und das war quasi das i-Tüpfelchen, dass ich diesen Roman unbedingt lesen musste. Ich muss dazu gestehen, dass ich noch kein Buch dieser Autorin vorher gelesen hatte und so war es für mich ein Debüt.


    Der flüssige und leichte Schreibstil der Autorin konnte mich von Anfang an überzeugen. Linda Winterberg versteht ihr Handwerk und weiß wie man den Leser in ihren Bann zieht. Ab der ersten Seite wusste ich, dass dies „meine Geschichte“ wird und tauchte ein- und ab in das Leben der drei Frauen. Ganz egal, welchen Charakter man hier nehmen würde, ich fand sie allesamt sehr gut dargestellt. Ausdruckstark, facettenreich und allesamt sympathisch und sie bereichern diese Handlung auf ihre Art und Weise. Ich konnte mich sehr gut in die einzelnen Personen und ihr Handeln hineinversetzen. Dank der perfekt ausgearbeiteten Kulisse, konnte die erdrückende, hilfesuchende und teilweise hoffnungsvolle Stimmung, die unter der Bevölkerung herrschte, brillant rübergebracht werden. Zwischen den Zeilen merkte ich, wie der Schrei nach Frieden immer größer wurde. Die Menschen waren das Elend und den Hunger so überdrüssig, dass sie nur noch einen Wunsch hatten: Frieden und genug Lebensmitte!


    Die Handlung ist eine bewegende Geschichte von drei jungen Frauen, die einen gemeinsames Ziel haben: sie möchten Hebamme werden! Mit ihrem Lebenstraum wollen sie, trotz der schlechten politischen Lebenssituation, den Müttern ein wenig Hilfe und Unterstützung zukommen lassen. Auch wenn Edith, Margot und Luise in der besten Hebammenlehranstalt ihre Ausbildung absolvieren dürfen, gegen die hohe Sterblichkeitsrate können auch sie nichts ausrichten. Im Krieg gibt es nur Verlierer, aber es ist sehr erschreckend wie viele Babys und Kleinkinder diese Zeit zum Opfer fielen. Egal, ob an Hungersnot oder mangelnder medizinischer (Unter)-versorge. Aber nicht nur die Hebammenausbildung steht im Vordergrund, sondern auch eigene familiäre Probleme haben ihren Platz in dieser Geschichte gefunden. Es macht unheimlich viel Spaß die drei jungen Frauen auf ihrem beruflichen und privaten Weg zu begleiten. Wie aus drei Menschen, die aus so unterschiedlichen Gesellschaftsschichten stammen, so tolle Freundinnen wurden, ist schon bemerkenswert. Während des Lesens merkte ich immer wieder, wie sehr Linda Winterberg dieses Thema am Herzen lag. In akribischer Kleinstarbeit hat sie Fakten und Informationen aus dieser Zeit zusammengetragen, um daraus eine bewegende Geschichte zu schreiben. Ich bin der Meinung, dass dies ihr mehr als nur gelungen ist.


    Schade, dass dieser Roman mit einem kleinen Cliffhanger endet, aber das verschafft Raum für die eigenen Fantasie, wie es jetzt wohl mit Edith, Luise und Margot weitergehen wird.
     
    Ein toller historischer Roman, mit ausdrucksstarken Charakteren, die Vorfreude auf den zweiten Band dieser Hebammen- Saga macht. Ich freu mich schon und bedanke mich bei Linda Winterberg für diese bewegende Zeitreise.
    5 von 5 Sternen und ein absolutes Lesehighlight!

    "Bücher sind fliegende Teppiche ins Reich der Phantasie." (James Daniel) :study:

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    Eddas Aufbruch - Beate Rösler :study:

  • Mir hat der Auftakt der Hebammen Saga unglaublich gut gefallen. Margot, Luise und Edith sind alle drei ganz wundervolle, unglaublich sympathische Frauen, die mir schnell ans Herz gewachsen sind. Alle drei Frauen sind mit völlig unterschiedlichen sozialen Hintergründen aufgewachsen, aber sie vereint der Wunsch, Hebamme zu werden, und Frauen zu helfen. Nicht nur dies schweißt die Drei unglaublich schnell zu einer verschworenen Gemeinschaft zusammen.


    Luise kommt aus einem kleinen Dorf, wo bereits ihre Großmutter als Hebamme gearbeitet hat. Sie hat viel Vorwissen, benötigt aber die Prüfung. Dabei lässt sie ihr wissen aber nie heraus hängen, sondern sagt selbst, dass sie an der Schule noch viel lernen kann und möchte.

    Edith, Tochter aus reichem jüdischen Hause, hat es schwer, ihren eigenen Weg gegen den Willen der Eltern zu gehen. Denkt man zunächst, dass hier ein hochnäsiges Fräulein einfach nur ihren Willen durchsetzen will, so wird man schnell eines Besseren belehrt. Edith ist eine unglaublich sozial eingestellte junge Frau, die sich nicht zu fein ist an der richtigen Stelle mit anzupacken.


    Dritte im Bunde ist Margot, die in Neukölln aufgewachsen ist und die Armut der Menschen, die sie behandeln am eigenen Laib erfahren hat. Für sie ist es am schwierigsten, den Berufswunsch auch wirklich umzusetzen. Immer wieder legt das Leben ihr Steine in den Weg, die es zu beseitigen gilt. Margot wäre aber nicht die starke junge Frau, die sie ist, wenn sie es nicht irgendwie immer schaffen würde.


    Alle drei Fauen haben Schicksalsschläge hinzunehmen, wobei mit der letzte Schicksalsschlag (ich will hier nicht mehr verraten, um nicht zu spoilern) ehrlich gesagt ein bisschen drüber war. Das hätte nicht sein müssen und hat mich ein bisschen genervt. Vielleicht war das aber wichtig, um die Geschichte im zweiten Band weiter erzählen zu können. Wäre das, was passiert ist, nicht passiert, dann würde Band 2 auf jeden Fall anders sein, als er nun vermutlich ist. Zu kryptisch? Ich weiß, aber lest einfach selbst. Es lohnt sich wirklich!


    Schreibstil und Geschichte sind einnehmend. Man kann Hunger, Entbehrung, Kälte und auch die Verzweiflung der Menschen förmlich vor sich sehen und die Emotionen greifen. Linda Winterberg schafft es, selbst die Nebenfiguren so unglaublich real werden zu lassen, dass man mit trauert, wenn ein Baby, ein Kleinkind, ein Erwachsener aus dem Leben scheidet.


    Was tatsächlich ein bisschen kurz kommt, denn eigentlich geht es ja um den Beruf der Hebamme, ist die Ausbildung und die Arbeit an sich. Es geht immer alles sehr glatt, kaum Komplikationen, die es zu meistern gilt. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie schwer Berlin vom ersten Weltkrieg betroffen war, aber ich gehe mal davon aus, dass es, zu einer Zeit, als die meisten Menschen hungerten, nicht immer so einfach war, rechtzeitig ins Krankenhaus zu gelangen und gesunde Kinder auf die Welt zu bringen.


    Alles in allem konnte mich der Auftakt der Saga fesseln und Band 2 und 3 habe ich hier schon liegen. Spricht doch für die Reihe, oder? Ich vergebe gerne 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

    Gruß
    Yvonne

    Nicht die haben die Bücher recht lieb, welche sie unberührt in den Schränken aufheben, sondern, die sie Tag und Nacht in den Händen haben, und daher beschmutzet sind, welche Eselsohren darein machen, sie abnutzen und mit Anmerkungen bedecken.
    (Erasmus von Rotterdam)

  • "Mit Geld kannst du kein Glück kaufen."

    Der Auftakt der Saga spielt in Berlin zu Beginn des 20. Jahrhunderts, zu Zeiten des 1. Weltkriegs. Die Welt war in Aufruhr, viele Männer waren tot oder verschollen und die Frauen mussten ihren eigenen Weg gehen, um die Familie ernähren zu können.
    Linda Winterberg, im Übrigen ein Pseudonym für die erfolgreiche Autorin historischer Romane Nicole Steyer, beschreibt ihn ihrem ersten Band der Hebammen-Saga das Lossagen dreier junger Frauen von ihrer bisherigen, von Not und Elend geprägten Welt.
    Wer "die Charité" gelesen hat und/oder auch die Serie "Call the midwife" kennt, wird einige Geschichten wiedererkennen. Ob dieses nun beabsichtigt ist oder einfach vom Thema nun umgangen werden konnte, vermag ich nicht zu beurteilen. Fakt ist aber, dass alle Szenen sehr gut dargestellt wurden, so dass ich mitleiden und mitfiebern konnte. Bedingt durch den Schreibstil, ist die Geschichte der drei Damen, leicht und flüssig zu lesen, so dass die Seiten einfach nur so dahin geflogen sind.
    Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung, die im Januar 2020 erscheinen wird.