Anna J. Eichenlaub - Walzer, Wein & Altenheim (ab 22.07.2019) (mit Autor)

  • bis Seite 46

    So, ich habe zumindest angefangen zu lesen, wenn ich auch noch nicht weit bin. Ich glaube, das wird schwierig für mich. Ich bin ja Altenpflegerin und wenn man sich mit dem Beruf so richtig auskennt, dann fallen einem natürlich alle Feinheiten auf, die nicht so passen. Aber ich will nicht gleich am Anfang kritisieren.


    Was gut getroffen ist, sind die Bewohner im Pflegeheim. Denen bin ich wirklich allen schon begegnet :loool:. Ich bin jedenfalls neugierig wie sich die Geschichte entwickelt.


    Dabei frage ich mich gerade, ob es z.B. Kriminalbeamten und Polizisten genauso geht wie mir jetzt, wenn sie einen Krimi lesen.


    Es ist ein ewiger Zwiespalt: arbeitet man am Abbau des SuB oder am Abbau der WL?




  • Polizisten genauso geht wie mir jetzt, wenn sie einen Krimi lesen.

    Jap mein Cousin ist Polizist und bekommt jedes mal die Krise, bei z. B. Notruf Hafenkante oder dergl.


    Seite 45 einschliesslich


    Da ich 2013 in einem Altenheim zur KZP war, da mein Mann im Krankenhaus lag, habe ich so ein kleines Déjà-vu.


    Frau Ebel könnte meine Zimmernachbarin sein. Die hat mich nämlich immer angemeckert, dass ich ihr gefälligst helfen soll :lol:. Auch den Ablauf des Tages kommt mir irgendwie bekannt vor.


    Tina ist eine Mischung aus zwei Pflegerinnen von meiner Station. Ich muss dazu sagen, dass ich auf einer Station lag mit Demenzkranken. Mit Bewohnern mit anderen Krankheiten kam ich nur zum Mittag in Berührung, da mein Altenwohnheim auch noch zum Heim gehörige Wohnungen hatte.


    Bis jetzt lässt sich das Buch gut lesen.

  • bis Seite 46

    So, ich habe zumindest angefangen zu lesen, wenn ich auch noch nicht weit bin. Ich glaube, das wird schwierig für mich. Ich bin ja Altenpflegerin und wenn man sich mit dem Beruf so richtig auskennt, dann fallen einem natürlich alle Feinheiten auf, die nicht so passen. Aber ich will nicht gleich am Anfang kritisieren.


    Was gut getroffen ist, sind die Bewohner im Pflegeheim. Denen bin ich wirklich allen schon begegnet :loool:. Ich bin jedenfalls neugierig wie sich die Geschichte entwickelt.


    Dabei frage ich mich gerade, ob es z.B. Kriminalbeamten und Polizisten genauso geht wie mir jetzt, wenn sie einen Krimi lesen.

    Ja, leider wird da natürlicherweise verglichen. Ich glaube, das liegt in der Natur des Menschen. Trotzdem hoffe ich, dass dieser Roman, als ein Roman und nicht als ein Fachbuch gelesen wird. Es war nicht meine Absicht jeden Handgriff, der in einem Altenheim vom Pflegepersonal getätigt wird zu beschreiben. Viel mehr wollte ich auf das Zwischenmenschliche eingehen.

    Nicht zu vergessen, dass es vom Heim zu Heim auch gravierende Unterschiede in der Arbeitsweise gibt.

    Liebe Grüße und weiterhin viel Spaß beim Lesen, Anna

  • Jetzt muss ich lächeln :lol: Ich glaube solche kleinen "Hexen" gibt es in jedem Heim. :-,

    weiterhin viel Freude beim Lesen ;-) , Anna.

  • Bis S. 45

    Das ist lustig, ich habe gestern auch genau so weit gelesen.


    Ich bekomme vom Heimalltag auch so einiges mit, da meine Mutter seit über 5 Jahren im Pflegeheim ist. Drum hat mich auch das Buch interessiert. :applause:


    Tina finde ich sehr sympathisch und engagiert, wie sie z. B. drauf besteht, dass der Bewohner sofort gesäubert wird und nicht erst nach der Pause. Die Bewohner sind sehr realistisch geschildert. Auch mir sind schon alle möglichen Typen begegnet in den kurzen Stunden der Besuche. :mrgreen: Sowohl nette als auch welche, die handgreiflich werden. :shock:

    Es war nicht meine Absicht jeden Handgriff, der in einem Altenheim vom Pflegepersonal getätigt wird zu beschreiben. Viel mehr wollte ich auf das Zwischenmenschliche eingehen.

    Ja, das finde ich auch sehr interessant und ich bin sehr gespannt, wie Tina sich einfügen wird, wo sie vielleicht ein bisschen die eingefahrenen Strukturen aufmischt und ob sie mit Frau Ebel zurechtkommen wird.

    2024 gelesen: 11 Bücher / 5003 Seiten


    :study: Das letzte Versprechen - Hera Lind

    :study: Gussie - Christoph Wortberg

  • Seite 81 einschliesslich

    Die Geschichte von Elises Sohn hat mich an meinen Vater Erinnert Er starb 1997 einen Tag nach seinem 60. Geburtstag. Fünf Tage später hätte er seine erste Rente erhalten. Nach Elises Geschichte konnte ich auch erst ein paar Stunden später weiter lesen. Das mit dem schlagen kenn ich nur aus den Erzählungen der Pfleger.


    Ich finde es schön, welche Einstellung Tina hat, allgemein. Dass ihr die Bewohner vor gehen mein ich.

  • Guten Frage :lol: die ich natürlich nicht beantworten werde, sonst gebe es keine Überraschungen :bounce: LG

  • Seite 81 einschliesslich

    Die Geschichte von Elises Sohn hat mich an meinen Vater Erinnert Er starb 1997 einen Tag nach seinem 60. Geburtstag. Fünf Tage später hätte er seine erste Rente erhalten. Nach Elises Geschichte konnte ich auch erst ein paar Stunden später weiter lesen. Das mit dem schlagen kenn ich nur aus den Erzählungen der Pfleger.


    Ich finde es schön, welche Einstellung Tina hat, allgemein. Dass ihr die Bewohner vor gehen mein ich.

    Es ist wirklich interessant und zugleich oft traurig, welche Erlebnisse alte Menschen zu erzählen haben. Leider oft grausame Schicksalsschläge. Tut mir leid, dass es in dir einer Erinnerung hochgebracht hat :friends:

  • Bis Seite 74

    Tina bekommt schon langsam Routine und kommt auch mit den meisten Bewohnern gut zurecht. Die Geschichte von Elise war sehr traurig, dass es niemanden mehr gibt, der sie besuchen kann, weil alle schon gestorben sind. :cry: Im Heim bei meiner Mutter sind auch viele, die keine Angehörigen haben und niemals Besuch bekommen. Und andererseits gibt es genügend, die sogar mehrere Kinder haben und trotzdem keinen Besuch bekommen.

    Mir macht das bei den Besuchen auch öfter zu schaffen, wie traurig das ist, es ist die letzte Station der Menschen. Und auch wenn es ein gutes Heim ist, ist es doch ein vereinheitlichtes System, wo alle sich einfügen müssen. Und der chronische Zeitmangel des Personals ist ein Problem. Und andererseits kostet der Pflegeplatz ja eh schon eine ganz schöne Summe.

    Die Geschichte von Elises Sohn hat mich an meinen Vater Erinnert

    :friends:Das ist sehr traurig. :cry: Leider hört man das doch häufiger, dass sie dann ihre wohlverdiente Rente nicht mehr genießen können.


    Mir kommt es im Pflegeheim immer vor wie im Kindergarten, die Bewohner meckern sich gegenseitig an, verpetzen sich und manche schlagen auch. [-( Das kommt im Buch sehr gut rüber, wie sie gegenseitig kontrollieren, schreien, schimpfen. Im Alter werden die Menschen wieder wie die Kinder. :shock:

    2024 gelesen: 11 Bücher / 5003 Seiten


    :study: Das letzte Versprechen - Hera Lind

    :study: Gussie - Christoph Wortberg

  • Ja, dem muss ich auch Zustimmen. Ich habe auch gehört, dass es sehr viele Bewohner gibt, die selbst wenn noch Angehörige da sind, keinen Besuch bekommen. Das ist wirklich sehr schade. Ich persönlich hoffe, dass meine Eltern, die jetzt 70 sind, nie in ein Heim müssen. Ich wüsste aber, sollte es der Fall sein, dass ich mich öfter blicken lassen würde. Immerhin waren Sie auch für mich da, als ich noch klein und ahnungslos durch die Gegend gelaufen bin. :loool:

  • Meine Mutter ist auch in einem Heim, in meiner Heimatstadt Bremen. Ich habe auch das Dilemma, dass ich meine Mutter nicht oft besuchen kann, da es für mich als Rollstuhlfahrer, der auf die Bahn angewiesen ist, nicht wirklich einfach meine Mutter regelmässig zu besuchen. Hinzu kommt, dass meine Mutter hochgradig Dement ist und mich nicht mehr erkennt. Ausserdem ist sie mittlerweile blind.


    Wenn ich also da bin, komme ich mir immer vor wie ein Elefant im Porzellanladen. Mir sagt keiner was, wie es um meine Mutter steht usw. Das alles hat meine Schwester übernommen, die ich zuletzt im Januar 2010 gesehen habe und die mich nur anrufen kann, wenn sie mich in irgendeiner Weise anmeckern kann. Für sie bin ich der Abschaum der Familie.


    Eine frühere Freundin meiner Mutter ist so ein bisschen meine mütterliche Freundin geworden. Wir haben schon geunkt, dass mein Mann und ich in das Heim kommen, um meine Mutter zu sehen und die Pfleger mir dann erzählen, dass sie schon vor 2 Monaten verstorben ist.


    Darum finde ich es ja so toll, wie engagiert Tina in ihrem Beruf ist.

  • Vielen Dank, dass du deine persönlichen Dinge mit uns teilst. Das ist höchstinteressant. Stimmt mich dennoch traurig, wenn es zwischen Geschwistern nicht mehr harmonisch funktioniert. Ich kann es mir gut vorstellen, dass es für dich dann schwer ist, deine Mutti regelmäßig zu besuchen, nachdem du durch den Rollstuhl eingeschränkt bist. Wohnt dann deine Schwester weiter weg von dir?

  • Bis Seite 121 einschliesslich

    Oh, Herr Walthers Tod ist aber schön beschrieben. Auch dass Tina das Fenster aufmacht, damit die Seele gehen kann ist ein schöner Gedanke.


    Frau Sowatzky ist eine Mischung aus meinen beiden Elternteilen. Meine Mutter musste 1945 erst vor den Russen und dann vor den Polen flüchten (sie ist gebürtige Schlesierin). Meine Oma väterlicherseits musste ihre 6 Kinder alleine durch bringen, da mein Opa an einem Lungenleiden starb, dass er sich in Gefangenschaft zugezogen hatte.


    Frau Ebel ist aber auch eine schlechtgelaunte, missgünstige Person.


    Was mich wundert ist, dass Frau Beck der Alkohol nicht weg genommen wird, wenn sie soooo regelmäßig trinkt.

  • Meine Erfahrung in diesem Heim ist tatsächlich so, dass hier wegen Alkohol nicht eingeschritten wird. Es ist ja kein Gefängnis. Natürlich wird mal etwas gesagt, aber wegnehmen darf man es den Bewohnern nicht. Vielleicht ist es in anderen Heimen anders? Das weiß ich leider nicht.

    Wenn ich mir so Gedanken darüber machen, was haben den viele der Bewohner noch? Oft nichts mehr. Dann ist die Frage: soll auch der Alkohol, Zigaretten oder was auch immer weggenommen werden?

    Ist aber trotzdem eine gerechtfertigte Frage :thumleft:

  • Bis Seite 144

    Oh, Herr Walthers Tod ist aber schön beschrieben. Auch dass Tina das Fenster aufmacht, damit die Seele gehen kann ist ein schöner Gedanke.

    Das fand ich auch sehr schön. :applause:Auch die Gedanken der anderen Bewohner, dass sie auch traurig sind und sich um ihr eigenes Ende Gedanken machen. Das finde ich so deprimierend, dass das Altersheim die letzte Station ist und eigentlich nur aus dem Warten auf den Tod besteht. :cry:

    Meine Erfahrung in diesem Heim ist tatsächlich so, dass hier wegen Alkohol nicht eingeschritten wird. Es ist ja kein Gefängnis. Natürlich wird mal etwas gesagt, aber wegnehmen darf man es den Bewohnern nicht. Vielleicht ist es in anderen Heimen anders? Das weiß ich leider nicht.

    Wenn ich mir so Gedanken darüber machen, was haben den viele der Bewohner noch? Oft nichts mehr. Dann ist die Frage: soll auch der Alkohol, Zigaretten oder was auch immer weggenommen werden?

    Ist aber trotzdem eine gerechtfertigte Frage :thumleft:

    Das ist eine gute Frage. Ich denke auch, dass sie das nicht wegnehmen dürfen. Solange derjenige nicht gewalttätig wird oder so.


    Sehr witzig fand ich auch die Szene, wo die demente Frau in Unterhose rumläuft und die anderen schreien und sich empören. Eigentlich ist es ja eher traurig. weil sie es gar nicht merkt und die anderen, die überhaupt kein Verständnis für die Frau haben. Das stelle ich auch immer wieder im Heim fest. Diejenigen, die nur körperliche Gebrechen haben, haben kein Verständnis für die Dementen und meckern, wenn die sich nicht "ordentlich" benehmen. Eine Frau, die im Rollstuhl sitzt, hat mich monatelang nicht mehr gegrüßt, weil meine Mutter sehr oft Unsinn gemacht hat, wie ihr Glas umkippen oder den Löffel beim Essen weg schlagen.


    Ich mag die kleinen Geschichten und Begebenheiten der Bewohner, es macht Spaß davon zu lesen und ich mit meinem Blick als Außenstehende und nur Besucherin kann die Szenen und den Alltag sehr gut nachvollziehen.

    2024 gelesen: 11 Bücher / 5003 Seiten


    :study: Das letzte Versprechen - Hera Lind

    :study: Gussie - Christoph Wortberg

  • Ich hatte es zwar nur ein wenig angeschnitten, aber es tatsächlich so, dass es richtige Schlägereien zwischen den Bewohnern im Altenheim gibt. Auf der einen Seite musste ich bei dem Gedanken schmunzeln und anderseits ist es natürlich traurig, wenn sich alte Menschen, wie kleine Kinder benehmen.

    Viele Bewohner haben zum Beispiel einen festen Sitzplatz in dem Aufenthaltsraum und wehe, es setzt sich jemand anderes hin! Das kann extrem eskalieren. Ja, ist nicht so einfach, als Pflegekraft für Ordnung zu sorgen. :roll:

  • Ich mag die kleinen Geschichten und Begebenheiten der Bewohner, es macht Spaß davon zu lesen und ich mit meinem Blick als Außenstehende und nur Besucherin kann die Szenen und den Alltag sehr gut nachvollziehen.

    Ich auch :love:

    Viele Bewohner haben zum Beispiel einen festen Sitzplatz in dem Aufenthaltsraum und wehe, es setzt sich jemand anderes hin! Das kann extrem eskalieren. Ja, ist nicht so einfach, als Pflegekraft für Ordnung zu sorgen. :roll:

    Du wirst lachen. Mir wurde ja auch ein bestimmter Platz zugewiesen und wenn da "einfach frech" jemand anders saß, habe ich aber auch bei mir gedacht "Ey das ist mein Platz, du Kuh". :totlach:

  • Bis 158 einschliesslich

    Frau Schweigers Geschichte Ist glaube ich lösbar, mit so einer engagierten Pflegerin wie Tina bestimmt :).


    Frau Müller tut mir echt leid. In so kurzer Zeit seine Familie zu verlieren ist echt hart. Ich kann sie aber verstehen. Ich könnte auch nie wieder heiraten, wenn mein Mann vor mir gehen würde. Er ist auch meine große Liebe.


    Dass sie Frau Ebel ein bisschen veräppeln finde ich gut.Irgendwie geschiet ihr das recht, finde ich.

  • Bis Seite 107

    Wir lernen nun zusammen mit Tina einige Bewohner kennen und auch ein wenig von deren Leben im Pflegeheim. Manches ist ein bissel überspitzt dargestellt, meiner Meinung nach. Aber das ist dir schriftstellerische Freiheit, die man als Autor hat.


    Tina ist eine Sympathieträgerin, der man abnimmt, dass sie ihre Arbeit gerne macht. Elena scheint ähnlich gestrickt zu sein. Ich bin schon neugierig, was sich in diesem Altenheim noch so tut. Vor allem auch, ob man Gegenpole zu den beiden Pflegerinnen kennen lernt.


    Allerdings stört mich etwas doch ziemlich. Nämlich die Arbeit, die Tina erledigt. Bewohner waschen, duschen, Essen austeilen, Toilettengänge durchführen und ihnen zuhören, wenn sie erzählen, eingreifen wenn sie über die Stränge schlagen.

    Natürlich ist das ein Roman. Nur ist die Arbeit einer Altenpflegerin weitaus vielfältiger. Vielleicht erfährt man ja noch irgendwann etwas darüber, bisher wurde nichts davon auch nur am Rande gestreift. Echt schade.


    Anna.J.E in was für einer Einrichtung hast du denn für deinen Roman recherchiert? Manche Dinge sind in jedem Haus das ich kenne gleich. Und ich habe in vielen verschiedenen gearbeitet, da ich mal einige Zeit bei einer Leihfirma war.


    Es ist ein ewiger Zwiespalt: arbeitet man am Abbau des SuB oder am Abbau der WL?