Kurzbeschreibung (Quelle: amazon)
Liebe, Gier, Verrat – und ein mächtiges Handelshaus vor dem Untergang
Stettin, 1566. Das Handelshaus der Familie Loytz ist eines der reichsten in Nordeuropa. Doch nach dem Tod des Patriarchen entzweien sich die Söhne Michael und Stephan. Beide ringen um die Führung des Unternehmens. Auch in der Liebe sind die Brüder Rivalen. Sie werben um die schöne Leni. Als Leni sich in Stephan verliebt, wird sie jedoch von ihrem Vater mit Michael verheiratet. In dieser Zeit, geprägt vom Dreikronenkrieg und dem Niedergang der einst mächtigen Hanse, kämpfen die Brüder Loytz um die Zukunft ihres Handelshauses – gegeneinander und auch gegen einen alten Erzfeind, den mächtigen Kurfürsten Joachim von Brandenburg …
Autor (Quelle: amazon)
Axel S. Meyer, 1968 in Braunschweig geboren, studierte Germanistik und Geschichte. Heute lebt er in Rostock, wo er als Reporter und Redakteur der «Ostsee-Zeitung» tätig ist. Den deutschen Lesern ist er bereits durch seine erfolgreiche Roman-Reihe um den Wikinger Hakon bekannt.
Allgemeines
Erschienen am 21. Mai 2019 im Rowohlt Taschenbuch Verlag mit 624 Seiten
Gliederung: Prolog – Sechs Hauptteile mit jeweils nummerierten Kapiteln – Epilog – Nachwort
Erzählung in der dritten Person aus wechselnden Perspektiven
Handlungsort und -zeit: Stettin und andere Orte im Ostsee-Raum, 1566 bis 1572
Beurteilung
Der Autor hat als Ausgangspunkt für seinen Roman die historische Familie Loitz gewählt, die sich im Stettin des 15. und 16. Jahrhunderts von Fischhändlern zu einer bedeutenden Kaufmannsfamilie, die auch „Fugger des Nordens“ genannt wurde, entwickelte, bis sie in Konkurs ging. Die Geschichte dieser Familie gestaltet er fiktiv aus, worüber er im Nachwort umfassend informiert.
Bei den vier Protagonisten, den drei Brüdern Michael, Stephan und Simon Loytz, sowie Leni Weyer handelt es sich um fiktive Figuren, die aber vor dem gründlich recherchierten Hintergrund ihrer Zeit agieren.
Der Roman vereint interessante historische Details, so z.B. über das Leben des Kurfürsten Joachim II von Brandenburg, dessen Schuldenmacherei und dementsprechend angespannte Beziehungen zu Kaufleuten mit einer erfundenen, aber größtenteils glaubwürdigen Geschichte um Neid, Hass, Liebe und Verrat.
Die Figuren seiner Protagonisten sind sehr gründlich ausgearbeitet, dabei wird meist eine übertriebene Schwarz-Weiß-Malerei vermieden; Michael gerät allerdings ein wenig zu sehr zum Schurken, um realistisch zu wirken. Durch die Konflikte zwischen den Brüdern kommt eine Menge Spannung auf, der flüssige und anschauliche Erzählstil tut ein Übriges, sodass der Leser das Buch nur ungern aus der Hand legt.
Der vordere Einband enthält eine farbige Karte des Ostsee-Raums, die es ermöglicht, den Wegen der Romanfiguren zu folgen. Im Nachwort befinden sich bibliographische Quellenangaben mit Lektüretipps für Leser mit Interesse an der Geschichte des Ostseehandels im 16. Jahrhundert.
Fazit
Ein lesenswerter Roman, der die Geschichte einer historischen Stettiner Kaufmannsfamilie des 16. Jahrhunderts farbenprächtig und unterhaltsam ausgestaltet!