Jagdtrieb - Seiten 330-500

  • Bis Seite 390

    Also ich weiß nicht, dieser Grischa. Ist der etwa in Maja verschossen und ist der Stalker? er kommt mir seltsam vor. Warum sitzt er verheult vor dem Haus? Als Kind aufgenommen von ihrem Vater, aber kein Familienmitglied geworden, wie mag er sich fühlen?

    Maja scheint mit den Männern zu spielen und sie anzuziehen wie ein Magnet. Jedenfalls glaube ich kein Wort, das aus ihrem Mund kommt.


    Dies Bombengeschichte vor Gericht ist ja auch nett :compress:. Christianes Idee was der Auslöser dafür sein könnte, ist vermutlich nicht mal so abwegig.:loool:


    Die nächste seltsame Gestalt lässt nicht lange auf sich warten. Ein Totengräber, der Katzen um die Ecke bringt. Also hätte Paul nicht diese Inkassogeschäft, gäbe es eigentlich nicht all zu viel zu tun für ihn. Oder sehe ich das falsch? All zu viele Klienten hatte er ja bisher nicht.


    Wer sagt es denn, auch die Barbara lernen wir endlich kennen. Eine andere Type hätte wohl kaum in dieses Umfeld gepasst :). Paul schein jedenfalls definitiv Probleme im Umgang mit willensstarken Frauen zu haben. Ein Wunder, dass seine Couch auf ihrem alten Platz geblieben ist.


    Was mir seltsam vorkommt, ist die Vermutung , dass der Stalker nach der Gerichtsverhandlung direkt wieder auftaucht. Von der Annahme der Protagonisten ausgehend, dass es der Ex von Maja ist. Der ist mit seiner Frau angereist, wo soll denn da die Logik sein. Ein bissel Logik sollte doch selbst in Pauls Hirn zu finden sein. trotz diverser Ablenkungen. Würden sie natürlich vermuten, dass da ein Anderer eine Rolle spielt, ja dann...Aber dem ist eben nicht so.


    Nächtlicher Einsatz ist also gefragt. In doppelter Hinsicht. Beim Techtelmechtel im Bett schauen wir diskret weg, oder genießen im Stillen, wie jeder mag.

    Aber Paul mit der Pistole in der Tasche auf den Stalker losgelassen, uiuiui, ob das gut geht? Da ist mir lieber, der taucht gar nicht erst auf.


    Ob er mit seiner Juristerei aus der Nummer raus käme?


    Es ist ein ewiger Zwiespalt: arbeitet man am Abbau des SuB oder am Abbau der WL?




  • Grischa erzählt eine Menge darüber, wie die Herrschaften Rivinius ticken. Ein armer Hund. So halten sie ihn auch.


    Die Sache mit der Bombe ... passiert regelmäßig bei größeren Gerichten! Absolut nervtötend...


    Barbara, die Nacht mit Maja ... tja ... die Familie Colossa lässt nirgends nichts anbrennen!


    Und als Paul dann zur Pistole greift... Ein großer Moment! Ein Jurist, der das Gesetz sein Will? Selbstjustiz, weil man dem System misstraut. Ein klassischer Zwiespalt für Anwälte!

  • bis S. 371


    S. 351 Kapitelüberschrift "Schachtel: ein nicht mehr Junge führendes altes weibliches Wild" - Hendrik Esch , kommt daher etwa der umgangssprachliche Begriff eine alte Schachtel :idea:? War mir bisher nicht bekannt, würde aber perfekt passen :).


    Und S. 355 , diese Gaia Göttin-Sache.... großartig, gerade weil so aus dem Leben gegriffen :totlach:. Ich kann leider nicht leugnen, dass ich mich an der Stelle "..., aber zieh die Schuhe vor der Tür aus aus, ich habe vorhin gesaugt und nimm die leeren Flaschen mit runter... wiedererkannt habe :uups:.


    Und noch eine Stelle, die mich besonders angesprochen hat, S. 371 - "es gab diese Momente, in denen es Paul deutlich bewusst wurde, dass er hier in Deutschland in einer winzigen, filigranen Blase in Raum und Zeit lebte, die mit der Wirklichkeit der Menschheit ganz und gar nichts zu tun hatte..." bis fast zum Ende des Abschnitts.

    Eine illusionslose, aber nur zu wahre Sicht auf die Menschheit. Die man sich immer wieder bewusst machen sollte.

    Grischa erzählt eine Menge darüber, wie die Herrschaften Rivinius ticken. Ein armer Hund. So halten sie ihn auch.

    Pauls Aufmerksamkeit fällt immer wieder mal auf Grischa, sein Verhalten und wie er von Maja und ihrem Vater behandelt wird. Und er hat immer ein ungutes Gefühl dabei - ich auch.

  • Smoke

    Die Jagdbegriffe habe ich lange recherchiert, denn ich wollte ja was finden, das passt. Verblüffend, wie viel davon wir in unserem Alltag verwenden, ohne es zu wissen, oder? Die „alte Schachtel“ ist ein typisches Beispiel!


    Was die Gaia betrifft ... ja, wir Männer machen mit Göttinnen (ich rege an, das Wort mal geschlechtsneutral zu lesen, denn es gibt definitiv auch schwule Gaias) ganz schön was mit! Aber sie sind halt übermenschlich, da müssen andere Maßstäbe her 😉


    Die filigrane Blase sollten wir uns gerade in der Asyldebatte immer mal vor Augen halten. Die Welt ist nicht fair! Und Paul ... der ist es eigentlich schon. Kein Wunder also, dass Grischa ihm so deutlich auffällt!

  • bis S. 409

    Und Paul ... der ist es eigentlich schon

    Das stimmt! Auch wenn er manchmal ein bisschen schräg drauf ist und der Wolf in ihm sich immer öfter in den Vordergrund spielt :).

    Die Bezüge zu dem Cover werden tatsächlich im Laufe der Geschichte deutlicher, der Wolf, der (auch) in dem vernünftigen und meist gutmütigen Paul ab und an sein Haupt erhebt und Peter auf andere Bahnen stupsen will :geek:.


    S. 397 ff. Pauls nächtliche Reflexionen über die großen Fragen des Lebens - Das Wie. Das Was. Das Warum.

    Das Wie, bzw. die Metapher mit den zwei Eimern hat mir besonders gut gefallen.

    Aber auch wie er das Was abhandelt, speziell aus seiner Sicht als Anwalt fand ich hochinteressant.

    Putzig die Formulierung zum Warum: "...in dieser Nacht, in der der Wolf in Glückshormonen regelrecht badete,...." *kicher*.


    Ich habe den Eindruck mitgenommen, dass du eine ganze Menge deiner eigenen weltanschaulichen Ansichten hat einfließen lassen, Hendrik Esch . Ansichten, die ich überwiegend teile und die mir deshalb natürlich auch sehr zusagen.


    S. 405 war ich dann erstmals so richtig ungeduldig mit Pauls ellenlangen, abschweifenden Gedankengängen zu dem 5-Meter-Brett und den "Wolfsgefühlen " und echt in Versuchung weiterzublättern, weil ich doch endlich wissen wollte, wer da nun was im Garten anstellt. Aber das Kapitel endet dann ohne die gewünschte Erkenntnis - sowohl für Paul als auch für mich :|.

  • Bis zum Ende

    Das Wie, bzw. die Metapher mit den zwei Eimern hat mir besonders gut gefallen.

    Das finde ich auch passend. Hatte ich so noch nie gehört, kann man sich aber wirklich so vorstellen.



    Die Sache mit der Bombe ... passiert regelmäßig bei größeren Gerichten! Absolut nervtötend...

    o.k., aber werden tatsächlich Dokumente für Bomben gehalten? Was passiert mit event. tatsächlich vernichteten Akten?


    Aber mal noch zum Schluß des Buches. Da passiert ja ein bissel was. Blutig wird es auch noch. Der arme Tolstoi. Musste das denn sein?


    Aber der Reihe nach. Erst mal war ich froh, dass Paul nicht schießen konnte. Allerdings stellt sich doch ab und an die Frage, ob der Mann nicht doch einfach dumm ist. Überlegen tut man das schon öfter mal, in den letzten Kapiteln.

    Wobei, es stürmt schon viel auf ihn ein. Oscar ist also sein Vater. Soweit ging meine Anfangsvermutung dann doch nicht. Das will jedenfalls erst mal verdaut werden.


    Dieser Brief in dem Paul eidesstattlich aussagt, er habe Brendel auf der Flucht erkannt. Wo ihm doch durchaus einst einige leichte Zweifel an der Sache gekommen waren.

    Wie kommt man als Jurist aus solch einer Nummer wieder raus? Besonders wenn nach dem Beschuldigten daraufhin gefahndet wird.


    Die Handys wurden auch aus dem Totenreich befreit. Klar, dass Paul seins nicht dabei war. Irgendwie hatte ich da auf was dramatischeres gehofft, bei der Ausgrabung.


    Nun aber wieder zum Stalker. Der wächst im negativen Sinne über sich hinaus. Das zum Unglück von Paul. Hier kann auch Attila nicht helfen. Das Rätsel um die Augenbinde auf der Buchrückseite ist gelöst. Man kann sagen, Paul ist sehenden Auges in die Wurfbahn geraten.


    Immerhin, dadurch klärt sich auch noch Oscars Tod. Der Gedanke eines echten Herzinfarkts ist mir zwischendurch auch gekommen. Je nun. Die "Tatwaffe" des Katzenmörders ist somit auch bekannt.


    Endlich erfährt Paul, wer der Stalker wirklich ist, bzw. war. Jeder reiche Russe ist natürlich im tiefsten Inneren ein Mafiosie und lässt den raus, wenn es gerade passt.:wink:


    Ja und Micha ist eine Sie. Und wo landen die interessanten Sies in diesem Buch? :lechz:


    Hendrik, Du hast es mit diesem Buch geschafft ganz viel Realität in einen hmmm, slapstikartigen Roman zu packen. Dabei nimmt man das Buch erst mal wie es ist, beschäftigt sich mit den Figuren und Handlungen, um erst beim hinterfragen der Geschichte zu erkennen, dass man nicht ungeschoren davon kommt. Die eine oder andere Eigenart, wenn auch nicht ganz so krass, findet man auch bei sich selbst und noch mehr natürlich, bei seinen Nachbarn :loool:.


    So jedenfalls mein Empfinden :lol:


    Ich bedanke mich für dieses Buch und dafür, dass ich bei dieser tollen Leserunde dabei sein durfte! Der Austausch war spannend und auch lehrreich. Nicht alle Leserunden mit Autor haben mich so unterhalten. Schön wars!


    Es ist ein ewiger Zwiespalt: arbeitet man am Abbau des SuB oder am Abbau der WL?




  • Tatsächlich kamen mir einige der Gedanken aus Pauls Nachtwache als ich selber am Herumgrübeln war. Weniger bei jungen Mandantinnen im nächtlichen Wohnzimmer, eher bei langen Autofahrten. Und ich gebe zu, dass Paul sich bei seinen Grübeleien bisweilen aus meinem privaten Erfahrungsschatz bedient hat. Ich möchte den Autor sehen, der seine Figuren gänzlich frei von biografischen Anklängen hält!


    Das mit dem retardierenden Element...wenn man eigentlich wissen will, ob Paul dem Stalker erwischt und er dann wieder zu grübeln beginnt ... das funktioniert bei Lesungen sehr schön!

  • Ist Paul dumm? Manchmal auf jeden Fall. Wobei es keine Frage des IQs ist. Wie Du richtig feststellst, ist es eine ganze Menge von krassen Erlebnissen, die den jungen Kerl da heimsuchen. Und ich bitte nicht zu vergessen: er ist doch ziemlich allein‘


    Zur Bombenfrage: soweit ich weiß, gab es in jüngerer Vergangenheit ausschließlich Fehlalarm. Das läuft dann wie am Flughafen: Verdächtiges Zeug wird kontrolliert gesprengt, wenn die Hunde darauf ansprechen.


    Aus den Handies wollte ich jetzt keine gar zu große Nummer machen, es war von Anfang an ein Gag.


    Bei allem in der Geschichte war es mir immer wichtig, nah an der Realität zu bleiben.


    Dass Oscar sich nicht wirklich selbst getötet hat, das war mir ungeheuer wichtig. So ein Suizid gehört für mich zu den tragischsten Erfahrungen die ein Angehöriger erleben kann. Ein „normaler“ Tod ist viel gnädiger.


    Dass der böse Russe am Ende ein böser Russe ist, dass Blut fließt, auch vom Hund ... a bissl wollte ich auch mal in die Krimi Klischeekiste greifen...


    Herzlichen Dank für unser gemeinsames Lesen, für die klugen und freundlichen Worte und auch mir hat es riesigen Spaß gemacht!

  • Bis Ende

    Auf S. 412 war ich mir zum ersten Mal relativ sicher, dass Paul da Grischa verfolgt hat, so wie der nun ebenfalls mit rotem Kopf und durchgeschwitztem Hemd im Brendelschen Wohnzimmer steht.


    Der arme Tolstoi

    :cry:


    Zum Schluss hin geht es wirklich rund.

    Auch der Tresor beginnt seine Geheimnisse zu offenbaren. Ich denke, er wird noch mehr Überraschungen für Paul bringen, wenn er erst Mal alles gesichtet hat.

    Oscar ist also Pauls Vater. Überrascht hat mich das jetzt nicht wirklich. Irgendwo weiter vorn (weiß natürlich nicht mehr wo genau) erfahren wir ein bisschen was über die Vergangenheit und die familiären Verhältnisse, und in meiner Erinnerung passt das gut hinein. Auch die enge Beziehung, die zwischen Paul und Oscar bestanden hat. Wirklich schade um die verlorenen Jahre, als Oscar meinte, Paul auf eigene Füße stellen zu müssen, als er noch glaubte reichlich Zeit zu haben.

    Aber was für eine monumentale Erkenntnis für Paul , noch dazu nach den vorangegangenen Ereignissen, die ja auch nicht ohne gewesen sind.


    "Moderhinke" das klingt irgendwie fies - ebenso die Erklärung dazu :colors:.


    Was mir immer wieder auffällt ist die Aussage, "das Recht darf dem Unrecht niemals weichen". Im Gesetz heißt es, glaub ich, das Recht braucht dem Unrecht nicht zu weichen - (hab`s gegoogelt) Macht das einen Unterschied?

    Und könnte man das als Pauls Maxime bezeichnen Hendrik Esch ?

    Oder pusht bzw. rechtfertigt er damit den inneren Wolf ?


    Ein Molotow-Cocktail ist also verantwortlich für den Verlust seines Auges, und Bartholomäus klärt Paul über die Umstände von Oscars Tod auf.


    Wer hat Tolstoi und Grischa jetzt enthauptet? Majas Vater, seine Handlanger von der russischen Mafia? Brendel ja nun eher nicht. Die ganze Sache bleibt für mich vage. Hab ich nicht genau genug gelesen, oder werden diese Dinge vielleicht im nächsten Teil geklärt?

    Ebenso wie es jetzt genau dazu gekommen ist, dass Micha nun in Pauls Bett liegt. Was mich natürlich für ihn freut. Dass es mit den beiden was werden könnte hat sich angedeutet, aber das war nun doch sehr plötzlich.


    Mir hat sowohl das Buch, als auch die Leserunde großen Spaß gemacht :flower:!

    Ein herzliches Dankeschön an die ganze Runde, ganz besonders an Hendrik Esch für die aufmerksame und intensive Begleitung.

    Und natürlich an Mario für`s Möglichmachen.

  • S. 372

    Oh, hier wurde es politisch.

    Vielen Dank für die ehrlichen Worte, die wohl leider allzu wahr sind:

    "Gelegentlich zetteln sie damit neuerdings Revolutionen an, die dann zu kurzen Verwerfungen bei den Sklaventreiber-Eliten führen"

  • Also ich weiß nicht, dieser Grischa. Ist der etwa in Maja verschossen und ist der Stalker? er kommt mir seltsam vor. Warum sitzt er verheult vor dem Haus? Als Kind aufgenommen von ihrem Vater, aber kein Familienmitglied geworden, wie mag er sich fühlen?

    Maja scheint mit den Männern zu spielen und sie anzuziehen wie ein Magnet. Jedenfalls glaube ich kein Wort, das aus ihrem Mund kommt

    Ja, ich finde Grischa auch seltsam und irgendwie tut er mir leid. Zu Maja habe ich ehr negative Gefühle.

  • Hendrik Esch : Also vielen, vielen Dank für dieses tolle Buch.

    Es war für mich eine super Erfahrung diesen Kriminalroman kennen zu lernen.

    Da dies ja der Beginn einer Reihe ist, werde ich auf jeden Fall dran bleiben und mich informieren, wann es Nachschub gibt.

    Es war mir eine Ehre und ein Vergnügen, dass wir zusammen lesen durften!

  • S. 372

    Oh, hier wurde es politisch.

    Vielen Dank für die ehrlichen Worte, die wohl leider allzu wahr sind:

    "Gelegentlich zetteln sie damit neuerdings Revolutionen an, die dann zu kurzen Verwerfungen bei den Sklaventreiber-Eliten führen"

    Das war es doch ... das große Aufbegehren in Ägypten zum Beispiel.

  • Das Zitat „das Recht braucht/ darf dem Unrecht niemals weichen“ ist kein Gesetztestext, sondern eine Erklärung zum Notwehrrecht. Deshalb ist die Formulierung unterschiedliche zulässig.


    Die Sache mit Oscar als Vater war mir ungeheuer wichtig. Ich wollte die maximale Nähe zwischen diesen beiden so wichtigen Gestalten und den maximalen „Schock“ für Paul (und die LeserInnen).


    Dass sich am Ende alles überschlägt und man sich bei manchen Fragen unsicher bleibt ... das ist gewollt. Es ist wieder einmal der anwaltliche Alltag in den ich meine LeserInnen hier mitnehmen möchte. Da bleiben immer ein paar Nebelschleier übrig.


    Auch ich danke für die tolle gemeinsame Leserunde!

  • Dass sich am Ende alles überschlägt und man sich bei manchen Fragen unsicher bleibt ... das ist gewollt. Es ist wieder einmal der anwaltliche Alltag in den ich meine LeserInnen hier mitnehmen möchte. Da bleiben immer ein paar Nebelschleier übrig.

    Das hat funktioniert :).

    Ich könnte mir vorstellen, dass zumindest die plötzliche Nähe zu Micha in der Fortsetzung klärt.

    Kannst du zu dieser Fortsetzung schon was sagen Hendrik Esch ?

    Einer der LR-Teilnehmer hat doch irgendwo schon den Titel erwähnt, oder :-k?

  • Seite 332 bis 415

    Grischa sitzt weinend vor dem Bungalow - der Junge tut mir wirklich leid. Er wird wie der letzte Dreck und im Prinzip wie ein moderner Sklave behandelt. Warum weint er? Und warum genau vor der Haustür? Ob er sich erhofft, dass ihn jemand sieht und anspricht. Unser Paul versucht stattdessen natürlich lieber, sich vorbei zu schleichen.


    Der Bestattungsunternehmer, der die Katzen seiner Nachbarin vergiftet hat....wow, zu solchen Menschen fällt mir gar nichts ein. Ich glaube, in so einem Fall wäre Rechtsanwalt definitiv kein Beruf für mich. Solche Leute würde ich hochkant rauswerfen und vermutlich nur noch sehr geringe Verdienste haben. (Übrigens finde ich es nicht nett, dass Paul es weniger verwerflich gefunden hätte, wenn Franicek die Vogelspinne der Nachbarin zertreten hätte. *schielt zum Terrarium neben sich* "Nein, nein, Schätzelein, das hat der Herr Esch nicht so gemeint!" :loool:)


    Man lernt echt einiges dazu in diesem Buch. Mir war auch nicht bewusst, dass der Begriff "Schachtel" aus der Jägersprache kommt. Es passt aber wunderbar zu unserem ersten Treffen mit Barbara, der Putzfrau und Mätresse von Oscar. Ob sie die Frau ist, die Christiane erwähnt hat? Ich weiß nicht, so ganz will mir das nicht passen. Wenn sie tatsächlich die Frau wäre, an die niemand heranreicht, würde Oscar sie dann im Dachgeschoss wohnen lassen?


    Die ganze Nachtwache-Geschichte ist ein wahres Wechselbad der Gefühle. Teilweise fast schon slapstickhaft, wenn Paul beispielsweise die richtige Art und Weise sucht, um seine Waffe zu transportieren. Und am Ende der Nacht dann voller Dramatik - dazwischen landet Paul dann noch endlich (aus seiner Perspektive) mit Maja im Bett.


    Nun erfahren wir auch, wie Majas Vater zu Grischa gekommen ist. Unfassbar, dass er ihn einfach wie einen herrenlosen Hund aufgelesen und mitgenommen hat. Paul ist zu Recht entsetzt und ich finde, es sagt einiges über Maja aus, dass sie das so gar nicht verwerflich findet. Was sie wohl andeuten möchte mit "Wir haben sogar....." - ich würde mal annehmen, die beiden waren miteinander im Bett?


    Pauls Betrachtung von Herrn Müller war auch wieder grandios. Von grobem Russenschlächter zum fränkischen Herrn Müller von nebenan und dann der Aha-Moment, als er doch Russisch spricht, herrlich! :totlach: Da werden Pauls Klischees ein wenige durcheinandergewirbelt.


    Die Bettszene, tja, was soll ich dazu sagen - auch nicht unbedingt einer von Pauls größten Momenten. Und auch nicht sonderlich romantisch, am Ende darf ja wieder keiner davon wissen. Da hat er sich wirklich in eine Situation gebracht...


    Der große Showdown mit dem Stalker - alle sind sich sicher, dass es Brendel war, aber Beweis gibt es dafür ja keinen. Paul sagt ja auch selbst, dass Brendel von hinten viel kleiner und schmächtiger aussieht. Das dürfte daran liegen, dass es schlicht und ergreifend auch nicht Brendel ist. Aber so ist es eben, wenn man bestimmte Dinge erst gar nicht in Frage stellt und als Tatsachen annimmt. Vor allem das Töten von Tolstoi (:cry:) passt überhaupt nicht zu Brendel. Mein Verdächtiger Nummer eins ist Grischa. Er war selbst auch draußen, ist verschwitzt, also offensichtlich auch gerannt - vielleicht eine späte Rache? Für die Behandlung durch Rivinius und vielleicht auch die Zurückweisung durch Maja, falls meine Bettgeschichtentheorie stimmt.


    Auf jeden Fall spitzt sich alles ganz schon zu im letzten Abschnitt, puh!