Magst Du nicht noch ein so hervorragend recherchiertes Buch über Vicky schreiben?
Ich befürchte, das wäre wie Eulen nach Athen (oder coals to Newcastle) - es gibt doch schon so viele Biografien, glaube ich. Ich muss mal schauen, ob es noch Platz gäbe für eine neue.
Na, dann nehm ich halt das Buch:
Vielleicht gibt es irgendwann mal ein weiteres Buch "Berlin Hannover Windsor" .....
Im Ernst, ich würde mich freuen, noch ein Buch von Dir über diese Seiten der inneneuropäischen Beziehungen zwischen den Herrscherhäusern zu lesen. Ich hab viel Spaß gehabt und hab ihn noch (bin ja noch nicht fertig) und habe noch mehr gelernt
Ich habe nichts gegen Bismarck. Immerhin hat er Nützliches geleistet, wie z.B. die Einführung des Sozialversicherungssytems und die Zivilehe. Er hat in Bezug auf den Heiratswunsch politisch gedacht und nicht das persönliche Glück der Beteiligten priorisiert. Das wirkt aus heutiger Sicht unsympathisch, bzw. unempathisch, ist aber vor dem Hintergrund der damaligen Zeit ganz normal.
Ich kann durchaus die politischen Gründe zum Teil nachvollziehen, aber nur zum Teil. So kann ich mir z.B. nicht den abgrundtiefen Hass der Hohenzollern auf die Darmstädter erklären - entweder hab ich da irgendwo den Überblick verloren oder etwas überlesen. Warum sind sie derart aggressiv gegen die Darmstädter generell, und damit natürlich auch gegen die Hochzeit von Sandro und Moretta? Und bei Bismarck bin ich mir in diesem Punkt nicht ganz sicher, inwieweit nicht seine Sorge um seine eigene Position beim Kaiser seine Haltung gegenüber dieser Ehe beeinflusst.
Überhaupt hat Bismarck gegenüber Sandro meiner Meinung nach sehr hinterhältig agiert: erst zwingt er ihn quasi dazu, nach Bulgarien zu gehen, und dann lässt er ihn hängen mit den Worten "ich hab kein Interesse an Bulgarien". Da bin ich mir über die Beweggründe auch nicht ganz im klaren - war es wirklich nur Staatsräson oder wollte er sich beim Kaiser gut darstellen, indem er Sandro außer Landes schaffte? Hoffte man, dass Sandro dieses "Abenteuer" nicht überlebt?
Am Ende hat ihm das Schicksal ja noch übel mitgespielt: da zieht sich der Mann völlig zurück und stirbt dann am Blinddarm. Das ist schon grausam