Bis Marie Louise Victoria, Herzogin von Kent (S. 200)
Vielleicht gibt es irgendwann mal ein weiteres Buch "Berlin Hannover Windsor" .....
… dann bin ich die erste, die das kauft.
Königin VIctoria mochte und bemitleidete ihren Vetter Georg.
Georg V. wird hier im "allgemeinen Gedächtnis" auch durchaus positiv bewertet, nicht zuletzt auch, weil er seine Frau Marie so sehr geliebt hat, dass er für sie Schloss Marienburg errichtet hat. Das kann ich euch übrigens als Ausflugstip empfehlen, wenn ihr mal in der Gegend seid. Ich bin schon mehrfach dort gewesen, zuletzt vor drei Jahren, da haben wir unseren jährlichen Betriebsausflug dorthin gemacht.
Nun, jetzt muss doch ich eine Lanze für das Parlament brechen. Napoleon hatte jahrelang versucht, den britischen Außenhandel zu blockieren. Das Volk hungerte, die Wirtschaft war am Ende. Und jetzt kommen die zahlreichen Prinzen, die es nicht einmal geschafft haben "ordentlich" zu heiraten und einen Thronfolger zu produzieren, sondern stattdessen ständig Skandale und Scharen von unehelichen Kindern produzieren, und erwarten, dass sie alle vom Steuerzahler durchgefüttert werden sollen!
Das ist natürlich richtig. Diesen "großen Zusammenhang" verliert man leicht aus den Augen (und dabei haben wir im Geschichtsunterricht bis zum Abwinken die "Kontinentalsperre" durchgekaut ).
Wenn ich mir die Entstehung Belgiens anschaue, dann ist mir klar, warum das Land bis heute so zerrissen und uneins im Inneren ist.
Ist das nicht immer so, wenn Staaten künstlich gebildet werden, ohne Rücksicht auf die in ihnen versammelten "Volksstämme"? Wenn man sich ansieht, wie das z.B. in Jugoslawien, in der Sowjetunion oder in den diversen Staaten Afrikas ausgegangen ist, läuft es in Belgien doch verhältnismäßig gut! Und ich kann mir vorstellen, dass das nicht zuletzt am Königshaus liegt, das eine einigende Wirkung zeigt (auch wenn sich Leopold II. nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat, was die Kolonien anbelangt).
Das ganze "Wettrennen zum Thron" war ja wirklich grotesk und tragisch. Mir haben die ganzen Frauen, mit denen die Brüder vorher mehr oder weniger offiziell zusammengelebt haben, so leid getan. Kaum gab es eine Chance auf den Thron, wurden die mehr oder weniger entsorgt.
Die richtig arme Socke war seine Lebensgefährtin, die ins Kloster abserviert wurde. Unfassbar!
Sie und die arme Irin, die dem Duke of Clarence 10 Kinder gebar und dann verarmt in Paris starb, sind natürlich die, die am meisten gekniffen wurden
Da wurden die noch nicht mal abgefunden oder gut versorgt (was eigentlich kein Wunder ist bei der Vermögenslage des Staates im allgemeinen und des Königshauses im besonderen bzw. der Prinzen selbst, die ständig verschuldet waren), sondern wurden einfach entsorgt. Dazu fällt mir auch kein anderes Wort ein . Das ist wirklich schäbig.
Ich habe jetzt auf S. 198 - 200 mitverfolgt, dass die Herzogin von Kent schwanger wurde (heute wissen wir, mit Victoria) und dass die Geburt, wie von ihr und ihrem Mann gewünscht, in England stattfinden soll. Der Artikel aus dem The Morning Chronicle ist dazu sehr interessant: "Diese Idee" wird von "hoher Stelle als Affront" aufgefasst. Dieser Georg IV. ist doch tatsächlich ein Stinkstiefel. Wenn mal jemand eine Liste der unbeliebtesten Monarchen Englands aufstellt, wird der sich auf einem der vordersten Plätze wiederfinden.
Die Reise nach England, die ganze Zeit in der Hoffnung, dass Victoire nicht zu früh niederkommt, fand ich wieder sehr spannend. Gerade noch rechtzeitig sind sie im Kensington-Palast angekommen (der olle Geizkragen hat ja tatsächlich ein paar zusätzliche Räume herausgegeben).
Und morgen mache ich dann bei Victorias Geburt und Kindheit weiter.