Manfried Mertens - Ukulele und Hawaiigitarre

  • Es handelt sich um einen unterhaltsamen Kurzroman über einen fiktiven Rockstar und dessen Leben, deshalb habe ich diese Buchvorstellung bei den Biographien eingeordnet. Es geht um die Welt der Musik und des Starruhms. Man erfährt viel über einzelne Lieder und spezielle Musikinstrumente. Der nicht mehr ganz junge Frank wird als Leadgitarrist einer angesagten Rockband stürmisch gefeiert, die mit ihrem harten Sound seit Jahren erfolgreich ist, doch ein einziger Auftritt ändert für ihn alles. Schon lange hat Frank das Gefühl, wie ein Wackel-Elvis zu einer reinen Kunstfigur geworden zu sein. Auf seinem Weg zum Glück in der Musik und in der Liebe beendet er die Beziehung zu der unkonventionellen Unternehmertochter Phoebe, dem schwarzen Schaf ihrer Familie und seinem langjährigen Fangirl. Sie hat inzwischen studiert und sogar eine Doktorarbeit über ihr Idol geschrieben. Er aber lässt sie links liegen, um sich selbst zu retten. Auch von der Band und den Stadionauftritten verabschiedet sich Frank. Bei seinem letzten Konzert in Frankfurt am Main, seiner Heimatstadt, ist eine junge Frau aus dem Publikum zusammengebrochen und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Die sensible und musikalische Vera hat große persönliche Probleme und Frank nimmt sich ihrer an. Er arbeitet dabei mit einem Privatdetektiv zusammen, der ihm ein seltenes Musikinstrument, die historische Weissenborn-Gitarre „Sinfonia“, vermittelt hat. Dieser Ermittler wurde ursprünglich von Tom, dem ehrgeizigen Manager der Band, beauftragt, um Phoebe auszuspionieren, die angeblich einen schlechten Einfluss auf den Stargitarristen ausgeübt hat. Tom versucht sich nach Franks überraschendem Ausscheiden erfolglos als Ersatzmann an der Sologitarre, denn ursprünglich hatte auch er in der Band gespielt, und erleidet schließlich einen schweren Herzinfarkt, den er nur knapp überlebt. Für die Band kommt jetzt das endgültige Aus. In Franks Auftrag findet der Detektiv Veras Aufenthaltsort in einer spezialisierten Klinik heraus, wo Frank sie nach einigem Hin und Her schließlich besuchen darf. Er gewinnt ihre Freundschaft. Mit Veras eigenen Liedern, die sie selbst auf der Ukulele begleitet und Frank, der die Hawaiigitarre des genialen Instrumentenbauers Weissenborn dazu spielt, gelingt den beiden Musikern ein künstlerischer Neuanfang. Zuvor aber muss Vera ihr schweres Trauma überwinden, das durch eine Vergewaltigung in jungen Jahren verursacht worden ist. Der Täter damals war ein Rockgitarrist, wodurch der Zusammenbruch im Stadion nachvollziehbar wird. Ihre ältere Schwester Doris hatte Vera im Stich gelassen, denn sie hatte ein Auge auf den Drummer geworfen, und das minderjährige Mädchen wurde für ein Groupie gehalten. Frank versucht jetzt wirklich alles, um Vera ein unbeschwertes Leben zu ermöglichen. Er lässt speziell für sie eine hochwertige Ukulele als Einzelstück anfertigen. Musikalisch und künstlerisch harmonieren die beiden außerordentlich gut, aber Veras ausgeprägte Asexualität ist irreversibel, so dass Frank in dieser Hinsicht verzichten muss. Getrennte Schlafzimmer sind selbstverständlich. Gemeinsam mit den inzwischen zurückgekehrten alten Bandmitgliedern leben und arbeiten sie in einer idyllischen Wohngemeinschaft auf dem Lande. Eine Einnahmequelle ist Meditations- und Entspannungsmusik, die unter Einsatz unterschiedlichster Instrumente aus aller Welt rein akustisch produziert wird. Tom kümmert sich um das Geschäftliche. Phoebe beerdigt ihren Vater, übernimmt Verantwortung im Familienunternehmen. Sie findet in Bulgarien ihr Glück, wo die Firma eine neue Produktionsstätte aufbaut.

  • Da kam vieles zusammen. Ich wollte mich einmal an einem Künstler- und Bildungsroman (Wilhelm Meister lässt grüßen) versuchen und diesen an einer vorab erstellten Plot-Outline ausrichten, differenzierte Figurenentwicklung eingeschlossen. Also wollte ich in diesem Fall weder als autobiographisch orientierter noch als entdeckender Schreiber agieren. Ich selbst habe mir im Zuge des Schreibens diverse Ukulelen und eine Lapsteelgitarre zugelegt und diese Instrumente auch (eher schlecht als recht) zu spielen gelernt.

  • Haha, ja, das kommt darauf an, wie man es anstellt. Es hilft beispielsweise schon, beim Üben ein Metronom oder den Drumcomputer mitlaufen zu lassen. Ich habe zum Beispiel die Begleitung von "All Along the Watchtower" auf der elektrischen Ukulele geübt und dazu den Gesang. Meinen erfahrenen Mitspieler habe ich dann gebeten, mit seiner E-Gitarre das Jimi Hendrix-Solo hinzuzufügen. Ich konnte es, er nicht. Wie beim Schreiben darf man sich auch beim Musizieren nicht abschrecken lassen.