Steve Hamilton - Das zweite Leben des Nick Mason / The Second Life of Nick Mason

  • Buchmeinung zu Steve Hamilton – Das zweite Leben des Nick Mason

    „Das zweite Leben des Nick Mason“ ist ein Kriminalroman von Steve Hamilton, der 2017 bei Droemer TB in der Übersetzung von Karin Diemerling erschienen ist. Der Titel der englischen Originalausgabe lautet „The Second Life of Nick Mason“ und ist 2017 erschienen. Ich habe in die ungekürzte Lesung von Peter Lontzek gehört, die 2017 bei Audible erschienen ist.

    Zum Autor:
    Steve Hamilton, geboren 1961 in Detroit, studierte an der University of Michigan kreatives Schreiben. Bereits an der Universität wurde er mit einem Preis ausgezeichnet. Seitdem hat er zahlreiche Romane verfasst, zehn davon in der Serie um den Ermittler Alex McKnight. Für seine Werke erhielt er eine Vielzahl an Preisen. Neben Ross Thomas ist er der einzige Autor, der jemals den Edgar Award, den renommiertesten US-Krimi-Preis, sowohl für das beste Debüt als auch für den besten Roman gewonnen hat. Mit seiner Familie lebt er in dem kleinen Ort Cottekill, etwa hundertfünfzig Kilometer nördlich von New York City.

    Klappentext:
    Nick Mason war immer ein sauberer Gangster. Bis einer seiner Kumpels einen verdeckten Ermittler erschoss. Nick hielt sich an den Ehrenkodex, verriet seinen Komplizen nicht und ging in den Bau. Totschlag, Mindeststrafe: 25 Jahre. Im Gefängnis wird Darius Cole, der Pate von Chicago, auf ihn aufmerksam und macht ihm ein verlockendes Angebot: Nick soll Coles Mann für besondere Aufgaben werden, sein Ausputzer. Und so ist Nick nach fünf Jahren wieder raus. Eigentlich könnte er jetzt sein Leben in Freiheit genießen. Wenn da nicht dieses Handy wäre, das man ihm bei der Rückkehr nach Chicago überreicht hat. Wann wird es das erste Mal klingeln?

    Meine Meinung:
    Die Figur Nick Mason hat mich von Anfang an gefangen genommen. Er ist ein kleiner irisch stämmiger Gangster, der eine sehr hohe Haftstrafe absitzen muss. Als ihm Darius Cole ein Angebot macht, verkauft er ihm seine Seele. Darius Cole wirkt wie der nette Onkel von nebenan, ist aber ein Gangsterboss, der die Geschicke seiner Firma aus dem Gefängnis leitet. Sein Verhalten im Gefängnis und sein kleines Reich imponiert Nick Mason. Das Angebot: Freiheit gegen zu erledigende Jobs. Der Icherzähler Nick Mason kommt frei, stellt aber fest, dass das Leben in Freiheit nicht seinen Vorstellungen entspricht. Seine Exfrau möchte ihr gemeinsames Kind vor Nick schützen und fordert ihn auf, ihre Familie in Ruhe zu lassen. Auch gerät er in den Fokus eines Ermittlers, der noch nicht korrumpiert wurde. Dann kommt der erste Auftrag und es ist ein Mordauftrag. Er bringt einen korrupten Polizisten um.
    Nick Mason ist mir sympathisch geblieben und ich habe immer auf ein gutes Ende gehofft. Eigentlich ist er ein moralischer Mensch, aber seinen Deal muss und will er einlösen. Man erfährt einiges über seine Vergangenheit und seine Wünsche. Er liebt seine Tochter abgöttisch, wodurch er aber auch angreifbar wird. So wird er in einen aussichtslos erscheinenden Kampf gezwungen. Viele der Figuren sind mir in hardboiled Krimis schon in ähnlicher Form über den Weg gelaufen und kaum ein Klischee wird ausgelassen. Trotzdem habe ich mich bestens unterhalten gefühlt.

    Sprecher:
    Peter Lontzek hat einen guten Job gemacht. Er liest gut verständlich und vermittelt die Stimmung der Hauptfigur ausgezeichnet.

    Fazit:
    Ein in Teilen vorhersehbarer hardboiled Krimi, der mit Spannung, Handlung und Figurenzeichnung punktet. Gerne vergebe ich sehr gute vier von fünf Sternen (85 von 100 Punkten) und spreche eine klare Leseempfehlung für die Freunde dieses Genre aus.

    :study: James Lee Burke - Die Tote im Eisblock


    :musik: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln

  • Danke für die interessante Vorstellung!


    Tut mir trotzdem etwas weh, wenn der Autor hier einen Namen benutzt, der wirklich aus dem Leben stammt: Nick Mason ist der bekannte und sympathische Drummer von Pink Floyd. Ob er das verdient hat...?