Elja Janus - Zwei in Solo

  • Sophie und Milo könnten auf den ersten Blick unterschiedlicher nicht sein. Sie Lehrerin mit einen Freundeskreis, der sehr viel Wert auf "anständiges" Benehmen und Etikette legt, er in einer Bar arbeitend und in einem Milieu aus Gewalt, Drogen und Recht des Stärkeren lebend. Und doch spüren sie beide, als sie einander im Erwachsenenalter neu begegnen - sie kannten sich noch aus der Schulzeit, wo er bei ihr Unterricht hatte -, dass da eine Verbindung ist, die aus mehr besteht als ein paar Flirts oder reiner Befriedigung von sexuellen Bedürfnissen. Es wird spürbar, dass beide von ihrem bisherigen Leben gezeichnet sind, in ihren jeweiligen Umfeld Rollen leben und das gemeinsame nur werden kann, wenn sie die Vergangenheit hinter sich lassen und aus SOphie und MiLO SOLO werden kann.

    Der Autorin Elja Janus gelingt es auf beeindruckende Art und Weise die Leser_innen an der Geschichte der Protagonist_innen teilhaben zu lassen, sie an die Hand zu nehmen, mitfühlen und mitleiden zu lassen und Einblicke in so unterschiedlichste Lebenswelten zu ermöglichen. Dieses Buch geht unter die Haut und es wird garantiert kein Auge trocken bleiben. Ich kann es vom ganzen Herzen empfehlen.

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Elja Janus: Zwei in Solo“ zu „Elja Janus - Zwei in Solo“ geändert.
  • Ein perfektes Solo?

    Diese Rezension kann Spoiler enthalten!


    Titel: “Zwei in Solo”

    Autorin: Elja Janus

    Genre: Liebesroman

    Verlag: FeuerWerke Verlag

    Datum: 25. Juni 2019

    ISBN eBook: 978-3-945362-54-9

    ISBN Taschenbuch: 978-3-945362-55-6




    Kurzbeschreibung


    „Es gibt kein Milo mehr, kein Sophie mehr. Die beiden Reiche sind vermengt, Sophie und Milo sind eins geworden. Aus uns wurde Solo, flüsterte er voller Verzweiflung, aber auch voller Liebe.“ (Kapitel 29)

    In diesem Buch geht es um Sophie, die Lehrerin ist, und um Milo, ihren ehemaligen Schüler. Beide begegnen sich nach Jahren wieder und fühlen sich sofort zueinander hingezogen. Doch sie kommen aus sehr unterschiedlichen Welten. Kann diese Verbindung Bestand haben oder wird sie an den Gegensätzlichkeiten zerbrechen?

    Cover/Aufbau

    Das Cover ist ein richtiger Hingucker und gefällt mir optisch wie symbolisch sehr gut. Man sieht auf lila/violetten Hintergrund einen Käfig, aus dem zwei Vögel ausbrechen und davonfliegen. Nach dem Durchlesen des Buches und dem nochmaligen Betrachten wird auch einiges, was im Cover abgebildet ist, verständlicher bzw. man kann rückblickend den Bezug sehr gut erkennen.

    Das Buch wird abwechselnd aus Sicht von Sophie und Milo erzählt, was mir sehr gut gefällt, da man die Gefühle und Gedanken beider Hauptprotagonisten nachverfolgen kann. Aber auch die sprachlichen Unterschiede zwischen den beiden Protagonisten wird hier sehr prägnant vorgestellt. Sophie, die aus einem gehobeneren Elternhaus kommt und Milo, der in einem schlechteren Milieu von Gewalt und Verbrechen aufgewachsen ist.

    Meine Meinung

    „Zwei in Solo“ war mein erster Roman von der Autorin und ich werde sicher noch mehr von ihr lesen.

    Mit Sophie und Milo hat sie zwei sehr starke Hauptprotagonisten erschaffen, die aus meiner Sicht ein perfektes Zusammenspiel als Paar ergeben.

    Milo wirkt am Anfang der Geschichte sehr cool und oberflächlich. Wenn man jedoch intensiver in die Geschichte eintaucht, erlebt man sehr viel Verletzlichkeit und spürt die Erfahrungen, die er in seiner Kindheit/Jugend erfahren musste und dass auch die Gegenwart in der sein Leben stattfindet, alles andere als leicht ist. Er wird, je mehr man von ihm erfährt, als sehr stark und mit viel Tiefe dargestellt.

    Sophie wirkte anfangs etwas verloren und war auf der Suche, vielleicht auf der Suche nach sich selbst oder was sie noch vom Leben zu erwarten hat. Man spürt während der Geschichte, dass sie in Milo ihren Seelengefährten gefunden hat. Sie wächst als Figur und wirkt gefestigt und auch reif, ist aber auch empathisch und geht auf Milo ein, was mir gut gefallen hat.

    Beide Hauptcharaktere verbindet sehr viel, doch die unterschiedlichen Welten kollidieren stark miteinander und trotz der vielen Unterschiede gibt es am Ende einen für mich sehr emotionalen und schönen Abschluss.

    Man erfährt in diesem Buch nur sehr wenig über Nebencharaktere, die eine Rolle im Leben beider Hauptcharaktere spielen. Dies ist aber für die Geschichte im Gesamten nicht nachteilig, da es sich bei diesem Buch hauptsächlich um die Entwicklung und Geschichte der beiden Hauptcharaktere handelt und beide somit im Mittelpunkt stehen.

    Mein Fazit

    Diese Liebesgeschichte habe ich von der ersten bis zur letzten Seite genossen. Ich fand sie wunderschön, berührend, emotional und leidenschaftlich. Ich kann dieses Buch nur empfehlen. Es ist voller Emotionen und Gefühl, aber auch Höhen und Tiefen, mit denen man die Protagonisten mitbegleitet. Ein Buch für alle, die ein Herz für ungewöhnliche Liebesgeschichten und starke Charaktere haben.

    „Zwei in Solo“ bekommt von mir :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: wohlverdiente Sternen.

  • Zwei in Solo - Elja Janus


    FeuerWerke Verlag

    336 Seiten

    Lovestory

    Einzelband

    24. Juni 2019


    Inhalt:


    Sie stammen aus zwei Welten, und doch verbindet sie die gleiche Sehnsucht: ganz sie selbst zu sein. Als Sophie und ihr ehemaliger Schüler Milo nach Jahren wieder aufeinandertreffen, fühlen sie sich sogleich zueinander hingezogen.

    Dabei sind sie so verschieden – sie, die gelernt hat, jedes Gefühl zu unterdrücken, und er, der in ein Leben voller Gewalt und Machtkämpfe geboren wurde. Als sie bereit sind, sich wirklich aufeinander einzulassen, wird aus Sophie und Milo endlich Solo.
    Doch ihre kleine Welt ist dem Untergang geweiht, wenn die beiden ihre Vergangenheit nicht hinter sich lassen können.


    Meinung:


    Vor Solo wusste ich nicht, dass so viele schöne und unschöne Worte eine so perfekt-unperfekte Geschichte ergeben können.

    Vor Solo gab es keine Watte, die aus Mündern quillt, keine geflüsterten „Fick dich‘s“ und „Scheiß drauf‘s“, keine Vögel mit nur einem Flügel.

    Vor Solo hatte ich keine Ahnung, dass auch deutsche Autorinnen Gefühle so verdammt gut in Worte fassen können, wie meine Queen of Writing Brittainy C. Cherry.
    Vor Solo dachte ich, dass Zerrissenheit bedeutet, dass man die Kanten irgendwann wieder kleben kann. Aber diese Geschichte hat mich gelehrt, dass etwas Zerrissenes niemals ganz auseinander fällt, weil nur die eine abgerissene Seite die Fusseln, Ecken und Fäden hat, die perfekt zur anderen Hälfte passen.

    Das Königreich Solo hat eine ganz eigene Sogwirkung.

    Es feiert nicht jeden Tag schöne Feste mit teuren Kleidern.

    Die Straßen sind voller Gegensätze, voll von Dreck, Schmutz und Unrat, während die Hausdächer nur so glänzen und ihren Protz in die Luft recken, um ihn vor dem Pöbel zu schützen.


    „Zwei in Solo“ ertrinkt geradezu in Poesie, ohne den Leser damit zu überfluten.

    Es ist vielmehr ein schleichender Prozess. Sophies Liebe zu Wörtern.

    Ihre Leidenschaft für Bücher, die sie langsam auf Milo ausweitet.

    Und Milos verzerrtes Selbstbild, von dem sie jeden Tag einen Knick zu glätten versucht.

    Es gibt nur wenige Bücher, die es schaffen mit so vielen Worten so große, allumfassende, mächtige Emotionen in Bilder und dann wieder in Gefühle zu verwandeln, die auch beim Leser ankommen.


    Zitat

    Ob es wohl Menschen gibt, die dieses Gefühl zweier Flügel schon im Leben kennenlernen? Ich rede nicht von Drogen, ich rede von Freiheit, vom Sein.

    Gibt es Menschen, die sich in das Leben wie in den Himmel stürzen und wissen, dass der Gegenwind sie am Ende tragen und nicht zerfetzen wird?

    (Pos. 1078 von 5001)


    Es gibt nur wenige Bücher, die sprachlich so unfassbar gut gestaltet sind wie „Zwei in Solo“ und dabei nicht abgehoben wirken.
    Die Geschichte ist lesbar, flüssig, wenn man großflächige Selbstreflektionen mag.

    Sie basiert auf der ständigen Frage nach dem „Wer bin ich und wer will ich sein und wie passt das zusammen... in eine Welt... in dieser Welt?“

    Sophie ist 31, Lehrerin, introvertiert und leise. Milo hingegen ist 21, arbeitet in einer Shisha-Bar, extrovertiert und flucht wie eine Hafendirne.

    Und als diese beiden Welten aufeinander treffen, setzt die Explosion unglaublich tiefe Emotionen frei, dass ich zeitweise beim Lesen fast das Atmen vergessen hätte. Es brauchte nicht viel Spannung in Milos und Sophies Leben, damit ich von den Seiten gefesselt war.


    Es sind die kleinen Dinge, die Aufmerksamkeit, die sie sich schenken, die Fragen, die sie sich stellen und wie sie aneinander wachsen und ohne einander zerbrechen, die einen in den Bann ziehen, weil so die Liebe aussieht, die man in der Realität niemals haben wird oder haben kann, weil sie unwirklich erscheint.

    Unwirklich und doch wunderschön zu lesen.

    Vor allem, weil sich die Sicht nicht nur auf einen beschränkt.

    Sophie erzählt aus ihrer Perspektive von ihren Problemen, Milo aus seiner Sicht von seinen Dämonen. Die Zeitspanne des Buches umfasst circa 1 1/2 Jahre, wenn ich mich nicht verrechnet habe. Und es fühlte sich genau richtig an.


    Fazit:


    „Zwei in Solo“ ist reine Liebe. Pur und roh und fast grenzenlos.

    Es ist eine Reise hinter Milos Mauer und zu Sophies Herzgefühl.

    Das Buch ist wie ein löchriges Glas, das man langsam mit Glühwürmchen füllt, jedes Tier eine Information, ein Wort, ein Gedanke - und erst wenn sie sich zusammen wohl fühlen, fangen sie an zu leuchten. Zu leben. Zu lieben.

    Gefühlvoll. Charismatisch. Nicht spannend, aber atemberaubend.


    Bewertung:


    ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ (5/5)