Jay Moon - Fünf Uhr

  • Der unsterbliche Tag (Fünf Uhr) - Jay Moon


    Selfpublishing

    200 Seiten

    Urban Fantasy

    Band 1

    19. Juni 2019


    Inhalt:


    Was würdest du tun, wenn du einen Tag lang unsterblich wärst?


    Ich schlief noch, als zwei fremde Männer ins Zimmer polterten und mich aus dem Bett zerrten.

    Sie rissen mir die Decke vom Körper und meine Knie entblößten sich – meine verstümmelten Knie.

    Keine Waden, keine Füße, keine Zehen. Nichts. Meine Beine …

    Wo waren meine Beine?


    »Das wird der beste Tag deines Lebens.« – CODY THE COOK


    Meinung:


    Kennt ihr die Sendung „1000 Wege ins Gras zu beißen“?

    Die, die sehr, sehr dämliche Todesfälle zeigt?

    Nun. Falls nicht - schaut sie euch an. Klar, das ist makaber, aber teilweise genau mein Humor.

    Ebenso wie dieses, Verzeihung, verfickt geniale Buch.

    Es sind nur 200 Seiten, aber Cody THE COOK ist sowas von abgefahren.

    Er erinnert mich gaaaanz stark an Caesar Flickerman, den kuriosen Moderator aus „Die Tribute von Panem“.

    Ich weiß ehrlich gesagt auch gar nicht, wie ich das jetzt beschreiben soll...

    Starten wir mit: Wenn du einen Tag lang unsterblich wärst, wie würdest du am liebsten das Gefühl des Abtretens erleben wollen?


    Hach!

    Diese Geschichte vereint wirklich viel.

    Zuerst einmal gibt es da diesen mega genialen Schreibstil, der so krass die jeweiligen Personen widerspiegelt, von denen er grade erzählt, dass ich sagen muss: Chapeau für die schnellen Wechsel! Keine Sorge, ein roter Faden ist in der Geschichte definitiv vorhanden.

    Es ist nur so, dass die Story aus mehreren Perspektiven erzählt wird.

    Cody, Whitt, Tasey, Vinve, Dirk, Havanna und Naresh sind die Charaktere und bei Whitt switched die Autorin sogar in meine geliebte Ich Perspektive, was dem untergebrachten Sarkasmus nur noch mehr zu gute kommt.

    Der gesamte Erzählstil ist einfach so geil trocken, als würde ich in einer Menge von Menschen stehen, die über einen Witz lachen, während ich als Einzige nur die Daumen hoch recke, was die Menschen nur noch mehr zum Lachen bringt.

    Versteht man, was ich meine? Ich wollte es jetzt nicht makaber in Szene setzen.


    Naja, auf jeden Fall sagt der Klappentext ja nicht wirklich viel aus, das macht allerdings überhaupt nichts - denn so hat man keine Erwartungen.

    Und das ist gut so. Andernfalls hätte ich vermutlich nicht gewusst, wie ich mit den stückchenweise recht, ähm... verstörenden, bildhaften Beschreibungen umgehen kann. Ich bin verrückt danach. Mehr oder weniger.

    Normalerweise mag ich viele Perspektivwechsel nicht so gern, aber es gibt Ausnahmen, da braucht man einfach den Überblick über die Gesamtsituation.

    Die Autorin bietet genau das: Einen allumfassenden Blick auf ihre selten geniale Unterhaltungsshow.

    Die Atmosphäre der Handlung reicht von Verwirrung bis hin zu lauten Lachflashs, die in Japsen enden und die Moral von der Geschicht‘ lässt dich nach Luft schnappen und sofort beim Schreiberling nach dem zweiten Buch betteln. I mean, really?


    Die Protagonisten, die - freiwillig und unfreiwillig - an besagter Unterhaltungsshow teilnehmen sind so unterschiedlich wie Tag und Nacht.

    Obdachlose, Invaliden, Instagrammer, Mütter, Töchter - sie alle haben zwei Dinge gemeinsam: Sie brauchen Geld und sind bereit dafür mit dem eigenen Tod zu zahlen. Mehrfach. Die Rollen sind relativ simpel aufgebaut, Stereotypen, wie man sie in der realen Welt erwartet.

    Der sarkastische Invalide ohne Hoffnung, der müffelnde Penner von der Straße oder die alleinerziehende, verzweifelt Mutter.

    Die Vielfalt ist großartig. Und die Ideen und Wege ins Gras zu beißen sind es ebenfalls.


    Fazit:


    Und was steht heute auf der Speisekarte?

    Kugelfisch mit giftiger Qualle? Einmal Abrissbirne zum Mitfliegen?

    Sprengung live und unter Wasser? Schlangenbiss deluxe?

    Die Möglichkeiten zu Sterben sind unendlich. Muharharhar.

    Obskure und kuriose Dinge finde ich zum Niederknien.

    „Der unsterbliche Tag“ ist Wahnsinn. Wahnsinnig unterhaltsam, wahnsinnig durchgeknallt und wahnsinnig authentisch in der Darstellung.

    Ich bin verliebt und freu mich auf Teil zwei!


    Bewertung:


    ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️(5/5)

  • Cody the cook merkt eines Tages, dass seine Verletzungen nach wenigen Sekunden heilen. Schon nach kurzer Zeit kommt durch eine Whistleblowerin heraus, dass dieses Phänomen schon länger bekannt ist, aber nur 24 Stunden dauert. Der Tag, an dem man unsterblich ist, kann durch eine Blutprobe festgestellt werden. Und schon kämpfen 10 Kandidaten um 1 Million Dollar. Sie müssen jeder 3 x auf verschiedene Weise "sterben" und sich dann regenerieren.

    Das Cover des Buches ist zwar unauffällig, aber dennoch sehr gut gemacht.
    Der Schreibstil der Autorin ist ausgezeichnet, Orte und v.a. Charaktere werden prima dargestellt.
    Die Idee hinter dem Buch ist genial, natürlich klingt nicht alles 100%ig logisch, aber das macht der Story überhaupt nichts aus.
    Neben der Spannung hat das Buch aber noch viel mehr zu bieten. Neben dem grandiosen Humor, der eingebettet ist, besticht das Buch durch seine verschiedenen Charaktere.
    Jedes Kapitel beginnt mit einem Song, sodass das Buch seinen eigenen Soundtrack erhält.
    Dazu werden die Kapitel, die um Whitt handeln in der Ich-Form erzählt.
    Dies alles konnte mich absolut faszinieren und ich bin auf die weiteren 3 Teile sehr gespannt.
    Fazit: Humorvoller Fantasy-/Mysteryauftakt. 5 von 5 Sternen

  • "Was würdest du tun, wenn du einen Tag lang unsterblich wärst?"
    Wenn für einen Tag all deine Wunden heilen würden und du die Chance auf eine Million Euro hättest? Womit würdest du die Zuschauer von dir überzeugen?

    Vergesst den Namen Jasmin Whiscy am besten ganz schnell wieder, denn dieses Buch ist grundlegend anders. Wer zuckersüße Liebesgeschichten sucht, ist hier falsch. Sagt stattdessen Jay Moon und ihren düsteren Büchern hallo.
    Was sich nicht geändert hat, ist der sehr angenehme Schreibstil. Schwupp die Wupp war das Buch auch schon durchgelesen.
    Trotzdem kann ich euch nur davon abraten, sich der Geschichte mal schnell zwischendurch zu widmen.
    Statt Teenagerdrama werden in "Der unsterbliche Tag" von Jay Moon die Abgründen der Menschen beleuchtet.
    Keine Sorge, nur unterschwellig; es bleibt unterhaltsam.
    Kritisch wird im ersten Teil beäugt, wie viel die Menschen bereit sind für Follower und Geld zu tun, womit das Thema moderner nicht sein könnte.

    Man kommt mit sehr vielen sehr unterschiedlichen Charakteren in Verbindung, von denen ich keinen wirklich sympathisch fand. Aber das ist vermutlich Absicht. Man soll sich nicht identifizieren, sondern von außen beurteilen.
    Vom zugedröhnten Bettler bis zum superreichen Millionär kommt man hier mit allen Schichten der Gesellschaft in Berührung.
    Wie immer, wenn es um Leben und Tod geht, ist die Handlung an Spannung kaum zu überbieten.
    Mich lässt es mit viel Stoff zum Nachdenken und einem mulmigen Gefühl zurück.
    Wer von der Netflix-Serie Black Mirror begeistert ist, sollte sich das Buch dringend kaufen!