Jane Gardam - Bell und Harry / The Hollow Land

  • Kurzmeinung

    drawe
    Ein stilles und heiteres Buch, mit unterkühltem Humor wunderbar erzählt; gg Schluss bisschen zu viel heile Welt.
  • Kurzmeinung

    beedaddy
    Der feine Humor von Jane Gardam ist unvergleichlich. Top!
  • Die Ausschnitte aus der Freundschaft zwischen Bell und Harry und deren Familien haben mir sehr gefallen. Vor allem, weil sie mich an meine eigene Kindheit haben denken lassen. Leider, ist der Funke nicht ganz so übergesprungen und meine eigene Nostalgie hat dem ganzen einen kleinen Dämpfer gegeben.
    Jedes Kapitel erzählt eine Episode aus der besagten Freundschaft, die sich über mehrere Jahre erstreckt. Dabei geht es nicht nur um die gemeinsamen Abenteuer die Kinder erleben, sondern auch, um die Dynamik innerhalb der Dorfgemeinschaft. Es werden die Eigenheiten der Städter und Landbewohner porträtiert, samt der anfänglichen Schwierigkeiten in der Kommunikation und Weltanschauung. Mit der Zeit zeigen sich auch die Konflikte der Generationen, die aber eine gemeinsame Basis haben und den Zusammenhalt verdeutlichen.
    Mit knapp 200 Seiten schafft es Jane Gardam mich über zehn Jahre jünger werden zu lassen und trotzdem in eine ganz andere Welt zu entführen.

    Fazit: 3.5/5 ⭐

  • Darum gehts:

    London ist laut und anstrengend, die Batemans sehnen sich nach Ruhe und haben sich für den Sommer auf dem Land in Yorkshire eingemietet. Vor allem der Vater, ein nervöser Journalist, hofft auf Entspannung in der bäuerlichen Umgebung. Hier trifft sein kleiner Sohn Harry auf Bell, den jüngsten Sohn der Vermieter, und eine tiefe Jungenfreundschaft beginnt. Sommer für Sommer und mit jedem gemeinsam erlebten Abenteuer wird diese Freundschaft erneuert, so unterschiedlich die Sphären, in denen sie mit ihren Familien leben, auch sind. Ein hell leuchtendes Ferienbuch von Jane Gardam, in dem die Spannung zwischen Stadt- und Landmenschen mit so viel Weisheit und Humor eingefangen ist. - Amazon

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Zwei Jungen, der eine Sohn von Schafzüchtern und Landwirten, der andere ein Stadtkind, freunden sich an. Die Stadtfamilie, allen voran der Vater, ein Journalist, schätzt die Ruhe, während Sohn Harry Abenteuer erlebt, die in London unmöglich wäre. Gemeinsam mit Bell bricht er in eine Höhle ein, verläuft sich im Neuschnee und erprobt Ungehorsam.


    In Episoden erzählt die Autorin vom Aufwachsen der beiden, wobei die Handlung ausschließlich in Yorkshire spielt und nur in der Zeit vorangeht, die Bell und Harry gemeinsam verbringen.

    Im letzten Drittel nimmt das Ganze beinah dystopische Züge an: Das Erdöl versiegt, Bauern können keine Maschinen mehr benutzen und müssen zurück zu Pferd, Pflug und Kutsche; Autos brauchen Sondergenehmigungen. Trotzdem geht das alltägliche Leben anscheinend weiter wie zuvor, ohne Klagen, ohne Jammern und ohne Auflehnung gegen die neuen Widrigkeiten.


    Die Stimmung, die Harmonie zwischen den Personen und zwischen Mensch und Natur, der leise Witz und die komischen Momente machen den Roman zu einem Wohlfühlbuch.

    Es ist nicht spannend, aber fesselnd, wenn man Erzählungen des Alltags mag. Lönneberga und Saltkrokan lassen grüßen. :D

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


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  • Trotzdem geht das alltägliche Leben anscheinend weiter wie zuvor, ohne Klagen, ohne Jammern und ohne Auflehnung gegen die neuen Widrigkeiten.

    Das klingt ganz nach der very British "stiff upper lip" und erinnert mich gerade ein bisschen daran, wie man im 2. Weltkrieg während des "Blitz" mit allen möglichen Schwierigkeiten umgegangen ist. In irgendeinem Buch kam mal eine Teestube mit kaputter Schaufensterscheibe vor, an der ein Schild hing "More open than usual" :lol:


    Und was ich eigentlich sagen wollte: Danke für diesen Tip!

  • Danke für diesen Tip!

    Immer wieder gerne. :)


    Kennst Du schon die Old Filth-Trilogie der Autorin? Ganz anders, aber auch gut und vor allem ziemlich ironisch. "Bell und Harry", eins ihrer ersten Werke von 1981, wurde erst übersetzt, als die Trilogie, die sie Anfang des Jahrtausends geschrieben hat, bei uns gut ankam.

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  • Die ersten beiden Old-Filth-Bände habe ich zum letzten Geburtstag bekommen, aber bisher noch nicht gelesen. Ich freue mich aber sehr darauf!