John Inman - Geliebter Streuner/ Strays and Lovers

  • Klappentext:

    Der sechsundvierzigjährige Eddie Hightower hat ein Problem. Er ist einsam. Das einzige, was ihn daran hindert, dieser Realität ins Auge zu sehen, ist die Tatsache, dass er nicht allein ist. Er hat ein ganzes Haus voller Haustiere und ein Tierheim voller Streuner und ausgesetzter Tiere, für die er ein neues Zuhause sucht. Obwohl er seine Arbeit von ganzem Herzen liebt und sie ihm viel Freude bereitet, fehlt seinem armen, alten Herzen ein entscheidendes Etwas. Und Eddie weiß auch genau, was es ist. Liebe.

    Aber halt! Einsatz des Orchesters. Plötzlich und unverhofft passiert es. In der kleinen Stadt Spangle in der Wüste Kaliforniens taucht ein fremder junger Mann mit stechenden grauen Augen auf. Es sind die hellsten und wunderschönsten Augen, die Eddie jemals gesehen hat. Der arme Eddie Hightower wird in ihre silbrigen Tiefen gezogen und verschwindet mit einem Gurgeln. Der Name des Fremden ist Gray Grissom. Gray, wie seine Augen grau sind. Ohne zu zögern öffnet Eddie dem verlorenen jungen Mann seine Tür – und sein Herz. Schließlich ist das Eddies Job. Er gibt Streunern ein Zuhause. Aber diesen speziellen Streuner will Eddie ganz für sich allein behalten.

    Rezension:

    Eine sehr süße Geschichte, die ich innerhalb eines Tages verschlungen hatte.


    Eddie hat mir als Persönlichkeit sehr gefallen. Er ist hilfsbereit und sehr menschlich. Den Gedanken, dass er nochmal einen Menschen findet, den er liebt und der ihn liebt, hat er aufgegeben. Da er sich aber nach jemandem an seiner Seite sehnt, wurde mir das Herz wirklich schwer. Man fühlt die Einsamkeit, die Eddie mit sich herum trägt gerade zu selbst.

    Um mit Gray warm zu werden brauchte ich etwas länger. Er gibt sich zu Anfang recht unnahbar und abweisend. Sein Verhalten und seine Wortwahl stieß mit zeitweise regelrecht auf. Nach und nach erfährt der Leser Grays Hintergrundgeschichte und die eine oder andere Verhaltensweise wird dadurch nachvollziehbarer.


    Ein besonderer Leckerbissen wir die alte Ruth. Die 70 hat sie überschritten, aber sie hat es fausdick hinter den Ohren. Sie scheut weder davor zurück, ihrem Mann ordentlich die Meinung zu geigen, noch davor, ein bisschen Amor zu spielen. Eine ganz tolle Frau.


    Was mir persönlich nicht gefallen hat, waren die Kraftausdrücke, die beide Protagonisten leider viel zu oft verwenden. Bei Gray fand ich es noch halbwegs in Ordnung, aber zu Eddie passte es einfach nicht. Er ist (so wie er von der Autorin aufgebaut ist) gar nicht der Typ, der ständig mit abfälligen Bemerkungen und Kraftausdrücken um sich wirft.


    Die Geschichte ist relativ harmlos. Keine besonderen Tiefschläge, eher kleine Steinchen, die den beiden in den Weg gelegt werden. Auch hier hätte ich mir ein bisschen mehr Aktion gewünscht. Der Autor hätte durchaus ein bisschen härter mit seinen Figuren umgehen dürfen, um etwas mehr Spannung rein zu bringen.


    Der Schreibstil von John Inman hat mir gefallen. Gut, die Kraftausdrücke hätten nicht sein müssen, aber ansonsten konnte er mich in den Bann der Figuren ziehen. Ich habe es genossen, mit Eddie und Gray ihre Gefühle für einander zu erleben und zu erkunden.


    Von mir gibt es 4 Sterne für einen Gay-Romance Roman, der mit Eddie einen sehr liebvollen Protagonisten bereit hält.

    Gruß
    Yvonne

    Nicht die haben die Bücher recht lieb, welche sie unberührt in den Schränken aufheben, sondern, die sie Tag und Nacht in den Händen haben, und daher beschmutzet sind, welche Eselsohren darein machen, sie abnutzen und mit Anmerkungen bedecken.
    (Erasmus von Rotterdam)

  • Gruß
    Yvonne

    Nicht die haben die Bücher recht lieb, welche sie unberührt in den Schränken aufheben, sondern, die sie Tag und Nacht in den Händen haben, und daher beschmutzet sind, welche Eselsohren darein machen, sie abnutzen und mit Anmerkungen bedecken.
    (Erasmus von Rotterdam)