Phil Mulryne, Alan Barnes, Justin Richards, Ken Bentley - The Churchill Years Vol. 1

  • Eigenzitat aus amazon.de:


    Nachdem in den neuen Reinkarnationen der Doctor-Who-Reihe der Doctor mit Churchill zusammentrifft, der einen neuen Verbündeten gefunden hat, der überaus gefährlich für alle Menschen sein könnte, hat die Idee von weiteren Begegnungen zwischen dem Doctor und Churchill die britischen Autoren nicht mehr losgelassen. Und dann hat die BBC diese auf die Idee losgelassen:


    The Oncoming Storm (Phil Muryne)

    Im Jahr 1939 steht Großbritannien kurz vor dem Krieg mit Nazi-Deutschland und Winston Churchill hat die Position des First Lord of the Admiralty und eine neue Sekretärin namens Hetty Warner. Und diese kommt ausgerechnet an ihrem ersten Tag zu spät, gerade als Winston erfahren hat, dass bei einer Minenentschärfung an der Küste ein Seemann etwas sehr Ungewöhnliches gefunden hat – und nun im Koma liegt. Zunächst ist er irritiert über die Verspätung, aber wird aufmerksamer, als er hört, dass Hetty auf dem Weg zur Arbeit von einem Soldaten angegangen worden ist. Und dieser hat sie ausgerechnet nach dem seltsamen Objekt gefragt, dass gerade diskutiert wurde.

    Bald sieht sich Churchill einer ganz unerwarteten Bedrohung gegenüber, doch ein alter Freund von ihm, der ein neues Gesicht und eine Lederjacke trägt, kommt ihm zur Hilfe.

    Churchill autobiographische Schriften sind ziemlich berühmt und beliebt in Großbritannien und dieses Hörbuch ist in diesem Ton als ein weiterer Beitrag zu seinem Werk geschrieben worden, was ein wenig frech, aber auf jeden Fall interessant ist.

    Hounded (Alan Barnes)

    Nach einer langen Nacht erfolglosen Redenschreibens beschließt Winston einen Spaziergang durch das Gelände der Admiralität zu machen, als er plötzlich so etwas wie Wolfsgeheul hört. Wild flüchtend erreicht er das Haus, wo ihn seine Helfer nicht ganz ernst nehmen, weil er nach durchwachten Nächten immer mal wieder zu seltsamen Wahrnehmungen zu neigen pflegt. Doch am nächsten Tag wird eine skelettierte Schafsherde gefunden.

    Es scheint, dass der „große schwarze Hund“ – Churchills Metapher für seine depressiven Phasen – sich nun tatsächlich manifestiert hat und in der Welt Unheil anrichtet. Eine Idee, die Hettie Warner auf die Idee bringt, mit dem Doctor Kontakt aufzunehmen, was aber über Umwege den amerikanischen Militärgeheimdienst auf den Plan ruft, dem – genauso wenig, wie dem britischen Geheimdienst – eine Veröffentlichung der Möglichkeit, dass Churchill nicht mehr ganz bei Verstand ist, nicht wirklich zusagt. Genauso wenig, wie der Swami, der auf einmal in der Admiralität auftaucht um Churchill mit dem „Ding, das in seinem Schatten lebt,“ zu helfen.

    Eine etwas ungewöhnliche Geschichte, in die diesmal der zehnte Doctor involviert ist. Was den Umgang mit den Geheimdiensten, die ein anderes Gesicht erwartet hatte, auch nicht unbedingt leichter macht.

    Living History (Justin Richards)


    Eines von Churchills langlaufenden Projekten ist das Schreiben einer Geschichte des Britischen Volkes gewesen. Nur ist die Quellenlage gelegentlich ein wenig dünn und so nimmt Churchill das Angebot mit der TARDIS irgendwo hin zu reisen gerne an: Er will ins römisch besetzte Britannien um sich dort ein wenig mit Julius Cäsar auszutauschen. So von Stratege zu Stratege und Staatsmann zu Staatsmann. Aber kaum angekommen finden die Zeitreisenden bei den britischen Truppen Dinge, die diese zu dieser Zeit noch gar nicht haben sollten. Diese wurden ihnen von einem grausamen Bronzegott gegeben, der in einem seltsamen Tempel unter der Erde lebt.

    Als nach einer Schlacht, in der die Römer dank Churchills Expertise besser abschneiden, als dies der Bronzene Gott erwartet hat, werden er und seine Begleiter entführt, um dem Bronzenen Gott vorgeführt zu werden. Und da sieht sich Winston einer Bedrohung gegenüber, die er nur allzu gut kennt.

    Auftreten eines sehr klassischen DW-Feindes in einer für ihn etwas ungewohnten Umgebung. Stark.

    The Chartwell Metamorphosis (Ken Bentley)

    Ein deutlich gealterter Churchill lebt in einem etwas heruntergekommen Haus und kümmert sich dort in erster Linie um die Schmetterlingszucht. Doch dann beginnen nach und nach seine Bediensteten zu verschwinden – und das, ohne sich vorher abzumelden. Und eines Tages findet sich der alte Herr mit nur noch einer Bediensteten in dem Großen Haus – und einer ganz unerwarteten Bedrohung. Eine Bedrohung, die einen Hilferuf an einen alten, aber immer wieder neuen, Freund bedingt.

    Die Idee, die Geschichten mit einem O-Ton-Churchill zu versehen und der neuen Kurzreihe so einen „historischen“ Anstrich zu geben ist durch das Skripting und die gute schauspielerische Leistung Ian McNeice vollständig gelungen. Und diese Figur über diese erste Box verteilt auf drei unterschiedliche Doctors treffen zu lassen funktioniert auch ganz gut – obwohl es in den Geschichten neben den zu erwartenden SF- und WWII-Komponenten auch unheimlich viele Holmes-Anspielungen gibt, was durchaus hätte schiefgehen können – auch wenn Churchill Sir Arthurs Werk sicherlich gelesen haben dürfte. Die Extras sind nicht wirklich notwendig, geben aber ein paar interessante Informationen zum Entstehungshintergrund dieser neuen Hörreihe. Insgesamt sehr gelungen.