Petrima Thomas, Hans-R. Grundmann und Eyke Berghahn - Teneriffa

  • Für einen zweiwöchigen Aufenthalt auf Teneriffa, bei dem wir nicht nur Strand und Hotelanlage sehen wollten, haben wir uns für diesen Reiseführer von Reise Know-How entschieden, da wir bei Städtereisen stets auf dieses Verlagsprogramm zurückgreifen.


    Der Reiseführer ist mit seinen 620 mächtig umfangreich und dadurch natürlich auch etwas unhandlich und schwer. Da galt es im Vorwege abzuwägen: Viele Informationen oder Handlichkeit. Wir haben uns für Ersteres entschieden.


    Zunächst bietet der Reiseführer Informationen über das Ferienziel Teneriffa im Allgemeinen, also Klima, welche Gegenden bieten was, Wahl der Unterkunft, verschiedene Möglichkeiten auf der Insel mobil zu sein und kulinarische Einblicke. Anschließend geht es darum Teneriffa selbst zu entdecken. Dafür wurden Schwerpunkte gebildet: Großraum Santa Cruz, der Süden und die Westküste, Nordküste (zentral, westlich und östlich von Puerto) und Routen zum Teide-Nationalpark. Den Abschluss findet der Reiseführer in zwei weiteren, recht umfangreichen Kapiteln über praktische Reiseinformationen und Wissen über die Insel (z.B. Geologie, Flora und Fauna oder die Geschichte und die Gegenwart).


    Beim Lesen und auch später beim Anwenden des Reiseführers hatte ich das Gefühl, dass Ziel der Autoren war es, auf alles und jeden auf dieser Insel einzugehen. Gefühlt wird jeder kleinste Ort und jeder Stein erwähnt – sei es nur mit dem Kommentar „Dort gibt es nichts zu sehen.“ Oder „Keine Sehenswürdigkeiten, aber man kann bei xxx gut essen gehen.“ Gerade letzteres habe ich sehr oft gelesen und das hat mich schon gestört, denn ich kann nicht alle 5 km in einem Ort anhalten und essen, besonders nicht, wenn ich die Zeit dazwischen nicht mit Sightseeing verbringen kann, weil die Gegend nichts zu bieten hat.


    Ich hätte es schöner gefunden, wenn sich der Reiseführer auf Wesentliches konzentriert hätte oder alternativ die wirklich schönen, wichtigen Dinge als Highlights markiert hätte. So klangen manche Ziele ganz nett, man ist extra einen Umweg gefahren und hat dann rausgestellt, dass es ein großer Reinfall war.


    Als zweiten Kritikpunkt möchte ich noch die „Navigation“ im Reiseführer ansprechen. Ich rede jetzt nicht von Gegenden oder Landschaftsstrichen, die man sich anschauen soll, sondern gezielt von einzelnen Bauwerken oder Sehenswürdigkeiten. Dafür wäre es oft hilfreich gewesen, wenn die genaue Adresse dabeigestanden hätte, die man ins Navigationssystem hätte eingeben können. Oft formulieren die Autoren die Wegbeschreibung jedoch nur als „den Berg runter, am roten Haus rechts vorbei, zweimal um die Ecke und hinter dem großen Busch steht dann die Kirche“. Das ist für die praktische Anwendung mit einem Navi einfach nicht tauglich und hat so manche Sucherei verursacht. Aus den CityTrip Reiseführern kenne ich das anders (wobei man dieses meist sogar zu Fuß abläuft und kein Navi benötigt), aber hier wäre es wirklich wünschenswert und sehr hilfreich gewesen.

    Eine herausnehmbare Straßenkarte und ein kleines separates Büchlein über Wander- und Radfahrtouren runden diesen Reiseführer ab.


    Fazit: Umfangreicher als diesen Reiseführer geht es meiner Meinung nach nicht. Somit wird man vollumfänglich informiert, was jedoch dazu führt, dass das Wesentliche oft droht aus dem Blickfeld zu rutschen bzw. gar nicht erkannt werden kann. Die herausnehmbaren Karten sind gut anwendbar und da wir trotz einiger Navigationsprobleme mit dem Reiseführer gut zurechtgekommen sind und nicht das Gefühl hatten, etwas verpasst zu haben, vergeben wir noch 4 Sterne.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: