Mutter Seelen Allein - Seiten 181-288

  • Liebe Runde - hier war ja wieder einiges los - alldieweil ich mich eine Sonntag weit ab von Computer bewegte - aber jetzt:

    Danke Sabine Trinkaus für diese tolle Geschichte. Auch wenn ich mich meistens über die handelnden Personen aufgeregt habe, habe ich das Buch doch gern gelesen

    Vielen Dank - das freut mich sehr!

    Warum Sabine Trinkaus ? Das habe ichnicht ganz nachvollziehen können, warum Du so gnädig mit ihm bistund er nie zur Rechenschaft gezogen wird.

    Für mich ist er ein absoluterKotzbrocken, ein emotional völlig unbeteiligter Mensch.Psychologisch unterfällt das meiner Kenntnis nach dem Begriff"Psychopath". Ich habe bei Wikipedia nachgeschaut undtatsächlich: "Psychopathie bezeichnet heute eine schwerePersönlichkeitsstörung, die bei den Betroffenen mit demweitgehenden oder völligen Fehlen von Empathie, sozialerVerantwortung und Gewissen einhergeht". Passt für mich zu100% auf diesen miesen Typen :puker: !

    Psychopath geht mir da ein bisschen zu weit - aber ja, er ist weiß Gott kein Sympathieträger, der Gute. Patrick ist für mich von daher eine "exemplarische" Figur, als dass er ja mit seinem Verhalten glatt durchkommt. Er lügt sich selbst in die Tasche - angefangen von dem Gedanken, dass seine Affäre nichts mit seiner Ehe zu tun hat. Er war derjenige, der unbedingt das Kind und die Familie wollte - versagt aber in seiner Rolle als Vater und Ehemann total. Und nein, er wird nicht zur "Rechenschaft" gezogen - denn man kommt ja nicht in den Knast, wenn man sich so verhält. Er kommt aber mit der Nummer (für mich nur scheinbar) unbeschädigt durch, weil er ja umgeben ist von Menschen, die sein Verhalten immer wieder entschuldigen. Er hat halt beruflich viel zu tun, er braucht halt seine Freiheit, er gibt sich ja immer Mühe ... das funktioniert nur, weil er Leute wie Sarah (die dann ja doch noch ein Einsehen hat und erkennt, wie destruktiv diese Beziehung für sie ist), aber eben auch Katharina (die ihn nie in die Pflicht genommen hat und lieber ihre Probleme vor ihm versteckt) und dann auch Adele (die gern all das übernimmt, was ihm zu viel ist) um sich hat - und eine Gesellschaft, die tatsächlich die Väter noch immer leichter freispricht, wenn irgendetwas schief geht - das ist jedenfalls eine Dynamik, die ich - wenn natürlich glücklicherweise nie so krass - durchaus in meiner Erfahrungswelt beobachte.

    Es tut mir leid, Sabine Trinkaus , auchwenn sie eines Deiner "Kinder" ist, ich kann mit dieserFrau nichts anfangen. Ganz ehrlich, mir ist sie too much – zugestört, zu überzeichnet. Mich hat sie bis zuletzt einfach nurgenervt.

    Ja, das verstehe ich . Aber sie hat halt auch eine ziemlich miese Geschichte - die sich tief beschädigt hat. Sie ist sehr früh ungewollt schwanger geworden, wurde in eine sehr lieblose Ehe gezwungen. Ihre postnatalen Depressionen wurden nicht behandelt, sondern mit einem "stell dich nicht so an" abgetan - und ihr Kind wurde ihr quasi entzogen und von anderen Leuten aufgezogen. Entsprechend hatte sie nie die Chance, eine Verbindung zu Jakob aufzubauen - der wiederum auch darunter gelitten hat und zu einem sehr kaputten Teenager, der seine Mutter eher verachtet, herangewachsen ist. Für Katharina war dann der Moment, in dem ihr eigenes Kind eine solche Untat begeht, der Moment, in dem sie jede Hoffnung aufgegeben hat. Sie fühlt sich schuldig und verantwortlich - und kommt aus diesem Gefühl nur raus, weil sich sich einfach entscheidet, ihr Kind für ein "Monster" zu halten - und sich in Sicherheit zu bringen. Diese Erfahrung ist dann der Grund, dass sie nie wieder ein Kind möchte - und als Timo dann doch da ist, ist sie natürlich von der Angst getrieben, dass er auch "böse" sein könnte. Darum reagiert sie so empfindlich auf jedes noch so kleine Anzeichen von Aggression (und kann nicht mal ertragen, dass er Kung-Fu-Pandas schaut). Für mich ist sie eben auch ein Opfer - und ja - es wurde ja vielfach schon so formuliert - möglicherweise gehört sie "in die Klapse" - allerdings in erster Linie aus dem Grund, dass sie sehr dringend Hilfe braucht.


    Jakobs Läuterung kann ich ihm nicht abnehmen, tut mir leid. Mag sein, dass das Ganze für mich ein zu großes Reizthema ist, aber erst Vergewaltiger, jetzt Menschenfreund? Er tut einer jungen Frau so etwas an und versinkt dann vollkommen in Selbstmitleid, weil seine Mama ihn verlassen hat. Herrje....was soll ich dazu sagen? Und typisch Katharina ist ihr Verhalten auch, einfach Weglaufen vor den Problemen.

    Siehe oben - Jakob war 14, als das passiert ist - und emotional "verwahrlost". Seine Mutter hat keinerlei Bindung an ihn - er fängt schon früh an, zu provozieren und "schwierig" zu sein - auch im Sinne von aggressivem Verhalten - weil er sich nach einer Reaktion sehnt. Seitens seiner Mutter bleibt die aus, der Vater findet das im Zweifel eher gut - ein ganzer Kerl ist der Junge eben. Natürlich ist eine Vergewaltigung nicht zu rechtfertigen - egal, wie alt ein Täter ist . Aber grundsätzlich halte ich es durchaus für möglich, dass man nach einer solchen Tat irgendwann aufwacht und Dinge begreift - und sich ändert. Das ist ja auch die Grundidee unseres Rechtsstaats - das, was man erreichen möchte, ist ja eine Resozialisierung - die ich in diesem Fall nicht für ausgeschlossen halte.


    aber auch einiges aus der Vergangenheit. Katharina ist ja untergetaucht, aber dennoch gelingt es Jakob und Rike unabhängig voneinander, sie zu finden. Ist das realistisch? Und wie haben die beiden Katharina aufgespürt? Ist Rike zufällig ihre Freundin geworden oder war das kalkuliert? (Muss es ja eigentlich gewesen sein.)

    Katharina ist nicht "untergetaucht" - dazu war sie damals gar nicht in der Lage. Sie hat einfach einen Koffer gepackt und ist abgehauen. Da ihr damaliger Mann hat ihr keine Träne nachgeweint. Und da sie keinerlei Forderungen gestellt hat - finanzieller oder sonstiger Art - sondern einfach brav in die Scheidung eingewilligt, gab es ja keinen Grund, dass er nach ihr gesucht hat. Jakobs Wunsch, sie zu finden, entsteht ja erst später, im Zuge seiner Therapie - als er begreift, dass das, was ihn damals getrieben und letztlich zu dieser schrecklichen Tat geführt hat, etwas ist, mit dem er sich auseinandersetzen muss. Darum möchte er Kontakt zu ihr. Sie zu finden ist für ihn nicht sonderlich schwer - genau wie für Rike.

    Rike hat nach den tragischen Ereignissen diesen Racheplan gefasst - der sich aber in erster Linie auf Jakob und seinen Vater konzentriert hat. Der Vater stirbt irgendwann bei einem Autounfall, Jakob hat ein massives Drogenproblem - sie sieht ihn in einer Situation, in der sie sicher ist, dass er elend krepieren wird. Erst dann "kümmert" sie sich um Katharina - und reagiert auf die Lebenssituation, in der sie sie vorfindet, aus guten Gründen entsetzt.

    Sie freundet sich natürlich mit Vorsatz mit ihr an, weil sie ja zunächst ihr Vertrauen gewinnen muss, um sich dann an ihr zu rächen.


    ch fände sehr klasse, wenn Du uns das "Zwacken" wissen lassen würdest, sobald alle durch sind. Für mich wäre hochinteressant, was Du Dir während der LR gedacht hast :) .

    Wir haben uns ja alle schon an mancher Stelle aus dem Fenster gelehnt und wild spekuliert. Und mit Sicherheit manches anders aufgefasst, als Du es beabsichtigt hattest.


    Liebe Sabine Trinkaus , mir ist zudem noch eine Frage eingfallen. Warum eigentlich hat Timo in dem Roman keine Stimme bekommen? Obwohl er eine zentrale Figur ist, bleibt er durchgehend sozusagen ein "Objekt" der Handlungen. Dass z. B. Erich nicht näher beleuchtet wird, wundert mich nicht, er hat für mich einfach den Charakter einer Nebenfigur und ist eher der Prototyp fader einfallsloser Ehegatte. Für den reicht glaube ich die Leserfantasie :twisted: .

    Hast Du in der Entstehung darüber nachgedacht, die Geschichte auch um Timos Perspektive zu ergänzen? Und falls das so ist, warum hast Du Dich dann dagegen entschieden und nur die Erwachsenen Personen sprechen lassen? Ich will mit meiner Frage nicht zum Ausdruck bringen, dass mir das besser gefallen hätte, mich interessiert nur, wie Du abgewägt hast, wer wieviel Raum bekommt und sozusagen aus der eigenen Perspektive sprechen darf.

    Zum Zwacken - siehe oben - mir war es manchmal ein wenig zu harsch, wie sich in der Diskussion um fiktive Charaktere für mich eine gewisse Gnadenlosigkeit einschleicht - will sagen: wenn ich merke, dass ich mit dem, was ich erzähle, nicht immer das erreiche, was ich möchte. Aber das fällt eindeutig unter "Augen auf bei der Berufswahl" - und ich durchaus in Ordnung - und hilfreich.

    Timo hat sehr bewusst keine Perspektive, denn genau das ist ja Timos "Problem" - auch wenn er zu klein ist, um das zu realisieren. Er erfüllt für alle Erwachsenen eine bestimmte Funktion - für Patrick und Katharina ist er der Mustersohn, den die "perfekte" Familie braucht, für Adele der Enkel, der sie zu einer "gleichwertigen" Person macht. Er wird natürlich "geliebt" - aber er hat tatsächlich wenig Raum für sich, weil er von Erwartungen (emotionalen und auch sachlichen) erdrückt wird. Das macht sich deutlich in seinen Wutanfällen - weil er ständig irgendwelche diffusen Erwartungshaltungen wahrnimmt, kommt er immer wieder in diese verzweifelte Hilflosigkeit, die sich dann in Wut und körperlicher Aggression ausdrückt.


    Ich hoffe, ich habe alle Fragen erwischt - wie gesagt, ihr wart ja sehr fleißig am Wochenende.

  • Diese Erfahrung ist dann der Grund, dass sie nie wieder ein Kind möchte - und als Timo dann doch da ist, ist sie natürlich von der Angst getrieben, dass er auch "böse" sein könnte. Darum reagiert sie so empfindlich auf jedes noch so kleine Anzeichen von Aggression (und kann nicht mal ertragen, dass er Kung-Fu-Pandas schaut). Für mich ist sie eben auch ein Opfer - und ja - es wurde ja vielfach schon so formuliert - möglicherweise gehört sie "in die Klapse" - allerdings in erster Linie aus dem Grund, dass sie sehr dringend Hilfe braucht.

    Das ist bei mir schon so angekommen, diese Angst vor dem "Bösen" im eigenen Kind - und auch, dass sie krank ist und Hilfe braucht. Vielleicht liegt meine Aversion ihr gegenüber darin begründet, dass sie in gewisser Weise zu gut "funktioniert", in weiten Teilen des Romans zu vernünftig erscheint, um ernstlich krank zu wirken. Der Part Krankheit wird immer nur dann glaubhaft, wenn sie zu ihren Gewaltexzessen greift - und dann eben in sehr krasser Form. Vielleicht ist mir dieser Spagat zu weit, als dass ich ihn so ganz mitmachen könnte.
    Sorry, ich kann es nicht besser formulieren, es ist wirklich ein Gefühl dahingehend, dass die Figur für mich in sich nicht stimmig ist. Wenn Du so willst, einerseits zu krank um "nur" brutal zu sein und andererseits zu gesund agierend, um glaubhaft psychisch krank zu sein. Wahrscheinlich schreibe ich mich gerade völlig ins Aus, aber ich kann es wirklich nicht besser ausdrücken :uups:.

    Und nein, er wird nicht zur "Rechenschaft" gezogen - denn man kommt ja nicht in den Knast, wenn man sich so verhält.

    Das meinte ich auch nicht in juristischer Form zur Rechenschaft gezogen, eher in moralischer Hinsicht. Ich als Leserin hätte ihm das gegönnt, dass er sich z. B. während Katharinas Behandlung ernstlich um Timo kümmern muss - verkorkst wie der ist, eine echte Aufgabe.

    Gesellschaftlich hast Du natürlich recht, und insofern ist absolut nachvollziehbar, dass Du ihn so gnädig davonkommen lässt.

    Wie er sich bei dem Autounfall verhalten hat, das macht mich immer noch fassungslos. Wie kann man mit so etwas leben? Hat der Mann denn gar kein Gewissen?

    In diesem Sinn war auch mein "Psychopath" gemeint - ein Mensch ohne soziale Verantwortung, Empathie und Gewissen. Ich habe das auch so empfunden. Passt auch nicht im Mindesten zum Arztberuf.


    Jakob versucht weiterhin, mit Katharina Familie zu spielen, so als sei nichts gewesen.

    Hast Du das so verstanden??? Das muss ich tatsächlich nochmal nachlesen, ist an mir vorüber gegangen...

    Zum Zwacken - siehe oben - mir war es manchmal ein wenig zu harsch, wie sich in der Diskussion um fiktive Charaktere für mich eine gewisse Gnadenlosigkeit einschleicht

    Sorry Sabine Trinkaus , Gnadenlosigkeit sollte es von meiner Seite aus nicht sein - ich denke, die Charaktere sind einfach so angelegt, dass sie zu sehr emotionalen Reaktionen führen (ist mir jedenfalls so gegangen) und sehr kontrovers diskutiert werden können.

    Was aber mit Sicherheit für mich unter anderem auch den Reiz des Romans ausgemacht hat. Trotz meiner Ansicht zu einigen Deiner Protagonisten habe ich das Buch wirklich gerne gelesen - sonst hätte ich es auch nie so schnell durchziehen können. Durch sie hat sich für mich ein gutes Stück der Faszination und der Spannung ergeben.

  • bis Kapitel 61 (Seite 215)


    Sarah lebt noch und es geht ihr den Umständen entsprechend. Trotzdem hätte ein Krankenwagen gerufen werden sollen. Hoffen wir mal dass das nicht noch schlecht endet. Dass Katharina für die Aktion Ärger mit der Polizeit bekommt ist wohl offensichtlich und auch verdient. Egal was in ihrer Vergangenheit vorgefallen ist und warum man sie damals als "Monster" bezeichnet hat. Anscheinend hat sie ihrem damaligen Kind ja nicht gut getan, zumindest wirkt das so.

    Und jetzt bei Timo ist nun auch herausgekommen was ihr Problem ist. Anscheinend ist es ihr immer schwer gefallen das - für sie ungewollte - Kind zu lieben. Das kommt vor und sie hätte sich vielleicht gar nicht erst da reinreden lassen sollen. Andererseits kann ich Patrick natürlich auch verstehen dass er das Kind dennoch wollte. Aber dann hätten sie sich überlegen sollen was nach der Schwangerschaft passiert. Ob eine Adoption nicht besser gewesen wäre. Jedenfalls glaube ich nicht an Katharinas plötzliche Spontangenesung, schon gar nicht nachdem Patrick ihr einen Tag vorher gesagt hat dass er jemand anderes für das Kind sorgen lassen will. Wahrscheinlich ist das eher der Grund für die "Spontanheilung" gewesen. Aber nach all dem was Patrick da mitbekommen hat und wie schlecht es Katharina mit Timo ging, kann ich echt nicht verstehen wie er dann absolut ALLES was mit Timo zu tun hat auf sie abwälzen kann. Selbst wenn es ihr besser gegangen sein sollte, so ist es doch klar dass das auf Dauer nicht gutgehen kann und egal was sie zu ihm gesagt hat, er hat doch GESEHEN dass sie gestresst ist. Da hätte er doch sehr viel früher eingreifen müssen, vor allem mit der Vorgeschichte. Echt unbegreiflich dass er alles so hat schleifen lassen obwohl doch ER derjenige ist der das Kind haben wollte und nicht sie. Sich dann so aus der Verantwortung zu stehlen geht gar nicht. Dann hätte er sie damals, auch wenns hart ist, das Kind abtreiben lassen sollen oder es eben zur Adoption freigeben.

    Das alles entschuldigt natürlich Katharinas Verhalten ganz und gar nicht, aber Patrick hätte ihr wirklich sehr viel mehr helfen sollen. Die Situation ist schon recht verzwickt.


    Und was ist mit Rike? Verständlich natürlich dass sie Sarah jetzt helfen will. Aber irgendwie wirkt sie auch nicht mehr richtig wie Katharinas Freundin. Hat sie ihr nur was vorgespielt? Andererseits wäre ich nach den Aktionen von Katharina (sie hat Rike ja auch schon geprügelt und nun das mit Sarah) auch nicht mehr ihre Freundin. Mit so jemandem würde ich jedenfalls nicht befreundet sein wollen.


    Von Adele haben wir nun auch wieder gehört. Dass sie ans Meer gefahren ist um es sich mal gutgehen zu lassen finde ich wirklich klasse. Das hätte sie schon viel früher tun sollen. Dass sie Timo bei sich hat glaube ich nicht. Da weist nichts drauf hin in den beiden Kapiteln (außer vielleicht dass sie ein Eis gekauft hat, aber das kann sie ja auch für sich gekauft haben). Außerdem ist sie der Meinung dass es ja keine Strafttat ist ans Meer zu fahren (ohne jemandem etwas zu sagen, sehr wahrscheinlich) und "das andere" auch nicht, auch wenn es in einer Grauzone zu liegen scheint. Was auch immer das genau ist. Timos Entführung ist es also recht wahrscheinlich nicht, denn dann wäre es eine Strafttat und würde ganz sicher nicht in einer Grauzone liegen.

    Was ich nun vermute: Sie hat sich mit dem Entführer der ihr die Email geschrieben hat unterhalten. Das ist dann vermutlich Jakob gewesen. Und er hat dann auch Timo entführt (vielleicht mit Adeles Hilfe?). Jedenfalls gehe ich davon aus dass sie bescheid weiß und dass sie diejenige ist, welche die Droh-SMS an Katharina geschrieben hat. Wobei das auch Jakob selbst gewesen sein kann. Aber dass sie irgendwie geholfen hat oder zumindest bescheid weiß, das ist schon sehr sicher eigentlich. Schließlich will sie hart sein, damit Katharina daraus lernt. Zu hart will sie dann aber auch nicht sein, aber auch nicht weich werden (weich würde vermutlich heißen dass sie ihr sagt wo Timo ist). So nimmt sie dann den Mittelweg und schreibt Katharina dass sie sich keine Sorgen machen muss. Um die ganze Sache so etwas abzuschwächen.

    Aber das ist nur meine aktuelle Theorie. :D

    "I'm one with the force, the force is with me..." - Chirrut Imwe (Star Wars: Rogue One)

    俺は、お前を裏切らない - Ich werde dich nicht verraten

  • Siehe oben - Jakob war 14, als das passiert ist - und emotional "verwahrlost". Seine Mutter hat keinerlei Bindung an ihn - er fängt schon früh an, zu provozieren und "schwierig" zu sein - auch im Sinne von aggressivem Verhalten - weil er sich nach einer Reaktion sehnt. Seitens seiner Mutter bleibt die aus, der Vater findet das im Zweifel eher gut - ein ganzer Kerl ist der Junge eben. Natürlich ist eine Vergewaltigung nicht zu rechtfertigen - egal, wie alt ein Täter ist . Aber grundsätzlich halte ich es durchaus für möglich, dass man nach einer solchen Tat irgendwann aufwacht und Dinge begreift - und sich ändert. Das ist ja auch die Grundidee unseres Rechtsstaats - das, was man erreichen möchte, ist ja eine Resozialisierung - die ich in diesem Fall nicht für ausgeschlossen halte.

    Vielen Dank für die Klarstellung - für mich war es oft schwierig, die Figuren alterstechnisch einzuordnen. Das ändert die Situation sicherlich. Wobei es natürlich auch immer eine Sache ist, wie Dinge gesetzlich sind (Resozialisierung) und wie man sie emotional wahrnimmt. Und auf der emotionalen Ebene kann dieses Resozialisieren durchaus schwer fallen. Wie soll beispielsweise Flo/Rike das verzeihen können? Selbst wenn eine Änderung des Charakters da ist, selbst wenn da eine abgesessene Strafe gewesen wäre - wie will eine Mutter darüber hinwegkommen?

    Katharina ist nicht "untergetaucht" - dazu war sie damals gar nicht in der Lage. Sie hat einfach einen Koffer gepackt und ist abgehauen.

    Ah, verstehe - heißt das, wir bewegen uns dann immer noch in derselben Stadt oder demselben Bundesland? Ist Katharina weit von Jakob und ihrem Mann fortgegangen?

    mir war es manchmal ein wenig zu harsch, wie sich in der Diskussion um fiktive Charaktere für mich eine gewisse Gnadenlosigkeit einschleicht

    Das kann ich verstehen, aber ich finde auch, dass es ein gutes Zeichen ist, wenn den Leser eine Handlung bewegt. Auch wenn es vielleicht nicht genau die Emotionen sind, die man sich als Autorin wünscht. (Sorry! :uups:)

    Hast Du das so verstanden??? Das muss ich tatsächlich nochmal nachlesen, ist an mir vorüber gegangen...

    Naja, was heißt "Familie spielen". Aber Jakob hätte ja durchaus mit Sarah fortgehen können, zumindest habe ich sie so verstanden. Aber er entscheidet sich zu bleiben und zu versuchen, einen Kontakt zu Katharina und Timo aufzubauen. Der ist zwar, so denke ich, aktuell nicht möglich, weil Katharina ja in der Klinik ist; dennoch möchte Jakob aber in der Nähe bleiben und die Hoffnung nicht aufgeben.

  • Bis zum Ende


    Nun habe ich das Buch auch beendet. Die letzten Seiten waren so richtig spannend. Endlich haben sich die ganzen Handlungsstränge verbunden und man hat erfahren, was es mit Jakob auf sich hat. Er ist also Katharinas erster Sohn. Der schlimme Sachen in der Vergangenheit begangen hat. Und Katharina, selbst noch sehr jung damals, musste ihn decken. Kein Wunder, dass sie das Böse in Timo sieht, die Angst, dass der zweite Sohn sich auch in eine solche Richtung entwickelt. Und ich bin erstaunt, dass ich mit meiner Theorie recht hatte, in der Regel vertue ich mich bei Thrillern gnadenlos :totlach:.

    Rike ist also Flo. Und Kim ist tot. Rieke sinnt auf Rache. Deshalb ist sie auch so lang ein dem Haus geblieben und hat nicht versucht zu fliehen oder Hilfe zu rufen. Sie hatte ja noch ein ganz anderes Anliegen. Und dass Jakob dann noch vorbeikommt, war die Kirsche auf dem Sahnehäubchen für sie.

    Patrick ist halt Patrick. Die Unschuld in Person, manche Menschen kommen ja auch im Real Life aalglatt durch das Leben. Mir absolut unsympathisch. Aber der Höhepunkt war für mich das Ende, als er Sarah nach einem Treffen gefragt hat. Unverschämter geht es ja nun wirklich nicht mehr.

    Sarah war für mich die Person, die ich am meisten leiden konnte. Besonders am Schluss. Aber auch schon in der Mitte des Buchs, als sie sich für Timo eingesetzt hat wegen den blauen Flecken. Schrecklich wie Patrick sie in der Vergangenheit immer wieder benutzt hat, und dass er sie nach dem Autounfall schwer verletzt einfach liegen lässt, natürlich nicht ohne sich selbst noch aus der Geschichte rauszuwinden, war echt hart. Was sie alles aus Liebe für ihn getan hat... Zum Glück hat sie es am Ende des Buches endlich verstanden, zieht weg und reagiert nicht auf Patricks SMS.

    Adele hat Timo mitgenommen in Zusammenarbeit mit Rike. Sie meint es allerdings gut und möchte Timo nur helfen. Was auch gut war, so hat sie ihn aus dem Schussfeld geholt. Und sie hat endlich verstanden, was ihre Rolle ist, sie kümmert sich um alles, bekommt aber nichts oder fast nichts zurück. Aber sie arrangiert sich damit und kümmert sich um Patrick (dem damit natürlich mal wieder alles abgenommen wird), Timo und Erich.


    Mir hat das Lesen dieses Buches sehr viel Spaß gemacht. Ich mag Bücher mit kurzen Kapiteln, die bestenfalls noch mit Cliffhangern enden. Wie ich schon schrieb war es nicht wirklich ein Thriller für mich, eher ein Roman, nach dem Klappentext hatte ich etwas ganz anderes erwartet. Das macht aber nichts, da mir die Geschichte sehr gefallen hat, ich gerätselt habe und meinen Verdacht immer wieder umgeworfen habe. Der Schreibstil ist auch sehr flüssig, Längen habe ich eigentlich nicht gefunden beim Lesen.

    Auf Veränderung zu hoffen, ohne selbst etwas dafür zu tun, ist wie am Bahnhof zu stehen und auf ein Schiff zu warten. (Albert Einstein)

  • So, ich bin als Nachzügler jetzt bis zum Ende des Abschnitts gekommen (aber ihr seid ja alle schon durch, bis vielleicht auf Gaymax ). Wir zwei geben dann halt den letzten Senf dazu :wink:

    Bridgeelke und Gaymax - mir fiel gerade auf, dass ich die Spoiler-Funktion nicht genutzt habe - sorry, ich bin da ein bisschen dappig ...



    Der Part Krankheit wird immer nur dann glaubhaft, wenn sie zu ihren Gewaltexzessen greift - und dann eben in sehr krasser Form. Vielleicht ist mir dieser Spagat zu weit, als dass ich ihn so ganz mitmachen könnte.

    Das war für mich ein bisschen der Kern hinsichtlich ihrer "Krankheit" - die Gewaltexzesse passieren ja nur, wenn sie unter extremen Druck steht (erst mit den wahnsinnigen Zahnschmerzen, die sie kaum aushält, und dann in der psychischen Stressituation, in der ihr Kind verschwunden ist). Ansonsten sind ihr körperlichen Übergriffe auf Timo zwar absolut nicht in Ordnung, aber die Umwelt würde sie eher als "da gehen ihr halt mal die Nerven durch" wahrnehmen. Das war etwas, das ich durchaus auch thematisieren wollte - es gibt ja verschiedene Arten von "Kindesmisshandlung" - letztlich muss nicht einmal körperliche Gewalt im Spiel sein.


    ein Mensch ohne soziale Verantwortung, Empathie und Gewissen. Ich habe das auch so empfunden.

    Das würde ich so nicht mal sagen - er hat ja durchaus ein Gefühl für Verantwortung, ist auch empathisch und hat ein Gewissen. Allerdings ist er dabei sehr egozentrisch und vor allem sehr schwach - an den Stellen, an denen ihm im Prinzip völlig klar ist, dass er was falsch macht (zu wenig Kontakt zu Timo, Affäre etc.) verwendet er seine Energie lieber darauf, sich das eigene Verhalten irgendwie schön zu reden und es zu relativieren. Ich sage mal so: wäre er ein Psychopath, hätte er damit überhaupt kein Problem - und könnte auch nicht anders. So muss er immerhin den Aufwand betreiben, sich selbst in die Tasche zu lügen.

    Sorry Sabine Trinkaus , Gnadenlosigkeit sollte es von meiner Seite aus nicht sein - ich denke, die Charaktere sind einfach so angelegt, dass sie zu sehr emotionalen Reaktionen führen (ist mir jedenfalls so gegangen) und sehr kontrovers diskutiert werden können.

    Was aber mit Sicherheit für mich unter anderem auch den Reiz des Romans ausgemacht hat. Trotz meiner Ansicht zu einigen Deiner Protagonisten habe ich das Buch wirklich gerne gelesen - sonst hätte ich es auch nie so schnell durchziehen können. Durch sie hat sich für mich ein gutes Stück der Faszination und der Spannung ergeben.

    Oh, nein, nicht entschuldigen - wie ich schon sagte - das ist ja der Knackpunkt - das Ziel beim Schreiben ist ja unter anderem, dass die Figuren so wahrgenommen werden wie man sie selbst sieht - und wenn das nicht so ist, liegt das eher nicht an denen, die lesen ... umso mehr freut es mich, dass Du das Buch trotzdem gern gelesen hast.

    Das kann ich verstehen, aber ich finde auch, dass es ein gutes Zeichen ist, wenn den Leser eine Handlung bewegt. Auch wenn es vielleicht nicht genau die Emotionen sind, die man sich als Autorin wünscht. (Sorry! :uups: )

    Genau - und siehe oben - da muss man sich nicht bei der Autorin entschuldigen - zumal ja auch jede Leserin und jeder Leser anders empfindet - und das eben ist als Autorin dann spannend zu sehen.

    Wie soll beispielsweise Flo/Rike das verzeihen können? Selbst wenn eine Änderung des Charakters da ist, selbst wenn da eine abgesessene Strafe gewesen wäre - wie will eine Mutter darüber hinwegkommen?

    Es ist natürlich extrem schwierig, als unmittelbar betroffenes Opfer so etwas zu verzeihen - und hätte Flo das geschafft, wäre es ja auch nicht so weit gekommen. Aber das würde ich von ihr auch nicht verlangen, überhaupt nicht. Vor allem, weil sie ja das Gefühl hat, dass alle "Täter" ungestraft davon kommen. Mir ging es eher darum, dass es trotzdem nicht unmöglich ist, dass ein Mensch wie Jakob erkennt, dass etwas schief läuft in seinem Leben, sich mit seinen Taten auseinandersetzt und erkennt, was er da angerichtet hat - und tatsächlich zu einem "besseren" Menschen wird - der durchaus noch eine Chance bekommen sollte.


    Ah, verstehe - heißt das, wir bewegen uns dann immer noch in derselben Stadt oder demselben Bundesland? Ist Katharina weit von Jakob und ihrem Mann fortgegangen?

    Dasselbe Bundesland, ja - ach, ganz konkret: in meinem Kopf ist sie von Bonn nach Köln gezogen.



    Mir hat das Lesen dieses Buches sehr viel Spaß gemacht. Ich mag Bücher mit kurzen Kapiteln, die bestenfalls noch mit Cliffhangern enden. Wie ich schon schrieb war es nicht wirklich ein Thriller für mich, eher ein Roman, nach dem Klappentext hatte ich etwas ganz anderes erwartet. Das macht aber nichts, da mir die Geschichte sehr gefallen hat, ich gerätselt habe und meinen Verdacht immer wieder umgeworfen habe. Der Schreibstil ist auch sehr flüssig, Längen habe ich eigentlich nicht gefunden beim Lesen.

    Danke, das freut mich sehr - schön, dass Du dabei warst.

    Und jetzt begebe ich mich mal auf die Suche nach einem schattigen (oder gar klimatisierten) Arbeitsplatz für den Resttag ...

    Sonnige Grüße in die Runde.

  • Eigene Gedanken und Kommentare zum gesamten Buch und letzten Abschnitt

    So ich bin mittlerweile auch mit dem Buch und fand den dritten Abschnitt von allen Abschnitten am besten. Auf das ganze Buch gesehen, fällt es mir schwerer als anderen mit einem anderen Genre zurechtzukommen. Ich habe bewusst vielleicht 2 oder 3 Dramen gelesen und war aber durch den Klappentext und der Geschichte dahinter 'vorbereitet'. Tatsächlich ist nicht nur das Genre, sondern auch der Klappentext, ein wenig schuldig an meinen Erwartungen an das Buch. Ich finde der Klappentext im Bezug zum Buch verspricht was gänzlich anderes, als das, was man tatsächlich zu lesen bekommt. Mit Timo und Kim habe ich am meisten Mitleid. Sarah hat sich zum Schluss in die richtige Richtung entwickelt, aber im Gesamten konnte ich nicht wirklich positiven Bezug zu einzelnen Personen herstellen, da fast jede Person in irgendeiner Form, ob aktiv oder passiv, ein negatives Erlebnis hatte durchleben müssen.


    Aber hier wie folgt 'Dramatis Personae':


    Katharina - Einfach eine unsympathische Person, die unbedingt ins Krankenhaus sollte. Das da niemand eingegriffen hat ist schon allein eine unfassbare Geschichte. [-(


    Patrick - diese Oberlusche ist wirklich zu nichts zu gebrauchen. Der einzig gute Moment zum falschen Zeitpunkt, war die Heilung des Kindes in seiner Augenarztpraxis, weswegen er Timo nicht abholen konnte. Auch sehr unsympathisch


    Adele - eigentlich eine ganz liebe Frau, aber irgendwie auch gebeutelt vom Leben und Ehemann Erich. Sie hat zwar das Herz am rechten Fleck, aber wie Thomson schon so schön formulierte, hat sie stets Gutes will und Schlechtes sich draus entwickelt. Aber mit ihr als Entführerin von Timo, hat er es sicherlich nicht allzu schlecht bei Wasser, Eis und Schoko-Keksen. :drunken: Aber selbst mit einer solchen Krankheit ist eine Entführung für mich nicht tolerabel. Sie liegt zwar mehr in Richtung Mitleid, hat aber auch ein paar unsympathische Züge in ihrem Wesen. Unter Alkohol jemanden 'eine Wahrheit' an den Kopf zu werfen ist unschön, aber diese Entführung geht schon darüber hinaus. Auf jedenfall moralisch und auch gesetzlich strafbar.


    Erich - der ist in der Geschichte, wie auch im Wesen völlig untergegangen, was eigentlich verwunderlich ist bei seinem egoistischen Wesen. :-k Aber als norischer Fremdgeher wie Patrick natürlich auch nicht sonderlich sympathisch.


    Timo - Hat leider keine Stimme bekommen, aber er tat mir natürlich sehr leid. :(


    Kim - Da hatte ich soviel Hoffnung, dass es ein positiven Ausgang nimmt und dann wurde die Hoffnung mit dem schlimmsten Ereignis überhaupt vernichtet. Mit einem Suizid.


    Rieke / Flo - Hier scheiden sich die Geister natürlich. Eine äußerst tragische Figur in der Story. Kaputtes Leben. Vergewaltigte Tochter. Freispruch für den Täter. Rache misslungen. Knast. Was würdest du tun? Ich hoffe ich komme nie in die Situation, aber ich glaube meine Rache wäre Richtung Vergewaltiger gegangen und nicht an die Mutter des Vergewaltigers. :-k


    Sarah - Sie steht irgendwie zwischen den Stühlen von allen möglichen Beteiligten und schafft es tatsächlich die Reißleine zu ziehen, so gesehen ein Lichtblick in der Geschichte.


    Die Leserunde. Die Vermutungen und auch die flüssige Schreibweise haben das Buch getragen. Ich sehe es ähnlich wie Heuschneider , dass die Spannung in der Ahnungslosigkeit bestand und sich erst am Schluss sichtbar wurde. Man konnte vermuten was man wollte, man kam nicht wirklich auf die Auflösung des Problems.


    Besonders weil ich hoffte, dass wenigstens eine Person in dem Drama halbwegs normal ist.

    Für mich entstand ein großer, dunkler Strudel, der alle Protagonisten in die Tiefe zog. Am Ende fühlt man sich halt ausgelaugt.

    Der Showdown zum Schluss, war zwar nicht schlecht, aber einfach zu wenig, um aus dem Buch einen Thriller zu machen. Sorry wenn ich wieder darauf herumreite. Für einen Psychothriller war die Gefahr für Timo nicht ersichtlich genug. Außer in der Szene wo ich überlegte, ob sich seine Mutter des Totschlags schuldig gemacht hat, machte ich mir wegen seiner Entführung nie wirklich Sorgen.

    :thumleft: Das ist definitiv ganz gut formuliert. Wenn ich 2 oder 3 Dramen insgesamt gelesen habe und der Rest der Bücher in anderen Genres, wobei Thriller definitiv mit das am meisten gelesene Genre bei mir ist, dann bin ich definitiv erstmal enttäuscht. Ich muss auch nochmal anfügen, dass das Genre im Verbindung mit dem Klappentext mir was völlig anderes suggeriert. Aber in der Tat war der gute Schluss insgesamt zu wenig für das Buch.

    Für mich war das Buch ein Roman mit lauter angeknacksten Protagonisten und einem unschuldigem Kind. Die Idee, die dahintersteckt ist gut und das Buch ist flüssig geschrieben. Es war leicht zu lesen und ich habe mir immer wieder Gedanken gemacht, was denn nun hinter all dem stecken mag. Dennoch waren es ein bissel viel unsympathische Charaktere.

    :thumleft: Auch hier kann ich zustimmen und wenn ich nicht in der Leserunde gewesen wäre, wäre durchaus @Jessy1963 Abbruch eine Möglichkeit gewesen. Ich habe zwar erst ein Buch abgebrochen, aber spätestens nach der Hälfte des Buches war es mir zu viel Drama und unsympathische Personen.

    Wir haben erfahren, dass doch über einige Dinge der Verlag entscheidet, wie Zuordnung zum Genre und auch wie das Cover aussehen soll. Es gefällt mir optisch gut, hat aber wie befürchtet nichts mit dem Inhalt zu tun. Auch der Klappentext passt, wie so oft bei allen Verlagen, nicht wirklich zur Geschichte. Punkte, die die Beurteilung mit beeinflussen, weil man einfach was anderes erwartet. Und Punkte, für die der Autor nichts kann.

    :thumleft: Sehe ich auch so. Die ersten zweieinhalb Zeilen des Klappentextes lesen und fühlen sich nach dem Buch definitiv ganz anders an.

    Mann, muss der gut im Bett sein, dass 2 Weiber so um den kämpfen.

    :totlach:Ist gut möglich oder er ist ganz der Arzt im Bett und macht die Yoga - Figur 'toter Fisch' :loool::-# Immerhin müsste er dabei nicht aus seiner Passivität heraus. :twisted:

    Für mich ist er ein absoluterKotzbrocken, ein emotional völlig unbeteiligter Mensch.Psychologisch unterfällt das meiner Kenntnis nach dem Begriff"Psychopath".

    Ich mag Patrick auch nicht besonders, aber für ein Psychopathen ist er aber zu passiv und phlegmatisch.

    Das Buch ist flüssig geschrieben undergeht sich fast bis zuletzt nur in Andeutungen darüber, wie alleHandlungsfäden zusammenlaufen könnten. Es bleibt konsequent bisetwa 10 – 15 Seiten vor Schluss unklar, was Ursache und Wirkungdes Geschehens ist, wodurch sich ein durchgängiger Spannungsbogen ergibt, der es mir schwer gemacht hat, das Buch wegzulegen.

    :thumleft: Tatsächlich war ich bis zum Schluss auch ziemlich langsam unterwegs. Die letzten 100 Seiten habe ich relativ zügig gelesen.

    Auf den 288 Seiten habe ich keine Längen oder Durchhänger empfunden und die Kürze des Romans kommt meinem Beuteschema sehr entgegen.

    Insgesamt habe ich das Buch gerne gelesen, bin mir aber sicher, daß dies auch mit ein Effekt des gemeinsamen Lesens und des Austausches in der Leserunde war und ist.

    Das geht mir auch so und ich denke, dass die Leserunde und der Austausch sogar die Bewertung etwas angehoben haben. Wenn ich das Buch nicht gewonnen hätte und so mitgelesen hätte, wäre es vielleicht auch zum Abbruch des Buches gekommen. Ein sehr bedrückendes Buch wie ich finde. :(

    Ich glaube, wenn ich es alleine gelesen hätte, wäre mir diese außergewöhnliche Anhäufung gestörter,traumatisierter und völlig unsympathischer Figuren zuviel geworden.

    :thumleft: Ich breche extrem selten ein Buch ab, aber nachdem @Jessy1963 das getan hat, hätte ich 100 Seiten später das wahrscheinlich auch getan, aber die Leserunde und auch die flüssige Schreibweise, so wie das Ende haben zu einem anderen Ergebnis geführt, aber das täuscht nicht drüber hinweg, dass mich das Buch mehr runterzieht, als unterhält.

    Bridgeelke und Gaymax - mir fiel gerade auf, dass ich die Spoiler-Funktion nicht genutzt habe - sorry, ich bin da ein bisschen dappig ...

    Das war zumindest für mich kein Problem, da ich den letzten Abschnitt in einem Zug ohne hier zu lesen gelesen habe.


    Auch wenn ich persönlich nicht so von dem Buch überzeugt bin, bedanke ich mich trotzdem bei Sabine Trinkaus , bei der Leserunde und den Kommentaren. Auch wenn ich gerne möglichst positive Beiträge schreibe und lese, muss ich gestehen, dass das Buch mir definitiv nicht so zugesagt hat wie anderen. Ich hoffe allerdings auch, dass mein Leben auch weiter Richtung Ponyhof geht und ein wenig langweilig bleibt, denn die Geschichte ist ja stellenweise so dramatisch, dass ich diese ganzen Probleme und Komplikationen und Gedanken definitiv mir und auch sonst niemanden wünsche.


    :friends:Maxel

    :study: 13 Gebote (Mortimer Müller) 274 / 426 Seiten

    :study: Einfach Mensch sein (Sy Montgomery) 32 / 208 Seiten


    SUB: 857

  • ich breche extrem selten ein Buch ab, aber nachdem Jessy1963 das getan hat,

    Ich bin da immer gnadenlos aber hatte hier in diesem Fall nun auch Narrenfreiheit da ich ja kein Freiexemplar hatte :lol: Obwohl ich vor längerer Zeit auch schon mal ein Buch abgebrochen hatte welches ich für eine autorenbegleitete LR gewonnen hatte. Warum soll ich meine Zeit mit Büchern vertun die mir nicht gefallen und mich quälen, es warten noch so viele andere auf mich. Und wenn ich Dein Fazit jetzt hier so lese, war es wohl auch die richtige Entscheidung. :)

  • Ich hoffe mal ich gehe euch nicht auf die Nerven wenn ich das hier so kleinschrittig immer wieder reinposte, aber Diskussion geht in dem Abschnitt hier ja nicht mehr, da alle die sonst hier reinposten schon durch sind (und wenn man weiß wie es ausgeht kann man ja keine Theorien mehr diskutieren). Aber dennoch fand ich diese Theorien und dieses Nachdenken über einzelne Kapitel interessant. Normal mache ich das bei einem Buch natürlich auch wenn ich alleine lese, aber ein Buch wie das hier, da es ja auch nicht so extrem lang ist, würde ich normal an ca. 2 Tagen an denen ich Zeit habe durchlesen, mir beim Lesen meine Gedanken und Theorien machen, aber weil ich dann ja weiterlese würden die sich eben auch schnell aufklären. Das ist in Ordnung, aber ich finde es auch gut, dass es hier in dieser Runde mal anders geht. Dass ich die Theorien nicht gleich wieder vergesse, sondern die, die ich interessant finde, einfach mal niederschreiben kann. Und deswegen mache ich das. Vielleicht findet ihr das ja dennoch interessant, auch wenn ihr wisst wie falsch (oder vielleicht auch richtig) ich mit manchen Theorien liege. :D

    Wenn ich durch bin mit dem Buch werde ich dann auch eure Beiträge lesen und kommentieren.


    bis Kapitel 65 (Seite 228)

    Gerade das Kapitel mit Patrick und Erich hat mir nun wieder gezeigt, dass ich eines ganz vergessen hatte: Dass Adele Kekse für Timo gebacken hat. Das festigt schon irgendwie meine Theorie dass sie ihn vielleicht nicht direkt selbst entführt hat (oder er nicht mehr in ihrer Obhut ist), sie aber geholfen hat und weiß wo er ist. Ob nun sie oder Jakob Timo bei sich hat wird sich wohl noch zeigen.


    Bei Erich merkt man dass es ihm tatsächlich nur um sich geht und nicht um Adele. Das ist wirklich traurig für sie und es ist wirklich gut dass sie selbst sich nun ein wenig um sich kümmert. Ich hoffe aber dass es Timo gut geht und dahingehend am Ende alles gut ausgehen wird und sie dann nicht schuld daran ist wenn es eben nicht gut ausgeht für den Jungen.


    Patrick hat zum Glück auch endlich mal begriffen wie er sich die ganze Zeit verhalten hat und dass er nicht wirklich besser ist als Erich. Vielleicht ändert sich sein Verhalten ja nun und er denkt mal darüber nach wie er sich sein weiteres Leben nun vorstellt. Irgendwas muss sich nämlich ändern, kann es so doch nicht weitergehen und es muss für jeden eine sinnvolle Lösung gefunden werden.

    "I'm one with the force, the force is with me..." - Chirrut Imwe (Star Wars: Rogue One)

    俺は、お前を裏切らない - Ich werde dich nicht verraten

  • Das war für mich ein bisschen der Kern hinsichtlich ihrer "Krankheit" - die Gewaltexzesse passieren ja nur, wenn sie unter extremen Druck steht (erst mit den wahnsinnigen Zahnschmerzen, die sie kaum aushält, und dann in der psychischen Stressituation, in der ihr Kind verschwunden ist). Ansonsten sind ihr körperlichen Übergriffe auf Timo zwar absolut nicht in Ordnung, aber die Umwelt würde sie eher als "da gehen ihr halt mal die Nerven durch" wahrnehmen. Das war etwas, das ich durchaus auch thematisieren wollte - es gibt ja verschiedene Arten von "Kindesmisshandlung" - letztlich muss nicht einmal körperliche Gewalt im Spiel sein.

    Ich verstehe jetzt besser, wie Du sie siehst. Ich habe vielleicht die Szene ganz am Anfang als Katharina Timo packt, schüttelt und anbrüllt auch schon mehr als Du als Misshandlung empfunden. Du weißt was ich meine, als die beiden den Streit um den Film hatten. Es ist, wie Du schreibst, Misshandlung ist ein weitgefasster Begriff und ja - ich sehe das auch so, sie muss nicht zwingend physisch sein.

    Nur: wenn ich unbedingt will, dass mein Kind ja nicht "böse" und so ein "Monster" wird wie mein erstes, dann darf ich doch selbst nicht so mit ihm umgehen. Woher soll Timo entwas anderes lernen, als seinen Unmut in Aggression auszudrücken?

    Das passt für mich einfach nicht zusammen und vielleicht kommt unter anderem daher auch meine Meinung zu Katharina.

    das Ziel beim Schreiben ist ja unter anderem, dass die Figuren so wahrgenommen werden wie man sie selbst sieht - und wenn das nicht so ist, liegt das eher nicht an denen, die lesen

    Ich stelle mir in der Hinsicht Deinen Beruf sehr schwierig vor. Wahrnehmung ist bekanntlich selektiv und jeder Mensch denkt in anderen Mustern. Und wenn Du sozusagen wortwörtlich hinschreiben würdest, wie Du die Figur wahrgenommen haben möchstest, wäre das ja nicht wirklich spannend für den Leser. Also stelle ich mir diesen Teil Deiner Arbeit als eine gewisse Gratwanderung vor - und da dappt halt dann auch mal eine Leserin daneben :mrgreen:


    Mir ging es eher darum, dass es trotzdem nicht unmöglich ist, dass ein Mensch wie Jakob erkennt, dass etwas schief läuft in seinem Leben, sich mit seinen Taten auseinandersetzt und erkennt, was er da angerichtet hat - und tatsächlich zu einem "besseren" Menschen wird - der durchaus noch eine Chance bekommen sollte.

    Bei ihm bin ich ganz bei Dir - ich finde, das ist bei mir auch genauso angekommen und nicht umsonst ist daher Jakob einer der Sympathieträger in meinen Augen. Klar war es ein Verbrechen, das er begangen hat, aber er war 14 ... ist man da überhaupt schon strafmündig? Und sich als ungeliebtes Kind an den eigenen Haaren aus der Vergangenheit einschließlich Drogensucht zu ziehen, schaffen sicher nur ganz starke Menschen.

    Dasselbe Bundesland, ja - ach, ganz konkret: in meinem Kopf ist sie von Bonn nach Köln gezogen.

    Da musste sie sich nicht einmal an einen anderen Flughafen gewöhnen :lol:


    macht die Yoga - Figur 'toter Fisch' :loool::-#

    :totlach:was ist denn das???? Das klingt genau nach Patrick, das werde ich jetzt mal googlen müssen. Ich krieg mich gar nicht mehr :totlach:

  • Adele - eigentlich eine ganz liebe Frau, aber irgendwie auch gebeutelt vom Leben und Ehemann Erich. Sie hat zwar das Herz am rechten Fleck, aber wie Thomson schon so schön formulierte, hat sie stets Gutes will und Schlechtes sich draus entwickelt.

    Lieber Gaymax , da verwechselst du mich mit jemand anderem :-,. Aber das ist wahrscheinlich dem Umstand geschuldet, dass du an zwei Leserunden aktiv warst und bist :thumleft:

  • Ich habe vielleicht die Szene ganz am Anfang als Katharina Timo packt, schüttelt und anbrüllt auch schon mehr als Du als Misshandlung empfunden. Du weißt was ich meine, als die beiden den Streit um den Film hatten. Es ist, wie Du schreibst, Misshandlung ist ein weitgefasster Begriff und ja - ich sehe das auch so, sie muss nicht zwingend physisch sein.

    Nur: wenn ich unbedingt will, dass mein Kind ja nicht "böse" und so ein "Monster" wird wie mein erstes, dann darf ich doch selbst nicht so mit ihm umgehen. Woher soll Timo entwas anderes lernen, als seinen Unmut in Aggression auszudrücken?

    Das empfinde ich durchaus als "Misshandlung" - sogar, wenn man das Packen und Schütteln weggelassen hätte - in der Szene wird ein kleines Kind von einer Überreaktion der Mutter völlig überrumpelt - und muss ja verstört und mit Angst reagieren. Für mich war hier genau die Überreaktion zentral - wenn Katharina so reagiert, tut sie das ja nicht im Rahmen einer reflektierten Erziehung, sondern weil sie mit der Situation überfordert ist und die Nerven verliert - was natürlich fatal ist, denn es ist ja genau, wie Du schreibst - ein Kind lernt ja, was ihm täglich vorgelebt wird. An dieser Stelle wird also deutlich, dass Katharina in eine falsche Richtung steuert, weil sie überfordert ist - und das wäre genau so eine Situation, in der sie Hilfe bräuchte.


    Ich hoffe allerdings auch, dass mein Leben auch weiter Richtung Ponyhof geht und ein wenig langweilig bleibt, denn die Geschichte ist ja stellenweise so dramatisch, dass ich diese ganzen Probleme und Komplikationen und Gedanken definitiv mir und auch sonst niemanden wünsche.

    Das hoffe ich natürlich auch :lol:. Und ich hoffe sehr, dass sich niemand diese Art "Spannung" in seinem Leben wünscht - und auch nicht seinem schlimmsten Feind. Schön, dass Du mitgelesen und -diskutiert hast - Danke.

  • bis Kapitel 73 (Seite 246)

    Nun ist klar dass Sarah nicht freiwillig auf Kinder in ihrem Leben verzichtet hat. Ein schlimmer Unfall ist der Grund und indirekt Patrick. Aber statt sauer auf ihn zu sein hilft sie ihm dann noch, damit das seine Karriere nicht zerstört. Schon recht krass, aber es zeigt auch eine gewisse Größe in der Situation nicht einfach nur auf Rache aus zu sein. Auch wenn ich nicht weiß wie sie danach noch an ihm hängen kann. Irgendwie hätte ich mich vermutlich danach versucht von ihm fernzuhalten. Aber vermutlich ist das alles eben nicht ganz einfach. Schlimm für Sarah ist es in jedem Fall.


    Inzwischen wirkt es leider auch immer mehr so als hätte gerade niemand Timo bei sich. Auch was man so von Jakob mitbekommt klingt irgendwie nicht so als hätte er Timo wirklich entführt. Vielleicht wollte er es und hatte mit Adele zusammen diesen Plan. Dann aber ist die Sache auf dem Parkplatz passiert und alles ist anders gekommen (und Adele weiß vielleicht nichts davon). Vielleicht bestätigt sich nun doch der schreckliche Verdacht und Katharina hat Timo (unbeabsichtigt) tatsächlich umgebracht. Das hoffe ich nicht, aber es deutet immer mehr in die Richtung, vor allem weil sie sich nicht daran erinnern kann was auf dem Parkplatz genau passiert ist und vor allem danach. Ganz schwierig das alles und traurig. Ich bin gespannt wie das nun ausgeht. Ein "harmloses" Ende für Timo hätte ich mir aber eigentlich gewünscht, glaube aber nicht mehr so wirklich daran.

    "I'm one with the force, the force is with me..." - Chirrut Imwe (Star Wars: Rogue One)

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  • bis Kapitel 73 (Seite 246)

    Nun ist klar dass Sarah nicht freiwillig auf Kinder in ihrem Leben verzichtet hat. Ein schlimmer Unfall ist der Grund und indirekt Patrick. Aber statt sauer auf ihn zu sein hilft sie ihm dann noch, damit das seine Karriere nicht zerstört. Schon recht krass, aber es zeigt auch eine gewisse Größe in der Situation nicht einfach nur auf Rache aus zu sein. Auch wenn ich nicht weiß wie sie danach noch an ihm hängen kann. Irgendwie hätte ich mich vermutlich danach versucht von ihm fernzuhalten. Aber vermutlich ist das alles eben nicht ganz einfach. Schlimm für Sarah ist es in jedem Fall.

    Das war für mich unvorstellbar. Patrick trägt eine Mitschuld daran, dass Sarah keine Kinder bekommen kann und lebt ihr sein Leben mit Katharina und Timo vor. Das sie ihn überhaupt noch haben wollte hat für mich nichts mit Größe zu tun, sondern einfach nur mit Dummheit. Deutlicher als mit dieser Szene konnte er ihr gar nicht zeigen, was ihm im Leben wirklich wichtig ist - er selber.

    Auf Veränderung zu hoffen, ohne selbst etwas dafür zu tun, ist wie am Bahnhof zu stehen und auf ein Schiff zu warten. (Albert Einstein)

  • bis Kapitel 73 (Seite 246)

    Nun ist klar dass Sarah nicht freiwillig auf Kinder in ihrem Leben verzichtet hat. Ein schlimmer Unfall ist der Grund und indirekt Patrick. Aber statt sauer auf ihn zu sein hilft sie ihm dann noch, damit das seine Karriere nicht zerstört. Schon recht krass, aber es zeigt auch eine gewisse Größe in der Situation nicht einfach nur auf Rache aus zu sein. Auch wenn ich nicht weiß wie sie danach noch an ihm hängen kann. Irgendwie hätte ich mich vermutlich danach versucht von ihm fernzuhalten. Aber vermutlich ist das alles eben nicht ganz einfach. Schlimm für Sarah ist es in jedem Fall.

    Das war für mich unvorstellbar. Patrick trägt eine Mitschuld daran, dass Sarah keine Kinder bekommen kann und lebt ihr sein Leben mit Katharina und Timo vor. Das sie ihn überhaupt noch haben wollte hat für mich nichts mit Größe zu tun, sondern einfach nur mit Dummheit. Deutlicher als mit dieser Szene konnte er ihr gar nicht zeigen, was ihm im Leben wirklich wichtig ist - er selber.

    So war das mit der Größe nicht gemeint. Damit meinte ich eigentlich diesen Satz:

    Zitat

    Es hätte nichts besser oder leichter gemacht, wenn die Sache sein Leben zerstört hätte. (S. 244)

    Da meinte ich ist sie nicht auf Rache aus, auch wenn das sicher jeder verstehen könnte und es ganz sicher keine gute Idee ist ihm bei der Vertuschung einer Straftat zu helfen. Danach hätte sie ihn definitiv zum Teufel schicken sollen bei allem was er ihr angetan hat und wie er sich dann weiter verhalten hat.

    "I'm one with the force, the force is with me..." - Chirrut Imwe (Star Wars: Rogue One)

    俺は、お前を裏切らない - Ich werde dich nicht verraten

  • Lieber Gaymax , da verwechselst du mich mit jemand anderem :-,

    Das war ich, das umgedrehte Faust-Zitat ist aus meinem "Senf" :)

    Ja, das stimmt. Ich habe glaub ich ein Hitzschlag erlitten und deswegen gab es eine Hirnfehlfunktion beim schreiben, aber ich gelobe Besserung zumindest wenn es kühler ist. *geschrieben aus dem Keller* :lol:

    :study: 13 Gebote (Mortimer Müller) 274 / 426 Seiten

    :study: Einfach Mensch sein (Sy Montgomery) 32 / 208 Seiten


    SUB: 857

  • Das war für mich unvorstellbar. Patrick trägt eine Mitschuld daran, dass Sarah keine Kinder bekommen kann und lebt ihr sein Leben mit Katharina und Timo vor. Das sie ihn überhaupt noch haben wollte hat für mich nichts mit Größe zu tun, sondern einfach nur mit Dummheit. Deutlicher als mit dieser Szene konnte er ihr gar nicht zeigen, was ihm im Leben wirklich wichtig ist - er selber.

    So war das mit der Größe nicht gemeint. Damit meinte ich eigentlich diesen Satz:

    Zitat

    Es hätte nichts besser oder leichter gemacht, wenn die Sache sein Leben zerstört hätte. (S. 244)

    Da meinte ich ist sie nicht auf Rache aus, auch wenn das sicher jeder verstehen könnte und es ganz sicher keine gute Idee ist ihm bei der Vertuschung einer Straftat zu helfen. Danach hätte sie ihn definitiv zum Teufel schicken sollen bei allem was er ihr angetan hat und wie er sich dann weiter verhalten hat.

    Natürlich hätte es nichts besser gemacht, wenn sie damit sein Leben zerstört hätte, aber man muss sich mal die Situation vor Augen halten, da liegt sie mit zerschmetterter Hüfte auf dem Beifahrersitz und lässt sich auf den Fahrersitz ziehen, nur damit ihr Geliebter, der von seiner Frau (!) dabei unterstützt wird, weiter seine Karriere machen kann ohne das seine weiße Weste beschmutzt wird. Krass. Ist für mich schwer vorstellbar, dass jemand so etwas tun kann. Zumal man ja auch anhand der Prellungen auf dem Oberkörper erkennen müsste, dass sie nicht auf dem Fahrersitz gesessen haben kann. Der Gurt verläuft ja ganz anders. Da bin ich definitiv bei dir, dass sie ihn hätte zum Teufel schicken sollen.:thumleft: Allerdings meiner Meinung nach 1. schon viel eher und 2. hätte ich das wie gesagt nicht auf mich genommen, damit seine Weste rein bleibt. Es war doch eindeutig, dass er bei seiner Frau bleiben wird.

    Auf Veränderung zu hoffen, ohne selbst etwas dafür zu tun, ist wie am Bahnhof zu stehen und auf ein Schiff zu warten. (Albert Einstein)

  • Mir ging es eher darum, dass es trotzdem nicht unmöglich ist, dass ein Mensch wie Jakob erkennt, dass etwas schief läuft in seinem Leben, sich mit seinen Taten auseinandersetzt und erkennt, was er da angerichtet hat - und tatsächlich zu einem "besseren" Menschen wird - der durchaus noch eine Chance bekommen sollte.

    Das stimmt natürlich. In meinem Kopf war Jakob damals einfach schon älter und da fand ich so eine Wandlung doch recht unrealistisch. War das denn Absicht, dass die Figuren alle recht unbestimmt in ihrem Alter bleiben? Wahrscheinlich, um die Spannung des Plots aufrecht zu erhalten, oder?

    Dasselbe Bundesland, ja - ach, ganz konkret: in meinem Kopf ist sie von Bonn nach Köln gezogen.

    Ah, okay - ich verstehe. Danke!

  • War das denn Absicht, dass die Figuren alle recht unbestimmt in ihrem Alter bleiben? Wahrscheinlich, um die Spannung des Plots aufrecht zu erhalten, oder?

    Ja, genau. Es gibt schon Hinweise auf das Alter der Figuren, allerdings sehr dezent - sonst wären bestimmte Sachen zu schnell zu klar gewesen.


    ich würde gerne wissen Sabine Trinkaus ob es diesen Laden tatsächlich gibt? :-k

    Nein, diesen Laden gibt es nicht - denn der Ort ist ja fiktiv und nicht real.