Die schlimmen Nachrichten scheinen sich immer „sonst wo“ abzuspielen, bis Mara selbst plötzlich nur knapp einem tödlichen Bombenattentat in der U-Bahn entgeht. Seitdem erhält sie besondere Aufmerksam in der Schule, was sie aber gar nicht möchte. Zwar kommt sie so auch in Kontakt mit ihrem Schwarm Chriso, aber aktuell beschäftigt sie fast nur die Frage, warum ihre Freundin Sirîn sich fast gar nicht mehr bei ihr meldet – ob ihre Familie sie von Mara abgrenzt?
Die Kurzbeschreibung des Jugendbuches, welches im Rubikon Verlag als Hörbuch erschienen ist, versprach Spannung oder Action. Leider trifft dieses auf den Roman nur sehr bedingt zu. Die erste Hälfte ist typisches Teenie-Gehabe mit Gesprächen unter Freundinnen, Schwärmerei für Jungs etc. Nichts, was hervorsticht. Dann bekommt man eine Ahnung, was zu dem beinahe konsequenten Kommunikationsbruch der beiden Mädchen führt, ist kurz angefixt, aber dann wird die Ahnung eine Überzeugung und trotzdem braucht es bis zum Ende des Buches, bis die Auflösung tatsächlich da ist – obwohl man es schon längst weiß. Die „Ungewissheit des Hörers“, die jedoch nicht ungewiss ist, wird leider auf eine anstrengende Art und Weise bis zum Schluss getragen, so dass ich die ganze Zeit nur dachte „Nun sprecht es doch bitte endlich aus!“
Die Basis des Romans stimmte eigentlich. Mara, die Ich-Erzählerin, fand ich authentisch und sympathisch. Sie ist ein typisches Durchschnittsmädchen aus Deutschland, ohne dieses abwertend zu meinen. Ihre Freundin Sirîn kommt aus einer muslimischen Familie, die bis zu gewissen Grenzen liberal ist. Die Protagonisten passten also, auch wenn ich Chriso nicht so überzeugend fand. Gut gefallen hat mir auch Uta Dänekamp, die Sprecherin des Hörbuches, die mit ihrer jungen Stimme gut zu Mara passt. Leider konnte mich das über die Story nicht hinwegtrösten.
Fazit: Ich hatte mir eine interessantere Handlung, abseits des üblichen Teenager-Dramas erhofft. Kurz keimt dieses auch auf, aber wird dann durch lange Durchhänger in der Story wieder zunichte gemacht. Es war okay, um es zu hören, aber es war leider nicht meins.