Neil Gaiman - Worlds' End

  • Kurzmeinung

    Kapo
    Für mich der bisher beste Band! Geschichten in Geschichten in Geschichten....
  • Sandman Sammelband 8: Worlds End


    Neil Gaiman und diverse Zeichner


    Willkommen im Haus am Ende der Welt! Falls Du es jemals betreten solltest, bist Du darin unweigerlich gefangen. Viele verlorene Seelen hat es schon hierher in die Zone zwischen Realität und Mysterien verschlagen und ist für sie zu einem unfreiwilligen Zuhause für die Ewigkeit geworden. Ein Drink an der Bar des Hauses gefällig? Gern geschehen! Aber hier wird mit Geschichten bezahlt, gruseligen Geschichten.


    Die neuesten Gäste sind zwei Reisende nach einem Autounfall, die hier Hilfe suchen und nun sich die Zeit damit totschlagen müssen, sich Geschichten aus dem Reich der Schatten von diversen hier gestrandeten Reisenden anzuhören. In dieser Rahmengeschichte sind mehrere unheimliche Kurzgeschichten, von unterschiedlichen Künstlern gezeichnet, eingebettet. Diese hat Neil Gaiman in der Tradition alter Horrorgeschichten verfasst, nicht ohne seinen ihm so ganz persönlichen Erzählstil mit einfließen zu lassen. So entstand eine moderne Schauergeschichte in einem traditionellen Gewand.


    Das unheimliche Haus läuft dabei dem „Sandman“, der in einigen erzählten Geschichten nur als Nebenfigur auftritt sogar den Rang als Hauptfigur ab. Die Darstellung der düsteren Korridore, dunklen Ecken und die bedrohlichen Perspektiven erfüllen die Wünsche von jedem Horrorfan. Fast scheint es sogar ein Eigenleben zu haben. Man mag gar dazu verleitet sein, einen Schritt weiter gehen und das Haus als Sinnbild zu sehen. Als Hort und Katalysator von Ideen, Inspirationen und Eingebungen die hinter allen Erzählungen stecken. So erzählt Neil Gaiman nicht nur Gruselgeschichten, sondern auch wohl von Gedanken und Inspirationen Generationen von Autoren, deren Werke teilweise längst vergessen sind.


    Auch das Artwork ist gelungen und passt sich den Stimmungen der Einzelgeschichten optimal an. Einen kleinen „Kunstschnitzer“ habe ich Erbsenzähler aber dann doch noch gefunden. In der Kurzgeschichte „Hobs Leviathan“ wird in dem in Indien handelnden Storyteil ein afrikanischer Elefant gezeigt, der riesige Ohren hat, und kein indischer Elefant ist. Naja, das ist aber durchaus zu verzeihen!


    In dem Zusammenhang fällt mir eine Sendung aus der Mitte der 70er Jahre im ARD oder ZDF ein, die nachmittags für Kinder gesendet wurde. In der war ebenfalls eine alte Gaststätte der Ort des Geschehens, in der sich die recht illustren Gäste immer unheimliche Geschichten erzählten, die dann als Kurzfilm eingeblendet wurden. Meine Erinnerungen daran sind aber, vorsichtig gesagt, recht rudimentär. Ich kann mich kaum daran erinnern. Hat einer von Euch vielleicht davon noch etwas mehr Erinnerungen?

    Das Amt des Dichters ist nicht das Zeigen der Wege, sondern vor allem das Wecken der Sehnsucht.



    H.H.

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Sandman Band 08: Worlds End“ zu „Neil Gaiman - Worlds' End“ geändert.
  • Wow! Ich hätte niemals gedacht, dass der erste Band nochmals getoppt werden können. Aber mit "World's End" hat es Neil Gaiman tatsächlich geschafft. Von Anfang an hatte er mich gefangen. Man kommt mit Charlene und Brant in dieser seltsamen Gaststätte an, in der sich allerlei obskure Gestalten rumtreiben und jeder eine Geschichte zu erzählen hat. Und ich wollte die ganze Zeit nur eins: Mich dazusetzen und zuhören. Eine Geschichte abgefahrener, außergewöhnlicher und genialer als die andere. Mystery. Elfen. Eine Totenstadt. Eine Seefahrergeschichte. Dies alles und noch viel mehr ist dabei. Einfach spitze! Und die Kunst, Geschichten in der Geschichte zu erzählen und noch eine Ebene und noch eine draufzupacken war einfach überragend.:pray: Dass das Vorwort von Stephen King war, passt da einfach wie die Faust aufs Auge.

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    :study: SUB: 330