Helga Hahnemann - eine tolle Künstlerin mit Herz und Schnauze, die leider zu früh gegangen ist - ihre Biografie von Christin May lese ich derzeit.
Jetzt kommt Dein Süßer - Cry to me - Wo ist mein Geld geblieben - 100 mal Berlin - Een kleenet Menschenkind: Das sind Ohrwürmer, die mich sofort befallen, wenn ich an Helga Hahnemann denke - oder wir wie sie ganz einfach nannten - die Henne.
Ich kannte sie aus Funk und Fernsehen - vor allem aus dem Kessel Buntes. Eine Entertainerin, wie man sie mit der Lupe suchen muss. Immer gut aufgelegt, brachte sie Millionen Menschen zum Lachen und sicherlich auch mal zum Nachdenken.
Geboren wurde Helga Hahnemann als viertes Kind am 8. September 1937 in Berlin. "Helga" war in den 1930er Jahren Deutschlands beliebtester Mädchenname. Die Eltern gaben noch den Zweitnamen Frieda dazu.
Die Nationalsozialisten waren vier Jahre an der Macht, in zwei Jahren sollte der Zweite Weltkrieg ausbrechen, an dessen Ende Berlin in Schutt und Asche lag.
Als Nesthäkchen und Nachzügler wuchs Helga zunächst sehr behütet auf und sie wusste schon als kleines Mädchen, was sie später mal werden möchte: Quatschmacher. Die Musikalität scheint sie vom Großvater geerbt zu haben.
Doch dann erreichte der Krieg Berlin. Die ortsansässigen Bergmann-Fabrikanlagen stellten auch Rüstungsgüter her, und so wurde Wilhelmsruh intensiv bombardiert. Über ihr Kriegstrauma erzählte Helga nichts. Zu private journalistische Fragen mochte sie eh nicht, und auch nur sehr wenige enge Freunde wussten davon.
Helgas Weg zur Berühmtheit begann Anfang der 1950er Jahre in der Arbeitsgemeinschaft "Schauspiel" im Haus der Kinder an der Lichtenberger Parkaue. Hier spielte sie als 14-Jährige das Mädchen "Plauderlottchen" - eine Rolle, die ihr wie auf den Leib geschnitten war...