Santa Cruz de Tenerife, Kanaren:
Ein junger Doktorand stößt bei seinen Forschungsarbeiten zu erdnahem Weltraumschrott auf eine Anomalie, die den spanischen Präsidentenpalast in helle Aufregung versetzt.
Nikosia, Zypern:
Ein Medienproduzent wird bei seiner Ankunft auf der Mittelmeerinsel vom Flughafen weg verhaftet - ohne Angabe von Gründen.
Man bringt ihn an einen geheimen Militärstützpunkt und stellt ihn einer illustren Runde vor.
Mossul, Irak:
Die Anti-IS Koalition macht sich daran, die Millionenstadt den Händen des Kalifats zu entreißen.
Doch im Gegensatz zu unserer Realität greift plötzlich eine weitere Fraktion in den Krieg ein. Eine, die niemand auf dem Radar hatte.
All diese Ereignisse verknüpfen sich miteinander im Auftakt zu einem rasanten Invasions Sci-Fi Abtenteuer der Kategorie "Alternate History". Wobei in diesem speziellen Fall die fiktive Geschichtsschreibung erst im Jahr 2016 von unserer realen Historie abzweigt - und neue Wege geht: Statt Hurra-Patriotismus gibt es eine schonungslose Abrechnung mit globalen Interessenskonflikten und eine Parabel auf die reale Kolonialzeit. Die Grenzen zwischen Freund und Feind, Gut und Böse verschwimmen immer mehr, und so manche gute Absicht endet in einer Katastrophe. Mit den Onura unter der Leitung der scheinbar gütigen Matriarchin gibt es zudem einen Gegenspieler, den man kaum als Antagonisten wahrnehmen kann. Pech für die Propaganda-Abteilung!
Insbesondere die Gedankenwelt der Protagonisten hält unserer Gesellschaft immer wieder einen Spiegel vor - der manchmal entlarvend, und manchmal durchaus humorvoll ist.
Der Onur Zyklus beginnt in "Kolonie" beinahe als Kammerspiel, das sich zu einer veritablen Military SF entwickelt, im Mittelteil "Aufstand" eine klassische Rebellionsgeschichte erzählt und sich schlussendlich im Finale "Allianz" in einem furiosen Tanz zwischen Space Opera, Raumschlachten und Alpenkrimi entlädt.
Und manchmal bleibt den Lesern auch das Lachen im Halse stecken.
Erschienen: August 2017
Format: Kindle Ausgabe
Dateigröße: 2608 KB
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 240 Seiten
"Kolonie - Im Schatten der Matriarchin" wird für mich immer das emotionalste meiner Bücher bleiben.
Nicht inhaltlich, aber im Bezug darauf, was ich damit verbinde. Im Winter 2016/2017 hatte ich bereits knapp 20 Jahre an "Mutation" herumgeschrieben, zweimal ALLES und viel, viel öfter große Teile verworfen und neu angefangen. Ich war mir inzwischen beinahe sicher, dass ich es nicht kann.
Es einfach nicht drauf habe, ein eigenes Buch, basierend auf einer eigenen Idee fertig zu schreiben.
Auftragsarbeit - ja, klar, und je mehr Zeitdruck, desto besser.
Aber nicht "mein Baby".
Und dann habe ich mich hingesetzt und einfach drauflos geschrieben. Etwas ganz anderes, viel weniger komplexes. Es sollte ein schnelles, unkompliziertes Abenteuer sein, rasch heruntergenudelt und noch schneller veröffentlicht. Eine letzte, allerletzte Chance, mir zu beweisen, dass ich es vielleicht doch kann.
Einen Tag nach dem Tippen der letzten Zeile wurde das Manuskript zu Amazon hochgeladen und der große Knopf gedrückt.
Was soll da schon schief gehen?
Nun, so ziemlich alles.
Denn, ganz ehrlich - die Erstausgabe war im Nachhinein betrachtet eine Katastrophe.
Ein amateurhaft zusammengepfuschtes Cover, mehr als 150 Rechtschreib- und Grammatikfehler, nicht ordentlich gesetzt (es war tatsächlich alles linksbündig), leere Seiten in der Printausgabe und so weiter. Quasi das Paradebeispiel dafür, was ein ebenso arroganter wie ignoranter Selbstpublisher alles falsch machen kann. Natürlich ist es in der Zwischenzeit ordentlich überarbeitet und auf einen akzeptablen Qualitätsstandard gebracht worden, aber dieser Prozess hat mich die Demut gelehrt.
Und die Notwendigkeit von Korrektorat & Lekorat.
Aber: Die Leser haben es trotzdem geliebt. Trotz all dieser Fehler.
Ich gewann den SF der Woche, den Weltenträumerpreis einer Printbeilage. Ich gewann Leser und vor allem auch Leserinnen, die nach einer Fortsetzung riefen. Vollkommen zu recht, ich war dumm genug gewesen, das Buch auf einem Cliffhanger enden zu lassen.
Sie bekamen eine ganze Trilogie.
Menschen, die "normalerweise kein so Sci-Fi Zeug lesen", wollten auf einmal mehr davon.
Das war eine wunderschöne Erfahrung.
Vor allem aber gewann ich das Selbstvertrauen, Mutation endlich zu beenden.
Mehr als 90% aller Leser und Leserinnen, die heute "Kolonie" zu lesen beginnen, beenden es nicht nur, sondern lesen gleich im Anschluss die gesamte Trilogie fertig und wechseln danach sofort zu Mutation. Das ist das größte Kompliment, das man als Autor bekommen kann.
PS: Ich verzichte darauf, die restlichen Teile des Zyklus vorzustellen, da dies ohne Spoiler de fakto unmöglich ist.