J.D. Barker - Das Mädchen im Eis / The Fifth to Die

  • Kurzmeinung

    Emili
    Der Autor hat zu viel gewollt: zu viele Protagonisten, zu viele Opfer, zu viele Erzählstränge. Kein Vergleich zum 1.Teil
  • Kurzmeinung

    sinah
    kein Vergleich zum ersten Teil, ich bin enttäuscht. Sehr langatmig und alles andere als spannend
  • Detective Sam Porter hat mit ein paar Dämonen zu kämpfen. Zum einen hat er den Tod seiner Frau, die bei einem Raubüberfall erschossen wurde, noch nicht verwunden, zum anderen ist ihm der Four Monkey Killer Anson Bishop entkommen, weil es Sam wichtiger war, das letzte Opfer, die fünfzehnjährige Emory Connors, zu retten. Obwohl seither Monate vergangen sind, ist es der Polizei noch nicht gelungen, Bishop aufzuspüren.

    Nun ist Ella Reynolds eingefroren im See gefunden worden. Sie wurde drei Wochen zuvor als vermisst gemeldet. Die Medien sind überzeugt, dass der 4MK wieder zugeschlagen hat, aber Sam Porter will das nicht glauben. Doch es gibt weitere Opfer. Als er dem FBI auf die Füße tritt, wird er vom Dienst suspendiert. Aber davon lässt sich Sam nicht aufhalten und macht sich mit Bishops Tagebuch zu einem Alleingang auf. Dabei braucht er die Hilfe der Anwältin Sarah Werner.

    Der Schreibstil ist sehr gut zu lesen und äußerst fesselnd. Wir lernen die Geschichte aus wechselnden Perspektiven kennen. In diesem Thriller geht es auch blutig zu, aber es sind eher die psychologischen Grausamkeiten, welche diesen Thriller so nervenaufreibend machen. Ganz besonders habe ich mit den Mädchen gelitten, die in die Hände eines Mannes mit der schwarzen Strickmütze geraten sind. Ihre Verzweiflung und Angst gehen einem sehr nahe.

    Nicht nur Sam Porter ist auf der Jagd nach Bishop, auch seine Kollegen Nash, Clair und Kloz ermitteln weiter. Aber auch Poole vom FBI ist im Gegensatz zu seinem Kollegen überzeugt, dass Porter ein brillanter Ermittler ist und nimmt Gedankengänge von Porter auf.

    Der Täter ist ein sehr cleverer Typ, auch wenn man die verdrehten Ansichten eines Psychopathen nicht nachvollziehen kann. Doch er ist organisiert und den Ermittlern immer einen Schritt voraus.

    Der Spannungsbogen wird die ganze Zeit über hochgehalten. Immer wieder gibt es Hinweise, die sich dann aber als falsch herausstellen. Dadurch wird man als Leser ständig in die Irre geführt. Doch man möchte wissen, wie alles zusammenhängt und kann daher gar nicht aufhören zu lesen.

    Das Ende ist dann wirklich spektakulär.

    Ein wirklich toller Thriller – sehr spannend!

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „J.D. Barker - The Fourth Monkey - Das Mädchen im Eis“ zu „J.D. Barker - Das Mädchen im Eis“ geändert.
  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „J.D. Barker - Das Mädchen im Eis“ zu „J.D. Barker - Das Mädchen im Eis / The Fifth to Die“ geändert.
  • Zweiter Akt


    Eines muss dir von Anfang an klar sein: „ The Fourth Monkey. Das Mädchen im Eis“ solltest du nicht lesen, wenn du „The Fourth Monkey. Geboren, um zu töten“ nicht kennst. Du könntest es natürlich trotzdem tun, aber dann entginge dir die besondere „Beziehung“ zwischen dem sogenannten 4FM-Killer Anson Bishop und seinem Jäger Sam Porter, und einzelne Zusammenhänge würden sich dir ebenfalls nicht erschließen. Allerdings sei auch bereits am Anfang gesagt: Dieses Buch folgt in der Gestaltung seines Endes seinem Vorgänger und lässt dich erneut bei einigen offenen Fragen unaufgeklärt zurück.

    Bis dahin befindest du dich in einem Rausch der Geschwindigkeit, der sich langsam, wiederum stetig steigert, und du bewegst dich immer in Richtung des nächsten Ziels, das allein J. D. Barker vorgibt, in dem er alte Fäden aufgreift und auflöst, parallel dazu jedoch neue spinnt und die vorhandenen Bildgefüge ordentlich mit Knoten versetzt. So bist du bestrebt, den Roman ohne Absetzen zu lesen, um an Hinweise und zu Ergebnissen zu gelangen, glücklich über jedes Puzzleteil, das der Autor dir zuwirft.


    Ist ein neuer oder bekannter Serienkiller in Chicago unterwegs? Es gibt ein totes Mädchen und eines, das verschwindet. Das eine ist Ella Reynolds, das Mädchen, das im Eis gefunden wird und die Kleidung des zweiten trägt. Sie bleibt nicht die einzige Leiche. Das andere Mädchen ist Lili Davies. Ihr begegnest du in einem Kellerkäfig wieder, und auch sie wird nicht die einzige sein. Und dann ist da noch der komische, lispelnde Typ mit der großen Narbe auf dem Kopf, die er unter einer Wollmütze versteckt.

    Die Meinungen widersprechen sich: Vor allem Detective Sam Porter, von den Ereignissen vor vier Monaten in Mitleidenschaft gezogen, glaubt nicht an eine Täterschaft des 4FM-Killers Anson Bishop, da er mehr als jeder andere tief in dessen Seele blicken konnte. Als er – unter anderem auch mit der Begründung, er habe den Serientäter laufen gelassen – vom Dienst suspendiert wird, übernimmt das FBI den Fall und seine Partner Clair Norton und Brian Nash müssen mit diesem zusammenarbeiten.

    Während FBI-Agent Poole seinen eigenen Weg wählt, wirft Porter noch nicht hin und folgt trotz seiner Schlafstörungen und Albträume seinem Instinkt. In seiner Besessenheit weiß er, dass er Bishop nur über dessen Mutter aufspüren kann. Als er einem Hinweis auf einem Foto folgt und nach New Orleans reist, hat er nicht nur eine prägende Begegnung im dortigen Gefängnis und kommt seinem Ziel immer näher.

    Damit ist das Katz-und-Maus-Spiel indes längst nicht beendet. Und auch die Mordserie reißt nicht ab...


    Es ist vor allem die Fähigkeit von J. D. Barker, einen komplexen und reichhaltigen Raum mit Drehungen und Wendungen zu erschaffen, in die Tiefe gehenden Zusammenhänge zu konstruieren und darzustellen. Dabei ist es von besonderem Reiz, in die atemberaubende und verstörende Gedankenwelt eines Serienkillers einzutauchen. Denn auch in „Das Mädchen im Eis“ greift der Autor auf Tagebucheintragungen zurück, legt also Vergangenheit und Gegenwart nebeneinander. Daneben spielen die visuellen Beschreibungen zwar eine weniger tragende Rolle, sind aber in ihrer Ausdruckskraft gleichwohl filmreif schockierend, intensiv und mit Gefühlen aus Erschrecken, Abscheu und Hilflosigkeit versehen.

    Herausragend zeigen sich die von Barker nuanciert ausgearbeiteten Figuren, nicht allein in ihrer meisterhaften Gestaltung, sondern auch ihrer phänomenalen Entwicklung.

    „Man kann nicht Gott spielen, ohne mit dem Teufel zu paktieren.“ (Seite 331)

    Sam Porter ist ein nachdenklicher, außerordentlich empathischer Mann und noch immer vom Tod seiner Ehefrau Heather traumatisiert. Ihn tangiert das Verhalten von Anson Bishop dermaßen, dass es bereits einer emotionalen Verwicklung nahe kommt. Es wird damit augenfällig, was es bedeuten kann, Verbrecher zu jagen, dass die dafür aufgewandte Arbeit, Zeit und Energie, nicht spurlos an einem vorbeigehen.

    Anson Bishop hat etwas von Hannibal Lecter, seine gefährliche Intelligenz und seine Tücke sind von einer gewissen abstoßenden Faszination, seine Taten beängstigend kalt und gleichzeitig voller Leidenschaft. Du möchtest einfach wissen, warum er tut, was er tut. Wird ein Mensch als Mörder geboren, oder wird er von Menschen zu einem gemacht? Es scheint jedenfalls so, dass Anson Bishops Mutter hier keine unwesentliche Rolle spielt...


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Kurzbeschreibung:
    Seit Monaten herrschen in Chicago Minustemperaturen, als die Leiche der jungen Ella Reynolds eingefroren im See gefunden wird. Sie wurde vor drei Wochen vermisst gemeldet – der See ist seit Monaten zugefroren. Die Medien beschuldigen den berüchtigten Four Monkey Killer Anson Bishop, aber Detective Sam Porter will nicht glauben, dass er damit etwas zu tun hat. Er kennt den Serienkiller gut, denn er hat ihn geschnappt und laufen lassen, und er hat noch eine Rechnung mit ihm offen. Porter hat sich auf ein gefährliches Spiel eingelassen, währenddessen verschwindet ein Mädchen nach dem anderen … (Quelle: Verlagswebsite)


    Autor:

    J.D. Barker hat bereits einen preisgekrönten Horrorroman veröffentlicht, für den er hochgelobt wurde. Mit »The Fourth Monkey: Geboren, um zu töten« hat er den fulminanten Auftakt der Thriller-Reihe um Detective Sam Porter nachgelegt, auf den noch weitere Bände folgen. Barker lebt in Englewood, Florida, und in Pittsburgh, Pennsylvania. (Quelle: Verlagswebsite)


    Allgemeines:
    - Erschienen bei Blanvalet im Juni 2019 als broschiertes Taschenbuch mit 688 Seiten sowie als ebook.
    - Titel der Originalausgabe: „The Fifth to Die“, ins Deutsche übersetzt von Leena Flegler.
    - 132 Kapitel sowie eingeschobene Tagebuch-Ausschnitte, Danksagung.
    - Erzählt wird in der dritten Person, Tagebuch als Ich-Erzählung
    - Teil 2 der Sam-Porter-Reihe


    Meine Meinung:
    War Teil 1 der Sam-Porter-Reihe noch einigermaßen abgeschlossen, wartet dieser mit einem mehr als fiesen Cliffhanger auf. Womit auch schon der Grund für den Stern-Abzug genannt wäre. Auch wenn der aktuelle Fall gelöst wird, bleiben so viele Fragen offen, dass man quasi gezwungen ist, den nächsten Teil auch noch zu lesen. Aber das ist dann auch schon alles, was ich an Negativem nennen kann.


    J.D. Barker versteht es großartig, mit Details zu spielen, hier und da eine Andeutung zu machen, die der Leser dann prompt falsch deuten kann und somit alle Überlegungen immer wieder ad absurdum führt. Seine Charaktere sind alles andere als schwarz-weiß und die einzigartige Verbindung zwischen Bishop und Porter ist großartig herausgearbeitet, stets glaubwürdig und nachvollziehbar. Wer kann nicht verstehen, dass der nach dem Tod seiner Frau traumatisierte Porter auf eigene Faust weiter ermittelt, nachdem er vom Dienst suspendiert wurde? Wer kann die „Feindschaft“, die das Ermittlerteam den ihnen vor die Nase gesetzten FBI-Agenten entgegenbringt, nicht nachvollziehen? Wer ist nicht verwirrt über den Mann mit der Narbe, der seine Opfer tötet und wiederbelebt? Der kann doch unmöglich Anson Bishop sein? (Die Szene, in der sich das dann mit Sicherheit klärt, ist im übrigen mehr als filmreif – ganz großes Kino).


    Atemlos hechelt man als Leser der Handlung hinterher, springt von einem Schauplatz zum nächsten und kann einfach irgendwann nicht mehr aufhören zu lesen. Um dann am Ende von einem echten Kracher überrascht zu werden und dann festzustellen, dass man auf der letzten Seite angekommen ist und nichts, aber auch gar nichts klarer ist, als zu Beginn. Womit ich wieder am Anfang meiner Rezension angekommen wäre. Ich empfehle die 4MK-Reihe trotzdem vorbehaltlos und fiebere nun dem nächsten Teil entgegen. Dieser bekommt von mir :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:


    Fazit:
    Ein hochintelligenter Psychopath, ein verzweifelter Detective , ein ausgewogenes und sympathisches Ermittlerteam und eine Handlung voller Überraschungen und einen Knaller am Ende… da kann ein Thriller-Fan nicht nein sagen.



    Anson Bishop hat etwas von Hannibal Lecter, seine gefährliche Intelligenz und seine Tücke sind von einer gewissen abstoßenden Faszination, seine Taten beängstigend kalt und gleichzeitig voller Leidenschaft.

    Das ist eine sehr gute Beschreibung. Ich bin auch immer hin und her gerissen zwischen Faszination und Grauen.

    Gelesen in 2024: 7 - Gehört in 2024: 5 - SUB: 598


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Seit Monaten herrschen in Chicago Minustemperaturen, als die Leiche der jungen Ella Reynolds eingefroren im See gefunden wird. Sie wurde vor drei Wochen vermisst gemeldet – der See ist seit Monaten zugefroren. Die Medien beschuldigen den berüchtigten Four Monkey Killer Anson Bishop, aber Detective Sam Porter will nicht glauben, dass er damit etwas zu tun hat. Er kennt den Serienkiller gut, denn er hat ihn geschnappt und laufen lassen, und er hat noch eine Rechnung mit ihm offen. Porter hat sich auf ein gefährliches Spiel eingelassen, währenddessen verschwindet ein Mädchen nach dem anderen … (Klappentext)

    ❆❆❆❆❆


    Dies ist der 2. Band der Sam Porter-/Fourth Monkey-Reihe und bevor man diesen liest sollte man unbedingt den 1. Band der Reihe lesen.

    Nicht nur damit man gewisse Zusammenhänge besser verstehen kann, sondern da dieser Teil im wahrsten Sinne eine Fortsetzung ist und man dadurch ziemlich böse zum 1. Band gespoilert wird. Diese Reihe lebt von überraschenden Wendungen und diese sollte man sich nicht vermiesen lassen.

    Hierbei möchte ich auch gleich vor möglichen Spoilern in dieser Rezension warnen, wobei ich versuche diese in Grenzen zu halten.

    An all diejenigen, welche bereits den 1. Band "Geboren, um zu töten" kennen, wünsche ich viel Vergnügen, denn Anson Bishop is back und das brutaler und hintertriebener denn je.


    ❆❆❆


    "Ein paar Schritte, und vor ihm tauchte das Mädchen auf. Über ihr war das Eis durchsichtig wie Glas. Sie sah mit leerem Blick zu ihm hoch. Ihre Haut war bleich und leicht bläulich verfärbt - außer rund um die Augen, dort war die Haut dunkellila. Ihre Lippen waren leicht geöffnet, als wolle sie ihm etwas sagen - etwas, was nun nie ausgesprochen würde."
    (S. 17)



    Seit den furchtbaren Ereignissen bei denen der Fourth Monkey Killer Chicago in Atem hielt, sind vier Monate vergangen. Der Ermittler Sam Porter hat diesen Psychopathen, dessen realer Name Anson Bishop ist, mehr oder weniger freiwillig laufen lassen. Noch immer plagen ihn Albträume von ausgeschabten Augäpfeln und das schlechte Gewissen. Doch ihm bleibt nicht viel Zeit dies zu verarbeiten, denn ein neuer Serienkiller ist in der Stadt.

    Die 15-jährige, vor zwei Wochen als vermisst gemeldete Ella Reynolds wird in einem zugefrorenem See gefunden. Das Verwirrende daran - der See ist schon seit Monaten gefroren, also wie kommt das Mädchen unter das Eis? Als kurz darauf ein weiteres Mädchen vermisst gemeldet wird, ist schnell klar, dass der selbe Täter dahinter stecken muss.

    Während Porter und sein Team versuchen diesen Täter zu fassen, beschäftigt er sich privat weiter mit dem 4MK (Fourth Monkey-Killer). Auch diesen will er schnappen, denn er hat mit ihm noch eine Rechnung offen und selbst eine Suspendierung hält ihn nicht auf. Tja, und Bishop scheint sich auch nicht unbedingt auszuruhen.


    Wir haben es hier also diesmal mit zwei Fällen, sprich zwei Handlungssträngen zu tun und lesen aus mehreren Perspektiven.

    Der erste Handlungsstrang verfolgt den aktuellen Fall, wobei wir dem Ermittler-Team über die Schulter blicken, Einsicht in die verstörende Perspektive des Täters, sowie die der Opfer erhalten. Vor allem Letztere sind beklemmend und stecken voller Angst. Man leidet mit ihnen, zittert mit ihnen vor Kälte und Angst und driftet auch mit ihnen in die erlösende Dunkelheit.

    Bei mir kam aber auch Mitleid mit dem Täter auf, denn dieser ist auf der Suche nach etwas und scheint nicht von grundauf böse zu sein, obwohl seine Taten eine ganz andere Sprache sprechen. Somit war ich hin und hergerissen.


    "Die Insekten fraßen seine Gedanken. Das wusste er jetzt. Sie ernährten sich von seinem Gedächnis. Nur deshalb hatte er solche Probleme, sich zu erinnern. Sie fraßen, vermehrten sich, und je zahlreicher sie wurden, umso mehr juckte es - erst waren es nur wenige gewesen, inzwischen waren es unzählige."
    (S. 353)


    Der zweite Handlungsstrang beschäftigt sich mit der Suche nach dem 4MK und hierbei lesen wir nicht nur aus Sam Porters Sicht, sondern auch aus der Perspektive von Special Agent Pole vom FBI. Dieser ist einer der wenigen, der auf Porter und dessen Bauchgefühl hört. Im Gegensatz zu ihm versucht er Bishop jedoch auf offiziellem und legalem Weg aufzustöbern.

    Hierbei kommt es zu einer wahren Schnitzeljagd, denn Bishop liebt Rätsel und andere auf falsche Fährten zu führen, während er die Strippen in der Hand hält. Des Weiteren bekommen wir auch wieder Einblick in seine Tagebücher.


    "Die Elektroden des Elektroschockers bissen sie in den Nacken - zwei Metallzähne, die so unerträglich wehltaten, dass es ihr schier durch jede Faser schnitt, als glitte eine KLinge von ihren Zehen bis in die Fingerspitzen. Sie verdrehte die Augen, und die Beine gaben unter ihr nach. Binnen eines Wimpernschlags war ihr Schrei verstummt, und um sie herum wurde es still."
    (S. 86)

    Dieser Band ist ein absoluter Pageturner und von Anfang bis Ende mit überraschenden Wendungen gespickt. Eine Story, welche spannend, brutal und verstörend ist, trifft auf Sprachgewalt, welche für diesen Autor typisch ist. J.D. Barker schafft es in Bezug auf Folter- und Tötungsmethoden, sowie bezüglich Wendungen den ersten Band zu toppen - alles noch ausgefeilter und noch komplexer, sodass man bis zum Ende hin nicht weiß wohin er uns führen möchte.

    Die Figuren sind hervorragend gezeichnet und sie laden einen regelrecht ein mit ihnen zu gehen. Vor allem, wenn man aus der Sicht der Ermittler liest, hat man das Gefühl selbst ein Teil des Teams zu sein. Dies wird vor allem durch so manche witzigen und typischen Dialoge zwischen den Kollegen begünstigt, bei denen man merkt, dass sie schon lange zusammenarbeiten und einen vertrauten Umgangston pflegen. Hierbei hat man also auch durchaus Grund zwischendurch zu schmunzeln.


    "Hier sind die Leute so arm, dass sie ihr Müsli mit der Gabel essen, um Milch zu sparen. Und für eine Schießerei im Vorbeifahren nehmen sie den Bus."
    (S. 274)


    Am Ende schafft es der Autor die beiden Fälle auf spektakuläre Weise miteinander zu verweben und nicht selten blieb mir vor Überraschung die Spucke weg.

    Wie nicht anders zu erwarten, endet auch dieser Band mit einem verdammt miesen Cliffhanger, denn Bishop ist noch lange nicht fertig und scheint erst so richtig warm zu werden. Manchen könnte das Ende also sauer aufstoßen und auch ich raufte mir die Haare, jedoch mit einem fiesen Lächeln im Gesicht. Immerhin bedeutet das, dass der Autor noch lange nicht mit Porter und Bishop fertig ist.


    Fazit:

    War ich vom 1. Band schon begeistert, so bin ich von diesem hier regelrecht überwältigt.

    Dieses Buch wurde zu einem der wenigen, die mich vor Spannung nicht schlafen ließen, selbst wenn ich am nächsten Tag früh aufstehen musste. Das lag natürlich auch an den kurzen Kapiteln, welche immer mit einem Cliffhanger enden. Hierbei sollte man anmerken, dass J.D. Barker wahrlich the Master of Cliffhanger ist, der selbst mich vergessen ließ an meinem Kaffee zu nippen.

    Tja, und nun hoffe ich, dass der. 3. Teil so schnell als möglich erscheint, denn die Spannung wie es weitergeht ist kaum auszuhalten. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:


    © Pink Anemone (inkl. Leseprobe, Lese-Soundtrack und Autoren-Info)



  • DAS MÄDCHEN IM EIS von J. D. Barker ist Band 2 der „4 Monkey Killer“-Serie (THE FIFTH TO DIE im Original). Der Originaluntertitel „It’s a family affair“ klingt nach leicht verdaulicher Familiengeschichte. Familiengeschichte stimmt im weitesten Sinn, aber keineswegs leicht verdaulich. Vielleicht für die Kenner des Band 1 der „4 Monkey Killer“-Serie, nur für die Neueinsteiger bietet der Thriller Mord und Folter in ungeahnter Brutalität. In wahren Gewaltorgien reiht sich ein grausamer Mord an den anderen und eine bestialische Folter an die andere. Es müssen tatsächlich mörderische Psychopaten in der „Familie“ vorhanden sein. Das „Familienoberhaupt“ ist Anson Bishop AB, der 4 Monkey Killer, 4MK. Er liefert sich ein Psychoduell mit Detectiv Sam Porter vom Chicago PD. Bishop schein Parker immer einen Schritt voraus zu sein. Wegen seiner unkonventionellen Ermittlungsmethoden wird Porter „kaltgestellt“, verfolgt jedoch die Spur nach Bishop auf eigene Faust. Das FBI hat wenig Vertrauen in die Chicagoer Kollegen und reißt die Ermittlungen an sich. Einzig Special Agent Frank Poole kann sich in die Gedankenwelt Porters versetzten, vertraut ihm und hält gegen alle Widerstände zu ihm Kontakt. J. D. Barker lässt den Leser auf fast 700 mehrmals ins Leere laufen, wenn man glaubt bereits alle Puzzles zusammengefügt zu haben. Teile des Thrillers lesen sich wie ein Drehbuch für eine CSI-Serie.

    Für Porter ist das Tagebuch von Bishop der Schlüssel, diesen zu finden. Ein Foto mit einer Frau im Vordergrund des Orleans Parish Prison, von der er vermutet, dass es die Mutter von Bishop sei und mit deren Anwältin Sarah Werner macht sich Porter auf den Weg. Nun zu dritt begeben sie sich - unter fernmündliche Anleitung von Bishop - in ein verlassenes Hotel zum Showdown: Freilassung der gefangengehaltenen Mädchen im Austausch mit Bishops Mutter. Nichts ist wie es scheint zu sein. Bishop spielt seinen letzten? Trumpf, ob er sticht erfährt der 4MK-Fan in Kürze, wenn Band 3 der „4 Monkey Killer“-Serie erscheint. Am Ende gibt das Tagebuch Bishops aufschlussreich Auskunft über dessen „familiäre Beziehungen“.

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Mich konnte der Thriller gar nicht begeistern. Kein Vergleich zu dem 1.Buch der Reihe, das ausgesprochen spannend war. Diesmal scheint mir der Autor zu viel gewollt zu haben: Viel zu viele Charaktere, viel zu viele Opfer, manche von den Protagonisten sind aus dem Grund, dass es zu viele waren, einfach blass geblieben und außerdem viel zu viele Erzählstränge. O:-) Die Kapitel waren zwar kurz gehalten, doch das trug zu der Spannung nicht bei. Der Roman an sich kam mir insgesamt langatmig vor, als ob der Autor nicht wirklich wusste oder sich nicht entscheiden konnte, was er letztendlich erzählen will. Sprunghaft von einem Thema zu anderem ohne richtig zu fesseln. Mittelmäßige Lektüre, bei der ich froh war, als es zu Ende ging.

    2024: Bücher: 74/Seiten: 32 651

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
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    "Das Nicht-Wahrnehmen von Etwas beweist nicht dessen Nicht-Existenz "

    Dalai Lama

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    Lese gerade:

    Morris, Brandon Q. - Tachyon. Das Planet