Prinzessin Undercover 2 (Enthüllungen) - Connie Glynn
Fischer KJB
416 Seiten
Kinderbuch
Band 2
27. Februar 2019
Inhalt:
Ellie ist eine echte Prinzessin, die sich nichts mehr wünscht, als ein normales Leben zu führen.
Lottie ist ein ganz normales Mädchen, das sich nichts mehr wünscht, als Prinzessin zu sein.
Und ausgerechnet diese beiden müssen sich im Internat Rosewood Hall ein Zimmer teilen.
Die Lösung liegt auf der Hand: Sie tauschen heimlich die Rollen.
Als Ellie und Lottie nach den Ferien zurück nach Rosewood Hall kommen, geschehen immer seltsamere Dinge. Es werden sogar Mitschüler vergiftet!
Steckt dahinter etwa die Geheimorganisation Leviathan, die es auf die Kinder von Königshäusern und einflussreichen Familien abgesehen hat?
Lottie und Ellie sind entschlossen, die Übeltäter zu enttarnen, doch sie haben keine Ahnung, wie nah die Gefahr ihnen tatsächlich schon gekommen ist ...
Meinung:
Lottie Pumpkin ist eine Porterin, Jamie ihr Partist und Ellie Wolf steckt irgendwo dazwischen. Sagt euch alles nichts?
Macht rein gar nichts, denn ihr könnt auf der Reise, die Prinzessin Undercover euch bietet, ja selbst herausfinden, was diese Begriffe bedeuten.
Es lohnt sich definitiv.
Ich muss sagen, es gibt selten Trilogien, bei denen der zweite Band besser ist, als der Erste. Vor allem im, von mir oft gemiedenen, Bereich Kinderbuch.
Der erste Band war schon recht gut gelungen. Aber die Fortsetzung hat mich jetzt nochmal ziemlich überrascht.
Ganz besonders in Bezug auf genderbezogene Themen, die man so einfach nicht in Kinderbüchern erwartet und die die Autorin als selbstverständlich hinstellt.
Da gibt es - vorerst - kein Kichern hinter vorgehaltener Hand, keine Verurteilung in den Augen anderer.
Es ist wie es ist und das fand ich genial. So sollte es immer sein.
Lottie ist jetzt 15 Jahre alt und das kindliche Denken, rosa, Glitzer und Prinzessinnengehabe ist einem Verantwortungsbewusstsein gewichen, das mir sehr gut gefallen hat. Band zwei richtet den Fokus nicht länger auf vertauschte Rollen oder königliche Geschichte - zumindest nicht im übergeordneten Sinne.
Vielmehr geht es diesmal um Charakterentwicklungen im Einzelnen und ein groooßes Rätsel, das gelöst werden will.
Aufgeteilt ist Teil zwei in drei Abschnitte, jeder von ihnen strotzt nur so vor Spannung und Rätselraten, sodass ich mich kaum vom Geschehen abwenden konnte. Auch wenn ich mit der emotionalen Verbindung zwischen Leser und Protagonisten noch nicht ganz zufrieden bin, war die Fortsetzung schon ein Schritt in die richtige Richtung. Dass mir das nun besser gefallen hat, liegt vermutlich auch an der wachsenden Reife, die Ellie und Lottie in der Welt von Rosewood Hall an den Tag legen. Natürlich sind sie immer noch fast Kinder, doch die akribische und logische Vorgehensweise mit der sie den Vergiftungen an ihrer Schule auf den Grund gehen, hat mich wirklich beeindruckt.
Ich konnte durchgängig mitfiebern, grübeln und mich hin und wieder über Lotties Beschränktheit in Bezug auf ihre eigene Gefühlswelt aufregen.
Tatsächlich habe ich mich auch dabei erwischt, dass ich zum ersten Mal Paare geshippt habe. Wenn das so ausgeht, wie ich mir das wünsche, wäre das ein Traum.
Zurück zur Handlung. Die Atmosphäre, die über der Rosewood Hall schwebt wie ein Damokleschwert, bleibt geheimnisvoll, aber dennoch luftig leicht, sodass man durch die Seiten fliegen kann und trotzdem von ihr eingenommen wird. Aufregung, Hoffnung, Gefahr und Chaos gehen in Band zwei Hand in Hand.
Eine Verschwörung mit unzähligen Abzweigungen liegt in der Luft.
Lottie bekommt nicht nur eine Familie, sondern auch eine bedeutsame Vergangenheit, während Ellie das vermeintliche Leben leben kann, das sie sich wünscht. Die Ereignisse sind vielschichtig, man kann zwischen Freund und Feind oft nicht unterscheiden und das macht es besser als den Vorgänger.
Fazit:
Der zweite Band der Undercover Prinzessinnen konnte mich fast gänzlich für sich einnehmen.
Es gibt mehr Action, mehr Geheimnisse, mehr Rätsel und Gefahr, die für Spannung sorgen. Und auch Lotties Veränderung hat mir gut gefallen.
Man merkt, dass sie mit ihren Aufgaben wächst, wenn auch ich mich noch nicht ganz mit ihr verbunden gefühlt habe.
Nichtsdestotrotz hat die Autorin für mich nochmal einen drauf gelegt. Die Atmosphäre ist packender, das Tempo wurde etwas angezogen und der Epilog lässt auf ein großartiges Finale schließen. Ich bin gespannt!
Bewertung:
⭐️⭐️⭐️⭐️?(4,5/5)