Wie geht ihr mit Rechtschreib- bzw Grammatikfehlern in Büchern um?

  • Wie geht ihr mit Rechtschreib- bzw Grammatikfehlern in Büchern um? Stören sie euch? Sind sie euch egal? Findet ihr nie welche? Stören sie euren Lesefluss?


    Für mich ist das Thema gerade ganz aktuell. Ich bin sicher auch nicht perfekt beim Tippen, aber (leider) fallen mir Fehler in Büchern meistens auf. Wenn das nur ab und zu vorkommt, dann stört es mich nicht. Ich stolpere zwar drüber, kann aber dann in Ruhe weiterlesen.


    Gerade lese ich aber ein Buch von einer Leserunde auf Lovelybooks, bei dem ich erst auf Seite 27 bin und schon 13 Fehler gefunden habe. Leider war das Buch der letzten Leserunde (andere Autorin) auch sehr fehlerhaft und ich merke, wie ich meine Geduld verliere. So macht das Lesen keinen Spaß mehr. Ich schreibe mir auch alle Fehler auf, um sie der Autorin weiterzugeben. Bald bin ich mehr mit Notizen machen beschäftigt als mit lesen. Die Bücher sind beide schon erschienen und es ist ja eine Leserunde, kein Vorablesen und auf keinen Fall ein Korrekturlesen.


    Bin ich da einfach nur sehr pingelig oder geht es euch auch so? Gebt ihr die Fehler weiter? Lest ihr drüber? Würdet ihr das Buch weiterlesen, auch wenn es euch nervt?

  • Ganz ehrlich, mich nervt das auch. Über einen oder zwei kann ich evtl. hinwegsehen, aber danach schnappe ich schon nach Luft. Da ich selbst schreibe, weiß ich, dass es nahezu unmöglich ist, fehlerfreie Bücher abzuliefern - selbst bei Verlagsbüchern mit Lektorat kommt das allenthalben vor. Ich versuche deshalb, mich nicht so sehr darüber aufzuregen, was mir aber nicht leicht fällt.


    Bisweilen habe ich den Eindruck, dass in neueren Büchern weniger Wert auf Rechtschreibung gelegt wird als früher, und damit meine ich sowohl Verlagsbücher als auch Selfpublisher. Weitaus schlimmer als fantasievolle Orthografie sind für mich allerdings Inhalts- und Logikfehler und eine zum Gähnen langweilige Story, die schon zigmal da war.


    Wenn dir die Geschichte gefällt und du trotz der vielen Fehler dranbleibst, würde ich es an deiner Stelle der Autorin sagen und sie darauf hinweisen, ihr Buch noch einmal überarbeiten zu lassen, da eine mangelhafte Orthografie die Qualität ihres Romans mindert. Jeden Fehler einzeln aufspüren und ihn mitteilen würde ich nicht. Das ist Sache der Autorin, finde ich.

  • bei dem ich erst auf Seite 27 bin und schon 13 Fehler gefunden habe

    Es stört mich jetzt nicht so besonders wenn mir 1-2 Fehler in einem Buch auffallen, aber dein Fall ist schon heftig. Das ist eigentlich ein Reklamationsgrund falls Du das Buch kaufen musstest. Ich würde das Buch wohl nicht weiterlesen.

  • Da ich selbst schreibe, weiß ich, dass es nahezu unmöglich ist, fehlerfreie Bücher abzuliefern - selbst bei Verlagsbüchern mit Lektorat kommt das allenthalben vor. Ich versuche deshalb, mich nicht so sehr darüber aufzuregen, was mir aber nicht leicht fällt.


    Wenn dir die Geschichte gefällt und du trotz der vielen Fehler dranbleibst, würde ich es an deiner Stelle der Autorin sagen und sie darauf hinweisen, ihr Buch noch einmal überarbeiten zu lassen, da eine mangelhafte Orthografie die Qualität ihres Romans mindert. Jeden Fehler einzeln aufspüren und ihn mitteilen würde ich nicht. Das ist Sache der Autorin, finde ich.


    Das verstehe ich vollkommen, dass es unmöglich ist, ein fehlerfreies Buch abzuliefern. Auch beim Tippen hier im Forum mache ich sicher auch immer wieder Fehler, keine Frage. Trotzdem kann man bei einem bereits veröffentlichten Buch erwarten, dass dieses mehrmals kontrolliert und lektoriert wurde, finde ich. Bei ein paar wenigen Fehlern sage ich auch nichts. Aber dieser Fall gerade ist echt heftig. Zum Glück musste ich das Buch nicht kaufen!


    Ich habe der Autorin geschrieben, Liste brauche ich ihr keine schicken. Ich versuche nun das Buch zu lesen, aber jeder Fehler reißt mich aus dem Lesefluss. Leider kommt das eben sehr häufig vor. Noch überwiegt die Neugierde, wie es weiter geht. Sobald es nur noch nervt, werde ich abbrechen.

  • Wie geht ihr mit Rechtschreib- bzw Grammatikfehlern in Büchern um? Stören sie euch? Sind sie euch egal? Findet ihr nie welche? Stören sie euren Lesefluss?

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    Gerade lese ich aber ein Buch von einer Leserunde auf Lovelybooks, bei dem ich erst auf Seite 27 bin und schon 13 Fehler gefunden habe. Leider war das Buch der letzten Leserunde (andere Autorin) auch sehr fehlerhaft und ich merke, wie ich meine Geduld verliere. So macht das Lesen keinen Spaß mehr. Ich schreibe mir auch alle Fehler auf, um sie der Autorin weiterzugeben. Bald bin ich mehr mit Notizen machen beschäftigt als mit lesen. Die Bücher sind beide schon erschienen und es ist ja eine Leserunde, kein Vorablesen und auf keinen Fall ein Korrekturlesen.


    Bin ich da einfach nur sehr pingelig oder geht es euch auch so? Gebt ihr die Fehler weiter? Lest ihr drüber? Würdet ihr das Buch weiterlesen, auch wenn es euch nervt?

    Warum solltest du dich an die Autorin wenden, anstatt an den Verlag? Die Stellungnahme des Verlags gegenüber dir als unzufriedenem Endkunden wäre mal interessant. Ist es eine Selfpublisherin? Und warum diskutierst du das nicht mit Lovelybooks als Veranstalter, die sich Leserunden bezahlen lassen? Du hättest die Möglichkeit, diesen Verlag/dieses Genre künftig zu meiden oder dich vorher über Autoren zu informieren, ehe du dich für eine Leserunde bewirbst. :wink:


    Generell muss es im Verlagswesen in letzter Zeit oft schnell gehen, es wird schnell übersetzt, schnell veröffentlicht und dadurch kommt es leicht zu "letzten Korrekturen", die einen Text verschlimmbessern können.


    Kurz: Bei übermäßig vielen Tipp- und Grammatikfehlern verzichte ich künftig auf die Erzeugnisse eines Verlags - und in der Szene "Als Selfpublisher kann ich mir kein professionelles Korrektorat leisten", weiß man vorher, was einen im schlimmsten Fall erwartet ...

    :study: -- Damasio - Gegenwind

    :study: -- Toibin - Long Island

    :musik: -- Catton - Gestirne; Rehear


    "The three most important documents a free society gives are a birth certificate, a passport, and a library card!" E. L. Doctorow

  • Ich würde das Buch wohl nicht weiterlesen.

    Ich auch nicht.

    Ich habe da immer ganz schnell das Problem, dass ich den Autor und auch dessen Geschichte im Ganzen nicht mehr ernst nehmen kann.

    Wenn mir am Anfang eines Buches schon derart viele Fehler auffallen, dann stelle ich zwangsläufig alles in Frage, was der Autor so schreibt und dann wird es ziemlich anstrengend, weil ich dann alles nachrecherchiere, was mir seltsam vorkommt.


    Wenn z.B. ein Autor mit 10 Rechtschreibfehlern auf den ersten 50 Seiten behauptet, dass bei einer Vergiftung bestimmte biochemische Prozesse im Körper ablaufen, dann kann ich ihm das nicht mehr einfach so abnehmen. Dann muss ich das nachkontrollieren. Ich komme dann einfach um den Gedankengang "wenn der schon nicht weiß, dass man nämlich ohne "h" schreibt, hat er von sowas bestimmt auch keinen Plan" nicht drum herum.


    Mir ist schon bewusst, dass das Eine im Prinzip nichts mit dem Anderen zu tun hat, aber mir geht dann einfach dieses Grundvertrauen in den Autor verloren, weil der für mein Empfinden sein Handwerk grundsätzlich einfach nicht drauf hat, versteht Ihr?

    Ist blöd zu erklären. 8-[

    Jedenfalls macht das die ganze Sache dann im Endeffekt so anstrengend, dass ich mit Fehlern gespickte Bücher sehr schnell abbreche.

  • Naja, mit den frühen Perry Rhodan- und Atlan-Heften bin ich mittlerweile etwas schmerzresistent geworden, was Schwächen im Text betrifft. :lol:

    Grundsätzlich sind ein paar Rechtschreib- oder sonstige Fehler okay, nix ist perfekt.

    Häufen sie sich quäle ich mich erstmal weiter, aber werde den/die Autor/in zukünftig meiden.

    Ich breche eher ungern Bücher ab, wenn ich das mache ist das aber meistens Desinteresse (oder mehrere Bücher in einem!)

  • mich stören Rechtschreibfehler in Büchern ganz gewaltig. Wobei ich merke, dass es hauptsächlich die Groß- und Kleinschreibung betrifft. Allerdings muss ich fairerweise sagen, dass ich noch die Regeln VOR der Rechtschreibreform intus habe.


    Und womit ich mich absolut gar net anfreunden kann ist, dass heute anscheinend der Dativ nicht mehr benutzt wird. Da stehen mir dann echt die Haare zu Berge :evil:

  • mich stören Rechtschreibfehler in Büchern ganz gewaltig. Wobei ich merke, dass es hauptsächlich die Groß- und Kleinschreibung betrifft. Allerdings muss ich fairerweise sagen, dass ich noch die Regeln VOR der Rechtschreibreform intus habe.


    Und womit ich mich absolut gar net anfreunden kann ist, dass heute anscheinend der Dativ nicht mehr benutzt wird. Da stehen mir dann echt die Haare zu Berge :evil:

    Ich hab in dem aktuellen Buch gerade Probleme mit das und dass, zusätzlichen Buchstaben wie zb eher statt ehe, Dativ ist auch ein Problem und manche Redewendungen stimmen nicht, wie zb am Hungertod nagen ...

  • mich stören Rechtschreibfehler in Büchern ganz gewaltig. Wobei ich merke, dass es hauptsächlich die Groß- und Kleinschreibung betrifft. Allerdings muss ich fairerweise sagen, dass ich noch die Regeln VOR der Rechtschreibreform intus habe.


    Und womit ich mich absolut gar net anfreunden kann ist, dass heute anscheinend der Dativ nicht mehr benutzt wird. Da stehen mir dann echt die Haare zu Berge :evil:

    und manche Redewendungen stimmen nicht, wie zb am Hungertod nagen ...

    :totlach:


    cool :D

  • Es sind doch immer wieder dieselben Dinge, die Leser so umtreiben… :)


    Du kannst sicher sein, dass es doch einige (und ich glaube auch nicht wenige) Forumsmitglieder gibt, die sich an Rechtschreib- und Grammatikfehlern stören. Ebenso übrigens, wie an Logik- oder Sachverhaltsfehlern.


    Diese Thematik kommt immer mal wieder zur Sprache, entweder in Threads zu bestimmten Büchern (die viele Fehler aufweisen) oder auch in anderen Themen. Es gibt z.B. hier (bitte anklicken) einen Thread, der sich nicht auf Fehler in Rechtschreibung und Grammatik beschränkt, sondern in dem es um alles Mögliche geht, was man einem Autor "übel nehmen" kann, wenn man aufmerksam liest – eben auch derartige Fehler.


    Und über konkrete Fehler, die dir aufgefallen sind, kannst du dich hier im Forum auch in diesem Thread auslassen.


    Du siehst also, du bist nicht allein :friends:. Und daher würde ich deine erste Frage mit "nein, du bist nicht sehr pingelig" beantworten.


    Ob ich ein Buch weiterlese, hängt ganz davon ab, ob mich außer Rechtschreibfehlern/ Grammatikfehlern noch mehr daran stört. Wenn mir die Geschichte gefällt und ich die handelnden Personen mag oder zumindest interessant finde, lese ich weiter. Wenn mich auch die Handlung nicht überzeugt, breche ich ab oder lese den Rest quer. (Bei Büchern mit Logik- und Sachverhaltsfehlern handhabe ich es übrigens oft so, dass ich sie bis zum Ende lese, um zu sehen, was der Autor da denn noch alles falsch gemacht hat, darüber kann ich mich dann immer so schön aufregen – aber das nur am Rande.)

    Bemerkung meines Vaters beim Anblick meiner Bücherberge: "Wir haben ja alle unsere Macken... und du hast deine Bücher!"

  • Was ist denn zuerst zum Ärgern da - der sachliche Murks oder die Rechtschreibung? Ich hatte schon den Verdacht, dass man sich nicht über die Rechtschreibung aufregen würde, wäre der Plot anregender ... :scratch:

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  • tja Hungertod und Hungertuch klingen ja auch soooo ähnlich. :loool:

    :study: Georg Schmidt: Die Reiter der Apokalypse

    :montag: Wolfgang Will: Der Zug der 10 000

    :montag: Jürgen Paul: Zentralasien



    Geburtstage sind gut für die Gesundheit! Man hat herausgefunden, dass Menschen, die öfter Geburtstag haben, länger leben! (Uli Stein) :lol:

    Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht (Afrikanisches Sprichwort)

    Mögen hätt' ich schon wollen, aber dürfen hab ich mich nicht getraut! (Karl Valentin)

  • In meinem aktuellen Roman ("Die Nickel Boys" von Colson Whitehead) gab es auch einige kleinere Rechtschreibfehler. Zum Beispiel wurde mehrmals der letzte Buchstabe eines Wortes vergessen; Dinge dieser Art. Da ich die Handlung grandios fand und jetzt auch kein Fehler in der Geschichte selbst vorlag, kann ich darüber gut hinwegsehen. Klar, fehlerlos wäre immer schön und irgendwo erwarte ich das bis zu einem gewissen Grad auch. Nur sind auch Autoren/Übersetzer und Lektoren auch nur Menschen. Gerade der Whitehead sollte vermutlich schnell erscheinen und da kann das schon mal passieren.


    Schlimmer finde ich viel eher, wenn sich die Fehler häufen oder wenn es Fehler sind, die sich dann auch auf die Handlung auswirken.

  • manche Redewendungen stimmen nicht, wie zb am Hungertod nagen ...

    Das ist eine Redewendung, die auch von meinem früheren Chef stammen könnte. Der fand beispielsweise immer alle möglichen Dinge "atemberauschend" und als er mal einen Tag nicht im Büro gewesen war, fragte er am nächsten Tag, ob wieder "die Katzen auf dem Tisch getanzt" hätten. Von ihm habe ich noch etliche weitere verhunzte Redewendungen zu hören bekommen, aber sie fallen mir im Moment nicht ein.

    Bemerkung meines Vaters beim Anblick meiner Bücherberge: "Wir haben ja alle unsere Macken... und du hast deine Bücher!"

  • Lesefeechen Räusper...Geneitiv ? :-,

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