Michael Kull - "Jasmin - ... aber nicht meine Seele"

  • Was bewegt eine Frau dazu, mit der Prostitution ihr Leben zu finanzieren?

    In der Regel wohl Zwang, Not und in wenigen Fällen auch Lust.

    Jasmin entscheidet sich dazu nur aus einem Grund, nämlich wegen ihres Sohnes. Und um Till ein unbeschwertes und sicheres Leben bieten zu können, geht sie den ersten von vielen weiteren Schritten.

    Dramatische Umstände, Schicksal und Geldnot stellen ihr Leben auf den Kopf, nehmen ihr die gewohnten Sicherheiten und lassen Jasmin immer weiter und tiefer in die Prostitution rutschen.

    Sie lernt vieles zu erdulden und erleiden, aber sie entdeckt an sich selbst auch eine ihr bislang unbekannte Seite: Nämlich die einer starken Frau, die bereit ist zu kämpfen - für sich und vor allem für Till …


    Jasmins Erlebnisse werden wohl niemanden unberührt lassen. Sie wurde unverschuldet an den Rand der Gesellschaft gedrängt und lernt sich dabei neu kennen.

    Verständnis und Unverständnis zu Jasmins Entschlüssen, und der Gedanke: „Was hätte ich in diesem Moment an ihrer Stelle getan“, werden den Leser beschäftigen. Er nimmt am Leben der junge Frau teil, die nichts anderes möchte, als ihrem Sohn eine sichere Zukunft bieten zu können.

    Jasmin ist kein Einzelfall. Sie steht stellvertretend für unzählige Frauen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden. Jede von ihnen sucht ihren eigenen Weg, und der von Jasmin ist nur eine Variante.



    Jeder Buchautor, und ich traue mich mal, mich als einen zu bezeichnen, sollte die Frage gleichlautend beantworten. Weil es mir Spaß macht, und weil ich etwas zu erzählen habe.

    Natürlich steckt noch einiges mehr dahinter. Bei mir war es so, dass ich seit jeher ein begeisterter Leser bin. Mehrmals wurde ich gefragt, warum ich es denn nicht selbst einmal mit der Schriftstellerei versuche. Nur als Hobby, als sinnvollen Zeitvertreib und nicht zum Gelderwerb. Ich wiegelte immer ab und war der Meinung, dass ich das nicht kann. Man traute es mir zu, aber trotzdem ließ ich es bleiben. Schließlich hatte ich weder Literaturwissenschaften, noch Journalismus studiert, und Fachkenntnisse zu mich interessierenden Themen fehlten mir ebenfalls.

    Wenn ich schreibe, dann auch richtig. Und nur über Dinge, von denen ich etwas verstehe und was mich selbst auch interessiert. Aber um selber zu schreiben, fehlte mir das benötigte und meist spezielle Hintergrundwissen. Fachkenntnisse zum Mittelalter, Rechtswissenschaften und der Paläontologie fehlen mir gleichermaßen, wie ich auch auf keine Vergangenheit bei Geheimdiensten oder der Kriminalpolizei zurückgreifen kann.

    "Schreib, wovon du etwas verstehst, ansonsten lass es sein", sagte ich mir und ließ es daher sein.

    Meine Frau hat mich ebenfalls über Jahre vom Schreiben überzeugen wollen, aber ich sträubte mich weiterhin. Warum soll ich auch Geschichten schreiben, wenn es doch so viele fertige Bücher gibt, die ich nur zu lesen brauche. Im Oktober 2017, in einer sehr stressigen Phase meines Berufslebens, begann ich dann doch mit dem Anfang meiner ersten Geschichte. Ich fand beim Schreiben Entspannung, während die Geschichte auf meiner Festplatte stetig mehr Platz benötigte. Schnell merkte ich, dass es mir guttat und ich dabei wieder abschalten konnte. Es folgte im April 2018 der Beginn zu "Jasmin", und ich lernte aus meinen anfänglichen Fehlern.

    Im Februar 2019 habe ich meinen Roman fertiggestellt und über KDP veröffentlicht.

    "Schreib, wovon du etwas verstehst, ansonsten lass es sein".

    Dieser Grundsatz gilt für mich auch heute noch, darum schreibe ich.


    Gerne beantworte ich Fragen zu mir meinem Roman. Über einen Besuch meiner Homepage, Michael-Kull.de, auf der ich auch eine ausführliche Leseprobe anbiete, würde ich mich sehr freuen. Für Feedback und Kritk bin ich offen dankbar

  • Jasmin (26) wird von einem Tag auf den anderen zusammen mit ihrem gemeinsamen Sohn Till (7) von ihrem Mann David aus dem Haus geworfen. David zahlt ihr für ein Jahr eine Wohnung, die er auch eingerichtet hat, an Till hat er kein Interesse. Davids Eltern, die Jasmin noch nie leiden konnten, kümmern sich jedes 2. Wochenende um Till und nehmen ihn auch auf Reisen mit. Jasmin, die keinerlei Ausbildung hat, lernt zwar schnell die eine oder andere Freundin kennen, kann sich aber unmöglich ihr Leben leisten. Damit sie Vollzeit arbeiten kann, wird sie von ihrem Filialleiter Holger schließlich zum Sex gezwungen.

    Das Cover des Buches fiel mir sofort ins Auge. Es ist nicht nur ausgezeichnet gemacht, sondern drückt auch vieles aus, was in diesem Buch wichtig ist - Erotik, Hoffnungslosigkeit, aber auch das vieles irgendwann vorbeigeht und damit auch trotz allem Hoffnung. Eins der perfektesten Cover, die ich gesehen habe.
    Der Schreibstil des Autors ist sehr gut. Die Charaktere und Orte werden ausgezeichnet beschrieben, sodass man sich sofort in die Figuren einfühlen kann.
    Zwar stürzt Jasmin immer mehr in die Prostitution (zuerst als Edelnutte, dann als gewöhnliche Hure) hat aber immer Hoffnung und gute Freundinnen, die zu ihr halten und die meist auch ihr Päckchen zu tragen haben.
    Die ganze Situation wird sehr lebensnah und emotional beschrieben, sodass mich das Buch perfekt unterhalten konnte und ein richtiger Pageturner wurde.
    Ab der Hälfte des Buches schlichen sich jedoch immer mehr kleine Fehler ein. So wurden Wörter vergessen, aus Rainer wurde plötzlich Helmut, oder jemand war strickt gegen etwas.
    Mir als Rechtschreibfreak fielen die Fehler zwar auf, sie störten aber das Lesevergnügen kaum. Trotzdem muss ich dafür einen halben Stern abziehen.
    Fazit: Berührende Geschichte über eine Frau, die in die Prostitution rutscht, aber nie die Hoffnung verliert. 4,5 von 5 Sternen