Fische, die auf Bäume klettern - Sebastian Fitzek
Droemer Knaur
256 Seiten
Sachbuch
Einzelband
20. März 2019
Inhalt:
Bestsellerautor Sebastian Fitzek stellt sich in diesem Buch den existentiellen Fragen:
Was zählt im Leben? Wie findet man sein Glück?
Welche Lebensziele sind richtig? Was lernt man aus Niederlagen?
Und wie geht man mit seinen Mitmenschen um?
In spannenden persönlichen Episoden erzählt er, was im Leben wichtig ist und wie ein glücklicher Lebensweg gelingen kann.
Inspiriert wurde Sebastian Fitzek zu diesem Buch durch seine Rolle als Vater – und die Frage, was er seinen Kindern für das Leben mitgeben würde, wenn ihm nicht mehr viel Zeit bliebe. Und so ist „Fische, die auf Bäume klettern" das sehr persönliches Vermächtnis eines Vaters an seine noch jungen Kinder – und ein Buch für alle, die Halt suchen und sich der Werte, die ihnen wichtig sind, vergewissern möchten.
Meinung:
„Fische, die auf Bäume klettern“ ist wohl das persönlichste Buch, das Herr Fitzek jemals schreiben wird.
Und allein das reicht schon aus, um den Inhalt lesen zu wollen. Zumindest bei mir. Ich bin wirklich ein großer Fan seiner Thriller.
Aber noch mehr liebe ich seine Danksagungen und ich bin ehrlich gesagt ein wenig enttäuscht, dass es hier keine gibt.
Doch die ist auch nicht nötig, denn ich denke, alleine die Tatsache, dass es dieses Buch gibt, ist Danke genug.
Ein Danke an seine Kinder, seine Frau, seine Katzen, seine Freunde.
Ein Dank an alle, die ihn zu dem gemacht haben, der er heute ist - auch wenn man niemals vollkommen sein wird. Nicht er, nicht du, nicht ich.
Und genau diese Reise zu sich selbst und seinen Prinzipien beschreibt er hier.
„Fische, die auf Bäume klettern“ liest sich für mich wie der Wegweiser, der er ist.
Es ist unbeständig und widersprüchlich. Das ist nichts Schlechtes. Denn nichts im Leben wird sich jemals nicht nicht widersprechen.
Wenn ihr wissen wollt, warum das so ist, dann nehmt euch das Buch vor und fangt an zu lesen.
Denn der Herr Autor vertritt viele Prinzipien, die ich im Leben für richtig halte. Teilweise kam es mir vor wie ein Tagebuch.
Dass Herr Fitzek Fan von Kinderriegeln ist, werde ich wohl genauso wenig vergessen können, wie die Tatsache, dass er einen Summa cum laude in Urheberrechtsform hat.
Ich finde den Gedanken, den Kindern ein Buch mit an die Hand zu geben, in dem man seine Lebensstrategien und Grundsätze festhält echt schön.
Und genau so hat der Autor die Geschichte auch gestaltet.
Mit ein bisschen Witz und dem typischen fitzekschen Humor, den man in seinen Danksagungen immer findet, hat er mit diesem Buch für seine Kinder, an die er sich auch richtet, ein Manifest geschaffen. Ein Manifest, nach dem sie und andere sich richten können - oder eben nicht.
Die einzige Absicht, die hinter dieser Geschichte steckt, ist die Darlegung seiner Lebensausrichtung.
Nicht mehr und nicht weniger. Was man daraus macht, bleibt jedem selbst überlassen. Ich persönlich gehe mit 80% des Inhalts konform und würde jeden Satz so unterstreichen. Zum Beispiel:
ZitatAlles anzeigen„Erfolg definiert sich allgemein als Überfüllung der Erwartung.
Ein Independent-Musiker, der über Nacht eine Million Downloads seines selbst produzierten Songs verkauft hat’s ist am nächsten Tag ein Weltstar.
Verkauft Lady Gaga nur eine Million, gilt sie als gescheitert.
Die Messlatte liegt unterschiedlich hoch.
Wohlgemerkt: die Messlatte der anderen.“
(Seite 66)
In diesem Buch, das der Autor selbst als Sachbuch bezeichnet - hier geht meine Meinung in eine andere Richtung - dreht sich alles ums Leben und leben lassen. Ich applaudiere lautstark zu Fitzeks Thesen über Mobbing, Toleranz und Respekt und feiere seine Ansicht zum Thema Ignoranz und Vergebung.
Durch die vielen Beispiele aus seinem eigenen Dasein, die er eingestreut hat, hat er ein Stück weit blank gezogen - und seine Seele offenbart.
Der Schritt der Veröffentlichung muss ein großer gewesen sein.
Aber genau das ist ein Punkt, den er vertritt: Trau dich. Bleib in Bewegung. Mach weiter, selbst wenn die Aussicht auf Erfolg gering ist.
Die Reise dorthin ist die Erfahrung, die du sammelst, absolut wert.
Solche und noch viel mehr kleine Sätze und naja, Anleitungen, findet man in diesem Buch. Ich mag es. Das ist einfach so. Stellenweise wurde es etwas trocken, wenn sätzelang immer wieder das Gleiche umschrieben wurde - das passiert nur ein, zwei Mal, deswegen kann ich darüber hinwegsehen beziehungsweise denke ich mir dann, dass der Autor ja nur möchte, dass seine Kinder, oder eben die Leser, seinen Standpunkt verstehen.
Ich hatte also Verständnis dafür, weil ich mich spielend leicht in die Lage des liebenden Vaters hineinversetzen konnte, der für seine Sprösslinge den Weg in die Zukunft ebnen will. Mental, psychisch, lebenswegweisend halt.
Und die Moral von der Geschicht‘?
Man tangiert immer das Leben von jemand anderem.
Ein Stein oder eine Fliege allein können dein Leben schon in andere Bahnen lenken. Es liegt aber nur an dir, was du daraus machst.
Fazit:
Ich habe ein Ziel. Es schadet mir nicht, es schadet keinem anderen und ich behalte meine Freiheit und eigene Meinung:
Ich möchte, wenn ich alt und grau bin, auf mein Bücherregal schauen und dieses Buch dort stehen sehen.
Warum? Weil es 80% meiner persönlichen Ansichten widerspiegelt und mich daran erinnert, warum ich Sebastian Fitzek als Autor so mag.
Weil er für das einsteht, woran er glaubt und zumindest laut seinen Angaben im Buch, jeden Tag versucht, die Welt ein bisschen besser zu machen - egal ob es gelingt oder nicht. Ob sich Erfolg zeigt oder nicht.
Ob man Geld dafür bekommt oder eben nicht.
Bewertung:
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️(5/5)