Homer Hickam - Albert muss nach Hause / Carrying Albert Home

  • ... Die irgendwie wahre Geschichte eines Mannes, seiner Frau und ihres Alligators / The Somewhat True Story of a Woman, a Husband, and her Alligator


    Verlagstext

    Homer liebt Elsie. Und Elsie liebt Albert. Eigentlich einfach. Bis auf ein großes grünes Manko: Albert ist ein Alligator. Und Homer will sein Badezimmer keinen Tag länger mit einem bissigen Reptil teilen. Elsie entscheidet sich für Homer – unter einer Bedingung: Gemeinsam müssen sie Albert nach Hause bringen. Vom trostlosen West-Virginia ins sonnenverwöhnte Florida. Mit dem Alligator auf dem Rücksitz ihres Buicks unternehmen sie die Fahrt ihres Lebens – und die führt sie weiter, als sie es sich hätten träumen lassen.


    Der Autor

    Homer Hickam (auch bekannt als Homer H. Hickam, der Jüngere) ist für seine unter dem Titel “Oktober Sky” verfilmte Autobiografie “Rocket Boys” mehrfach ausgezeichnet worden. Er selbst schreibt seit der Grundschulzeit, arbeitete in einer Kohlemine, kämpfte im Vietnam-Krieg, war Tauchlehrer, Paläontologe und NASA-Ingenieur. Er lebt wechselnd in Alabama und auf den Virgin Islands in der Karibik.


    Inhalt

    Homer Hickams Mutter Elsie hat beschlossen, den Alligator Albert, den sie einst als Hochzeitsgeschenk erhielt, wieder nach Orlando in Florida zurückzubringen. Es spricht für Elsie, dass sie Albert nicht einfach in irgendeinem Gewässer aussetzt, sondern in sein heimisches Alligator-Revier auswildern will. Homer senior und Elsie sind die Eltern des Homer junior, der mit seinen Rocket Boys die Herzen seiner Leser eroberte. Unterbrochen von Einschüben in der Ichform, erzählt Sohn Hickam aus der Zeit, bevor er und sein Bruder geboren wurden. Auch wenn Vater Homer, Bergmann aus West Virginia, äußerst sympathisch wirkt, ist das Buch doch eine Hommage an Elsie. Als Roadmovie mit Alligator und einem Hahn als zusätzlichem Maskottchen erinnern Homers und Elsies Abenteuer an skurrile literarische Reisen mit Huhn, Elefant oder Giraffe. Work & Travel hat es in den 30ern vermutlich noch nicht gegeben, so dass Elsie das Verdienst zuzuschreiben ist, diese Reiseform entdeckt zu haben. Das ungewöhnlich clevere Paar aus den Bergen West Virginias trifft unterwegs Steinbeck und Hemingway und gerät in Konflikte zwischen Gewerkschaftern und Fabrikbesitzern. Elsie gelangt in die charmanten Fänge eines Alkoholschmugglers, den sie erst allmählich durchschaut. Man erfährt eine Menge über die ungewöhnliche Ehe des Paars und muss einsehen, dass die Guten (wie Elsie) im Leben nicht unbedingt bekommen, was sie verdient hätten.


    Fazit

    Ohne die legendären Rocket Boys vorher zu kennen, hätte ich den Roman reichlich sonderbar gefunden. So bildet er eine zusätzliche phantastische Facette zu Hickams Romanbiografie (1998), die zu meinen Lieblingsbüchern zählt.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    :study: -- Damasio - Gegenwind

    :study: -- Toibin - Long Island

    :musik: -- Catton - Gestirne; Rehear


    "The three most important documents a free society gives are a birth certificate, a passport, and a library card!" E. L. Doctorow

  • Da Buchdoktor schon über den Autor und Inhalt geschrieben habe, möchte ich nur mehr meine Meinung zu "Albert muss nach Hause" schreiben.


    Diese skurille Geschichte hat sich in den 1930er Jahren in Amerika abgespielt, wobei es scheinbar reale Hintergründe gibt.

    Die Figuren sind - mit all ihren Fehlern und Eigenheiten - sehr liebevoll gezeichnet, und auch wenn alles fürchterlich übertrieben und unwirklich erscheint gibt es doch eine philosophische Tiefe. Es geht um Liebe, Vertrauen, Mut und Ängste.


    Homer ist der beste Ehemann überhaupt, er liebt seine Frau und versucht immer das richtige zu tun. Elsie weiss eigentlich nicht genau was sie will, ausser das sie Abenteuer erleben und ihren Alligator nach Florida bringen möchte.

    Dieser Alligator - Albert - ist ist die Hauptfigur in dem witzigen Buch, wobei auch ein Hahn nicht unwesentlich ist.


    Letztendlich ist es auch die Geschichte der Familie Hickam, da die beiden Söhne von Homer und Elsie die Geschichte erzählen.


    Ich finde das Buch ein bisschen wie "Der Hundertjährige der aus dem Fenster stieg und verschwand".

    Übrigens kenne ich die Rocket Boys nicht, trotzdem habe ich dieses Buch toll gefunden und gebe eine absolute Lesempfehlung.

    Liebe Grüße
    Gabi


    "Welchen Kummer deiner Seele du auch ertränken willst,
    deine Bibliothek ist der beste Keller!"
    Jean Cocteau

  • Übrigens kenne ich die Rocket Boys nicht

    Solltest Du ändern

    Das habe ich gerade in meiner Bücherei entdeckt und auf den Merkzettel gesetzt.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)