Remy Eyssen - Mörderisches Lavandou

  • Kurzmeinung

    wampy
    Etwas schwächer, aber immer noch sehr gut
  • Kurzmeinung

    Anett Heincke
    Das Buch ist wieder ein absoluter Lesegenuss. Es gibt grausam zugerichtete Leichen, Leon wird verdächtigt
  • Klappentext


    Die Feriensaison in Le Lavandou ist zu Ende, und der kleine Ort sollte sich vom sommerlichen Trubel erholen. Auch Rechtsmediziner Leon Ritter hat nun mehr Zeit, um seinen Lieblingsbeschäftigungen nachzugehen: Café au lait trinken und Boule spielen. Da verschwindet eine Hotelangestellte in den einsamen Hügeln der Provence, und kurz darauf wird ihre Leiche gefunden. Damit sind auch Leon Ritters Hoffnungen auf einen beschaulichen Spätsommer dahin. Schnell gibt es einen ersten Verdächtigen, doch Leon zweifelt an dessen Schuld. Er stellt eigene Nachforschungen an und steht deshalb bald selbst in der Kritik. Die einzige, die noch zu ihm hält, ist seine Lebensgefährtin, Capitaine Isabelle Morell, doch plötzlich ist die stellvertretende Polizeichefin verschwunden...



    Autor


    Remy Eyssen (Jahrgang 1955) geboren in Frankfurt am Main, studierte Kommunikationswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität und besuchte die Deutsche Journalistenschule in München. Er verbrachte schon als Schüler viele Sommer mit Eltern und Geschwistern in der Provence. Auch später war er immer wieder in Südfrankreich, wohnte in Le Lavandou und in Bormes les Mimosas.

    Nach dem Studium fuhr er mit dem Motorrad durch Zentral- und Südamerika. Es folgten Aufenthalte in New York, Los Angeles und Paris.

    Remy Eyssen arbeitete als Redakteur bei der Münchner Abendzeitung, später als freier Autor für Tageszeitungen und Magazine. Schwerpunkte seiner Arbeit waren immer wieder Reportagen über große Kriminalfälle.

    In den der 90er Jahre entstanden erste Drehbücher für eine Serie des Hessischen Rundfunks. Bis heute folgten mehr als 100 weitere Stücke für alle großen deutschen Fernsehsender im Genre Krimi und Thriller.


    „Am liebsten sitze ich in der Morgendämmerung am Computer, in den Stunden zwischen Nacht und Tag. Das ist die beste Zeit um Geheimnissen nachzuspüren, den Seelen von Geschichten.

    Schreiben ist die Auseinandersetzung mit den eigenen Ängsten und Hoffnungen, die Verarbeitung von Erfahrungen, die Verwirklichung von Träumen...“



    Meine Meinung


    In der Provence ist es Oktober, die Touristen sind alle nach Hause gefahren und es ist ruhiger geworden. Dr. Leon Ritter, der Rechtsmediziner aus Frankfurt hat sich mittlerweile voll integriert. Er wohnt zusammen mit der stellvertretenden Polizeichefin, Isabelle Morell und ihrer Tochter in einem Haus und fährt in sein eigenes Haus nur noch in Krisenzeiten. Mit den Bewohnern spielt er Boule, geht gerne in die Bar und fühlt sich rundum angekommen.


    Der Hotelier Robert Bonnet meldet seine Tochter Francoise als vermisst als tatsächlich ihr abgetrennter Fuß in einem Joggingschuh gefunden wird. Der Vater beschuldigt sofort den Freund seiner Tochter als Mörder. Nur ganz so einfach ist es nicht, denn es bleibt nicht bei einer Leiche. Es gibt weitere Morde und zuletzt gerät auch noch Isabelle in lebensbedrohliche Gefahr bis Dr. Leon Ritter auch diesen Fall zufrieden stellend aufklären kann.



    Der Autor hat auch in seinem 5. Band einen spannenden Krimi abgeliefert. Vor allem seine Schilderungen der Provence im Herbst drängen dem Leser förmlich ein Kopfkino auf. Auch die Ermittlungsarbeit des Rechtsmediziners schildert er nachvollziehbar und nimmt den Leser mit auf diverse Irrwege. Er spart dabei leider auch nicht an grausigen Details, da muß man durch. Das Ende selbst ist schlüssig, aber es bietet für die Fans von Dr. Leon Ritter eine ganz besondere Überraschung. Leider müssen wir auf die Fortsetzung erst mal warten. Es handelt sich bei dieser Serie in jedem Band um abgeschlossene Fälle, so daß es auch für Neueinsteiger kein Problem ist, da auch das private Vorleben und Umfeld ausreichend beschrieben wird.


    Diesen Krimi vor einer Urlaubskulisse empfehle ich gerne weiter, aber gar zu zart besaitet sollte man nicht sein!

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Psychopathisches Fußfetischist

    „Mörderisches Lavandou“ ist für mich das erste Buch des Autors Remy Eyssen. Dass ich die Vorgängerbände nicht kannte, war kein Problem, man kommt gut in die Geschichte rein. Der Schreibstil des Autors liest sich flüssig und die Personen- und Landschaftsbeschreibungen sowie der Spannungsaufbau haben mir gut gefallen.


    Ein deutscher Gerichtsmediziner, Leon Ritter, ist vor Jahren aus Frankfurt in die Provence gezogen und lebt dort mittlerweile mit der stellvertretenden Polizeipräsidentin und deren Tochter im malerischen Küstenörtchen Le Lavandou. Es ist Herbst und somit Nachsaison. Die Touristen sind größtenteils wieder abgereist und in der Provence ist wieder Ruhe eingekehrt. Dann wird ein aufs Brutalste abgehackter Frauenfuß gefunden. Der Leser weiß bereits, wer das Opfer ist, der Täter wird nur als „der Mann“ bezeichnet. Es beginnt die Suche nach der Nadel im Heuhaufen, denn der Täter ist äußerst umsichtig vorgegangen und hat keine Spuren hinterlassen. Bald darauf wird der nächste Fuß gefunden, wieder war kurz zuvor eine Frau verschwunden.

    Als dann noch eine dritte Frau stirbt und sich unmittelbar danach ein Verdächtiger vom Balkon in den Tod stürzt, ist für die Polizei der Fall klar. Nur Leon Ritter, der mittlerweile selbst ins Visier der Polizei geraten und suspendiert worden ist, hat seine Zweifel...


    Eigentlich fand ich den Roman spannend, auch wenn mir solch effekthascherische brutale Szenen mit Folterkammern usw., wie man sie allabendlich auch im Fernsehen präsentiert bekommt, zuwider sind. Allerdings fand ich das Motiv des Mörders total an den Haaren herbeigezogen. Und auch die immer wiederkehrenden Polizeipräsidenten, die ihre Fälle eigentlich nur abgeschlossen wissen möchten, egal, ob der richtige Täter geschnappt wurde oder nicht, sind hoffentlich nur eine Ausgeburt von Autoren. Dass immer wieder Ermittler oder in diesem Fall der zuständige Gerichtsmediziner als mögliche Täter ausgemacht werden, ist für meine Begriffe ebenfalls ausgesprochen absurd.

    Meine hohen Erwartungen zu Beginn haben sich leider nicht erfüllt, ich vergebe 3,5 von 5 Sternen. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Kurzbeschreibung (Quelle: amazon)

    Die Feriensaison in Le Lavandou ist zu Ende, und der kleine Ort sollte sich vom sommerlichen Trubel erholen. Auch Rechtsmediziner Leon Ritter hat nun mehr Zeit, um seinen Lieblingsbeschäftigungen nachzugehen: Café au lait trinken und Boule spielen. Da verschwindet eine Hotelangestellte in den einsamen Hügeln der Provence, und kurz darauf wird ihre Leiche gefunden. Damit sind auch Leon Ritters Hoffnungen auf einen beschaulichen Spätsommer dahin. Schnell gibt es einen ersten Verdächtigen, doch Leon zweifelt an dessen Schuld. Er stellt eigene Nachforschungen an und steht deshalb bald selbst in der Kritik. Die einzige, die noch zu ihm hält, ist seine Lebensgefährtin, Capitaine Isabelle Morell, doch plötzlich ist die stellvertretende Polizeichefin verschwunden...

    Autor (Quelle: amazon)

    Remy Eyssen (Jahrgang 1955) geboren in Frankfurt am Main, studierte Kommunikationswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität und besuchte die Deutsche Journalistenschule in München. Er verbrachte schon als Schüler viele Sommer mit Eltern und Geschwistern in der Provence. Auch später war er immer wieder in Südfrankreich, wohnte in Le Lavandou und in Bormes les Mimosas.
    Nach dem Studium fuhr er mit dem Motorrad durch Zentral- und Südamerika. Es folgten Aufenthalte in New York, Los Angeles und Paris.
    Remy Eyssen arbeitete als Redakteur bei der Münchner Abendzeitung, später als freier Autor für Tageszeitungen und Magazine. Schwerpunkte seiner Arbeit waren immer wieder Reportagen über große Kriminalfälle.
    In den der 90er Jahre entstanden erste Drehbücher für eine Serie des Hessischen Rundfunks. Bis heute folgten mehr als 100 weitere Stücke für alle großen deutschen Fernsehsender im Genre Krimi und Thriller.


    Inhalt

    s. Kurzbeschreibung

    Daten zum Buch

    Verlag: Ullstein Taschenbuch

    ISBN: 3548291260

    Preis Taschenbuch: 9,99 Euro
    Preis Kindle: 8,99 Euro


    Beurteilung

    Ein sehr schönes Cover. Ist mir direkt bei der Leseprobe ins Auge gefallen und verheißt eigentlich Ferienstimmung und nicht düstere Mörderjagd.
    Laut Klappentext handelt es sich bereits um den 5. Fall des Rechtsmediziners Leon Ritter. Ich habe bisher noch kein Buch des Autors Remy Eyssen gelesen.

    Die Vorgängerbücher muss man aber nicht unbedingt gelesen haben. Alle Fälle sind für sich abgeschlossen.

    Von der ersten Seite an beginnt das Buch sehr spannend. Der Spannungsbogen wird vom Autor, der flüssig schreibt, bis zum Schluss aufrechterhalten. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt und verleitet daher den Leser falsche Schlüsse zu ziehen.

    Sowohl die Taten als auch die Obduktionen werden im Detail beschrieben. Daher für sensible Menschen nicht unbedingt geeignet.

    Auch der französische Lebensstil wird vom Autor anschaulich beschrieben.


    Fazit

    Ein fesselnder, spannender Provence-Krimi rund um den sympathischen Rechtsmediziner Leon Ritter. Ich kann dieses Buch uneingeschränkt empfehlen und vergebe :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:.

    Es hat mir so gut gefallen, dass ich mir die vier Vorgängerbücher noch kaufen werde.

  • Ein sadistischer Frauenmörder, dessen Psyche ziemlich gestört ist und der die Polizei mit abgeschnittenen Füßen seiner Opfer zu verhöhnen scheint, Ermittler unter Druck und obendrein eine Psychologin, die den Polizisten in Le Lavandou bei der Verbesserung ihrer Kommunikation helfen soll – dieser Herbst in der Provence hat es in sich. Rechtsmediziner Leon Ritter rätselt nicht nur über das Vorgehen des Mörders, sondern auch über seine Beziehung zur stellvertretenden Polizeichefin Isabelle Morell.

    Die signalisiert nämlich, dass das harmonische Zusammenleben allein eingentlich nicht mehr genug ist für sie. Leon ist schnell klar: Isabelle will einen Heiratsantrag. Was er nicht weiß – will er das auch? Dass die attraktive junge Psychologin ihm recht deutlich signalisiert, dass sie ihn ebenfalls interessant findet, macht es für den Pathologen nicht einfacher. Wie einfach könnte doch das Leben sein, mit den letzten Spätsommertagen am Meer, mit Boule und einem Rosé, wenn nur Frauen und Mörder nicht wären….!

    Mit “mörderisches Lavandou” erspart Remy Eyssen den Lesern nicht ein paar ziemlich gruselige Szenen, denn die Morde, die es aufzuklären gilt, sind ausgesprochen grausam. An Verdächtigen mangelt es der Polizei zwar nicht, doch alle Spuren scheinen ins Leere zu führen. Persönliche Animositäten und Ego-Trips mancher Ermittler machen es nicht leichter, Fortschritte zu erzielen.

    Auch der Rechtsmediziner stellt eigene Nachforschungen an – nicht nur aus interesse an dem Fall und der bizarren Präsentation der Mordopfer, sondern auch, weil der Mörder ein böses Spiel mit Ritter zu treiben scheint. Zudem gewinnt er den Eindruck, dass manchen der Stadtoberen mehr am guten Ruf des Fremdenverkehrsortes und der Verhinderung sensationsgieriger Schlagzeilen gelegen ist als an der Frage, ob sich die Ermittler womöglich vorschnell auf einen Tatverdächtigen festgelegt haben.

    Für Leser mit guter Vorstellungskraft gibt es in diesem spannenden Provence-Krimi ein paar quälende Passagen. Eyssen spart nicht mit Hinweisen, die den Leser durchaus zügig auf die richtige Fährte locken – langweilig wird es dadurch aber nicht, denn Komplikationen und Verwicklungen sorgen dafür dass der Spannungsbogen nicht verloren geht.

    Die Schilderungen der spätsommerlichen Provence, von Lavendelduft und Weinbergen, bilden den Kontrapunkt zu den Inneneinsichten des Mörders, der sowohl getrieben als auch planvoll ist und der, in die Enge getrieben, nur noch gefährlicher wird. Ein atmosphärisch dichter und spannender Kriminalroman, den man vielleicht nicht direkt vor dem Einschlafen lesen sollte… Das Kopfkino funktioniert in diesem Buch einfach zu gut!

  • Sie Feriensaison neigt sich dem Ende zu und Rechtsmediziner Dr. Leon Ritter freut sich, dass er nun das ruhigere Leben im Le Lavandou genießen kann. Doch es kommt anders. Eine junge Frau verschwindet und kurz darauf wird erst ein abgetrennter Fuß von ihr gefunden und dann der Rest. Die Polizei hat schnell den Schuldigen ausgemacht, doch Leon ist anderer Meinung. Dann verschwindet wieder eine Frau. Leon ermittelt wieder einmal auf eigene Faust und bringt sich damit nicht nur in Gefahr, sondern er gerät selbst in Verdacht.

    Dies ist bereits der fünfte Band um den Gerichtsmediziner Dr. Leon Ritter. Da das Privatleben Ritters auch eine Rolle spielt, wäre es sicher sinnvoll, die Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Das ist aber kein Muss.

    Bereits nach wenigen Seiten füllt man sich in die Provence versetzt. Es gelingt dem Autor sehr gut, die Atmosphäre in Le Lavandou darzustellen und ein Stück südfranzösischer Lebensart zu vermitteln.

    Dr. Leon Ritter stammt aus Deutschland, hat sich aber in Südfrankreich gut eingelebt. Er mag die Lebensart der Franzosen und genießt das Pétanque-Spiel ebenso wie einen Café au lait. Beruflich ist er sehr genau und übersieht kein Detail. Aber er vertraut auch seinem Bauchgefühl und ermittelt gerne selbst. Damit macht er sich bei der Polizei natürlich nicht so beliebt. Ich mag aber auch seine Lebensgefährtin, Capitaine Isabelle Morell, und ihre Tochter Lilou. Zum Glück hat er die Unterstützung von Isabelle. Doch die junge Psychologin Dr. Claire Leblanc, die diese Mal mit Spiel ist, bringt doch einige Unruhen nach Le Lavandou. Auch die anderen Charaktere sind sehr gut und individuell dargestellt.

    Selbst wenn diese Provence-Krimis eher ruhig verlaufen, so sind sie dennoch sehr spannend. Es gibt auch immer wieder Wendungen, die die Spannung bis zum Ende aufrechthalten.

    Ich mag diese Krimis mit toller Provence-Atmosphäre.

  • Buchmeinung zu Remy Eyssen – Mörderisches Lavandou

    „Mörderisches Lavandou“ ist ein Kriminalroman von Remy Eyssen, der 2019 bei Ullstein Taschenbuch erschienen ist. Dies ist der fünfte Band um den Gerichtsmediziner Leon Ritter.


    Zum Autor:
    Remy Eyssen (Jahrgang 1955) geboren in Frankfurt am Main, studierte Kommunikationswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität und besuchte die Deutsche Journalistenschule in München. Er verbrachte schon als Schüler viele Sommer mit Eltern und Geschwistern in der Provence. Auch später war er immer wieder in Südfrankreich, wohnte in Le Lavandou und in Bormes les Mimosas.
    Remy Eyssen arbeitete als Redakteur bei der Münchner Abendzeitung, später als freier Autor für Tageszeitungen und Magazine. Schwerpunkte seiner Arbeit waren immer wieder Reportagen über große Kriminalfälle.
    In den der 90er Jahre entstanden erste Drehbücher für eine Serie des Hessischen Rundfunks. Bis heute folgten mehr als 100 weitere Stücke für alle großen deutschen Fernsehsender im Genre Krimi und Thriller.


    Klappentext:
    Die Feriensaison in Le Lavandou ist zu Ende, und der kleine Ort sollte sich vom sommerlichen Trubel erholen. Auch Rechtsmediziner Leon Ritter hat nun mehr Zeit, um seinen Lieblingsbeschäftigungen nachzugehen: Café au lait trinken und Boule spielen. Da verschwindet eine Hotelangestellte in den einsamen Hügeln der Provence, und kurz darauf wird ihre Leiche gefunden. Damit sind auch Leon Ritters Hoffnungen auf einen beschaulichen Spätsommer dahin. Schnell gibt es einen ersten Verdächtigen, doch Leon zweifelt an dessen Schuld. Er stellt eigene Nachforschungen an und steht deshalb bald selbst in der Kritik. Die einzige, die noch zu ihm hält, ist seine Lebensgefährtin, Capitaine Isabelle Morell, doch plötzlich ist die stellvertretende Polizeichefin verschwunden...


    Meine Meinung:
    Dieser Band hat wieder alle Komponenten, die mich zum Fan der Serie gemacht haben. Figuren mit Ecken und Kanten, südländisches Flair, einen ausgeklügelten Plot und viel Spannung. Und doch hat er mir nicht so gut gefallen wie die Vorgänger. Lag es daran, dass der Autor wieder eine Prise mehr der erfolgreichen Zutaten verwenden wollte? Ich weiß es nicht, aber diesmal war die Atmosphäre wieder etwas dunkler und Leon Ritter wirkte noch etwas mehr wie der einsame Ritter, der trotz aller Schwierigkeiten den Fall im Alleingang lösen will. Auch Szenen aus der Sicht des Täters und der Opfer waren wie gewohnt enthalten, aber diesmal waren sie erneut etwas grausamer und brutaler. Auch gerät wieder ein Familienmitglied in den Fokus des Täters. Die Serie entwickelt sich in einer Richtung, die mir nicht zusagt. Es gibt mehr Gewalt und mehr Leon, aber darunter leidet die südfranzösische Atmosphäre. Gerade den Gegenspielern Leons geht diesmal etwas die Komplexität ab. Leon selbst gibt seiner Lebensgefährtin Anlass zur Eifersucht und das Verhältnis der beiden Figuren wirkt etwas abgekühlt. Positiv fällt mir die Entwicklung Momas auf, der von Folge zu Folge selbstständiger und selbstbewusster wird. Dies ist aber Jammern auf hohem Niveau, denn immer noch schreibt der Autor einen weit überdurchschnittlichen Krimi. Gerade im Bereich Spannung glänzt der Autor.


    Fazit:
    Auch wenn der Krimi nicht ganz das Niveau der Vorgänger erreicht, bleibt er überdurchschnittlich mit großer Spannung. Weil mir aber die Entwicklungsrichtung nicht zusagt, gibt es diesmal nur vier von fünf Sternen (85 von 100 Punkten). Es bleibt aber bei der Leseempfehlung.

    :study: James Lee Burke - Die Tote im Eisblock


    :musik: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln

  • In "Mörderisches Lavandou" wird Leon Ritter mit grausamen Verbrechen konfrontiert. Das Vorgehen des Täters ist recht speziell und bei der Untersuchung der Leiche kommen entsetzliche Einzelheiten zu Tage, die vermuten lassen, dass hinter dem Fall mehr steckt, als es den Anschein hat. Ich muss sagen, dass ich die Schilderungen fast zu detailliert fand, da ich sie in diesem Ausmaß nicht von der Reihe gewohnt war, doch die Ermittlungen waren trotzdem interessant und ich wollte wissen, welche Motivation hinter diesem Vorgehen steckte. Es war lange nicht ersichtlich, was den Täter antrieb und auch die Kapitel aus seiner Sichtweise gaben nur wenige Hinweise, was natürlich zu Spekulationen anregte. Die Auflösung war meiner Meinung nach überzeugend, hätte aber etwas ausführlicher behandelt werden können, da am Ende alles ziemlich schnell ging.


    Wie schon in den vorherigen Bänden wurde die Arbeit in der Rechtsmedizin sehr interessant dargestellt, auch wenn sie mir dieses Mal fast ein wenig zu kurz kam. Die Ermittlungen, die Ritter eigenmächtig anstellt, wurden jedoch ebenfalls gut und fesselnd geschildert, ebenso wie das Vorgehen der anderen Charaktere. Aus der Inhaltsangabe geht bereits hervor, dass der Fall für Leon persönlich wird, zum einen, weil er in Schwierigkeiten gerät, zum anderen, weil seine Lebensgefährtin plötzlich verschwunden ist. Diese Aspekte hatten letztlich eine geringere Bedeutung, als ich erwartet hatte, aber sie spielen durchaus eine große Rolle und dadurch ist es umso entscheidender, dass aufgeklärt wird, was hinter den Vorkommnissen und Funden steckt. Der Autor hat gut dargestellt, wie Leon versucht, die Wahrheit herauszufinden, aber es war nicht gerade schön zu sehen, wie er in diese Situation geraten ist. Ich fand es auch etwas seltsam, wie die Leiter der Ermittlungen mit allem umgegangen sind, doch es wurde immerhin erklärt, wieso sie so gehandelt haben.


    Ein wenig schade war, wie Leons Privatleben in diesem Band dargestellt wurde. Er hat ein paar Entscheidungen getroffen, die ich schwer nachvollziehbar fand und es kam mir etwas bequem vor, wie der Konflikt aufgelöst wurde, doch zugleich wurde der innere Tumult des Protagonisten glaubwürdig dargestellt und ich fand gut, dass sein Verhalten thematisiert wurde. Die Balance zwischen diesen Szenen und der Arbeit am Fall ist definitiv gelungen und ich mochte, wie die beiden Bereiche sich im Laufe der Handlung mehr und mehr vermischt haben.


    Alles in allem würde ich "Mörderisches Lavandou" mit :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: bewerten. Es ist ein gut geschriebener, fesselnder Krimi, der den Leser mit einem überraschend grausamen Fall konfrontiert, aber auch mit ruhigen Momenten dienen kann. Die Ermittlungen waren interessant und obwohl mir am Ende alles ein wenig zu schnell ging, war die Auflösung passend.

    _________________

    Herzlichen Dank an den Verlag und Vorablesen für den Gewinn.

    Carpe Diem.
    :study: Yrsa Sigurðardóttir - Gespenstisches Island

    2024 gelesen: 13 Bücher | gehört: 4 Bücher

  • Das Buch ist der fünfte Band um den Rechtsmediziner Leon Ritter. Ich habe bis jetzt noch kein Buch dieser Reihe gelesen. Meiner Meinung nach muss man für das Verständnis die Vorgänger nicht gelesen haben. Der Kriminalfall ist in sich abgeschlossen.

    Das Buch wird hauptsächlich aus der Sicht von Leon und der des Mörders erzählt. Der Schreibstil hat mich genervt. Der Strang von Leon ging ja noch, aber der vom Mörder war nervig. Gefühlt jeder zweite Satz fing mit Der Mann ... an. Ich mag es sowieso nicht, wenn ich die kruden Motive des Mörders lesen muss. Aber wenn die Umsetzung noch schlecht ist, stört es noch mehr.

    Das Buch selbst hat mich gelangweilt. Auch die Beschreibung von Land und Leuten, sonst ein Pfund bei Regionalkrimis, war hier nicht besonderes. Das Buch hätte überall spielen können. Auch hatte ich das Gefühl, das Setting schon hundertmal gelesen zu haben.

    Mich hat das Buch enttäuscht. Ich werde die anderen Bände dieser Reihe nicht mehr lesen.

    Sub: 5539:twisted: (Start 2024: 5533)

    Gelesen 2024: 10

    gelesen 2023: 55/ 2 abgebrochen / 26075 Seiten

    gelesen 2022: 65 / 26292 Seiten

    gelesen 2021: 94 / 1 abgebrochen / 35469 Seiten


    :montag: Rafik Schami - Wenn du erzählst erblüht die Wüste

    :montag: Eva Almstädt - Akte Nordsee- Der Teufelshof


    Lesen... das geht 1 bis 2 Jahre gut, aber dann ist man süchtig danach.

  • Mörderische Spannung in der Provence

    Ich habe schon länger keinen Frankreich-Krimi mehr gelesen. Durch das schöne Cover von "Mörderisches Lavandou" fühlte ich mich aber sofort angesprochen und auch der Inhalt hörte sich sehr spannend an:

    Auf brutale Weise ermordete Frauen sind der Grund, warum der erfahrene Rechtsmediziner Leon Ritter in das malerische Lavandou gerufen wird. Zusammen mit seiner Lebensgefährtin und Polizistin Isabel versucht er dem Mörder auf die Spur zu kommen.

    Was mir zum einen sehr gut gefallen hat, war die malerische Beschreibung der südfranzösischen Landschaft und des provinziellen Lebens in Lavandou. Diese machen so richtig Lust auf Urlaub im Süden Frankreichs und sind genau das richtige für eine entspannte Lektüre auf dem Balkon.

    Zum anderen - und das steht im absoluten Kontrast zur Wohlfühlatmosphäre des kleinen Dorfes - steht eben auch die Krimihandlung im Vordergrund und damit auch eine brutale Mordserie, die nichts für schwache Nerven ist. Bis zum Schluss bleibt es spannend und man fiebert mit wer der Mörder sein könnte. Dazu ein gut lesbarer, flüssiger Schreibstil - und ein rundes Ende, das die Handlung beschließt - was will man mehr!