Johannes Krause; Thomas Trappe - Die Reise unserer Gene

  • Klappentext:

    Woher kommen wir? Wer sind wir? Was unterscheidet uns von anderen? Diese Fragen stellen sich heute drängender denn je. Johannes Krause und Thomas Trappe spannen den Bogen zurück bis in die Urgeschichte und erzählen, wie wir zu den Europäern wurden, die wir sind.


    Autoren:

    Thomas Trappe, Jahrgang 1981, wuchs in Thüringen auf und lebt heute in Berlin. In Leipzig studierte er Journalistik und Politikwissenschaften, mit längeren Auslandsaufenthalten in Bulgarien und Rumänien. Als Autor schrieb er unter anderem für die Zeit, SZ und FAZ. 2010 und 2011 wurde er mit dem Axel-Springer-Nachwuchspreis ausgezeichnet, 2012 war er unter den "Top 10 Newcomers" des Medium Magazins. Trappe berichtet vor allem über Gesundheitspolitik und wissenschaftliche Themen.

    Johannes Krause (* 17. Juli 1980 in Leinefelde) ist ein deutscher Biochemiker mit Forschungsschwerpunkt zu historischen Infektionskrankheiten und der menschlichen Evolution. Seit 2010 war er Professor für Archäo- und Paläogenetik an der Eberhard Karls Universität Tübingen. Seit Mitte 2014 ist Krause Direktor am neuen Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte in Jena.


    Allgemeines:

    Erscheinungsdatum: 22. Februar 2019

    Seitenanzahl: 288

    Verlag: Propyläen Verlag


    Eigene Meinung:

    Der Biochemiker Johannes Krause vereint mit dem Autoren Thomas Trappe in diesem Buch die neuesten Erkenntnisse der Paläogenetik und den Einfluss früherer Migration auf unsere Evolution.

    Sie wollen laut eigener Aussage mit diesem Buch weder die heute aktuelle Diskussion, Migration würde das eigene Kulturgut zerstören und die bewanderten Städte verschlechtern, befeuern, noch widerlegen. Sie wollen sachlich darstellen, dass es auch früher schon Migration gegeben habe und dass es keine reinrassige DANN gibt, die man bestimmten Völkern zuordnen könne.


    Zu Beginn des Buches werden die Begrifflichkeiten erklärt und die Entwicklung der Steinzeit behandelt. In meinen Augen war es ein wenig träge, denn es gab viele Wiederholungen, was sich aber wohl gerade für Laien zum Thema sehr eignen wird. Krause und Trapp erklären, wie sie zu den Erkenntnissen des Buches gelangt sind und stellen eine neue Technik vor, die DNA aus ausgegrabenen Skeletten identifizieren kann. Dadurch, dass das Verfahren immer leistungsfähiger und günstiger wird, bekommt die Wissenschaft immer mehr Erkenntnisse aus bestatteten Leichnamen aus früheren Zeiten.


    Die zweite Hälfte des Buches nahm mich dann mehr gefangen. Hier geht es um die Entwicklung der Kulturen und auch um die Mutationen der Viren und Bakterien. Pest, Tuberkulose und Pocken gibt es nämlich schon länger als wir glauben. Das war wirklich sehr interessant zu schauen, wo diese Erreger herkommen und wie sie sich in der sich immer verändernden Welt ebenfalls angepasst haben.


    Die Kapitel werden zwischendurch mit Bildern und Karten aufgelockert und tragen zum besseren Verständnis bei. Gegen Ende gibt es ein ausführliches Quellenregister zu jedem Kapitel.


    Fazit: Ein interessantes Sachbuch zum Thema Gene und Migration, die den Hintergrund unserer eigenen Herkunft aufklärt und politisch dadurch natürlich aktuell ist.

    Mir persönlich waren zu Beginn etwas zu viele Wiederholungen, aber ab der Hälfte hat mich das Buch dann gepackt. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: