Alte Bücher lesen

  • Hallo zusammen,


    ich habe das Gefühl, dass der Buchmarkt ein schnelllebiges Geschäft ist. Jedes Jahr erscheinen über 70000 neue Bücher. Die Besprechungen in den gängigen Stellen fokussieren sich allerdings meist auf diese neuen Bücher, nicht auf die Vorjahresprodukte. Die meisten Leser werden es nicht schaffen, alle Neuerscheinungen ihrer bevorzugten Genres pro Jahr zu lesen. Und im nächsten Jahr kommen wieder neue Bücher.


    Ich frage mich, wo bleiben die alten Bücher? Meist verstauben sie sicher auf den Regalen der Besitzer, Restauflagen werden verramscht und sie sind zwar noch gebraucht erhältlich, aber werden nicht mehr beworben. Dabei sind alte Bücher ja nicht schlechter, nur weil sie eben nicht neu sind. Ich persönlich lese sehr gerne Bücher, die mir eher zufällig zwischen die Finger kommen. Z.B. weil jemand eine Kiste Bücher auf die Straße mit "Bitte bedienen"-Schild stellt. Eigentlich könnten alle Belletristik-Verlage sofort damit aufhören, neue Bücher zu produzieren, und es wäre immer noch genug guter Lesestoff für alle da, wenn die alten Bücher nicht in den Regalen verstaubten.


    Wie seht ihr das? Ist der Bücher-Zweitmarkt etwas, das mehr gefördert werden müsste? Ist es nicht schade, um die alten Bücher, die potentiell interessierte Leser nicht mehr erreichen, weil sie aus dem Fokus geraten? Wäre es nicht auch aus ökologischer Sicht sinnvoll, den Buchoutput - zumindest gedruckter Bücher - zu reduzieren?


    Spannende Fragen, wie ich finde, und ich bin gespannt auf eure Meinungen und Erfahrungen!

  • Vermutlich sind es eher in den Sozialen Medien aktive Leser, die sehr viele Neuerscheinungen lesen. Andere emsige Leser erben z. B. den gesamten Buchbestand von Verwandten und lesen sich wie eine Raupe durch das hindurch, was sie davon interessiert. Oft werden auch konkrete Bücher gelesen, über die man sich mit jemand unterhalten hat - leihst du mir deine Gärtner- und Imkerbücher, leih ich dir meine - und das Erscheinungsjahr ist dabei uninteressant.

    :study: -- Damasio - Gegenwind

    :study: -- Toibin - Long Island

    :musik: -- Catton - Gestirne; Rehear


    "The three most important documents a free society gives are a birth certificate, a passport, and a library card!" E. L. Doctorow

  • Ich lese garantiert nicht nur neue Bücher, da ich noch ziemlich viele ältere auf dem SUB habe und die sind ja jetzt nicht schlechter als die Neuerscheinungen. Bei Büchern von aktuellen Bestsellerlisten warte ich sogar ganz gemächlich ab, ob das nur ein Hype ist oder ob mir das Buch tatsächlich gefallen könnte.


    Hier mal die Bücher, die ich diesen Monat gelesen habe nach Alter, da ist nicht ein einziges von diesem Jahr dabei:

    1 von 1972

    1 von 2007

    1 von 2008

    1 von 2010

    2 von 2011

    5 von 2015

    2 von 2016

    2 von 2017

    5 von 2018

    In meinem Regal gibt es eine Verschenkrubrik und wer ein Buch davon möchte kann es haben.

  • Also ich kaufe fast ausschließlich gebrauchte Bücher oder bekomme sie von Freunden oder meinen Eltern.

    Zu mir wiederum kommen doch so einige Bekannte und Freunde und leihen sich regelmäßig was aus aus meinen Regalen.

    Und wenn ich welche loswerden will, gehen sie auch wieder in einen "secondhandladen" und kommen somit wieder in Umlauf.


    Ich achte ja schon auf ziemlich vieles was Umweltschutz angeht und ich denke, dass es momentan deutlich wichtigere Probleme anzugehen geht als das gedruckte Buch.

  • Der Knackpunkt ist m. A. nach nicht, wie viele Buchtitel Verlage produzieren, es sind ja TB-Ausgaben bereits bekannter Titel, Titelwechsel, Neuausgaben etc. dabei, sondern wie viele Bücher sie bereit sind, Käufern und Lesern inhaltlich zu vermitteln. Meinetwegen dürfte die Produktion von austauschbarem Mainstream sofort eingestellt werden, der gedruckt, aber nicht beworben und damit nicht an die Leser gebracht wird.

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  • Welches ist denn das von 1972?

  • Das über Schiffbrüchige auf einsamen Inseln.

    In meinem Regal gibt es eine Verschenkrubrik und wer ein Buch davon möchte kann es haben.

  • Ich bin ein Fan von öffentlichen Bücherschränken, -regalen und kaufe viele Bücher im Sozialkaufhaus, Trödelmarkt usw. Finde auch, daß der Buchhandel viel zu viele Bücher herausbringt.

  • Ist es nicht schade, um die alten Bücher, die potentiell interessierte Leser nicht mehr erreichen, weil sie aus dem Fokus geraten

    Warum sollten "alte" Bücher die Interessenten nicht mehr erreichen? Ich kaufe unglaublich viele Bücher Secondhand (im Netz oder auf Flohmärkten). Und dank solcher Foren wie dem unseren hier werden auch Bücher älteren Erscheinungsdatum immer wieder in den Fokus gerückt. Tatsächlich ertappe ich mich in letzter Zeit öfter dabei, Bücher von meinem SuB, die da schon ein paar Jahre liegen, den Neuerscheinungen vorzuziehen. Hat alles so seine Zeit.

    Vermutlich sind es eher in den Sozialen Medien aktive Leser, die sehr viele Neuerscheinungen lesen.

    Was hat denn bitte schön das eine mit dem anderen zu tun? :scratch:

    Meinetwegen dürfte die Produktion von austauschbarem Mainstream sofort eingestellt werden, der gedruckt, aber nicht beworben und damit nicht an die Leser gebracht wird.

    Was ist denn für dich austauschbarer Mainstream? Die Geschmäcker sind verschieden und alle wollen bedient werden, damit die Verlage überleben können und im Gegenzug auch mal Schätzchen jenseits des Mainstreams drucken können. Und gibt es tatsächlich Bücher, die gedruckt, aber von den Verlagen nicht beworben werden? Das kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen.

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Ich habe noch nie ein Buch vorbestellt oder bei Erscheinen gekauft. Die meisten Bücher die ich lese haben schon einige Jahre auf dem Buckel.

    Bücherreihen lese ich grundsätzlich der Reihenfolge nach und angefangen bei Band 1 und da gibt es noch etliche ältere Bücher die ich nachholen muss.


    Wenn Neuerscheinungen als Hardcover erscheinen sind sie vorerst eh noch uninteressant für mich da ich dann auf die TB Ausgabe warte. Bei HC stimmen für mich das Preis/Leistungsverhältnis einfach nicht.


    Ältere Bücher müssen ja auch nicht schlechter sein als aktuelle. Nur weil ein Buch momentan auf irgendeiner Bestsellerliste steht muss ich es noch lange nicht kaufen. Bestseller sagt ja Null Komma Nix über die Qualität aus.


    Ist es nicht schade, um die alten Bücher, die potentiell interessierte Leser nicht mehr erreichen, weil sie aus dem Fokus geraten?

    Da geb ich dir recht. Durch unser Forum hier kommen aber auch diese älteren Titel oft wieder ans Tageslicht. Dadurch hab ich schon einige bisher unbekannte Autoren und auch ältere Bücher für mich entdeckt. Meist bekommt man wenige Jahre alte Bücher auch nur noch gebraucht.

    Wäre es nicht auch aus ökologischer Sicht sinnvoll, den Buchoutput - zumindest gedruckter Bücher - zu reduzieren?

    NEIN! Was soll ich denn dann lesen? Mir reicht mein PC, Laptop und Handy, da brauch ich nicht noch ein "Zweithandy" für Bücher.


    Ist der Bücher-Zweitmarkt etwas, das mehr gefördert werden müsste?

    Nicht unbedingt. Für Leseinteressierte gibt es einiges an Möglichkeiten an ältere gebrauchte Bücher zu kommen. Verschiedene Onlinehändler die sich auf gebrauchtes fokussiert haben, Second Hand Läden, öffentliche Bücherschränke, ebay, usw... Wer aktiv sucht, der findet.


    Meist verstauben sie sicher auf den Regalen der Besitzer

    Ist doch in Ordnung. Ich sehe meine Bücher gerne im Regal verstauben stehen.

    Sub: 279


    gelesen:

    2023: 154 Bücher / 35 Perry Rhodan Heftromane

    2024: 2 Bücher / Perry Rhodan Heftromane


    "Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht." - Abraham Lincoln -

  • Ich kaufe fast nur noch dann Bücher, wenn ich welche verschenke. Ansonsten nutze ich die Bibliothek, meistens per Onleihe. Letzteres ist umwelttechnisch wahrscheinlich der beste Weg und sollte daher vielleicht wirklich besonders gefördert werden. Es gibt ja leider immer noch genug Verlage, die aus finanziellen Gründen ihre Bücher nicht dafür zur Verfügung stellen. Wenn man das wirtschaftlich attraktiver machen würde, könnte das Angebot größer werden.


    Schade finde ich, dass manch älteres gedrucktes Buch gar nicht mehr zu haben ist, zumal sich da auch keiner die Mühe macht, ein Ebook draus zu erstellen.


    Dass es einen Überfluss an neuen Büchern gibt, ist sicherlich richtig. Aber das künstlich einzuschränken, würde letztlich einer Zensur gleichkommen, die meiner Meinung nach in einer freien Gesellschaft keinen Platz hat. Wer etwas zu sagen hat an seine potentielle Leserschaft sollte dazu die Chance haben, auch wenn sie klein ist :)

  • Also, vielleicht bin ich ja ein mieser Umweltsünder, aber ich finde, es gibt tausend andere Dinge, an denen die Welt erstmal arbeiten kann, als ausgerechnet am Druck von Büchern. Das sind immer noch Kulturgüter, oder etwa nicht? Und Verlage haben ja auch immer noch bestimmte Auflagen. Die drucken ja auch nicht Millionen Exemplare und dann liegen die irgendwo in einem Keller. Natürlich bleibt immer etwas übrig, aber das lässt sich wohl nicht vermeiden. Dennoch fände ich es sehr schade, wenn aus Umweltgründen unsere Buchlandschaft ärmer wird. (Dann doch mal lieber an unnötige Flugreisen, dicke Autos usw ran als an Bücher.) Bei dem Umgang mit dem Thema kann sich dann ja jeder von uns einbringen, Secondhand kaufen, gelesene Bücher verschenken, in den Bücherschrank bringen etc.


    Und ich persönlich lese beileibe nicht nur Neuerscheinungen. Wäre das tatsächlich so, müsste ja kein Buch eine zweite, dritte, vierte Auflage bekommen.Oder Klassiker, die dürfte auch kein Mensch mehr lesen.

  • Ich lese gern auch mal alte Bücher und mittlerweile gibt es ja wirklich fast in jedem Ort öffentliche Bücherschränke, in denen man seine gelesenen Bücher gegen andere Bücher tauschen kann oder auch einfach mal ein paar Bücher abladen kann, von denen man sich trennen kann. Trotzdem möchte ich auch nicht auf neue Bücher verzichten und es kommen doch auch immer wieder erfrischend andere Sachen heraus, die man so noch nicht gesehen hat. Auf das gedruckte Buch möchte ich jedenfalls nie verzichten müssen und die meisten meiner Bücher werde ich an meine Kinder weitergeben und diese hoffentlich wieder an ihre und so weiter und so fort.

    lg Schattenlady


    Bücher lesen heißt: wandern gehen in fernen Welten, aus den Stuben über die Sterne
    (Jean Paul)

  • Dabei sind alte Bücher ja nicht schlechter, nur weil sie eben nicht neu sind.

    das sind die in meinen Augen auf gar keinen Fall. Wie kommst du drauf, dass ältere Bücher schlechter sein können? Die wurden nur halt früher gedruckt, mehr nicht. Die sind nach wie vor interessant. :love:


    Ich lese sehr häufig Bücher, die schon vor einigen Jahren erschienen sind. Und orientiere mich in erster Linie auf meine Wunschliste.[-X Erst dann gucke ich auf die Neuerscheinungen. Die ältere Bücher sind genau so gut, teilweise sogar noch besser als das was auf den Markt kommt. Da muss jeder für sich differenzieren und auswählen. Ich würde im Leben nicht alle Neuerscheinungen lesen wollen, da wähle ich sehr genau aus, was für mich von Interesse ist.


    Dabei kaufe ich sehr viel gebrauchte Bücher, leihe sehr viel aus der Bibliothek aus, tausche Bücher und bei Neuerscheinungen bin ich eher vorsichtig, besonders wenn ich den Autor/Autorin nicht kenne. Aber mich freut auch, wenn meine gelesene Bücher neues zuhause finden. Meistens gebe ich meine gelesene weiter oder stelle die ab im Bücherschrank. So hat noch ein anderer Leser was davon. :)

    2024: Bücher: 91/Seiten: 40 202

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
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    "Das Nicht-Wahrnehmen von Etwas beweist nicht dessen Nicht-Existenz "

    Dalai Lama

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    Lese gerade:

    Saunter, Mick - Im Angesicht des Zorns

    Naam, Ramez - Nexus

  • Wenn im Forum wieder mal die Nominierung zum Buchpreis ansteht, habe ich immer das Problem, dass ich vielleicht nur 1-2 Bücher gelesen habe, die im Vorjahr erschienen sind. Ich lese also hauptsächlich Bücher, die schon vor Jahren rausgekommen sind, die ich aber vor nicht allzu langer Zeit als Neuware gekauft habe.

    Außerdem verkaufe ich viele davon wieder, weil sie aussehen wie neu.

    Deswegen existiert das hier angesprochene Thema in meinem Lesealltag nicht.


    Dank des Bücherforums, dessen Beitragsschreibern und auch booktube bekomme ich immer wieder tolle Tipps für meine Wunschliste. Auch auf booktube werden nicht ausschließlich Neuerscheinungen besprochen. Glücklicherweise.

  • Zitat von HSB

    ich habe das Gefühl, dass der Buchmarkt ein schnelllebiges Geschäft ist. Jedes Jahr erscheinen über 70000 neue Bücher. Die Besprechungen in den gängigen Stellen fokussieren sich allerdings meist auf diese neuen Bücher, nicht auf die Vorjahresprodukte. Die meisten Leser werden es nicht schaffen, alle Neuerscheinungen ihrer bevorzugten Genres pro Jahr zu lesen. Und im nächsten Jahr kommen wieder neue Bücher.

    Es ist ganz normal das hauptsächlich die neusten Bücher beworben werden, damit die Leute auf diese Bücher überhaupt aufmerksam werden. Das ist nicht nur beim Büchern so, und meiner Meinung nach ganz normal. Es hat auch nichts mit "schnellliebigen Geschäften" zu tun. Es werden auch hin und wieder ältere Bücher beworben, wenn diese im Taschenbuch Format erscheinen, oder der Verlag eine "Special Edition" druckt. Siehe Harry Potter Bücher, die gefühlt jedes Jahr ein neues Cover bekommen und wieder beworben werden.

    Zitat von HSB

    Ich frage mich, wo bleiben die alten Bücher? Meist verstauben sie sicher auf den Regalen der Besitzer, Restauflagen werden verramscht und sie sind zwar noch gebraucht erhältlich, aber werden nicht mehr beworben. Dabei sind alte Bücher ja nicht schlechter, nur weil sie eben nicht neu sind. Ich persönlich lese sehr gerne Bücher, die mir eher zufällig zwischen die Finger kommen. Z.B. weil jemand eine Kiste Bücher auf die Straße mit "Bitte bedienen"-Schild stellt. Eigentlich könnten alle Belletristik-Verlage sofort damit aufhören, neue Bücher zu produzieren, und es wäre immer noch genug guter Lesestoff für alle da, wenn die alten Bücher nicht in den Regalen verstaubten.

    Oder die alten Bücher werden bei medimops, rebuy und Co. verkauft, wo sie wiederum andere kaufen. :wink:

    Nur weil ältere Bücher nicht mehr aktiv beworben werden, heißt es sie von der Bildfläche verschwinden. Besonders merkt man das wenn man Online Bücher kauft oder nur durchstöbert. "Weil Sie sich X angeguckt/gekauft haben, empfehlen wir Y", wie als das Buch dabei ist, interessiert den Algorithmus nicht. Und dann wären da natürlich noch Austauschplätze wie unserer schönes Forum hier, wo man alle Nase lang über alte Bücher stolpert.


    Ich kenne auch ehrlich gesagt niemanden der sich nur auf neue Bücher fokussiert. Bei der Suche nach neuem Lesematerial wird einfach so lange gestöbert und alles auf die Wunschliste gepackt was sich interessant anhört (und die WL aus allen Nähten platzt :-,).


    Zitat von HSB

    Wäre es nicht auch aus ökologischer Sicht sinnvoll, den Buchoutput - zumindest gedruckter Bücher - zu reduzieren?

    Bloß nicht!
    1. Was wäre mit den Autoren?

    2. Rein aus ökologischer Sicht, sind Bücher bei weitem nicht so umweltschädlich wie vieles andere das täglich hergestellt und verwendet wird.

    3. Wer würde entscheiden wo und wie reduziert wird? :-k

    4. Du darfst nicht vergessen, nicht jeder liest ebooks. Durch solch eine Reduktion würde man nicht nur bekannte Autoren ordentlich schaden sondern auch Newcomer Autoren die Chance vermasseln.

    • 2019 - Gelesen: 32 | SUB: 42 •
    • 2018 - Gelesen: 55 | SUB 23 •


    Ich :study: grade:

  • Zitat von HSB
    Zitat von HSB

    Wäre es nicht auch aus ökologischer Sicht sinnvoll, den Buchoutput - zumindest gedruckter Bücher - zu reduzieren?

    Bloß nicht!
    1. Was wäre mit den Autoren?

    Klar, die Autoren. Bin ja selbst einer. Aber vielleicht kam mein Punkt nicht richtig rüber, deshalb formuliere ich mal um: ich bin der Meinung, wir brauchen 10 Jahre (willkürliche Dauer) keine neuen Bücher, weil es genug alte gibt. Wohlgemerkt: ungelesene alte Bücher, denn die wenigsten schaffen es alle Neuerscheinungen ihres Genres zu lesen. Und so wächst der Stapel der Bücher, die eigentlich noch Leser finden könnten, stattdessen aber in privaten Regalen verstauben oder bei Medimops, etc. verkauft – aber eben nicht beworben werden. Beworben werden nur die neuen Bücher. Jedes Jahr 70 Millionen, die es gar nicht bräuchte, weil es noch so viel existierende Bücher gibt, die noch nicht von allen Interessierten gelesen wurden.


    Auch bei Büchern dreht sich alles ums Geld: die Verlage, die Autoren, die Druckereien, alle brauchen sie Geld. Und so wird geschrieben, gedruckt und beworben. Dabei gäbe es ja genug ungelesene Bücher für alle. Das war mein Gedanke.

  • Auch bei Büchern dreht sich alles ums Geld: die Verlage, die Autoren, die Druckereien, alle brauchen sie Geld. Und so wird geschrieben, gedruckt und beworben. Dabei gäbe es ja genug ungelesene Bücher für alle. Das war mein Gedanke.

    So ist es.

    Was sollen die Verlage auch sonst tun? Ihren Autoren sagen sie sollen sich in zehn Jahren noch einmal melden weil der Verlag bis dahin keine neuen Bücher mehr veröffentlicht? 10 Jahre alte Bücher wieder neu veröffentlichen?


    Das wichtigste für jeden Verlag (und auch alle anderen Firmen und Hersteller) ist Geld zu verdienen. Alles andere kommt danach. Und um dieses Ziel möglichst schnell und erfolgreich zu erreichen müssen immer wieder neue Waren und Güter auf den Markt geworfen werden. Mit zehn Jahren alten, in einer neuen Auflage gedruckten Büchern ist dies nicht möglich. Zu einen wurde damals schon ein Teil der Nachfrage gesättigt und ist somit für die Neuauflage nicht mehr vorhanden, um anderen sind Thematiken einzelner Geschichten veraltet und würden auch keinen mehr interessieren. Zu hohes Risiko Geld in den Sand zu setzten.


    Also müssen immer wieder neu Bücher erscheinen. Möglichst viel, möglichst schnell, möglichst teuer, möglichst mit werbedienlichen gekauften Aussagen anderer wichtiger Autoren versehen. Ach ja, der XYZ Bestseller Sticker darf natürlich auch nicht fehlen. Der Markt muss mit allen Mitteln ausgequetscht werden, mit maximalem Gewinn für die Verantwortlichen. So ist das heute überall und daran wird sich so schnell auch nichts ändern.

    Sub: 279


    gelesen:

    2023: 154 Bücher / 35 Perry Rhodan Heftromane

    2024: 2 Bücher / Perry Rhodan Heftromane


    "Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht." - Abraham Lincoln -

  • Da ist schon sehr viel Richtiges und Wichtiges dabei. Ein Verlag ist kein Wohltätigkeitsverein und muss geld verdienen, sowie auch die Autoren, von denen es die allermeisten eben nicht auf die Bestsellerliste schaffen. Das ist nur ein Bruchteil. Um ständig im Gespräch zu bleiben, müssen immer neue Bücher her und so kommt es zu den Neuerscheinungen. Wenn der Markt mit diesen gesättigt ist, müssen wieder neue Bücher her.


    Die Backlist verkauft sich dennoch. Die Buchhandlungen haben ja nicht nur die zehn Bücher der Bestsellerliste im Regal stehen.


    Zeitungen und Fernsehsender müssen ebenfalls auf die neuen Bücher eingehen, um im Gespräch zu bleiben. Mit alten Sachen lässt sich kein geld verdienen. was nützt es ein Buch zu besprechen, wenn es vielleicht bei mir im Regal steht, ansonsten aber vergriffen ist?


    Die Aufgabe, die Backlist im Gespräch zu halten, kommt eher solchen Bücherforen zu und den Blogs, wobei ich, fällt mir gerade auf, dieses Jahr besonders viele Neuerscheinungen schon gelesen habe und das sich so schnell nicht ändern wird. Auf den SuB schiele. :uups:


    Nach Erscheinungsjahr (ich nehme jetzt das der deutschen Erstauflage):

    1993: 1

    2008: 1

    2013: 1

    2015: 1

    2016: 2

    2017: 2

    2018: 4

    2019: 22